Mustis schrieb:
Genau. Aber du hast den Durchblick, bist der Clevere. Genau deshalb macht es keinen Sinn, sich mit dir zu beschäftigen. Du diskreditierst Makronom, du diskreditierst Menschen mit anderer Meinung als deiner mit diesem Satz und würgst damit jede Diskussion ab und rechtfertigst gleichzeitig damit jedwede Abwesenheit von Quellen zu deiner Position. Typisches Beispiel, wie Aluhütte vorgehen.
Wie es in den Wald reinschallt...hast du mal deine eigenen Beiträge mitbekommen? Deine sind selbstverständlich von Respekt gegenüber Andersdenkenden geprägt und diskreditieren deren Meinung und Quellen in keinster Weise...Du hattest deiner Gegenposition den Alu-Stempel bereits aufgedrückt, als ich in die Debatte eingestiegen bin.
"Du bist der Clevere", aber auch andere Sätze von dir, zeigen mir eines: Du bist dir offenbar sicher intelligenter zu sein als alle TTIP-Gegner hier im Forum und dass deren Überzeugung nur aus mangelndem Intellekt resultieren kann. Ich sag dir was. Ich glaube sogar dass du intelligenter bist als viele hier, auch als ich. Das Argument "aha, dann bist du wohl intelligenter als unsere Regierung, dann geh' doch in die Politik und mach' es besser", habe ich zuletzt in einer ähnlichen Debatte auch schon gelesen. Nur gibt es leider auch sehr kluge Köpfe die eher die meine Weltsicht und auch die Skepsis zu vielen Aspekten von CETA teilen.
Ich halte es halt eher mit Leuten wie Gysi oder Noam Chomsky, du mit anderen.
Aber weshalb du jetzt eher darüber entscheiden darfst welche Quellen legitim sind, welche Bewegungen Alu-Hut-Minderheiten darstellen (auch wenn sie hunderttausende auf die Straße bringen), erschließt sich mir rein anhand deiner Eloquenz nun nicht.
Mustis schrieb:
Aber eine florierende Wirtschaft bringt immer Wohlstand. Das durchzieht die gesamte Geschichte der Menschheit. Protektionismus hingegen hat immer zu Stillstand geführt. Die Diskussion ist eh hinfällig, sie Quote und Antwort über deinem.
Also zunächst einmal will ich an dieser Stelle nochmal klar stellen: ich freue mich keineswegs über Trumps Sieg, auch nicht weil deshalb TTIP vom Tisch ist. Clinton wäre das kleinere Übel gewesen und Sanders die richtige Wahl. Dass das Clinton-Lager seine Kandidatur mit fragwürdigen Methoden verhindert hat, war ein weiterer Baustein für Trumps Sieg.
Eine florierende Wirtschaft hat übrigens tatsächlich immer zu Wohlstand geführt. Ich kann dennoch nachempfinden wenn ein Sklave im Steinbruch des alten Roms zum Aufstand aufrührte. Oder ein ägyptischer Arbeiter wenig Begeisterung für die Pyramide, die er seinem Bauherrn bauen darf, aufbringt. Wie Wachstum entsteht und dass es nutzen bringt, ist nicht das Thema. Die Verteilung des Kapitals und wie sehr Menschen und Natur für das Wachstum zugunsten nicht aller, sondern weniger Menschen leidern dürfen, das ist die Frage. "Wachstum über alles", das ist das Thema.
Mustis schrieb:
Überhaupt, ihr wettert hier gegen Globalisierung, TTIP und Wirtschaftsgebaren. Und feiert dabei einen Mann, der sein ganzes Leben eben jenem Raubtierkapitalismus gewidemt hat wie kaum ein anderer auf dieser Welt und dessen ganzes Vermögen darauf basiert, zu bescheissen wo es nur geht und immer nur seinen Vorteil gesucht hat. Das ist derart perfide und so überhaupt nicht unter einen Hut zu bringen und zeigt mir deutlich, dass viele einfach das hernehmen, was grade passt und sei es ihr größter Feind, um ihre Position zu untermauern. FÄhnchen in den Wind...
Weil da oben jetzt EINER geschrieben hat, er freue sich über Trumps Sieg, sind alle die gegen TTIP sind automatisch pro Trump und feiern ihn?
@Tomislav:
Zu den Themen Chlorhünchen und Glyphosat kann ich dir gewiss in 10 Minuten je 4 verschiedene wissenschaftliche Artikel und/oder Studien ergoogeln, die sich jeweils widersprechen. In vielen davon finden sich Verweise auf Teilaspekte die noch nicht hinreichend geklärt sind, Langzeitwirkungen, die noch nicht erforscht sind und auch schlicht konträre Ergebnisse anderer Studien.
Grund seien noch ungeklärte Fragen zur Resistenzbildung und Umweltverträglichkeit. Außerdem würde das Chlor nicht nur krank machende, sondern auch natürlich vorkommende Keime abtöten. „Kommt es zu einer erneuten Kontamination mit krank machenden Keimen, gibt es damit keine in Konkurrenz wachsenden Bakterien mehr, die das Wachstum der ungewünschten Mikroorganismen einschränken könnten“(Bundesinstitut für Risikobewertung zu den Chlorhünchen)
Ganz abgesehen davon ging es in dem Video beim Chlorhuhnbeispiel überhaupt nicht um die wissenschaftliche Debatte welches Verfahren weniger Bedenklich ist, ich bin beileibe kein Fan unserer Art der Antibiotika-Anwendung in der Massentierhaltung. Es ging einzig und allein darum aufzuzeigen, dass die Politik auf der einen Seite behauptet es gelte immer der höhere Standard oder man könne nun frei wählen. Jedoch ist es einfach so, dass man tatsächlich beide Standards gegenseitig anerkennt.
Das heißt also in der Praxis: Egal welche wissenschaftliche Betrachtungsweise die korrekte ist, das schlechtere Verfahren hat ab sofort Zugang zu beiden Märkten. Und dann soll das Absenken von Standards nicht die logische Konsequenz sein?
Am Glyphosat-Verbot wird in der EU schon länger gerüttelt, auch gerade hier genehmigt man schell Dinge vorab, bevor überhaupt ausreichende Kenntnisse über die Folgen vorliegen, bzw. gibt man eigentlich sogar zu die Zweifel der Gegner nicht ausräumen zu können. Man dreht aber einfach die Beweislast um und sagt wir genehmigen das schon mal, meldet euch wieder wenn ihr die Schädlichkeit bewiesen habt. Wir sehen dann ob euch dann jemand anhört. Das hat tatsächlich vorher schon nicht mehr so viel mit CETA/TTIP, nach dem Aufkauf durch Bayer noch weniger, zu tun. Viel mehr ist es exemplarisch für vieles Andere, was man der EU so an Lobbyismus und Demokratiefeindlichkeit vorwirft.
Ich bin, genauso wenig wie ich Pro Trump bin, ein "Lügenpresse"-Schreier. Ich habe in einem meiner letzten Beiträge hervorgehoben, dass es in Deutschland eine freie Presse gibt, habe gerade deshalb jene Satire-Sendungen gewählt. Unsere Presse ist, im Gegensatz zur russischen oder türkischen etwa, nicht direkt beeinflusst. Dennoch gibt es bestimmte Tendenzen in der Berichterstattung, die natürlich mit der Besetzung der Führungsriege der öffentlich-rechtlichen zu tun haben.
Dass bei allen TTIP-UND CETA-Demos nur von TTIP-Demos die Rede ist, ist ein solcher Aspekt. Auch dass die Demos eher klein geredet werden. Die Fragen nach der "Höhe des Schadens" bei Nichtzustandekommen CETAs, ist auch durchaus suggestiv. Klar kann man so ein Video nach 9 Minuten abbrechen, wenn die eigene Meinung der wiedergegeben nicht entspricht und diese ohnehin bereits feststeht.
Da wird ein ehemaliger Regierungssprecher auch mal Intendant.
Dabei werden aber nicht nur Wirtschaftsthemen in bestimmte Richtungen gelenkt, auch wer den östlichen Konflikten "gemäßigte Rebellen" oder auch "regierungstreue Kämpfer" sind, wird recht fraglich entschieden.
https://www.heise.de/tp/features/Bleiben-Sie-ARD-aktuell-gewogen-3379301.html
Hier geht es um Programmbeschwerden ehemaliger NDR-Mitarbeiter.
Die Welt ist nicht nur Schwarz und Weiß. Wir haben eine der freiesten Medienlandschaften weltweit. Frei von Einflussnahme ist aber wohl keine. Genauso kann man, wie gesagt, gegen Trump UND gegen TTIP sein.
Und man kann auch gegen Chlorhünchen UND Antibiotika-Hühnchen sein. Z.B. in dem man generell die moderne Massentierhaltung kritisch hinterfragt.
Und auch nochmal: Ich bin FÜR die Erhaltung der EU und in vernünftigen Rahmen auch für Freihandel. Aber nicht in der derzeit praktizierten, korrupten Form. Selbst durchschnittlich intelligente "Mittelschicht"-Leute, merken langsam in welchem Ausmaß man sie über's Ohr haut. Nur ziehen viele die falschen Konsequenzen daraus. Und dann gibt es Trump, Brexit und die AFD.
@TrockenerToast: Ich glaube du unterschätzt die Auswirkungen der Trump-Wahl ein wenig. Wenn er sich hinstellt und sagt er wollte sich nicht an geltende Klima-Abkommen oder den Atom-Abkommen mit dem Iran halten, dir Energiewende teils aufhalten und Kohlekraft fördern, dann ist ihm einiges zuzutrauen. Von dem "wenn wir Atomwaffen haben.."-Zitat mal ganz abgesehen.
Ich traue ihm in Teilbereichen sogar einige gute Maßnahmen an. Aber das Ausmaß an Politik-Anarchie, das Ausmaß der Unberechenbarkeit, machen ihn für mich zu einem sehr unangenehmen Machthaber.
Bei Clinton hätte man sicher sein können dass der nahe Osten so schnell keinen Frieden findet, dass die Macht der Unternehmen noch weiter gestärkt würde oder auch dass Datenschutzbedenken weiter in den Hintergrund gerückt wären. Letzteres ist bei Trump auch der Fall. Aber bei ihm kann man bei nichts sicher sein. Ich fürchte sogar noch mehr als zuletzt um das freie Internet. Trump würde es ja am liebsten von Bill Gates ausschalten lassen.