Photon schrieb:
DaBzzz, BlueCase, Kyroka: Wenn ihr die Anworten von kaderekusen lest, seht ihr, was ich meinte. Ich selbst empfinde das Einfügen eines PPAs, Installieren eines einzelnen .debs oder manuelles Kompilieren auch nicht als kompliziert, aber für jemanden, der von Windows kommt oder überhaupt keine PC-Erfahrung hat, ist das eben eine ziemlich schwierige Angelegenheit: Da fragt man sich erstmal: Was ist überhaupt ein PPA, was ist ein Paket, was ist ein Key, was ist ein Terminal, wo ich die Kommandos eingeben muss, warum kommt da "Keine Berechtigung" als Ausgabe, was zur Hölle ist "sudo" und so weiter. Wenn man mal ein paar Stunden investiert hat (und seien wir mal ehrlich, beim ersten Kontakt mit Linux hat es bei uns allen erstmal ein paar Stunden gedauert - beim ersten Kontakt mit Windows war das allerdings natürlich auch so), dann wird man als dessen "würdig" angenommen ein potentiell sicherheitskritisches Programm aus einem PPA zu installieren und zu verwenden.
Och sagen wirs so, das ist halt das Standardverhalten von Leuten, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht damit beschäftigen wollen. Für solche ist IOS (wie von kaderekusen selbst angesprochen) offenbar richtig, da lässt sich nicht viel kaputt machen, man lebt in seiner kleinen abgeschlossenen Welt, und früher hat der Onkel Steve dafür gesorgt, dass das auch so bleibt. Und wenn dann das Plattenupgrade des eiMäcs halt 300€ für 2TB kostet, was solls, ist ja eiQualität - dafür läuft sie dann auch gleich reibungslos und ohne sich weiter damit beschäftigen zu müssen. Schade ist nur, dass es soviele gibt, die dieser Meinung sind.
Dass bei Windows die Installation jedes heruntergeladenen Programms mit dem Klick auf die (richtige und evtl.vorher entpackte!) EXE (oder dem MSI, oder früher der BAT, oder...) startet und durch Klicks an der richtigen Stelle zu Ende gebracht wird hat sicherlich auch seine Nachteile. Das runtergeladene Office installiert sich genau wie die anderswo gefundene Spyware, letztere meistens noch leichter, was dann gleich ein gutes Gefühl hinterlässt, welche tolle Software man denn jetzt hat. Die Rechner von solchen Leuten haben immer eine auffällige Programmvielfalt an irgendwelchem Schrott installiert, der Autostart ist zweiseitig, und vom Internet Explorer wechselt man bestenfalls, wenn er vor lauter Toolbars so vollgestopft ist, dass man nicht mehr damit surfen kann.
Ich hab vor dem Plattmachen solcher Rechner gern noch nen Virenscanner installiert, der Funde akustisch meldet, und dann halt mal scannen lassen. Man weiß da nie, ob man lachen oder weinen soll, wenn nach dem zehnten Fund innerhalb von Sekunden die Frage kommt: Is das jetzt schlimm?
Mit der Trennung von Default-Paketquellen (safe, Autoupdate), PPAs (potentiell unstable, Autoupdate), einzelnen DEBs (Augen auf, ohne Updates) und Eigenkompilaten (nur für Leute, die wissen, was sie tun) hat man auch ne gewisse Schwelle, um Leute mit zuwenig Ahnung von der Nutzung der nächsthöheren Stufe abzuhalten. sudo ist keine Idee um den Benutzer zu ärgern, sondern um Trennung von Admin und Nutzer durchzusetzen, was M$ bis ME im Consumerzweig völlig ignoriert hat, und was auch mit XP nicht wesentlich besser wurde, da man eben per default Admin war. Mit Vista hat mans von den Warnmeldungen her wohl übertrieben, und bei 7 darf man sich als erfahrener User bevormunden lassen und nachlesen, wie man als Admin Sachen ändern kann, die einem normalerweise verweigert werden. Für mich ist das ein absolutes No-Go, wenn mir mein OS vorschreibt, was ich darf und was nicht. Versuch mal unter 7 ne Datei aus dem Media-Ordner im Windowsverzeichnis zu löschen...
Maxn777 schrieb:
Leider fehlt Linux die MS Office Suite (und kommt jetzt nicht mit Wine/PoL oder gar OpenOffice) und somit kann man damit schlichtweg nicht produktiv arbeiten. Ich zumindest nicht. Spaß macht's aber allemal
Seit Office 2007 ist eh kein produktives Arbeiten mehr möglich, wo ist der Unterschied?