Ukraine, Euromaidan und die Krim: Eine Zerreißprobe für int. Beziehungen

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ich bin nicht perse gegen die krimfrage. aber die aktuellen zustände erlauben kein faires, unabhängiges und glaubwürdiges demokratisches verfahren, mal abgesehen von juristischen fragen.

All das was du beschreibst hatten wir auch im Kosovo. Ein Problem hatten die "großen Demokratien" damit nicht, ganz im Gegenteil. Es gab auch da keinerlei Diskussion, ganz im Gegenteil, jeder Widerspruch der serbischen Seite wurde leichtfertig in den Wind geschlagen. Man war sich ja sicher darüber, dass die Serben später in dieser Frage erpressbar sein werden - siehe die Forderungen bzgl. des EU-Beitritts Serbiens. Selbst Abbspaltungsversuche der serbischen Minderheit im Kosovo wurden teils mit Gewalt teils mit politischem Druck zu einem Ende gebracht. Ich habe hier nur das Gefühl, dass im Kosovo das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.

Auf der Krim gibt es seit dem Zerfall der UDSSR Tendenzen zur Abspaltung. Es fehlte nur stets ein ausreichender Auslöser. Dieser ist jetzt in der Krise aber nur zu einem kleinen Teil die russische Armee, sondern viel mehr die Situation in der Ukraine. Die russische Armee garantiert aktuell nur, dass keine Truppen aus der Ukraine kommen werden um diesen Prozess blutig zu beenden - damit wirkt sie höchstens wie ein Brandbeschleuniger.


Und ob man es nun akzeptieren will oder nicht, der sicherste und stabilste Ort der Ukraine ist aktuell die Krim. Im Westen haben ganz offensichtlich Rechtsradikale die Macht an sich gerissen und knüppeln jeden Widerstand nieder. Im Osten steht das Land an der Grenze eines Bürgerkrieges, oder wer hier glaubt noch ernsthaft, dass die blutigen Zusammenstöße mit Todesopfern einfach aufhören werden? Früher oder später wird Kiew Truppen entsenden und dann ist die AA am dampfen. Ich bin nur gespannt wie der "Westen" dann reagieren wird?! Eine Unterstützung der Regierung wird schwierig, aber dann kommt bestimmt die saubere Frau Timoschenko als Engel auf einem weißen Schimmel, gibt dem Osten Autonomierechte und ein Assoziierungsabkommen mit der EU. 10 Jahre später kracht es wieder.

Was die Tataren anbetrifft, finde ich die Aussagen, die wir in den Medien meist zu hören bekommen, fast schon lächerlich. Die sind gegen Russland, weil Stalin Verbrechen gegen die Tataren begangen hat. Ja, das hat er und er war Georgier. Die Durchführung dieser Verbrechen erfolgte durch Russen, Kirgisen, Georgier, Tschechenen, Weissrussen, Kasachen, Uszebeken sowie Leuten aus dem Baltikum und der Mongolei und so ziemlich jeden anderen nicht erwähnten Teil der UDSSR.

Und selbst wenn die gegen einen Anschluss an Russland stimmen sollten, bekommen die mehr Rechte (zumindest wird ihnen das aktuell versprochen) als es die Serben im Kosovo aktuell haben. Auch kann man davon ausgehen, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verbessern sollte (den Punkt haben wir ja schon erläutert).

Aber wir drehen uns hier langsam im Kreis und eigentlich wurde schon alles mehrmals gesagt.
 
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Kaiserjäger schrieb:
Du kritisierst andere und erklärst deine Argumente nicht, das ist unschlüssig und nicht eine formulierte Meinung wie von mir, denn sind für dich fast 40.000 Soldaten nichts?
Bei rund 1,4 Millionen US-Amerikanern unter Waffen sind 40.000 Soldaten tatsächlich nichts und wenn du dir die überwiegende Struktur der in Deutschland stationierten Einheiten anschaust, wirst du merken, dass mit Unterstützungsbatallionen und Fernmeldeeinheiten kaum einen Krieg führen, geschweige denn gewinnen würdest. Wobei allein die Vorstellung, dass die US-Truppen noch in Deutschland sind, um für diesen Fall gewappnet zu sein, am ehesten noch mit vogelwild beschrieben werden kann.

Kaiserjäger schrieb:
Die Bundeswehr hat ja selbst nur knapp 180.000 aktiven Männern und Frauen im Dienst und die Amerikaner haben gut ein Viertel einer ganzen Armee im Maßstab zu Deutschland in einem fremden Land. Du darfst mir gerne den Sinn erläutern, denn diesen hättest du mir auch viel früher sagen können, denn aus einem Überbleibsel des Kalten Krieges werde ich nicht schlauer, wieso dieser Missstand nicht behoben wird. Übrigens ich verurteile alle Stationierungen von Militäreinheiten von Staaten, die Personal in anderen Ländern, nicht des ihren unterhalten!
Punkt 1: Wo siehst du einen Missstand in der Stationierung von rund 40.000 US-Soldaten in Deutschland. Fühlst du dich persönlich bedroht, siehst du wirtschaftliche Nachteile, ist die Bedrohungskulisse gravierend größer, als wenn diese Einheiten in den Niederlanden oder Polen stehen würden?
Der Sinn (auch wenn du ihn nicht verstehst) ergibt sich indes noch aus den Nachwehen des Kalten Krieges. Mit Wegfall der Sowjetunion hat sich die Truppenstärke jedoch kontinuierlich reduziert und die verbliebenen Einheiten haben wohl viel eher symbolischen Charakter für die Deutsch-Amerikanische Freundschaft und Verbundenheit. Der Fokus der USA verlagert sich seit Jahren schon in den pazifischen Raum, was bei würdigender Lesung eben auch mit der Reduzierung der US-Truppen in Deutschland, in Westeuropa allgemein, einhergeht.

Kaiserjäger schrieb:
Übrigens dein Argument ist echt zu pauschal und entstammt fast schon Spiegel Online und den Massen-Medien die ergötzen sich ja am Siegen der Kanzlerin über die Russen in dieser großen Krise und wie man jetzt Putin imaginär zerstört und in den Staub gestampft hat. Ich kann persönlich nur so viel sagen die EU braucht durch ihre Wirtschaft die auf Wachstum ausgelegt ist Russland als Partner, die Förderation braucht dies nicht, da sie sich schon einmal abgekapselt hat.
Welches Argument genau? Und anstatt dich an deiner Litanei über SPON und die "Massenmedien" zu ergötzen, wären mir konkrete Aussagen wesentlich lieber, denn darauf kann ich eingehen und ggf. widerlegen. Welche wirtschaftlichen Abhängigkeiten bestehen habe ich allerdings bereits erläutert und Russlands Wirtschaft ist nicht derart robust, als das sie einen Einbruch bei Energieexporten mühelos verkraften könnte.

Kaiserjäger schrieb:
Dies wird aber nicht mehr der Fall sein, man wird sich im Osten organisieren und mit Scheichs arbeiten und die Schwellenländer mit Rüstungsgütern ausstatten und China neben sich als mächtigsten Partner hochrüsten, auch wenn sie in der Drohnentechnik bald die Amerikaner überholt haben werden, aber die Landstreitkräfte werden durch Russland aufgerüstet und China wird die Seestreitmacht der Förderation auf ein sehr hohes Level rüsten. Darüber hinaus steigt Chinas Bedarf an Gas, Öl, Kohle und Uran permanent und dies wird man sich auch aushandeln.
Ich muss sagen, du legst dir das ganze passend zurecht. Aber in deinen Schätzungen passt so einiges nicht, allein schon die Annahme, dass China in irgendeiner Form auf Russland angewiesen wäre. Allein schon wegen der aktuellen Krimkrise ist Chinas Führung nicht wirklich gut auf Putin zu sprechen. Staatliche Integrität und keine Einmischung in nationale Angelegenheiten wird bei der Kommunistischen Führung ganz groß geschrieben und Putin missachtet gewissermaßen beides in der Ukraine.
Und China ist weder blöd, noch arm an Bodenschätzen und Gasvorkommen. Aber das sind alles nur Spekulationen und nicht mehr als ein Blick in die Glaskugel. Alleine mit Mutmaßungen über die zukünftige Entwicklung, die du weder belegen noch beweisen kannst, ist eine Diskussion nur müßig.
 
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Punkt 1: Wo siehst du einen Missstand in der Stationierung von rund 40.000 US-Soldaten in Deutschland. Fühlst du dich persönlich bedroht, siehst du wirtschaftliche Nachteile, ist die Bedrohungskulisse gravierend größer, als wenn diese Einheiten in den Niederlanden oder Polen stehen würden?
Der Sinn (auch wenn du ihn nicht verstehst) ergibt sich indes noch aus den Nachwehen des Kalten Krieges. Mit Wegfall der Sowjetunion hat sich die Truppenstärke jedoch kontinuierlich reduziert und die verbliebenen Einheiten haben wohl viel eher symbolischen Charakter für die Deutsch-Amerikanische Freundschaft und Verbundenheit. Der Fokus der USA verlagert sich seit Jahren schon in den pazifischen Raum, was bei würdigender Lesung eben auch mit der Reduzierung der US-Truppen in Deutschland, in Westeuropa allgemein, einhergeht.

Sollte ich in diesem Gebilde einen Sinn sehen, dass man im Ausland wie ich bereits gesagt habe im Maßstab zu Deutschland eine ganze Armee unterhält? Inwiefern sollte so etwas bitte die Freundschaften zwischen zwei Staaten fördern, genau das ist mir nicht schlüssig, da man in einer Freundschaft höchstens den Markt öffnet und amerikanische und deutsche Unternehmen es erleichtert im jeweiligen anderen Staat zu agieren, aber nicht durch Militär.

Pardon, aber du erzählst groben Unfug. Bezeichnest du folgende Länder auch als unsouverän? http://en.wikipedia.org/wiki/United_...ry_deployments
Auch Deutschland unterhält Bundeswehr Standorte im Ausland zu welchem Zweck deiner Meinung nach? Um schnell in besagte Länder einfallen zu können, wenn wir unseren zweiten Führer bekommen? Da fehlt mir wirklich das Verständnis für so viel Unkenntnis.
Die Frage zum Argument zielt auf der oberen Zitierung hin, was sollte mir dieses Argument sagen, das Deutschland eben falls Truppen in anderen Ländern besitzt und deswegen auf einmal kein Vasall mehr des Mächtigeren sei und das 40.000 wenig sind?

Ich muss sagen, du legst dir das ganze passend zurecht. Aber in deinen Schätzungen passt so einiges nicht, allein schon die Annahme, dass China in irgendeiner Form auf Russland angewiesen wäre. Allein schon wegen der aktuellen Krimkrise ist Chinas Führung nicht wirklich gut auf Putin zu sprechen. Staatliche Integrität und keine Einmischung in nationale Angelegenheiten wird bei der Kommunistischen Führung ganz groß geschrieben und Putin missachtet gewissermaßen beides in der Ukraine.
Und China ist weder blöd, noch arm an Bodenschätzen und Gasvorkommen. Aber das sind alles nur Spekulationen und nicht mehr als ein Blick in die Glaskugel. Alleine mit Mutmaßungen über die zukünftige Entwicklung, die du weder belegen noch beweisen kannst, ist eine Diskussion nur müßig.

Ich lege mir nichts zu recht, da meine Argumente nachvollziehbar sind und es beweisbar ist das Russlands Haupteinkommen des Exportes von Rüstungsgüter entstammt und der Energie. Man weiß von den Rüstungsverträgen zwischen Russlands Streitmacht und der chinesischen Marine und das Russland Indien, Pakistan und andere Schwellenländer aufrüstet ist auch beweisbar.

Übrigens China ist extrem abhängig von Energieimporte, da sie von erneuerbare nur wenig gehört haben und der Energieverbrauch 1.806,92 kg Öleinheiten pro Kopf entsprechen und der Energieverbrauch zwischen 2000 und 2010 um 300% angestiegen ist und von einer Minimierung ist gar nicht auszugehen und die Volksrepublik ist auch nicht im Stande diese Massen selbst zu fördern. Mit der Zeit werden eigne Quellen immer mehr versiegeln bei diesen extremsten Raubbau und es wird weitere Zunahme an Fahrzeuge aller Art und der Zuwachs der Bevölkerung geben! (Quelle: Weltbank und chinesisches Statistik-Amt bzw. Quellen die sich darauf berufen)

Was ist hier aus der Luft gegriffen und spekuliert, wenn alles in Zahlen nachweisbar ist? Ich sage das was sich Frau Merkel und viele Europäer schön reden müssen.
Übrigens China hat mit der Flugverbotszone und dem Konflikt mit Japan gezeigt, dass sie, wenn es um Land und Besitztümer geht, genau aber genau gleich wie Russland reagieren und agieren, eben mit Militär. Unterschied man kann einen so mächtigen Staat wie China nicht drohen, da alle von ihnen abhängig sind und die Amerikaner am meisten!
 
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Dass Deutschland schon wieder so kuscht wie die Amis wollen is einfach unglaublich... Spionage der "Freunde" wohl schon wieder vergessen ??
Die haben drüben auch leicht reden und brauchen kein Gas von den Russen.

Dagegen darfs der deutsche Bürger dann wieder ausbaden. Als Putin würde ich da auch verzweifeln über die Dummheit mancher Staaten. Anscheindend sind die Deutschen ja noch einigermaßen geschätzt in Russland aber mit so Aktionen wie Rauswurf aus der G8, wirtschaftliche Einbussen bringt es keinem was. Ach doch den USA schon :mad:

Ich hoffe bloß, dass intern etwas anders mit den Russen gesprochen wird als offizell so von Politikern verlesen wird.
 
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Wo genau kuscht denn Deutschland?
Im Moment sind doch alles nur warme Worte die von Deutschland kommen.
Ich hake das unter Political correctness ab.
Es wird einfach erwartet, dass sich alle entrüsten.

Tatsächlich handeln tun wir ja nicht und werden es auch wohl nicht.
Das weiß Merkel, das weiß Putin und das weiß sogar ich.
 
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Das weiß Merkel, das weiß Putin und das weiß sogar ich.

Genau so ist es und den Punkt hatten wir ja sogar schon. Die EU kann wirtschaftlich nur gegen Russland, wenn es sich selbst schaden will. Ich sage es nochmals: Russland ist NICHT Syrien oder der Iran. Der Markt hat einen ganz anderen Stellenwert und auch die Möglichkeiten sind ganz andere, sogar ganz unabhängig vom Gas/Öl Sektor.

Russland dürfte aktuell die 2 oder 3 größte Wirtschaft Europas mit sehr viel Potenzial nach oben. Selbst der russische Fahrzeugmarkt dürfte in den kommenden Jahren der größte und wichtigste in Europa werden. Das weiss sogar Angie.

Zudem ist Europa ganz einfach nicht in der Position noch mehr Schulden zu machen oder sich einen Wirtschaftskrieg zu leisten gegen einen Gener der durchaus zurückschlagen oder zumindest viele Sanktionen umgehen kann.
 
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der westen fährt die sanktionen hoch, dann folgt putin und wir führen einen wirtschaftskrieg, der nur verlierer kennt. die krim ist auch eine trotzreaktion von russland. 25 jahre geopolitischer rückzug (ganz unschuldig ist hier russland nicht) haben am prestige genagt. die russische bevölkerung und putin ist ohnehin der meinung, dass die krim zu russland gehört und es ist auch ein zeichen gegen den geopolitischen rückzug, allen sanktionen zum trotz. die krim ist weg, eigentlich weiss man jetzt schon, dass sie russland angeschlossen wird. die abstimmung ist nur noch formsache. (nagelt mich nicht fest, wenn ich hier dann falsch lag :D)
das problem ist, dass hier sowas wie ein präzedenzfall geschaffen werden könnte. wenn weitere russische expansionsgelüste kommen, dann werden die falken von münchen 1938 und über containment sprechen und täglich grüsst das murmeltier. diplomatie muss für die weltmächte schon ein langweiliger weg sein...
 
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Naja da Deutschland aber vor allem hochwertige Konsumgüter, Maschinen und Anlagen da rüber exportiert wäre das nicht soo das große Problem.

Die Oberschicht hat immer das Geld für die deutschen Autos und die ganzen Anlagen werden auch gebraucht damit da drüben überhaupt irgendwas läuft und gefördert wird.
 
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Wegen der achso robusten russichen Wirtschaft lege ich euch mal folgenden Artikel aus dem Handelsblatt vor. Informativ zu lesen und ich denke die reinen Zahlen sind wohl indiskutabel, ganz gleich wie man zur Situation auf der Krim steht.

Hast du dir den geposteten Beitrag präzise durchgelesen? Hier wird von einer schwachen Wirtschaft gesprochen, wenn sie auch in einer europäischen Krisenzeit nur 1,3% zulegt und wir bei vielen EU-Mitgliedern seit knapp 5 Jahren einen permanenten Rückgang von 2% und mehr haben, das beste Beispiel sind Italien, Spanien, Griechenland. Irland verschuldete sich ab 2008 mit Spitzengeschwindigkeit von bis zu -13% innerhalb ein paar Jahre auf einen Schuldberg der 103% des BIP´s entspricht.

Deutschland ist stabil und besitzt ein Defizit von 1%/Jahr, Frankreich liegt in der Mitte mit ein Defizit von 7%/Jahr und Griechenland konnte es bis auf 6%/Jahr sinken hat aber 160% Haushalt Defizit und dies ist extremst. Russland hat insgesamt 77 Mrd. Schulden und Deutschland schlägt dies mit über eine Billion, Italien gar 2 Billionen usw. eindeutig um das Vielfache. Willst du mir erzählen Russland könnte sich also keine Sanktionen leisten, wenn dann ist es die EU, die sich so etwas nicht leisten kann. Vielleicht im Superkapitalimus bei dem Wachstum oberstes Ziel ist, egal um welchen Preis, solange die Wirtschaft wächst.

Die EU kann ja nicht mal die Ukraine sich leisten, falls dieser Staat Mitglied wird kann man mit einer weiteren Euro-Entwertung rechnen und einen höheren Steuerdruck auf die gesamte Bevölkerung. Herr Putin darf seine Europäische Kollegen morgen gerne belächeln und kann ihnen die verschuldete Struktur + Faschisten überlassen, es gibt zwar nur Verlierer in dieser Sache, aber der größte Verlierer hier ist bei Weitem die EU und es wird ihnen hoffentlich eine Lehre sein, als Rechtsverletzter andere Rechtsverletzter zu verurteilen, wie es schön heißt:" Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!"

Wäre auf eine gegen Argumentation gespannt.
 
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Du verstehst nicht worauf ich hinaus will. Russlands wirtschaftliche Stärke beruht überwiegend auf Energieexporten in andere Länder. Haupteinfuhren sind Maschinen und Geräte für die Industrie aus Europa. Wenn rund Dreiviertel aller Exporte aus einem Gut bestehen, macht das extrem anfällig für Veränderungen am Weltmarkt. Und machen wir uns nichts vor, von den BRIC Staaten ist Russland das wachstumsschwächste Land und das bisherige BIP-Wachstum reicht auch nicht wirklich um diesen Entwicklungsrückstand zu verringern. Denn wesentliche Wachstumstreiber sind immer noch die hohen Weltmarktpreise für Öl und Gas und am Beispiel USA, dass in letzter Zeit mit Fracking auf sich aufmerksam gemacht hat, sieht man, dass dies ein sehr volatiles Feld ist.

Aber das hier ist kein Wirtschaftsforum, noch ist das Thema welches Land sich Wirtschaftssanktionen am ehesten leisten könnte. Bei diesem Thema kann es nur Verlierer geben. Aber es zeigt wie ernst es der EU mit der Krim ist und ich glaube Putin spekuliert noch darauf, dass am Ende nichts passieren wird.
 
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Bis jetzt hat Deutschland Sanktionen im Falle der angeblichen Annexion ausgesprochen und selbst, wenn der Import und Export von Gütern total verboten würde und ebenfalls der Rest der EU könnte man das Defizit am Haushalt mit den zukünftigen Waffenlieferungen im Mrd. Bereich an Ägypten vorerst ausgleichen und wie gesagt die Exporte auslagern auf Staaten die immer mehr Energie benötigen wie die VR China und Indien. Zusätzlich besitzt Russland 10% aller seltenen Erden auf der Welt und fördert so gut wie nichts, sprich das Wirtschaftspotenzial bei neuen Sektoren ist enorm und die nötigen Maschinen hat nicht Europa, sondern China um diese zu fördern.

Wie du aber bereits sagst, geht es weniger um Wirtschaft, auch wenn man es abtun kann, als weiteres darauf eingehen der Sanktionen, so kann keiner zur vollsten Zufriedenheit und total wahrheitsgerecht in die Zukunft schauen. Es ist nötig weitere Schritte zu beobachten und was die EU am Montag entscheidet, sprich wir werden noch etwas Input benötigen, um die Lage abzuwägen.
 
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Kaiserjäger schrieb:
Die EU kann ja nicht mal die Ukraine sich leisten, falls dieser Staat Mitglied wird kann man mit einer weiteren Euro-Entwertung rechnen und einen höheren Steuerdruck auf die gesamte Bevölkerung. Herr Putin darf seine Europäische Kollegen morgen gerne belächeln und kann ihnen die verschuldete Struktur + Faschisten überlassen, es gibt zwar nur Verlierer in dieser Sache, aber der größte Verlierer hier ist bei Weitem die EU und es wird ihnen hoffentlich eine Lehre sein, als Rechtsverletzter andere Rechtsverletzter zu verurteilen, wie es schön heißt:" Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!"

Das willkürliche Herumwerfen mit Zahlen bringt doch nichts. Wenn du die Auswirkungen von Sanktionen auf die handelnden Staaten beurteilen willst ist doch die zentrale Frage, wer wie stark vom jeweils anderen abhängig ist und wie groß die Wirtschaft insgesamt jeweils ist. Wachstum und Schuldenquoten kannst du natürlich auch mit hereinnehmen, aber das dürfte keine so große Rolle spielen, wie du es versuchst zu suggerieren.

Zum zitierten Abschnitt. Zeichnet es sich in den nächsten Monaten ab, dass die zukünftige Regierung der Ukraine westlich / europäisch orientiert sein wird, dürfte man durchaus perspektivisch über einen EU-Beitritt des Landes nachdenken. Andernfalls liefe man aus EU-Sicht auch Gefahr den Teil der ukrainischen Bevölkerung, der nach Europa strebt (wie groß er auch sein mag) vor den Kopf zu stoßen und das Land weiter in diesem seltsamen Schwebezustand zwischen EU und Russland zu belassen. Mir perspektivisch meine ich nicht "in den nächsten Jahren" sondern eher in Richtung acht oder mehr. Das alles hinge aber sehr stark vor allen Dingen an der Entwicklung in der Ukraine in Bezug auf Korruption / Rechtsstaatlichkeit, Wirtschaft und politische Stabilität.

Es ist natürlich zum großen Teil Spekulation, aber was spräche grundsätzlich dagegen die Ukraine irgendwann in die EU aufzunehmen? Deine Argumentaion bezüglich der Euro-Entwertung und Steuerbelastung verstehe ich ehrlich gesagt nicht, könntest du das genauer erläutern? Anders als du bin ich der Ansicht, dass Putin eher als Verlierer zu betrachten ist, zumindest nach aktuellem Stand der Dinge. Er bekommt die Krim. Gleichzeitig verliert er in hohem Maße an Einfluss auf den Rest der Ukraine, hat Wirtschaftssanktionen am Hals und macht sich International, vorsichtig formuliert, nicht gerade beliebter bzw. betont seine Verlässlichkeit. Glaubst du denn etwa nicht, dass die baltischen Staaten, Weißrussland, Moldawien, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan usw. das russische Vorgehen ganz genau beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen werden?
 
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Man muss davon ausgehen, dass die EU die Ukraine schnell aufnimmt, wenn dies nicht der Fall ist, wird man schnell unbeliebt und zusätzlich, wenn es sich herauszögert, sollte man bedenken, dass die Nationalsozialisten im Amt sind und diese auch nicht mehr die Plätze freigeben, werden, sondern an Einfluss dazu gewinnen. In beiden Fällen wird die EU größte Probleme bekommen und eine Entwertung wird man hinnehmen müssen, da man einen Staat aufnimmt, der kein Geld mehr besitzt und eine schwache Wirtschaft, dies wird den Leitzins wahrscheinlich in den Boden drücken und mehr Geld wird gedruckt und die Inflation ist im vollen Gange, zusätzlich werden sicherlich manche Staaten von den Rating-Agenturen herunterstuft, überwiegend die im Süden, die weitere Beteiligungen an Hilfspaketen sich nicht mehr leisten können.

Übrigens willkürlich ist etwas anderes, diese sind mit Sinn zusammengestellt und haben eine Beziehung zueinander und geben ein Sachverhalt zum Ausdruck.

Das willkürliche Herumwerfen mit Zahlen bringt doch nichts. Wenn du die Auswirkungen von Sanktionen auf die handelnden Staaten beurteilen willst ist doch die zentrale Frage, wer wie stark vom jeweils anderen abhängig ist und wie groß die Wirtschaft insgesamt jeweils ist. Wachstum und Schuldenquoten kannst du natürlich auch mit hereinnehmen, aber das dürfte keine so große Rolle spielen, wie du es versuchst zu suggerieren.
Wie sollte dies keine Rolle spielen und zusätzlich habe ich die Abhängigkeit Russlands BIP zur EU erläutert, die im Bereich der 10% liegt, solange nicht mehr Staaten Sanktionen auslegen werden und die Neuverschuldung bzw. der Haushalt ist im Kapitalismus das Wichtigste, denn ist dieser über 160% des BIPs ist der Staat nicht mehr glaubwürdig am Markt und steht vor dem Untergang wie es manche EU-Staaten bereits waren und den Verlust des Euros fast auslösten!

Kasachstan, Weißrussland und Aserbaidschan waren genau die Staaten, die unter der Flagge der Förderation mit den Russen einen Krieg starten und das war der Georgien-Konflikt, also bei diesen Ländern wird man nicht an Ansehen verlieren.
 
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aber die momentante regierung in der ukraine ist nur eine übergangsregierung. bei neuwahlen kann sich das ja wieder ändern, oder täusche ich mich hier?

Time_Me schrieb:
Gleichzeitig verliert er in hohem Maße an Einfluss auf den Rest der Ukraine, hat Wirtschaftssanktionen am Hals und macht sich International, vorsichtig formuliert, nicht gerade beliebter bzw. betont seine Verlässlichkeit. Glaubst du denn etwa nicht, dass die baltischen Staaten, Weißrussland, Moldawien, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan usw. das russische Vorgehen ganz genau beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen werden?

gerade in dieser hinsicht sind die aussenpolitischen reaktionen interessant. z.b. weissrussland verurteilte die demonstrationen scharf, aber den einfall russlands in die krim hat keiner der staaten rund um russland befürwortet. selbst putin nahe stehende staaten haben es nicht goutiert. nur assad hielt zu russland. das lässt den möglichen schluss zu, dass diese staaten einen präzedenzfall fürchten, wonach russland in zukunft gebiete schlucken könnte. und im sicherheitsrat scheint russland isoliert zu sein, selbst china tut sich schwer mit russlands vorgehen, weil es gegen ihr oberster grundprinzip verstösst, achtung der territorialen integrität. ganz weg ist das vertrauen russlands nicht, auch auf ökonomischer ebene, aber langfristig sind solche operationen wenig förderlich.
 
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speedyjoe schrieb:
aber langfristig sind solche operationen wenig förderlich.

ich denke, ich irre mich nicht, aber die us-amerikansichen feldzüge haben den usa bisher nicht groß geschadet.

warten wir mal ab, wie die leut auf der krim entscheiden. danach kann man dem russen noch immer den gashahn abdrehen.

auf der anderen seite, wieso sollte putin der krim das referendum verbieten/ untersagen? ist das nicht einmischung in angelegenheiten anderer?
 
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Da das Referendum von russischer Seite forciert wurde, kann die Frage kaum ernst gemeint sein. Ich meine Putin zeigt nicht erst seit gestern was er von der nationalen Integrität der Ukraine hält. Aber ganz allgemein gesprochen hat sich Putin mit der Geschichte einen Bärendienst erwiesen, denn die Nachricht die er gerade an alle ehemaligen Sowjet Staaten sendet ist doch diese: "Nur in der NATO seid ihr vor mir sicher!"
 
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Noxiel schrieb:
Da das Referendum von russischer Seite forciert wurde, kann die Frage kaum ernst gemeint sein.

ach. steht wo geschrieben?

und ja, die libyer, iraker & afghanen waren vor der nato sicher. ich erinnere mich etwas. die kommen heute noch kaum vor freude in den schlaf.

und dabbeljuh's "wer nicht für uns ist, ist gegen uns" hängt in den o.g. ländern in jedem haus. das noch bewohnbar ist.

vergessen, nicht wir drehen dem russen den gashan zu sondern wir uns. gut nur, das der winter bisher ausgefallen ist.
 
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der kleine, aber feine unterschied ist, dass lybien, irak und afghanistan nicht annektiert (die annexion der krim ist nur eine frage der zeit) wurden und keine nachbarn der usa sind. die ukraine hingegen ist nachbar russlands.

hal9000 schrieb:
auf der anderen seite, wieso sollte putin der krim das referendum verbieten/ untersagen? ist das nicht einmischung in angelegenheiten anderer?

also eigentlich ist das mit den "selbstverteidigungskräften" bereits geschehen. und im un-sicherheitsrat gab es gestern eine resolution, welche forderte, das referendum auf der krim nicht anzuerkennen. von 15 mitgliedern hat russland es abgelehnt und china hat sich der stimme enthalten. dass die resolution nicht durchkommt, war klar, aber china ist hier natürlich interessant.
 
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speedyjoe schrieb:
der kleine, aber feine unterschied ist, dass lybien, irak und afghanistan nicht annektiert wurden und keine nachbarn der usa sind. die ukraine hingegen ist nachbar russlands.

aber überfallen, massakriert und platt gemacht.

und so wie es den ländern jetzt geht, ist es unerheblich, wessen nachbar sie sind.

lassen wir die leute dort abstimmen. die sind näher am tagesgeschehen.

putin hätte ja auch das schottische referendum (z.b.) nicht verboten gesehen.
 
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