Ukraine, Euromaidan und die Krim: Eine Zerreißprobe für int. Beziehungen

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Das Problem ist, dass auch die Russlanddeutschen in Europa mittlerweile als Faschisten bezeichnet werden
Nun "mittlerweile" stimmt da glaube ich nicht :) Ich denke so werden die schon seit 44-45 bezeichnet, als sie wieder in die UDSSR verschleppt wurden. Wesentlich gebessert hat sich das wohl erst in den 70ern, weil die meisten Schäden beseitigt waren und wieder ein gewisser Wohlstand einsetzte. Da lässt's sich leichter vergessen scheinbar ;)


Aber so ist das wohl mit rechtem Gedankengut und der Diskriminierung von Minderheiten. Ist der Wohlstand im A., braucht man ein Ventil - das wiederum führt uns zurück zu dem was gerade in der Ukraine passiert.
 
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Ich habe es mir jetzt mal gespart alle bisherigen Kommentare zu diesem Thema zu lesen, nicht böse sein, es ist zu umfangreich.

Hier meine 50ct zu der Sache:

Der Westen empört sich über die angebliche Annexion der Krim, einem Fleckchen, auf dem ca 90% Russen wohnen. Amerika schreit, Europa schreit, jeder regt sich total über die faschistischen, macht- und territoriumsgeilen Russen auf.

Aber war da nicht schon mal was? Die Unabhängigkeitserklärung Kroatiens von Jugoslawien? Die mit Sicherheit auch nicht von der jugoslawischen Verfassung so vorgesehen und damit genauso "illegal" und dem Völkerrecht widersprechend war? Warum schrie da weder USA noch Europa? Ach ja, ich vergaß, weil man ja den armen Kroaten geholfen hat, und das sogar mit Waffengewalt.

Und was lernen wir alle daraus? Das Gedächtnis der Bevölkerung ist recht kurz, ein Altbundeskanzler, der so etwas sagt bekommt einen Maulkorb und wenn Russland das gleiche tut wie USA/Europa, so ist das noch lange nicht dasselbe.

Das alles sollte man sich also mal vor Augen führen, bevor man gegen Russland wettert.

Wenn es wirklich der freie Wille der Bevölkerung der Krim ist (und das sollte Zweifellos sein), dann ist es doch eher ein Akt gegen die Bevölkerung sie in der Ukraine zu belassen, egal welche mehr oder weniger fadenscheinigen Gründe man dafür vorgibt.
 
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Die Krim gehörte nun 50 Jahre zur Ukraine, ~30 davon gehörte wiederum die Ukraine zu UDSSR.
Warum also die Aufregung?

Den Leuten dort ists glaube ich, scheissegal welche Fahne da weht, und wer sich das Geld einsteckt, für die ändert sich nicht viel.
Aber die Leute werden in westlichen Medien garnicht gefragt, man regt sich über Putin auf, macht ein bischen Angst vor WW3 und über die Jubel-Veranstaltungen lustig. Nase rümpfen, ohne Argumente.
Aber mal so nachgehakt, ob man sich nun dran stört oder nicht...wird nicht.

Für mich ist der Maidan an der rasanten Entwicklung Schuld. Hätten die sich mit ein paar weiteren Monaten Janukowitsch abgefunden, hätte Putin wohl nicht so reagiert, sondern eher ein Ränkespiel aufgezogen um sich seine Einfluss zu sichern.
Aber hinterher ist man immer schlauer. Vorwerfen kann man das den Leuten nicht.

Die Art und Weise mit der Putin Fakten schafft ist beeindruckend. Zu schnell die Entwicklung für den Westen, die kommen garnicht mehr mit dem Verurteilen hinterher.

Sein Großmachtgebahren ist nötig um sein Weltbild zu erfüllen.
Innen ist Russland marode, nach aussen hin soll es stark aussehen.
Sotchi ist Olympia, ist WM ist F1, Krim. Modern und schön, effektiv , stark , gnadenlos.

Russland exportiert Gas und Waffen. Mehr nicht. Wirtschaftlich hat Russland kaum Gewicht. Deutschland kauft für 35 Milliarden Gas und Verkauft Waren für 40 Milliarden.
Der eigenen Wirtschaft will man nicht den Gashahn zudrehen und auch nicht auf 40Milliarden Absatz verzichten (die Deutsche Wirtschaft hat angst vor Einbußen und ist auf Putins Seite).

Eine schwere Drohung:
(1)
AKWs hochfahren (Gaskraftwerke ausschalten) auf Gaslieferungen aus Russland verzichten.
Die Möglichkeit wäre da. Und da würe dann auch Putin der Arsch auf Grundeis gehen.
(2)
Asyl-Angebote für Wirtschaftsbosse und Oppositionellle. Die EU friert Konten ein (von ganzen Familien), und wer das geld wiederhaben möchte, muss einreisen und den russischen Pass abgeben.

Militärisch ist man weder in der Lage noch bereit einzuschreiten. Keinem Deutschen Soldat könnte man klarmachen warum er sein leben für eine unwichtige Halbinsel lassen sollte.

Putin zu provizieren kann auch gefährlich sein.
 
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Die Möglichkeit wäre da. Und da würe dann auch Putin der Arsch auf Grundeis gehen.

Vielleicht kurzfristig. Mittel- und langfristig treibt man damit (und mit den anderen Sanktionen) Russland in die Hände Chinas oder zumindest hin zu Entwicklung einer eigenen großen Machtzone. Und das wäre ein veritabler Nachteil für Europa auf dem weltpolitischen Parkett. Nicht jetzt gleich, aber in 50 Jahren jedenfalls.
 
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KTelwood schrieb:
Eine schwere Drohung:
(1)
AKWs hochfahren (Gaskraftwerke ausschalten) auf Gaslieferungen aus Russland verzichten.
Die Möglichkeit wäre da. Und da würe dann auch Putin der Arsch auf Grundeis gehen.
(2)
Asyl-Angebote für Wirtschaftsbosse und Oppositionellle. Die EU friert Konten ein (von ganzen Familien), und wer das geld wiederhaben möchte, muss einreisen und den russischen Pass abgeben.

Zu 1: Sei froh, dass die die Grünen für SO einen Vorschlag nicht kreuzigen. Im Übrigen würde man damit nur wieder den dummen, deutschen Bürger wehtun, der Gasheizung hat.

Zu 2: Mit welchem Recht sollte man das machen dürfen? Wie wäre es, wenn wir dir das Geld wegnehmen und erst wiedergeben, wenn du deinen deutschen Pass abgibst? Schließlich hat Hitlerdeutschland den 2. Weltkrieg verloren und tausende Unschuldiger in den KZs ermordet. Kannst du zwar nichts dafür, aber die Russen, die ihr Geld im Ausland haben können ja auch nichts für Putin und die Krim
 
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Hardwaremensch schrieb:
Aber war da nicht schon mal was? Die Unabhängigkeitserklärung Kroatiens von Jugoslawien? Die mit Sicherheit auch nicht von der jugoslawischen Verfassung so vorgesehen und damit genauso "illegal" und dem Völkerrecht widersprechend war? Warum schrie da weder USA noch Europa? Ach ja, ich vergaß, weil man ja den armen Kroaten geholfen hat, und das sogar mit Waffengewalt.

eigentlich noch witzig. russland hat es damals nicht akzeptiert und es als völkerrechtswidrig bezeichnet. jetzt beruft er sich selber auf diesen präzedenzfall und bezeichnet sein vorgehen als kompatibel mit dem internationalen recht. was gilt den nun russland? im vergleich zu jugoslawien bestand auf der krim nie der verdacht von völkermord oder ähnlichem und es gingen lange verhandlungen voraus. putin hat da nicht gross gefackelt und ist reingesprungen und das land annektiert. ich halte es für richtig, wenn der westen putin dafür anklagt. allerdings sollte er diese karte natürlich nicht ausreizen, weil er selber kein musterschüler ist.

KTelwood schrieb:
Den Leuten dort ists glaube ich, scheissegal welche Fahne da weht, und wer sich das Geld einsteckt, für die ändert sich nicht viel.
Aber die Leute werden in westlichen Medien garnicht gefragt, man regt sich über Putin auf, macht ein bischen Angst vor WW3 und über die Jubel-Veranstaltungen lustig. Nase rümpfen, ohne Argumente.
Aber mal so nachgehakt, ob man sich nun dran stört oder nicht...wird nicht.

täusch dich nicht. es gab opposition auf der krim. aber die haben sich mit der zeit gar nicht mehr getraut, ihre meinung offen zu sagen. im moment soll eine abwanderung von ukrainern zu beobachten sein, weil sie von den ethnischen russen pauschal als ultranationalisten und faschisten beschimpft werden.
 
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speedyjoe schrieb:

Erstmal kennt das Völkerrecht keine "lange Verhandlungen" "Mord" oder "Vertreibung". Ein Dieb der etwas klaut auch aus edlen Gründen bleibt nun mal ein Dieb das wird dir jeder Richter bestätigen.

Zudem sei gesagt das im Kosovo es niemals ein Referendum gab, zudem wurden von dort die gesamte serbische Bevölkerung vertrieben.

Das Problem ist hier ein gänzlich anderes, hier kann eig. schon vom Gewohnheitsrecht gesprochen werden. Der Westen hat in den letzten Dekaden permanent das Völkerrecht gebrochen und es stets für sich ausgenutzt. Dadurch hat man sich Rechte genommen die nur für einen selber gelten aber nicht für andere. Das war jetzt genug für Russland und es hat nun vom gleichem Recht Gebrauch gemacht.
 
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die frage zur völkerrechtskonformität ist 2010 von der uno in einem bericht geklärt worden. diesen bericht hat russland vehement abgelehnt und wenige jahre später kommt plötzlich ein meinungsumschwung. es klingt bei dir aber so fast, als hätte russland sich in der vergangenheit immer ans völkerrecht gehalten und hatte jetzt die schnauze voll. :D
ich finds sowieso lustig hier. gegen den westen sind wir mega überkritisch (kritik ist nicht unberechtigt), aber gegenüber russland haben wir immer verständnis.^^ ein gutes beispiel wäre hierfür der nsa-skandal. der aufschrei wär natürlich riesig, aber im grunde genommen machten es alle (europäer, russen, amerikaner, chinesen etc.). als die russen nulands tonaufnahme veröffentlichten, empörte man sich über nulands äusserung, aber über die spionagetätigkeit der russen verlor man kein wort.
 
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speedyjoe schrieb:

Mir ist nicht klar von welchem Bericht hier die Rede ist, der Krieg und die Abspaltung war ein Völkerrechtsbruch.
 
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in diesem artikel der nzz steht, weshalb der vergleich kosovo krim hinkt. im letzten absatz steht ausserdem, dass für den internationale gerichtshof 2010 die unabhängigkeitserklärung von kosovo nicht gegen internationales recht verstiess, aber es nahm keine stellung dazu, ob die abspaltung von serbien rechtens war. russland akzeptierte damals den bericht nicht und heute, 4 jahre später, beruft es sich darauf, obwohl das urteil zur abspaltung keine antwort lieferte.
 
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speedyjoe schrieb:

Also nochmal, sowohl der Angriffskrieg als auch die Abspaltung waren Völkerrechtsbruch, so kompliziert ist das ganze nicht. Ich weiß jetzt nicht worauf du hinaus willst?

Eine Unabhängigkeitserklärung an sich ist kein Verstoß die Abspaltung aber schon.
Owada (Präsident IGH): "im Völkerrecht gibt es kein Verbot von Unabhängigkeitserklärungen"

Jedoch der territorialen Integrität und der Souveränität der Staaten.
 
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Hardwaremensch schrieb:
Wenn es wirklich der freie Wille der Bevölkerung der Krim ist (und das sollte Zweifellos sein), dann ist es doch eher ein Akt gegen die Bevölkerung sie in der Ukraine zu belassen, egal welche mehr oder weniger fadenscheinigen Gründe man dafür vorgibt.
Der freie Wille der Bevölkerung soll sich auch durchsetzen dürfen. Ich kenn die genauen Umstände dort nicht, aber werden sie gezwungen, auf der Krim zu bleiben? Dürfen sie nicht nach Russland, verhindert duch die Ukraine?

http://www.youtube.com/watch?v=stbdwjnDxns

Solche Videos sagen einfach mehr aus als 1000 Worte. Ich finde das Verhalten der Russen widerlich und von meiner Seite aus können die Sanktionen gar nicht hart genug sein, auch wenn dadurch eigene Nachteile (auch wirtschaftliche) entstehen sollten. Wichtiger ist, dass Russland die Nachteile noch viel stärker zu spüren bekommt.
Leider sieht die Realität aber anders aus. Von Steinmeier war heute das gefühlt 50 Zitat mit Kritik gegen Russland zu lesen. Ich weiß nicht ganz, was er damit erreichen möchte.
 
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Tambay schrieb:

Die Krim ist ein Teil Russlands. Man hat mit den Leuten in der Basis seit Wochen verhandelt und sie gebeten das Gelände zu verlassen. Die meisten sind auch bereits übergelaufen. Sie hatte drei Möglichkeiten:

1. Die Krim verlassen und in der Ukraine dienen
2. In der Krim als Zivilist bleiben
3. Den russische Streitkräften beitreten

Die meisten der Soldaten haben sich für die dritte Möglichkeit entschieden. Die restlichen wollte nur noch provozieren und de jure befinden sie sich auf russischem Staatsgebiet und besetzen einen Armeestützpunkt.

Also wenn man das ganze nüchtern betrachtet sehe ich überhaupt kein Problem bei der Aktion. Was hätten Sie den sonst tun sollen?


Und überhaupt, verstehe ich die Kritik an Russland nicht. Russland hat das ganze Chaos nicht losgetreten.
 
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Habe die letzten Seiten gelesen und außer croin sind wohl alle für ein hartes Vorgehen gegen Russland um es zu bestrafen. Schauen wir uns mal kurz die Fakten ohne Einflüsse von Meinungen an.

1. Die Bevölkerung der Krim wurde im Referendum über ihren Wunsch befragt sich Russland anzuschließen oder in der Ukraine zu bleiben.
2. Die Bevölkerung der Krim hat gewählt.
3. Einerseits beruft sich der Westen auf die Ukrainische Verfassung, dass sich die Krim nicht abspalten darf, andererseits wird die selbe Verfassung nicht anerkannt wenn es darum geht den demokratische gewählten Präsidenten der Ukraine abzusetzen. Im Parlament waren 72,..% für die Absetzung des Präsidenten, nötig sind 75%.
4. Eine aus aufständischen bestehende, selbsternannte, vom Volk nicht legitimierte Regierung in Kiew schließt Verträge mit der EU die zuvor von Janukowitsch abgelehnt wurden.
5. Es fand kein Referendum in der Ukraine stat, um zu erfragen was die Ukrainer wollen, Kooperationen mit Russland oder EU.

Und jetzt fordert Ihr eine Bestrafung der Russen? Man muss doch mutwillig Blind sein wollen, um nicht zu sehen das die EU also WIR die schlechten sind. Unsere Politiker unterstützen Faschisten damit sie die "richtigen" Verträge unterschrieben. Und wir fragen nicht die Ukrainer was sie wollen, NEIN wir wissen es besser was andere zu wollen haben! Die Russen bekamen die Krim, die EU krallt sich die ganze Ukraine, in 2-3 Jahren wird ihre Wirtschaft komplett am Boden sein und sie werden genauso am Tropf hängen wie die Griechen. Es ging immer nur darum den Ukrainischen Markt zu ruinieren, damit wir unsere Produkte dort verkaufen können. Ihr streitet euch um unwichtige Details überseht aber welche Verbrechen unsere Politiker in unserem Namen begehen.
 
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Solche Videos sagen einfach mehr aus als 1000 Worte. Ich finde das Verhalten der Russen widerlich und von meiner Seite aus können die Sanktionen gar nicht hart genug sein, auch wenn dadurch eigene Nachteile (auch wirtschaftliche) entstehen sollten. Wichtiger ist, dass Russland die Nachteile noch viel stärker zu spüren bekommt.
Leider sieht die Realität aber anders aus. Von Steinmeier war heute das gefühlt 50 Zitat mit Kritik gegen Russland zu lesen. Ich weiß nicht ganz, was er damit erreichen möchte.

Was sieht man im Video? Ein Truppentransporter aus dem Soldaten aussteigen und sich für eine Operation fertigmachen und für die Übernahme keine Waffengewalt einsetzten. Bei Staaten, die man zu genüge kennt, wie Israel wären zuerst ein paar Jets darüber geflogen hätten alles zu gebombt oder eine Drohne hätte Leute zerfetzt und es wäre geklärt gewesen, oder wie man in Amerika sagt "gescoutet". Bei denen heißt ja nur Auskundschaften mehrere Leute zu töten, eigentlich finde ich persönlich das Verhalten vorbildhaft der russischen Soldaten und Milizen. In keiner Abspaltung Annexion, oder wie man es nennen will, kamen weniger zu schaden.

(Zum Video, bei den Amis wären der LKW und das Tor nicht zu leicht davon gekommen, da wäre jetzt ein riesiger Krater.)

Übrigens ja es ist ein Unterschied wie viel man tötet immerhin sind eine handvoll Menschen mehr als hunderttausende im Irak und hunderte im Kosovokonflikt.
 
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ich schätze, die ukraine ist nicht so dämlich, noch einen schlagabtausch zu riskieren. daher, das ist eine der wenigen positiven pluspunkte.

@memphisray
1) es ist so wundervoll, wie hoch ihr den willen der krimbevölkerung achtet. aber der gesamte prozess ist nicht nach demokratischen spielregeln verlaufen. aber das will scheinbar keiner begreifen.
2) siehe 1
3) das gleiche gilt für russland. es akzeptiert die absetzung von janukowitsch nicht, erklärt aber die abspaltung der krim für verfassungsgemäss. das gleiche falsche spiel.
4) abgeschlossen wurde nur der politische teil. details siehe hier. man kann darüber streiten, ob das jetzt gut war oder nicht. immerhin haben sie den wirtschaftlichen teil nicht unterzeichnet, denn das wäre der genickbruch für die ukraine.
5) wäre eine möglichkeit. könnte das land natürlich noch mehr spalten, als es jetzt schon ist. das gleiche gilt ein stück weit aber auch für russland. genau wie die eu, scheint es zu wissen, was gut für die ukraine ist.

man kann hier einräumen, dass die eu hier russland die gespräche hätte einbeziehen sollen, wie damals bei den baltischen staaten. hat sie nicht und deshalb ihren teil zur krise beigetragen. allerdings hat russland kaum bemühungen unternommen, um die eskalierende lage zu beruhigen. es goss weiter öl ins feuer, indem es die krim besetzte und sich völkerrechtswidrig einverleibte. der schwarze peter haftet nicht nur an der eu.
und so nebenbei, die übergangsregierung besteht aus acht leuten der partei vaterland, acht parteilosen und vier der partei swoboda. die regierung besteht nicht nur aus faschisten, auch wenn ihre teilnahme beunruhigend ist.
 
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1) stimmt laut der EU Demokratisierungsspielregeln darf ein Referendum garnicht statfinden, und ganz nebenbei wird ein demokratischer Prozess von der EU erst als demokratisch bezeichnet wenn es der EU passt, ist es dir noch nicht aufgefallen?
3) stimmt warum soll sich Russland an Regeln halten die der Westen selber zuvor mehrmals gebrochen hat? Wenn Verträge gebrochen werden muss sich der zweiter Part nicht an die Abmachung halten, das ist ganz normal, dies gestehst du Russland aber nicht zu?
4) "nur"?
5) einer Meinung

es ist so wundervoll, wie hoch du die völkerrechte achtest, es ist nicht weniger völkerrechtswidrig sich in die politischen Prozesse anderer Länder einzumischen wie es die EU tat. siehe zudem Punkt 3)
 
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1) ich habe nicht gesagt, dass kein referendum stattfinden darf. wenn sie eins wollen, bitte, sollen sie es machen. dann aber die spielregeln korrekt anwenden. ich sage nur, dass es nicht den demokratischen standards entsprach und in meinen augen daher die legitimität angezweifelt werde darf. dass ausgerechnet die eu auch dagegen ist, ist wohl mein pech. ändert aber nix an meiner meinung.
3) ich bin gegen die anwendung der reziprozität, völlig egal um wen es sich handelt. unrecht mit unrecht zu vergelten ist für mich keine lösung. aber in dem punkt hinke ich der realität offenbar hinterher.
4) ich hab hier nur etwas präzisiert, aber bereits gesagt, dass man sich auch darüber natürlich vortrefflich streiten kann. ;)
 
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ch finds sowieso lustig hier. gegen den westen sind wir mega überkritisch (kritik ist nicht unberechtigt), aber gegenüber russland haben wir immer verständnis.^^ ein gutes beispiel wäre hierfür der nsa-skandal. der aufschrei wär natürlich riesig, aber im grunde genommen machten es alle (europäer, russen, amerikaner, chinesen etc.). als die russen nulands tonaufnahme veröffentlichten, empörte man sich über nulands äusserung, aber über die spionagetätigkeit der russen verlor man kein wort.

Es macht einen Unterschied, ob ein Geheimdienst alles und jeden abhört, egal, ob Verdacht oder nicht, oder ob er sich auf die althergebrachten Ziele beschränkt. Und wenn jemand in einem Gespräch seine wahre Meinung über mich sagt, dann ist es mir gleich, wie ich es erfahre, die Haltung des Aussprechenden bleibt die Gleiche. Das wird auch nicht dadurch wieder kompensiert, dass es auf "unsaubere" Weise bekannt wurde.

Man kann daher sicher verurteilen, dass die Russen Nuland abhören. Ihre Aussage wird dadurch aber nicht liebenswürdiger oder weniger der Realität entsprechender.

Habe die letzten Seiten gelesen und außer croin sind wohl alle für ein hartes Vorgehen gegen Russland um es zu bestrafen. Schauen wir uns mal kurz die Fakten ohne Einflüsse von Meinungen an.

Definitiv nein, ich bin nicht für ein hartes Vorgehen. Und jemanden für etwas "bestrafen" zu wollen, dass wir selber über Jahre hinweg provoziert haben, ist in meinen Augen - ist kein Vorwurf an dich, bitte nicht missverstehen - selbstgerecht und arrogant. Die Russen hatten uns die Hand gereicht und wir haben sie ausgeschlagen, ihnen metaphorisch ins Gesicht gespuckt. Dass die da nicht ewig mitmachen, ist wohl klar.

Und ja, ich weiß, welche mannigfachen Defizite etwa in der Verwaltung, der Justiz und auch sonst Russland hat. Berechtigt uns in mE aber dennoch nicht, so selbstgerecht mit Vorwürfen um uns zu werfen (die am Ende dort eh nichts ändern und nur der innenpolitischen Nachschärfung des eigenen Profils zu dienen scheinen). Wenn es uns wirklich um die Menschen dort ginge, wäre eine völlig andere Politik gefragt.
 
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memphisray schrieb:
1) stimmt laut der EU Demokratisierungsspielregeln darf ein Referendum garnicht statfinden, und ganz nebenbei wird ein demokratischer Prozess von der EU erst als demokratisch bezeichnet wenn es der EU passt, ist es dir noch nicht aufgefallen?
Mit dem Unterschied, dass es hier nicht nur um die EU geht, die es so sieht, sondern Länder wie USA, Japan, Australien, Kanada dazu kommen und selbst China anscheinend nicht auf einer Wellenlänge mit Russland liegt.

Das Problem hier liegt eher an der Reihenfolge der Geschehnisse.
Erst kamen die Russen mit Infanterie, dann wurde "abgestimmt" (wenn man es so nennen will), und nicht umgekehrt.

Trotz allem halte ich das Referndum für eine Farce. Wo soll sowas denn hinführen? Donezk ist dann als nächstes dran.
Der Wille der Bevölkerung kann sich einfach nicht dahingehend äußern, dass Staatsflächen einfach von Land A zu Land B übertragen werden.
Das hat auch weniger etwas mit Russland zu tun, auch wenn sie diesen Prozess in der Ukraine natürlich massiv beeinflusst haben.
 
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