GrumpyCat schrieb:
Davon abgesehen ist Sandboxing so (also auf Prozess-Ebene) bestenfalls bei wenigen Server-Prozessen sinnvoll,
Also "sandboxing" ist natürlich auch auf dem Desktop sinnvoll. Es gibt ja keinen plausiblen Grund, warum mein Musikplayer außer auf meine MP3-Dateien oder Webradio auch auf meine Office-Dateien zugreifen kann, so das im Fall eines Exploits dann meine Diplomarbeit geransomwared wird.
Auch ein Browser braucht ja üblicherweise außer dem Cache-Verzeichnis und im Download-Verzeichnis keine Schreibrechte.
Das sind alles Dinge die durchaus Sinn machen. Die Frage ist hier nicht, ob das Sinn macht, sondern wie ich es in eine Form gieße, das es auch für den gemeinen Anwender praktikabel ist. Einfach nur Rechte vorzugeben wird schwierig. Denn jeder hat ne andere Vorstellung davon, was beschränkt werden soll.
Beim einen soll LibreOffice nur auf odt-Dateien zugreifen können. Ein anderer will vielleicht auch mal Bilder im Text einbauen. Da soll LibreOffice also auch Bilder lesen können dürfen sollen.
Die Alternative ist, man gibt die Rechte nicht vor sondern beschränkt pauschal und fragt dann den Anwender beim Zugriff, ob der erlaubt werden soll. Solche Meldungen werden aber oft als nervig empfunden (das kann man abmildern; indem man die Möglichkeit gibt sich die Auswahl zu merken usw.) und viele aber auch einfach schlicht überfordert.
Das sehe ich auch also als Grundproblem bei Lösungen wie Snap. Die sollen ja explizit auch einfach sein und den User nicht großartig nerven. Das heißt aber, Du hast dann eher sehr allgemeingehaltene und damit nicht sehr strenge Security-Policies die mehr erlauben als eigentlich nötig.
Das ist halt die große Schwierigkeit. Wie verbinde ich diesen durchaus sinnvollen Ansatz mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten des vielzitierten Otto-Normal-Anwenders.
Das ist übrigens auch der Grund, warum man bei Servern da viel weiter ist. Nicht weil es da sinnvoller ist (also klar; generell hat da Security natürlich einen anderen stellenwert), sondern weil die üblicherweise auch von Leuten aufgesetzt werden, die sich entsprechend auskennen.