Ukraine, Euromaidan und die Krim: Eine Zerreißprobe für int. Beziehungen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

schönes beispiel das die anerkennung von demokratischen standards absolute willkür ist, der "verlierer" behauptet immer das die nicht eingehalten wurden. Zudem sind die standards selbst willkür, da kann man immer behaupten das sie nicht eingehalten werden.

"Der Wille der Bevölkerung kann sich einfach nicht dahingehend äußern, dass Staatsflächen einfach von Land A zu Land B übertragen werden." Also hällst du auch die abtrennung vom Kosovo für eine farce oder war das ok weil es die Nato war?


Fetter Fettsack schrieb:
Definitiv nein, ich bin nicht für ein hartes Vorgehen. Und jemanden für etwas "bestrafen" zu wollen, dass wir selber über Jahre hinweg provoziert haben, ist in meinen Augen - ist kein Vorwurf an dich, bitte nicht missverstehen - selbstgerecht und arrogant. Die Russen hatten uns die Hand gereicht und wir haben sie ausgeschlagen, ihnen metaphorisch ins Gesicht gespuckt. Dass die da nicht ewig mitmachen, ist wohl klar.

besser hätte ich es nicht Ausdrücken können, Platzek hat es ähnlich formuliert, zumindest den zweiten part.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

das ist eine unterstellung, die ich zurückweise. es geht hier nicht darum, dass man ein schlechter verlierer ist. folgende punkte müssen meiner meinung nach erfüllt sein resp. waren problematisch bezüglich abstimmung (kein anspruch auf vollständigkeit):
-einschüchternde anwesenheit russischer truppen (ihre anwesenheit war ein problemfaktor)
-langfristige ansetzung der abstimmung (in einer stark aufgeladenen atmosphäre, wo sich die ereignisse tagtäglich überschlagen können, fehlt die ruhe und sicherheit, um einen klaren entscheid zu fällen)
-den raum für eine öffentliche debatte schaffen, die es der bevölkerung erlaubt, das anliegen öffentlich und fair zu debattieren (fand nicht statt, wenige gegenplakate wurden "vom winde verweht")
-transparente abstimmung, die der bevölkerung sowohl verbleib, als auch austritt zur wahl lässt
-einsatz internationaler beobachter, welche die sauberkeit der wahlen überprüfen (internationale wahlbeobachter waren nicht anwesend und es gab manipulationsvorwürfe)
-dann ist noch die frage, ob die krim, oder die gesamtukraine über diese frage abstimmen muss, dass ist noch die juristische frage

dass sind meiner meinung nach gewichtige kriterien für einen fairen demokratischen entscheid und die sind, möchte ich mal aus eigener erfahrung meinen, keine willkürlichen faktoren.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Die Kommentare einiger Russland-Versteher erstaunen mich schon:
Das Referendum war eine einzige Farce. Nachdem bereits Russische Soldaten auf der Krim sind wird darüber abgestimmt ob die Krim unabhängig werden oder sich Russland anschliessen soll, die Option bei der Ukraine zu bleiben, gab es gar nicht. Wenn man sich alleine die ethnische Verteilung auf der Krim anschaut, merkt man, dass wohl kaum 80% der Stimmberechtigten in einer wirklich demokratischen Abstimmung für den Anschluss an Russland gestimmt hätten.(Die Krim-Tataren, die alleine 12% der Bewohner ausmachen hassen Russland, weil Stalin nach dem 2. Weltkrieg sie massenweise deportiert hat und die ethnischen Ukrainer, die weitere 25% ausmachen, hätten in einer demokratischen Abstimmung wohl mehrheitlich gegen einen Anschluss gestimmt und selbst die ethnischen Russen hätten wohl kaum geschlossen für einen Anschluss gestimmt. Es ist schon möglich, dass in einer richtigen Abstimmung eine Mehrheit der Bevölkerung einem Anschluss an Russland zugestimmt hätte, sicher ist es aber nicht.)
Hinzu kommt noch, dass wir das Demokratie-Verständnis von Vladimir Putin nur allzu gut kennen: In gewissen Wahlkreisen kommt seine Partei schon mal auf 112% der Stimmen, unliebsame Journalisten werden schon mal ermordet und Oppositionspolitiker nach Sibirien gebracht.
Dass man wenn man nur Putins Propagandamaschine als Informationsquelle zur Verfügung hat, das Ganze für demokratisch hält, erscheint mir einigermassen einleuchtend. Wenn man aber in Westeuropa wohnt und unabhängige Medien lesen kann, ist es mir einfach nur schleierhaft, wie man so etwas als demokratisch bezeichnen kann.

Ebenfalls etwas wirr erscheint mir der Gedanke, der Westen bzw. die NATO hätten Russland provoziert. Souveräne Staaten in Osteuropa haben sich absolut freiwillig dazu entschieden der NATO beizutreten. Sie haben bewusst die Entscheidung gefällt, sich von Russland zu distanzieren, insbesondere aufgrund der nicht ganz so tollen Erfahrung während, aber zum Teil auch schon vor dem Kalten Krieg. Wer sagt der Westen hätte Russland provoziert indem er souveräne Staaten, die sich eigenständig und ganz bewusst von Russland distanziert haben, aufgenommen hat, spricht im Grunde genommen all diesen Staaten ihre Souveränität ab.
Der Westen hat eben ganz im Gegenteil zum Vorgehen der Russen auf der Krim jetzt, keine Länder dazu gezwungen der Nato beizutreten, noch hat man versucht irgendwelche Landesteile oder gar ganze Länder zu annektieren.

Der Westen würde nun gut daran tun, nicht eins auf Putin-Versteher zu machen, sondern sollte sich nun insbesondere überlegen, wie er verhindern kann, dass Putin nun seine Finger nach der Ostukraine und später noch weiter nach Westen ausstreckt...
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Die meisten verstehen nicht, dass die Russen in dem Kiev (Ukraine) Konflikt einen Akt von Nationalismus (Faschismus) sehen. Und wer die Geschichte kennt wird verstehen, dass die Russen auf so etwas sehr gereizt reagieren.
Krim hin oder her, der Auslöser ist Maidan mit dem Rechten Sektor der zur Zeit die Oberhand hat und die Menschen dort beinflusst mit Hilfe der EU.
Die Krim ist so als wäre Bayern ein Freistaat von Schweiz der mal zu Deutschland gehört hat, und hach dem die Schweizregierung von Nazis besetzt worden wäre hätte Deutschland die Rückkehr verlangt mit Referendum, da hätte nie einer was dagegen gesagt, auch wenn es nicht rechtens wäre wie mit Krim (aber Recht und Unrecht bestimmt ja die EU).
Das Problem ist, sogar die Russen in der EU sind so gereizt, dass wenn der krieg ausbricht wären alle für Russland, und ein gereizter Russe ist ein böser Russe, das wissen wohl viele.

Alles hat mit der Vergangenheit zu tun, was vielleicht die meisten Deutschen vergessen haben (außer Nazis) aber Russen vergessen es nie, wie einer schon hier im Forum gesagt hat, jede Familie in Russland hat mindetsens einen Veteranen gehabt der gegen Naziregime gekämpt hat und das führt momentan zur Wut, vorallem wenn die Merkel zur der Regierung in Kiev steht.

Dass China sich bis jetzt offiziel zurück hält ist Taktik um kein Aufsehen zu erregen, wenn es aber darauf ankommt, dann wird diese mit Russland gegen die EU und USA kämpfen da es längst mit Russland kooperiert und es ist Tatsache.

Edit/
Wenn Donetzk und weitere Städte sich entschließen zu Russland zu gehören, wird sie keiner hindern können ohne einen weiteren Bürgerkrieg auszulösen, was ich aber nicht denke, wenn weitere Städte entschließen sich Russland anzuschließen ist es wegen der momentanen Regierung in Kiev verständlich, keiner will Nazis in der nähe haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Ebenfalls etwas wirr erscheint mir der Gedanke, der Westen bzw. die NATO hätten Russland provoziert. Souveräne Staaten in Osteuropa haben sich absolut freiwillig dazu entschieden der NATO beizutreten. Sie haben bewusst die Entscheidung gefällt, sich von Russland zu distanzieren, insbesondere aufgrund der nicht ganz so tollen Erfahrung während, aber zum Teil auch schon vor dem Kalten Krieg. Wer sagt der Westen hätte Russland provoziert indem er souveräne Staaten, die sich eigenständig und ganz bewusst von Russland distanziert haben, aufgenommen hat, spricht im Grunde genommen all diesen Staaten ihre Souveränität ab.
Der Westen hat eben ganz im Gegenteil zum Vorgehen der Russen auf der Krim jetzt, keine Länder dazu gezwungen der Nato beizutreten, noch hat man versucht irgendwelche Landesteile oder gar ganze Länder zu annektieren.

Nein, das ist nicht der Fall. Ein Beitritt zu einer multinationalen Organisation - die die NATO ist - ist nämlich eine zweiseitige Sache. Der eine Teil der Aktivität kommt da vom beitrittswilligen Land, das im Rahmen seiner Souveränität ein Beitrittsgesuch stellt, die Verhandlungen führt, um dann am Ende den Beitritt zu ratifizieren. Letteres geht aber nur, wenn der zweite Teil der Aktivität hinzugekommen ist - die Zustimmung aller übrigen NATO-Mitglieder, dass man den Beitrittswerber aufnimmt.

Und da setzt meine Argumentation an. Gorbatschow sagte: deutsche Wiedervereinigung ja, aber die NATO kommt dafür nicht weiter in den Osten. Im selbem Jahr noch nimmt sie die ersten ehemaligen Sovietrepubliken auf und setzt das über die Folgejahre weiterhin fort. Sicher darf sie das, es wollten ja beide Seiten. Aber es ist eben auch ein gebrochenes Versprechen gegenüber den Russen. Und in den folgenden zwei Jahrzehnten wurde Russland weiterhin von oben herab behandelt, seine Wünsche und Ängste ignoriert.

Die Russen sagen: 'wir wollen mit der EU eng zusammenarbeiten, gerne auch als Juniorpartner'. Schroff zurückgewiesen, wie kolportiert wird.
Die Russen sagen: 'Hey, wir empfinden diesen Raketenschild als Bedrohung, lasst das bitte sein'. Ohne viel Federlesens ignoriert.

Sicher steht es den westlichen Staaten frei, so zu handeln, auf diese Art und Weise Russlands Einflusssphäre immer mehr nach Osten zu schieben. Aber irgendwann kommt stets der Punkt, wo der Weggeschobene nicht mehr zuschaut. Der Punkt, wo der Kooperationswille erlischt. Wenn die Art und Weise, wie das bei Russland geschehen ist, nicht funktionell als Provokation bezeichenbar ist, was denn bitte sonst?
Es geht mir hier nicht um blindes Russland-Verständnis, aber deswegen gleich jedes Augenmaß, jede Betrachtung des großen Zusammenhanges zu verweigern, ist kurzsichtig.

Was derzeit geschieht, ist ein Tunnelblick auf die Krim, wo man nur mehr die völkerrechtswidrige Aktivität Russlands auf der Krim betrachtet und daraus ableitet, sagen zu können, wer gut und wer böse ist. Aber welchen vernünftigen Grund gibt es, dass so zu betrachten? In jedem Strafverfahren würde es eine Rolle spielen, ob ein Opfer einen Täter vorher langanhaltend gereizt und provoziert hat oder ob der Täter aus heiterem Himmel seine Missetat beging. Und wenn wir diese Ebene zur Betrachtung hinzugeben, sehen wir, dass wir - der Westen - uns fleißig im Osten breitgemacht haben, gerne auch mit ein bissl Zündelei. Das war aus unserer Sicht alles in Ordnung, denn es ist ja unsere Einflusssphäre, die wir da erweitern. Warum dann aber der große Aufschrei, wenn Russland die seinige absichert?

Ich meine, besser "legitimiert" als der Westen in seinen Nahost- und Balkanabenteuern sind sie auf der Krim noch allemal.

Derzeit torkeln wir ernsthaft auf eine nachhaltige Abkühlung unseres Verhältnisses hin. Und das deswegen, weil wir jemanden metaphorisch geohrtfeigt und angespuckt haben, der uns nun nach einigem Zuschauen einen Stoß vor die Brust gab. Ich denke, das ist eine denkbar schlechte Legitimation, deswegen einen richtigen Streit zu beginnen.

 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Das Referendum war keine Farce. Die Soldaten standen ja nicht vor den Wahllokalen und haben jeden erschossen der nein gestimmt hat, sondern die waren in ihrer Basis.
Man könnte ja auch einfach mal versuchen einzusehen, dass die Krim einfach zu Russland wollte. Da leben einfach überwiegend Russen und Urrussen und die wollten sich nicht von der Faschistenpartei in Kiew regieren lassen. Darüber solltet ihr euch mal lieber Gedanken machen, warum die EU echte Faschisten (die NPD ist ein Witz dagegen) unterstützt. Aber hej, der BÖSE BÖSE IVAN!

€dit
War nicht an dich gerichtet Fettsack, bist dazwischen gekommen.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Ich persönlich finde beide Seiten einfach daneben. Egal wo es Ärger und Probleme gibt, die Russen sind immer mit von der Partie. Das gleiche trifft wohl auch auf die Weltpolizei USA zu.

Lustig finde ich, dass viele hier Russland auch noch in Schutz nehmen. Die Russen kehren sich einen Dreck um ihre Bürger, guckt doch mal was dort intern abgeht, Armut wo man auch hinsieht. Ganz zu schweigen von Millionen Aljoholikern und Junkies.

Die sollen sich lieber mal darum kümmern anstatt das Land noch weiter auszuweiten.


Die deutsche Regierung wie auch der Rest der NATO und Eu kriechen den Ammi's in den Hintern.

Beide Länder sind am Rande des Ruins, haben Intern große Armut und andere schwerwiegende Probleme . Anstatt diese zu Regeln macht man sich noch mehr Probleme .

Nehmt das Militärbudget beider Länder und man könnte die ganze Welt von Armut und Krankheit befreien.

Naja, früher oder später werden sich die Idioten gegenseitig wegbomben. Was mir auch egal ist, lieber in nem Atomaren Krieg sterben als in 50 Jahren im eigenen Urin und Stuhl liegend in nem Seniorenheim :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

speedyjoe schrieb:
dass sind meiner meinung nach gewichtige kriterien für einen fairen demokratischen entscheid und die sind, möchte ich mal aus eigener erfahrung meinen, keine willkürlichen faktoren.

mir ging es garnicht darum dir etwas zu unterstellen, sondern darum klarzumachen wie die EU demokratische Prozesse bewertet, nicht jeder einzelne. Aber auch in deiner Ausführung gibt es höhst relative Bewertungen die Auslegungssache bleiben, also von deiner persönlichen Meinung abhängen und damit nicht objektiv sein können. Damit kann es auch keine demokratischen Standards geben.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Horst200 schrieb:
Der Westen würde nun gut daran tun, nicht eins auf Putin-Versteher zu machen, sondern sollte sich nun insbesondere überlegen, wie er verhindern kann, dass Putin nun seine Finger nach der Ostukraine und später noch weiter nach Westen ausstreckt...

Oder der "Westen", insbesondere die USA, halten endlich mal die Klappe und hören auf Weltmoralpolizei zu spielen.


Die Krim Geschichte ist nicht korrekt, ja, aber der "Westen" hat das Recht auf moralische Kritik vor Jahren verwirkt.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Horst200 schrieb:
Dass man wenn man nur Putins Propagandamaschine als Informationsquelle zur Verfügung hat, das Ganze für demokratisch hält, erscheint mir einigermassen einleuchtend. Wenn man aber in Westeuropa wohnt und unabhängige Medien lesen kann, ist es mir einfach nur schleierhaft, wie man so etwas als demokratisch bezeichnen kann.

Uff! Bist Du denn wirklich der Meinung, dass unsere Medien nicht auch ein "klein wenig" selektiv berichten? Mit wievielen Russen und/oder Ukrainern hast Du denn schon persönlich gesprochen?
Auch für Dich scheint es nur schwarz/weiss zu geben. Mir ist klar, dass dies einfacher ist, als die verschiedenen Positionen differenziert zu betrachten aber versuche es doch einfach mal.
Dann sollte Dir klar werden, dass die meisten "Putin-Versteher" durchaus kritisch mit beiden Parteien umgehen. Erst wenn Du die Interessen aller Beteiligten verstehst (das bedeutet nicht, dass Du sie gutheißen musst), solltest Du hier so rumtrommeln. ;)
Demokratie, Völkerrecht oder Staatsverfassungen sind, um ihrer selbst willen, in diesem Konflikt vollkommen unerheblich. Als Rechtfertigungsgrund in der Tagesschau & Co, sind sie allerdings gern gesehen.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Manche haben echt eine interessante Doppelmoral. Hauptsache Russland ist der Sündenbock egal was es macht. Ja auch wenn es ein Mittel gegen Aids finden würde, würden einige behaupten die wollen uns damit abhängig machen. Während die Amis tun und machen können was sie wollen und wir sie als die Helden dieses Planeten feiern. Aber gut so, schön gegen Russland bäschen damit man weniger über die NSA oder eigene Probleme in der EU/Deutschland spricht, funktioniert wunderbar!

In gewissen Wahlkreisen kommt seine Partei schon mal auf 112% der Stimmen, unliebsame Journalisten werden schon mal ermordet und Oppositionspolitiker nach Sibirien gebracht.
Dafür gibts in den USA nur zwei Parteien die gewählt werden. Und das unsere Journalisten besser dran sind, bezweifele ich stark. Gibt genug Berichte. Bei uns gibts seit Jahren eine "feste" Opposition, sobald neue Parteien versuchen Fuss zu fassen, werden sie in den Medien systematisch auseinander genommen. Die 5% Hürde ignoriert ignoriert bis zu 3,1 Mio. Wahlberechtigte. Jep wird sind eine Bilderbuch Demokratie. Aber im Westen ist ja alles soviel besser, man muss nur fest dran glauben.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

e-ding schrieb:
Demokratie, Völkerrecht oder Staatsverfassungen sind, um ihrer selbst willen, in diesem Konflikt vollkommen unerheblich.
Ganz im Gegenteil. Das sind die Spielregeln. Würde jeder Staat - so wie Russland die letzten Wochen - sie mit Füßen treten, hätten wir Chaos und Anarchie, und sicher keinen Frieden in Europa.

Ich kann die Position der Bewohner der Krim nachvollziehen. Ich kann nachvollziehen, dass die Einmischung des Westens in die Angelegenheiten der Ukraine Analogien zu Russlands verhalten aufweisen, und dieses produziert haben.

Trotzdem verstehe ich nicht, wie man Putins aggressive und eskalierende Strategie glutheißen kann.
Deutschland hätte auch so einige Gebiete in Europa, die man sich doch mal wieder zurückholen könnte. Mal ein paar Milizen in unsere Nachbarländer schicken?
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Grinch0815 schrieb:
Ich persönlich finde beide Seiten einfach daneben. Egal wo es Ärger und Probleme gibt, die Russen sind immer mit von der Partie. Das gleiche trifft wohl auch auf die Weltpolizei USA zu.

Lustig finde ich, dass viele hier Russland auch noch in Schutz nehmen. Die Russen kehren sich einen Dreck um ihre Bürger, guckt doch mal was dort intern abgeht, Armut wo man auch hinsieht. Ganz zu schweigen von Millionen Aljoholikern und Junkies.
Ich würd sagen, versuch mal den Dreck der letzten 30 Jahre im größten Land der Welt zu beseitigen.
Es geht immer noch vielen schlecht aber nicht so wie früher. Es hat sich gewaltig was getan in den letzten jahren, nur hier wird nicht davon gesprochen, hier wird nur kritisiert.

Hier in Deutschland gibt es auch genug Alkoholiker und Junkies und diese heulen auch über Harz 4 und das die keine Arbeit bekommen auf der Couch sitzend.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

revx schrieb:
Ganz im Gegenteil. Das sind die Spielregeln. Würde jeder Staat - so wie Russland die letzten Wochen - sie mit Füßen treten, hätten wir Chaos und Anarchie, und sicher keinen Frieden in Europa.

Nein, das sind die Spielregeln, von denen man glaubt, sie spielten eine Rolle. Schau Dir das Vorgehen aller Global Player in den letzten Jahrzehnten an. Wie entwickeln sich die Einflußgebiete (geografisch und politisch)? Wer sind die Handelspartner? Wo sind sie investiert? Wo wird politisch stabilisiert, wo destabilisiert? Wie entwickeln sich Bündnisse?
Geostrategie, Ökonomie, Ressourcen sind entscheidend. Das Fressen kommt immer vor der Moral.

Desweiteren siehst Du die Krim als singuläres Ereignis, dass es nicht ist.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

e-ding schrieb:
Nein, das sind die Spielregeln, von denen man glaubt, sie spielten eine Rolle.
Worauf willst du hinaus? Wir brauchen keine Spielregeln, hält sich eh keiner dran?
Gratulation an Putin. Endlich mal einer der die Eier hat, die Spielregeln öffentlich zu brechen.
Anders als die verlogenen anderen Länder, welche nur unsichtbar im Hintergrund manipulieren und die Fäden ziehen?

Der Grund warum wir keinen Krieg haben, ist also einzig und alleine dass die Opportunitätskosten eines solchen zu hoch sind. Alles eine reine Kosten/Nutzen/Risiko-Abschätzung?
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

revx schrieb:

Jupp! Genau so ist es, leider! Ein paar Beispiele aus der jüngeren Geschichte: Nordzypern, Irak, AFG, Tibet, Tschetschenien, Panama, Hawai, Kosovo, Naher Osten, 2/3 Afrikas...... you name it.
Ein Grund, weshalb wir so lange kriegslos unterwegs sind, liegt u.a. auch daran, dass die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zwischen USA, CN, EU und RU stärker sind, als noch vor 70 Jahren. Da trägt man seine Konflikte lieber stellvertretend aus. Die Ukraine ist da nur ein Beispiel, mit dem Unterschied, dass das Ganze zu nah vor Russlands Haustür stattfindet. Ich verstehe das Interesse des Westens, ihr Einflussgebiet zu erweitern, wie ich auch Russland Interessen verstehen, dies zu unterbinden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

aber es steckt doch auch ein lernprozess dahinter, dass man nicht mehr gegeneinander krieg führt. schon vor dem ersten weltkrieg sprachen kaufleute von der verbrecherischen dummheit eines weltkrieges. nach zwei weltkriegen und über 80 millionen toten hatte man endlich gerafft, dass es so nicht weitergehen kann. die uno und eu sind das produkt dieser brutalen erfahrung. das heutige ergebnis ist nicht umwerfend, aber eine so lange und noch währende friedliche zeit hat es noch nie gegeben in westeuropa, auch aus der erfahrung des 2. weltkrieges. ich meine mich an einen aufsatz zu erinnern, wonach es heute weniger kriege gibt als früher. leider habe ich das buch schon lange wieder abgegeben.

memphisray schrieb:
Damit kann es auch keine demokratischen Standards geben.

damit stimme ich nicht überein. ich bin der auffassung, dass es minimale richtlinien gebenb muss, damit eine abstimmung akzeptiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

und wenn ich daran denke, das alaska auch mal zu rußland gehörte, könnte ich mich kringeln. was für ne panik muß man in nordamerika schieben.

ironie aus.
 
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt


Wenn Putin wirklich, denn Schritt macht alle Ehre an ihm, danach glaube ich könnte die Europäische Union, nur mehr zu sehen, wie der Flächenbrand sich ausbreitet. Wäre sicherlich eine Lehre für den Westen, wenn man sich bei Anliegen einmischt, die einen nichts angehen und mit China und Russland wie bei Spiegel bereits berichtet wurde, der größte militärische Pakt beschlossen ist, wohl kaum stoppbar. Ich glaube eigentlich stark daran, dass Putin sich Transnistrien sich holen wird, immerhin waren auch da 97% für eine Angliederung an Russland, die Chance wird er sich nicht entgehen lassen.

Schauen ob die Nato sich mit 2 Nuklearmächte anlegt und das Land mit größter Truppenstärke.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beitrag wiederhergestellt)
AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt

Könnten wir nicht endlich dieses dusselige propagieren sein lassen, dass "der Westen" in irgendeiner Form die Rolle des klassischen James Bond Antagonisten in diesem Spiel einnimmt. "Der Westen" ist ein Zusammenschluss mehrerer Dutzend Länder, alle mit anderen Regierungen, die alle unterschiedliche Beweggründe für ihre Kritik an Russland haben. Hardliner genauso wie gemäßigte Kräfte. Es wird hier mittlerweile so getan als ob diese unbestimmte Entität "der Westen" den Finger schon auf dem roten Knopf hat und nur noch darauf wartet das Ende der Welt einzuläuten. Allein die Frage ob sich die Nato mit zwei Atommächten anzulegen bereit ist, mit der unausgesprochen Frage nach einem Atomkrieg, ist zutiefst weltfremd und zeigt zumindest für mich wie weit manche schon vom Thema der Realpolitik entrückt sind. Ich würde mir wirklich wünschen, dass sich einige langsam wieder von der Diskussion des maximal möglichen entfernen und mehr darauf konzentrieren was denn tatsächlich aktuell ist.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben