TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

@sniiki: da hast du was verpasst. CETA bewirkt in seiner letzten Konsequenz indirekt fast das gleiche. Wir können also getrost weiterjammern und einen neuen Jammer-Thread zu den Folgen der Trump-Wahl eröffnen. :freak:
 
TnTDynamite schrieb:
@sniiki: da hast du was verpasst. CETA bewirkt in seiner letzten Konsequenz indirekt fast das gleiche. Wir können also getrost weiterjammern und einen neuen Jammer-Thread zu den Folgen der Trump-Wahl eröffnen. :freak:

Nunja, CETA ist in Verbindung mit Canada. Allerdings kann es für die Folgen der Trump wahl wohl nicht genug Threads geben..
 
Wer wirklich glaubt das sich Trump (oder andere Politiker) an ihre im Wahlkampf getätigten Aussagen und oder versprechen halten, glaubt wahrscheinlich noch an den Weihnachtsmann bzw. hat den Glauben nie verloren. Abwarten und Tee trinken, wie er jetzt wirklich fernab des Wahlkampfes regieren wird.

Die Welt und USA haben schon ganz andere Präsidenten überlebt, das wird mit Trump nicht anders sein.
 
Ich bin froh über den Ausgang der Wahl. Wenn Hillary als Präsidentin auf die No Fly Zone beharrt hätte, dann gäb's Krieg. Davon ab gönn ich es einer korrupten Verbrecherin nicht First Lady zu wählen und die hohen Unternehmenssteuern weiter zu erhöhen statt sie zu senken und Unternehmen zurück zu hol ist auch unsinnig.
Ich weis wirklich nicht, was sich die Amis gedacht haben als sie Hillary Sanders vorgezogen haben. Der wäre 'ne gute Alternative gewesen. Von Trump halte ich auch nicht viel aber ich hoffe, dass der hilft Spannungen mit Russlabd abzubauen.

TTIP ist damit ja auch besiegelt. Interessant bleibt nur, wie es mit CETA weitergeht. Ich denke dass dann in Zukunft einfach die Kette USA - Kanada - EU genommen wird.
 
TnTDynamite schrieb:
Von Eltern, Lehrern und Medien indoktrinierte politisch Interessierte wissen es aber auch nicht, siehe oben.

Genau. Aber du hast den Durchblick, bist der Clevere. Genau deshalb macht es keinen Sinn, sich mit dir zu beschäftigen. Du diskreditierst Makronom, du diskreditierst Menschen mit anderer Meinung als deiner mit diesem Satz und würgst damit jede Diskussion ab und rechtfertigst gleichzeitig damit jedwede Abwesenheit von Quellen zu deiner Position. Typisches Beispiel, wie Aluhütte vorgehen.


Norsfyr schrieb:
Für uns ist Wirtschaft eben nicht alles. Sondern der Mensch. Da liegt der Unterschied, muss man allerdings nicht so flamen wie Du, kommt nicht so nett in einer Diskussion.

Grade du solltest wissen, dass mir Menschen sehr wohl am Herzen liegen. Aber eine florierende Wirtschaft bringt immer Wohlstand. Das durchzieht die gesamte Geschichte der Menschheit. Protektionismus hingegen hat immer zu Stillstand geführt. Die Diskussion ist eh hinfällig, sie Quote und Antwort über deinem.

@Beitrag
Und Trump bedeutet kein Krieg? Jemand, der die Eloquenz eines Stieres hat und ein Ego aufgeblasen wie ein Zeppelin? Trump hat deutlich zu verstehen gegeben, was er von der Nato hält. Nämlich nichts. Für ihn überflüssig und ein reiner Kostenfaktor. Ohne Amerika wäre der ganze Rest nichts und so will man dann auch gleich mal militärische Hilfe an harte Dollar knüpfen. Hilfe soll es nach Trump nur noch gegen Bares geben. Hieraus entsteht ein militärisches Vakuum und du kannst dir sicher sein, dass sämtliche afrikanische Diktatoren, Putin, Erdogan und auch der werte Kim dieses austesten werden. Den sie alle streben nach mehr Macht und der größte Widersacher zeigt grad deutlich, dass ihm alles egal sein wird, wovon er nicht direkt profitiert und nicht für bezahlt wird. Und Länder wie die Emirate könnten dann auch geneigt sein, sich neue Verbündete zu suchen, zumal Trump ja auch einen Ölpreiskrieg starten will.

Ja ganz sicher wird Trump für mehr Stabilität sorgen. Wie naiv muss man sein, um die Zeichen nicht zu sehen, das Trump militärisch ein absolut dümmlicher Schwätzer ist und nicht im geringsten versteht, was er da sagt, außer dass es Geld kostet?

Überhaupt, ihr wettert hier gegen Globalisierung, TTIP und Wirtschaftsgebaren. Und feiert dabei einen Mann, der sein ganzes Leben eben jenem Raubtierkapitalismus gewidemt hat wie kaum ein anderer auf dieser Welt und dessen ganzes Vermögen darauf basiert, zu bescheissen wo es nur geht und immer nur seinen Vorteil gesucht hat. Das ist derart perfide und so überhaupt nicht unter einen Hut zu bringen und zeigt mir deutlich, dass viele einfach das hernehmen, was grade passt und sei es ihr größter Feind, um ihre Position zu untermauern. FÄhnchen in den Wind...
 
Daher bin ich auch sehr erstaunt über Deine Position hier.
 
Und ich Frage mich, wie man Protektionismus und Schutzzölle mit deiner in Einklang bringen kann. Der Mensch soll sich frei bewegen, aber die Wirtschaft soll möglichst national agieren? Funktioniert in meinen Augen nicht. Löst auch die Probleme nicht. Ich erwähnte schon mal, dass Subventionen das größere Übel sind. Und genau das wird Trump nun in Amerika durchziehen und damit jedes nach Amerika exportierende Land benachteiligen. Fair? Mit Sicherheit nicht! Wohlstandsfördernd? Ich würde sagen selbst für die USA wird das nur kurzfristig den Wohlstand fördern. Und dann schlagen die ganzen negativen Seiten einer solchen protektionistischen Politik zurück.
 
Hallo

TnTDynamite schrieb:
Ich wollte eigentlich keines dieser Videos hier posten, aber das hier picke ich doch mal raus:
https://www.youtube.com/watch?v=Mfxy0zreyS8
Was für ein unsinniger und alter Beitrag, bei ca. 9 Minuten habe ich abgebrochen, ich finde es schon interessant wie die verhasste Lügenpresse als Beweis dient wenn es die eigene Meinung unterstützt.

1. Jetzt kommen Chlorhühnchen über Kanada nach Europa, die scheinen noch nicht mitbekommen zu haben das erwiesen ist das Chlorhühnchen unbedenklich sind und deutlich weniger Keime/Erreger aufweisen als unsere Hühnchen.

Unser deutsches Trinkwasser wird ebenfalls mit Chlordioxid desinfiziert: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlordioxid#Trinkwasseraufbereitung
Zitat:
"Trinkwasseraufbereitung
In Deutschland regelt § 11 der Trinkwasserverordnung, sowie eine darin genannte Substanzliste des Bundesministeriums für Gesundheit, welche Substanzen Trinkwasser zugesetzt werden dürfen und somit, welche Verfahren zur Trinkwasserdesinfektion zugelassen sind. Die Liste führt zudem für Chlordioxid die Arbeitsblätter W 224 und W 624 des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) auf."

2. Jetzt kann Monsanto sein Glyphosat über Kanada zu uns liefern, die scheinen noch nicht mitbekommen zu haben das Monsanto inzwischen der deutschen Firma Bayer gehört (so gut wie) und das zwei Dritttel des Glyphosats mittlerweile von asiatischen Herstellern produziert und nach Europa geliefert wird.

Der Großteil von Glyphosat kommt gar nicht mehr von Monsanto: https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat#Produktion
Zitat:
"Produktion
Glyphosat wird 2015 von mindestens 91 Chemieunternehmen in 20 Ländern hergestellt. Allein in China gibt es 53 Hersteller, in Indien 9 und in den USA 5. Die produzierte Menge wurde für 2008 auf 600.000 Tonnen Glyphosat geschätzt, 2011 auf 650.000 Tonnen und 2012 auf 720.000 Tonnen. Mehr als 40 % des Glyphosats werden in China hergestellt. Im Jahr 2010 wurde Glyphosat in über 130 Ländern vertrieben. Monsantos Patente auf Glyphosat sind in den meisten Staaten mittlerweile abgelaufen."

TnTDynamite schrieb:
Da ich "die Anstalt" schon erwähnt habe, hier noch ein gute-Laune Beitrag eines Alu-Hut-Kollegen:
https://www.youtube.com/watch?v=ukLv6lb2tkI
Ernsthaft ? Satire gilt schon als Beweis für die Ernsthaftigkeit eurer Ängste ?

Grüße Tomi

P.S. Ja stimmt politisches Kabarett ist natürlich ein viel besserer Beweis als Satire.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist politisches Kabarett und keine Satire.
 
Genau. Aber du hast den Durchblick, bist der Clevere.
Dann können wir uns ja freuen das du der letzte Mensch bist der uns noch die Weisheit nahe bringen kann;-)
Im übrigen hast dich schon ein paar mal über das Niveau beschwert. Wenn man damit anfängt sollte man sich auch überlegen ob man selber Menschen mit anderer Meinung regelmäßig als unwissende Aluhüte beschimpft.
Überhaupt, ihr wettert hier gegen Globalisierung, TTIP und Wirtschaftsgebaren. Und feiert dabei einen Mann, der sein ganzes Leben eben jenem Raubtierkapitalismus gewidemt hat wie kaum ein anderer auf dieser Welt und dessen ganzes Vermögen darauf basiert, zu bescheissen wo es nur geht und immer nur seinen Vorteil gesucht hat.
Wow, noch was wo ich nen Haken drunter machen könnte. Trump mag ja gegen TTIP sein, aber er ist weder ein Garant für Sicherheit und erst recht nicht für das wohl des normalen Volkes. Eher würde ich bei ihm erwarten das er mit Putin gemeinsame Sache macht und die Welt unter sich aufteilt. Z.b. Russland bekommt die Baltischen Staaten, einen sicheren Mittelmeerhafen (Syrien), Europa bis Polen und die Rohstoffreichen Südlichen Provinzen während die USA ihren Einfluss in Westeuropa behält und ihn im mittleren Osten und Asien ausbauen darf.

Und ich Frage mich, wie man Protektionismus und Schutzzölle mit deiner in Einklang bringen kann.
Zwischen Protektionismus und grenzenlosen Raubtierkapitalismus gibts ne Menge Grautöne und nicht nur schwarz weiß. Wir hatten sowas lokal in Deutschland mal. Wir haben es damals in der Nachkriegszeit "soziale Marktwirtschaft" genannt und es hat gut funktioniert. Bis Anfang der 90er gabs sowas und wir zehren heute noch von den Errungenschaften dieser Zeit. Dann kam der Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus und da war der Beweis das der Kapitalismus "besser" ist. Allerdings fehlte jetzt der moralisch böse Russe, dem man es auch sozial und kulturell zeigen wollte. Es gab also keinen Wertekanon der die Bevölkerung mit einschließt. Heute gibt es keinen Gegner mehr dem man Ethisch überlegen sein müsste (sowas wie der IS zählt hier nicht). Heute gibts nurnoch gute Kapitalisten.

Aber eine florierende Wirtschaft bringt immer Wohlstand. Das durchzieht die gesamte Geschichte der Menschheit.
Erstens ist das falsch und zweitens gab es das was heute passiert in der Geschichte noch nicht.
Im Grund gebe ich dir recht. Eine funktionierende Wirtschaft hilft einer Gesellschaft ungemein, ist aber sicher kein Garant für ein gutes zusammenleben. Viele alte Hochkulturen basierten auf Krieg und Sklaverei. Das hat einigen wenigen enormen Wohlstand gebracht, den meisten aber wenig genutzt.

Und genau das wird Trump nun in Amerika durchziehen und damit jedes nach Amerika exportierende Land benachteiligen. Fair? Mit Sicherheit nicht! Wohlstandsfördernd? Ich würde sagen selbst für die USA wird das nur kurzfristig den Wohlstand fördern. Und dann schlagen die ganzen negativen Seiten einer solchen protektionistischen Politik zurück.
Damit dürftest du im Grund ziemlich sicher recht haben (immer abhängig davon wie extrem Donald den Handelskrieg führt). Und ich halte Trump für den völlig falschen an der Stelle. Aber jemand der das gleiche mit Augenmaß macht könnte den US Bürgern tatsächlich helfen.
Das sowas auf Kosten der Gesamtwirtschaftsleistung geht ist allerdings nicht schwer vorherzusehen.
 
Tomislav2007 schrieb:
[...]
Jetzt kommen Chlorhühnchen über Kanada nach Europa, die scheinen noch nicht mitbekommen zu haben das erwiesen ist das Chlorhühnchen unbedenklich sind und deutlich weniger Keime und Erreger aufweisen als unsere Hühnchen.
Jetzt kann Monsanto sein Glyphosat über Kanada zu uns liefern, die scheinen noch nicht mitbekommen zu haben das Monsanto inzwischen der deutschen Firma Bayer gehört (so gut wie) und das zwei Dritttel des Glyphosats mittlerweile von asiatischen Herstellern produziert und nach Europa geliefert wird.[...]

Wie ich ohnehin in meinem vorherigen Beitrag gesagt habe liegen solche Ängste einfach daran, dass viele Leute Zusammenhänge nicht mehr verstehen oder verstehen wollen, sondern lieber irgendwelche postulierten Angst-Aussagen aufgreifen und diese weiterverbreiten ohne selbst mitzudenken. Es ist also völlig egal für diejenigen, ob Chlorhähnchen bedenklich sind oder nicht, ebenso die Tatsache, dass die Konsumenten ja selbst die Macht haben, was auf dem Mart angeboten wird und was nicht...



Und TTIP ist mit Trump nun ohnehin Geschichte, allerdings sollte man Trump's Einfluss nicht überbebewerten, auch er ist an Marktwirtschaftliche Konformen gebunden. Möchte er Zölle auf Güter anderer Länder erheben, wird das auch Rückläufig so sein und gerade bei China, der zukünftig mächtigsten Volkswirtschaft wäre das ein absolutes Eigentor.
Die EU ist momentan noch größter Export-Absatzpartner, wird er für unsere Güter wie Autos die Zölle erhöhen, wird das ebenso auch rückwirkend passieren, also eine loose-loose Entscheidung, weswegen ja auch die EU definitiv keine höheren Zölle in Richtung GB->EU erheben, das wäre ebenso ein Eigentor, da natürlich gerade DE und FR ein Exportüberschuss nach GB haben.

Trump wird also mMn keine längerfristigen Wirtschaftlichen Folgen für DE und Europa haben (wobei wir sicherlich mehr für die Verteidigung aufbringen werden müssen, falls sich auch in Europa nichts ändert), auch wenn gerade natürlich viele Indizes wie der Dax erstmal etwas einstecken mussten. Dennoch sollte es uns zu denken geben, ob wir hier 2017 auch einen auf Hass und Gegenseitiges niederreden geprägten Wahlkampf haben wollen oder einen rationalen und aufrichtigen, der den gesitteten Dialog fördert. Fest steht, man sollte auch die erzkonservativen Ernst nehmen und sich derer Ängste und Bedenken annehmen und diese nicht plump niederreden oder lächerlich machen.

Denn gezeigt hat die US Wahl auch mal wieder, dass man in der Politik wirklich etwas erreichen kann, wenn man wählt, es stimmt also nicht, dass seine Stimme eh nichts verändern wird! Deswegen ist es meiner Meinung nach auch Existenziell für die EU, das EU Parlament endlich über die Kommission zu stellen oder diese gar abzuschaffen, da sie viel zu indirekt demokratisch ist.
Der größte Kritikpunkt der EU-Kritiker ist ja schließlich das Demokratiedefizit, nicht die vielen wirklich positiven Eigenschaften einer EU Mitgliedschaft, die Menschen wollen aber selbst entscheiden, was die EU darf und was nicht usw.. und das ist richtig so (ich bin pro EU, aber eine mit demokratisch gefestigten Grundwerten).
Denn eine starke EU, die auch eine gemeinsame Sicherheitspolitik betreibt, braucht imho auch keine Nato oder sonstiges. Dann kann die USA viel einsparen, als größter Subventionierer der NATO, wir müssen unsere Ausgaben kaum Erhöhen und auch Russland wird nicht mehr von irgendwelchen Raketenstellungen in der Türkei usw. provoziert. Win-Win-Win
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mustis
auch wenn wir uns ja in sehr wenig einig sind, gerade hier in diesem Thread, aber in der Einschätzung zu Trump muss ich dir diesesmal voll beipflichten ;)
 
Mustis schrieb:
Genau. Aber du hast den Durchblick, bist der Clevere. Genau deshalb macht es keinen Sinn, sich mit dir zu beschäftigen. Du diskreditierst Makronom, du diskreditierst Menschen mit anderer Meinung als deiner mit diesem Satz und würgst damit jede Diskussion ab und rechtfertigst gleichzeitig damit jedwede Abwesenheit von Quellen zu deiner Position. Typisches Beispiel, wie Aluhütte vorgehen.
Wie es in den Wald reinschallt...hast du mal deine eigenen Beiträge mitbekommen? Deine sind selbstverständlich von Respekt gegenüber Andersdenkenden geprägt und diskreditieren deren Meinung und Quellen in keinster Weise...Du hattest deiner Gegenposition den Alu-Stempel bereits aufgedrückt, als ich in die Debatte eingestiegen bin.
"Du bist der Clevere", aber auch andere Sätze von dir, zeigen mir eines: Du bist dir offenbar sicher intelligenter zu sein als alle TTIP-Gegner hier im Forum und dass deren Überzeugung nur aus mangelndem Intellekt resultieren kann. Ich sag dir was. Ich glaube sogar dass du intelligenter bist als viele hier, auch als ich. Das Argument "aha, dann bist du wohl intelligenter als unsere Regierung, dann geh' doch in die Politik und mach' es besser", habe ich zuletzt in einer ähnlichen Debatte auch schon gelesen. Nur gibt es leider auch sehr kluge Köpfe die eher die meine Weltsicht und auch die Skepsis zu vielen Aspekten von CETA teilen.
Ich halte es halt eher mit Leuten wie Gysi oder Noam Chomsky, du mit anderen.
Aber weshalb du jetzt eher darüber entscheiden darfst welche Quellen legitim sind, welche Bewegungen Alu-Hut-Minderheiten darstellen (auch wenn sie hunderttausende auf die Straße bringen), erschließt sich mir rein anhand deiner Eloquenz nun nicht.

Mustis schrieb:
Aber eine florierende Wirtschaft bringt immer Wohlstand. Das durchzieht die gesamte Geschichte der Menschheit. Protektionismus hingegen hat immer zu Stillstand geführt. Die Diskussion ist eh hinfällig, sie Quote und Antwort über deinem.
Also zunächst einmal will ich an dieser Stelle nochmal klar stellen: ich freue mich keineswegs über Trumps Sieg, auch nicht weil deshalb TTIP vom Tisch ist. Clinton wäre das kleinere Übel gewesen und Sanders die richtige Wahl. Dass das Clinton-Lager seine Kandidatur mit fragwürdigen Methoden verhindert hat, war ein weiterer Baustein für Trumps Sieg.
Eine florierende Wirtschaft hat übrigens tatsächlich immer zu Wohlstand geführt. Ich kann dennoch nachempfinden wenn ein Sklave im Steinbruch des alten Roms zum Aufstand aufrührte. Oder ein ägyptischer Arbeiter wenig Begeisterung für die Pyramide, die er seinem Bauherrn bauen darf, aufbringt. Wie Wachstum entsteht und dass es nutzen bringt, ist nicht das Thema. Die Verteilung des Kapitals und wie sehr Menschen und Natur für das Wachstum zugunsten nicht aller, sondern weniger Menschen leidern dürfen, das ist die Frage. "Wachstum über alles", das ist das Thema.

Mustis schrieb:
Überhaupt, ihr wettert hier gegen Globalisierung, TTIP und Wirtschaftsgebaren. Und feiert dabei einen Mann, der sein ganzes Leben eben jenem Raubtierkapitalismus gewidemt hat wie kaum ein anderer auf dieser Welt und dessen ganzes Vermögen darauf basiert, zu bescheissen wo es nur geht und immer nur seinen Vorteil gesucht hat. Das ist derart perfide und so überhaupt nicht unter einen Hut zu bringen und zeigt mir deutlich, dass viele einfach das hernehmen, was grade passt und sei es ihr größter Feind, um ihre Position zu untermauern. FÄhnchen in den Wind...
Weil da oben jetzt EINER geschrieben hat, er freue sich über Trumps Sieg, sind alle die gegen TTIP sind automatisch pro Trump und feiern ihn?

@Tomislav:
Zu den Themen Chlorhünchen und Glyphosat kann ich dir gewiss in 10 Minuten je 4 verschiedene wissenschaftliche Artikel und/oder Studien ergoogeln, die sich jeweils widersprechen. In vielen davon finden sich Verweise auf Teilaspekte die noch nicht hinreichend geklärt sind, Langzeitwirkungen, die noch nicht erforscht sind und auch schlicht konträre Ergebnisse anderer Studien.
Grund seien noch ungeklärte Fragen zur Resistenzbildung und Umweltverträglichkeit. Außerdem würde das Chlor nicht nur krank machende, sondern auch natürlich vorkommende Keime abtöten. „Kommt es zu einer erneuten Kontamination mit krank machenden Keimen, gibt es damit keine in Konkurrenz wachsenden Bakterien mehr, die das Wachstum der ungewünschten Mikroorganismen einschränken könnten“(Bundesinstitut für Risikobewertung zu den Chlorhünchen)
Ganz abgesehen davon ging es in dem Video beim Chlorhuhnbeispiel überhaupt nicht um die wissenschaftliche Debatte welches Verfahren weniger Bedenklich ist, ich bin beileibe kein Fan unserer Art der Antibiotika-Anwendung in der Massentierhaltung. Es ging einzig und allein darum aufzuzeigen, dass die Politik auf der einen Seite behauptet es gelte immer der höhere Standard oder man könne nun frei wählen. Jedoch ist es einfach so, dass man tatsächlich beide Standards gegenseitig anerkennt.
Das heißt also in der Praxis: Egal welche wissenschaftliche Betrachtungsweise die korrekte ist, das schlechtere Verfahren hat ab sofort Zugang zu beiden Märkten. Und dann soll das Absenken von Standards nicht die logische Konsequenz sein?

Am Glyphosat-Verbot wird in der EU schon länger gerüttelt, auch gerade hier genehmigt man schell Dinge vorab, bevor überhaupt ausreichende Kenntnisse über die Folgen vorliegen, bzw. gibt man eigentlich sogar zu die Zweifel der Gegner nicht ausräumen zu können. Man dreht aber einfach die Beweislast um und sagt wir genehmigen das schon mal, meldet euch wieder wenn ihr die Schädlichkeit bewiesen habt. Wir sehen dann ob euch dann jemand anhört. Das hat tatsächlich vorher schon nicht mehr so viel mit CETA/TTIP, nach dem Aufkauf durch Bayer noch weniger, zu tun. Viel mehr ist es exemplarisch für vieles Andere, was man der EU so an Lobbyismus und Demokratiefeindlichkeit vorwirft.

Ich bin, genauso wenig wie ich Pro Trump bin, ein "Lügenpresse"-Schreier. Ich habe in einem meiner letzten Beiträge hervorgehoben, dass es in Deutschland eine freie Presse gibt, habe gerade deshalb jene Satire-Sendungen gewählt. Unsere Presse ist, im Gegensatz zur russischen oder türkischen etwa, nicht direkt beeinflusst. Dennoch gibt es bestimmte Tendenzen in der Berichterstattung, die natürlich mit der Besetzung der Führungsriege der öffentlich-rechtlichen zu tun haben.
Dass bei allen TTIP-UND CETA-Demos nur von TTIP-Demos die Rede ist, ist ein solcher Aspekt. Auch dass die Demos eher klein geredet werden. Die Fragen nach der "Höhe des Schadens" bei Nichtzustandekommen CETAs, ist auch durchaus suggestiv. Klar kann man so ein Video nach 9 Minuten abbrechen, wenn die eigene Meinung der wiedergegeben nicht entspricht und diese ohnehin bereits feststeht.
Da wird ein ehemaliger Regierungssprecher auch mal Intendant.
Dabei werden aber nicht nur Wirtschaftsthemen in bestimmte Richtungen gelenkt, auch wer den östlichen Konflikten "gemäßigte Rebellen" oder auch "regierungstreue Kämpfer" sind, wird recht fraglich entschieden.
https://www.heise.de/tp/features/Bleiben-Sie-ARD-aktuell-gewogen-3379301.html
Hier geht es um Programmbeschwerden ehemaliger NDR-Mitarbeiter.
Die Welt ist nicht nur Schwarz und Weiß. Wir haben eine der freiesten Medienlandschaften weltweit. Frei von Einflussnahme ist aber wohl keine. Genauso kann man, wie gesagt, gegen Trump UND gegen TTIP sein.
Und man kann auch gegen Chlorhünchen UND Antibiotika-Hühnchen sein. Z.B. in dem man generell die moderne Massentierhaltung kritisch hinterfragt.
Und auch nochmal: Ich bin FÜR die Erhaltung der EU und in vernünftigen Rahmen auch für Freihandel. Aber nicht in der derzeit praktizierten, korrupten Form. Selbst durchschnittlich intelligente "Mittelschicht"-Leute, merken langsam in welchem Ausmaß man sie über's Ohr haut. Nur ziehen viele die falschen Konsequenzen daraus. Und dann gibt es Trump, Brexit und die AFD.

@TrockenerToast: Ich glaube du unterschätzt die Auswirkungen der Trump-Wahl ein wenig. Wenn er sich hinstellt und sagt er wollte sich nicht an geltende Klima-Abkommen oder den Atom-Abkommen mit dem Iran halten, dir Energiewende teils aufhalten und Kohlekraft fördern, dann ist ihm einiges zuzutrauen. Von dem "wenn wir Atomwaffen haben.."-Zitat mal ganz abgesehen.
Ich traue ihm in Teilbereichen sogar einige gute Maßnahmen an. Aber das Ausmaß an Politik-Anarchie, das Ausmaß der Unberechenbarkeit, machen ihn für mich zu einem sehr unangenehmen Machthaber.
Bei Clinton hätte man sicher sein können dass der nahe Osten so schnell keinen Frieden findet, dass die Macht der Unternehmen noch weiter gestärkt würde oder auch dass Datenschutzbedenken weiter in den Hintergrund gerückt wären. Letzteres ist bei Trump auch der Fall. Aber bei ihm kann man bei nichts sicher sein. Ich fürchte sogar noch mehr als zuletzt um das freie Internet. Trump würde es ja am liebsten von Bill Gates ausschalten lassen. :freak:
 
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@TnTDynamite
Gerade heute nach der Wahl Trumps zeigt sich das vermeintliche "Intelligenz" oder auch angelesene und erlernte "Bildung" nicht vor äußerst dummen Entscheidungen und Meinungen schützt. Dieses vorangetragene Mantra das Intelligente Menschen immer gute Menschen seien mit guten Entscheidungen wird heute mehr denn je wiederlegt. Viele "gebildete" Frauen haben Trump gewählt. Viele intelligente Menschen durchschauen nicht den wahren Kern dieser Freihandelsabkommen.

Und ganz genau, aus dem berechtigten Frust der Menschen gegen die derzeitige Politik die gegen ihre Interessen gerichtet ist, werden leider die falschen nationalistischen Schlüsse gezogen. Wenn ich mir die alten Reden aus den 90ern von Gysi so ansehe, dann bin ich erschrocken wie genau er das alles was wir heute erleben vorausgesagt hat. Aber wer hörte oder hört schon auf diesen bösen "Kommunist", diesem "Nachfolger von Honecker" dem "Stasischergen" oder was man ihm alles angehangen hatte. So konnte man andere kritische Meinungen unterdrücken und skandalisieren und schön weiter das Süppchen im Sinne des Kapitals kochen.

Ich bin als überzeugter Linker garantiert nicht selbstgerecht oder freue mich darüber das vieles was aus unserer Richtung an Mahnungen und Analysen kommt letztendlich auch eintritt. Oft hoffe ich sogar das wir falsch liegen. Aber ich sehe wirklich schwarz für die Situation der Unter/Mittelschicht. Ich habe lange an einer langsamen Transformation aus dem Kapitalismus in einen dritten Weg zwischen Staatssozialismus und Kapitalismus gehofft. Aber nach heute sehe ich das noch viel skeptischer dass das auf friedliche Weise abgehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde generell nicht davon ausgegangen dass Menschen mit unfassbar viel Macht diese auf friedliche Weise abgeben werden. Ansonsten stimme ich zu.
 
Hallo

TnTDynamite schrieb:
Zu den Themen Chlorhünchen und Glyphosat kann ich dir gewiss in 10 Minuten je 4 verschiedene wissenschaftliche Artikel und/oder Studien ergoogeln, die sich jeweils widersprechen.
Was sagen deine wissenschaftlichen Artikel/Studien zu den zwei Tatsachen die du (geschickterweise) noch nicht kommentiert hast:

1. Unser deutsches Trinkwasser wird genau so wie US Hühnchen mit Chlordioxid desinfiziert: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlordioxid#Trinkwasseraufbereitung
Zitat:
"Trinkwasseraufbereitung
In Deutschland regelt § 11 der Trinkwasserverordnung, sowie eine darin genannte Substanzliste des Bundesministeriums für Gesundheit, welche Substanzen Trinkwasser zugesetzt werden dürfen und somit, welche Verfahren zur Trinkwasserdesinfektion zugelassen sind. Die Liste führt zudem für Chlordioxid die Arbeitsblätter W 224 und W 624 des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) auf."

Wieso ist Chlordioxid für deutsches Trinkwasser gut genug aber bei US Hühnchen das Werk des Teufels ?

2. Der Großteil von Glyphosat kommt gar nicht mehr von Monsanto: https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat#Produktion
Zitat:
"Produktion
Glyphosat wird 2015 von mindestens 91 Chemieunternehmen in 20 Ländern hergestellt. Allein in China gibt es 53 Hersteller, in Indien 9 und in den USA 5. Die produzierte Menge wurde für 2008 auf 600.000 Tonnen Glyphosat geschätzt, 2011 auf 650.000 Tonnen und 2012 auf 720.000 Tonnen. Mehr als 40 % des Glyphosats werden in China hergestellt. Im Jahr 2010 wurde Glyphosat in über 130 Ländern vertrieben. Monsantos Patente auf Glyphosat sind in den meisten Staaten mittlerweile abgelaufen."

Wieso wird nur Glyphosat von Monsanto verteufelt, wenn der Großteil des Glyphosats mittlerweile aus Asien kommt (weil Monsantos Patente auf Glyphosat in den meisten Ländern inzwischen abgelaufen sind) ?
Ich habe noch nichts von Demonstrationen gehört/gelesen die sich für ein Verbot von Glyphosat aus Asien aussprechen, ist das billigere asiatische Glyphosat besser als das Glyphosat von Monsanto ?


TnTDynamite schrieb:
Ich glaube du unterschätzt die Auswirkungen der Trump-Wahl ein wenig.
Ich glaube du überschätzt das Verhalten der Kandidaten bei der US Präsidentschaftswahl, das ist eine typische überzogene US Show die eine Mischung aus Kindergarten, Irrenhaus, Boxkampf und Hollywoodshow darstellt.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal: es geht mir beim Chlorhuhn-Beispiel nicht um eine bio-chemische, wissenschaftlich detaillierte Klärung der Nachteile des nordamerikanischen Verfahrens, sondern um das Grundprinzip "der höhere Standard gilt". Es ist einfach gelogen. Man erkennt dort unsere Antibiotika-Hühnchen an, wir hier deren Chlorhühnchen. Wer den kürzeren zieht ist egal, weil beides akzeptiert wird. Damit senkt man Standards, weil eben nicht der höhere genommen wird, sondern so oder so herum, auf einer Seite einen niedrigeren, der vorher für die Unternehmen verboten war. Ein Artikel der sich inhaltlich Neutral mit dem Chlorhuhn auseinandersetzt ist z.B. dieser, der sich ebenfalls auf das Bundesinstitut für Risikobewertung, bzw. deren Stellungnahme, bezieht.
Um zu beurteilen wie sich das mit Dosierung im jeweiligen Umfeld und dem Kontext der dort vorherrschenden Baktierienkulturen, den Nachteilen bzgl. Resistenzenbildung und weiß der Geier was, verhält, bin ich der Falsche, du wahrscheinlich auch. Ich beobachte lediglich dass es einen Trend gibt bei Rest-Zweifel zu genehmigen, die Beweislast umzukehren. Warum muss man die Verbraucher so geradeheraus belügen ("der höhere Standard gilt) und Dinge verheimlichen (Verhandlungen hinter verschlossenen Türen, Greenpeace-Leak), wenn immer alles angeblich so OK und toll ist, wenn man sich wissenschaftlich/inhaltlich damit befasst?

Und wo zum Henker behaupte ich dass Glyphosat aus Asien oder von anderen Firmen besser ist? Ich persönlich kritisiere nur, dass die EU auf Teufel komm raus in höchstem Tempo Genehmigungen für den Einsatz in bei uns raushauen will, bevor die Unbedenklichkeit sicher nachgewiesen ist. Man verlangt quasi die Langzeitstudien die eine Schädlichkeit nachweisen könnten heute verfügbar sein sollen, damit die Genehmigung nicht erteilt wird. Das wäre so, als würde man Medikamente ohne umfassende Tests auf den Markt werfen und fordern man solle erstmal die Nebenwirkungen beweisen, bevor man die Freigabe anfechten könne. Übrigens geht es dabei wohlgemerkt um erhöhtes Krebsrisiko, das langfristig nicht ausgeschlossen werden kann und das Bienensterben, welches (bevor du mir wieder in den Mund legst dass dem nicht so sei) nicht nur bei uns stattfindet.

Zu Trump:
Ich kenne das Show-Gebaren sehr wohl. Aber während das in der Vergangenheit nach gewissen Regeln ablief, Republikaner-Establishment gegen Demokraten-Establishment, war es diesmal in vielerlei Hinsicht anders. Es gab keine Grenzen mehr, Trump ist ein Spieler den keiner der Etablierten mitspielen lassen wollte. Während Clinton in gewohnter Manier relativ zum späteren Handeln Dinge angekündigt hat, ist das bei Trump für mich völlig unvorhersehbar. Er ist von Haus aus einfach kein Politiker und verhält sich nicht wie einer. Woher nimmst du die Gewissheit, dass er nicht zumindest zu Großteilen das macht was er angekündigt hat?
Ich bin sehr gespannt ob er tatsächlich weltweit Truppen abzieht. Ob er die Mauer baut (wovon ich schon ausgehe). Ob er das Nato-Bündnis tatsächlich ein Stück weit militärisch im Stich lassen will.
Ob das dann alles radikale Folgen haben muss...offen, hängt von vielen Faktoren ab. Das ein oder andere könnte sogar positive Nebeneffekte haben. Mich beunruhigt es aber schon, dass Szenarien die vor 10-11 Jahren noch völlig undenkbar, utopisch waren, inzwischen sehr gut denkbar sind.
Erzähl mal deinem oder Mustis "2005er-ich" vom Kollabieren großer Banken samt Rettung durch den Staat. Dem "arabischen Frühling" mit der Gründung des IS mit eigenem, großen Territorium, als Folge. Das die Ukraine in einem Revival des kalten Krieges zwischen Russland und dem Westen in zwei Hälften zerrissen wird. Dass Rechts-Populisten in Deutschland solche Stimmanteile holen, wie die AFD bei den letzten Länderwahlen. Vom aktuellen Grad der Totalüberwachung. Vom NSA-Skandal. Vom Brexit. Und nun mit Trump ist fast nichts mehr 100% ausgeschlossen. Ihr bekämt von euren "2005er-ichs" wahrscheinlich einen Alu-Hut aufgesetzt.
 
Und das beide Verfahren ausreichend sind und keine Gesundheitsgefährdung darstellen, das kann nicht sein? Beantworte doch mal Tomislav Frage. Warum ist es bei Trinkwasser okay, bei Hühnchen nicht? Du willst dich nicht mit einer bio-chemische, wissenschaftlich detaillierte Klärung abgeben? Wieso nicht? Wie willst du dann überhaupt beurteilen, ob eines davon schlechter oder besser ist, was essentiell für deine Kritik an den Standards ist? Den wenn wissenschaftlich geklärt ist, das beide Verfahren gleich gut sind, dann bricht dein gesamtes Argumentationskonstrukt in sich zusammen. Und genau deshalb eierst du auch so rum. Weil nicht sein darf, was ist, denn das würde deine Kritik komplett haltlos werden lassen...

Ich zitiere mal aus deinem Link:
"Die Verfahren seien in der EU noch nicht zugelassen, weil unter anderem Fragen der Resistenzbildung und der Umweltverträglichkeit solcher Verfahren noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt seien. Auch die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) kam bereits zum selben Schluss: Aus den Substanzen, die bei dem Verfahren benutzt werden, resultieren keine gesundheitlichen Gefahren für den Verbraucher. Im Gegenteil: möglicherweise könnte es Vorteile bringen, wenn das Verfahren eingesetzt wird. Denn Experten zufolge gibt es ein massives Keimproblem auf deutschem Geflügel. Aber sind die amerikanischen Hühner denn keimärmer? Studien können das nicht belegen. Kritiker des Freihandelsabkommens sehen im Chlorbad für US-Hühner daher nur das Mittel der Wahl, um schlechte Hygienebedingungen in der Tierhaltung zu vertuschen."

Die Zulassung existiert also lediglich nicht, weil es hier schlicht keiner untersucht hat, zumindest nicht abschließend. Warum? Weil es wohl keiner beantragt hat... Und was liest man da? Keimprobleme auf deutschem Geflügel? So? Also is unseres schlechter? Ne auch nicht. Den, oh Wunder, 2 verschiedene Verfahren kommen zu einem vergleichbaren Ergebnis. Nichts von wegen Senkung von Standards oder möglichen gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen.

Jetzt lesen wir mal weiter: "Die kritisierte „Chemiekeule“ kommt möglicherweise aber sinnvoll zum Einsatz, wenn sie als ergänzende Maßnahme auf der gesamten Strecke der Verarbeitung betrachtet wird: „Eine chemische Dekontamination kann eine gute Hygienepraxis bei der Aufzucht und Schlachtung von Geflügel nicht ersetzen“, sagt Hensel. „Sie kann nur ein letzter Schritt in einer Kette von Maßnahmen zur Minimierung der Kontamination von Geflügelfleisch mit Erregern wie Salmonellen oder Campylobakter sein“, ergänzt er. Dem Experten zufolge gilt es zu bedenken, dass durch die eingesetzten Mittel auch andere Bakterien auf der Oberfläche des Geflügelfleisches abgetötet werden, die wiederum mit pathogenen Erregern wie Salmonellen oder Campylobakter konkurrieren und deren Wachstum einschränken könnten."

Wie? Was? Erst die Kombination von beidem wäre das Bessere? NEIN! Wie war das nochmal mit deiner Kritik, dass hier Standards aufgeweicht werden? Das ist, zumindest am Beispiel Chlorhuhn, absolut nicht belegbar, im Gegenteil, bedingt dadurch gäbe es in der EU eine Prüfung und damit Zulassung und kann kombiniert genutzt werden, was dann eine Verbesserung wäre. Dein ganzer Vorwurf ist damit haltlos, geht aus deiner Quelle hervor und man muss kein Bio-Chemiker sein um das zu verstehen. Außer man zweifelt als Unwissender die Expertise der Bio-Chemiker, die hier befragt wurden, an.
 
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Der Spruch den du meinst heißt glaub' ich "weil nicht sein kann, was nicht sein darf". So darf für euch nicht sein, dass meine Meinung nicht militant gegen Chlorhühnchen ist. Dass es mir überhaupt nicht darum geht welches Verfahren besser ist.
Es gibt konträre Meinungen dazu welcher Standard der "höhere" ist und es gibt bei beiden Vor- und Nachteile. Wirft man die Verfahren zusammen, potenzieren sich die Vor- und Nachteile. Ich persönlich bin grundsätzlich generell gegen die Massentierhaltung in ihrer heutigen Form. Habe ich aber alles schon geschrieben. Außerdem, ließt doch nochmal die letzten Sätze aus dem oberen Zitat. Die Gefahren sind nicht bewiesen, aber dass es liegt auch der Verdacht nahe, dass die Amerikaner dieses Verfahren wählen um die schlechten Hygienebedingungen auf den Höfen zu vertuschen. Dann haben wir da auch wieder den Ansatz der Beweislast-Umkehr. Es geht also auch darum, dass die nachträgliche Dekontamination das "Vorher" relativ gleichgültig macht, für das Endprodukt. Macht den Anreiz für eine ordentliche Tierhaltung für die Industrie nicht gerade größer. Unser Verfahren sorgt für multiresistente Keime/ Antibiotika Unwirksamkeit.
Dein zweites Zitat "Sie (chemische Kontamination) kann eine gute Hygienepraxis bei der Aufzucht und Schlachtung von Geflügel nicht ersetzen[...]kann nur ein letzter Schritt in einer Kette von Maßnahmen zur Minimierung der Kontamination[...]"
Wieso verpasst man die Gelegenheit internationale Standards zu setzen, die für die Tiere und den Menschen eine vernünftige Lösung darstellt, sich also mit dem lebenden Huhn beschäftigt, anstatt der chemischen Dekontamination? Klar, führt im ersten Schritt vielleicht zu weit, aber ich wette der nächste Schritt wird lange Zeit nicht kommen. Lieber gibt man der Industrie mit Antibiotika und chemischer Nachbehandlung beide Mittel in die Hand, unabhängig von den umstrittenen Folgen. Und behauptet dann es gelte bei zwei Regulieren automatisch der höhere Standard. Obwohl in vielen Fragen umstritten ist, welche Standard als höher zu betrachten ist und unabhängig davon auch noch einfach beide Verfahren erlaubt sind.
 
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