Umfrage: Türkei als EU-Mitglied. Pro und Contra

Soll die Türkei in die EU


  • Umfrageteilnehmer
    387
Und ja in der BRD ist die Religion sehr wohl vom Staat getrennt.
nein.
graka hat schon die kirchensteuer genannt, dazu kommt noch der religionsunterricht in den schulen (siehe verträge mit dem vatikan...). in schulen dürfen kreuze an den wänden hängen, es gibt zudem dutzende allgemeine schulen, die von kirchlichen trägern sind.
man gucke sich auch mal die eidformeln bei der vereidigung des kanzlers etc. an, da ist auch ein christl. bezug drin.
man kann auch an staatl. universitäten theolgie studieren.
 
Kirchensteuer ist erstmal freiwillig. Wenn du keine bezahlen willst, dann tritt doch aus. Ich zahle sie gerne freiwillig, weil ohne die Kirchen viele Sozialen Dienste einfach zusammen brechen würden.
Das mit dem Kirchentag verstehe ich jetzt leider nicht. Stehe wohl auf meinem Schlauch :evillol:
Meinst du die kirchlichen Feiertage? Wenn ja, dann ist das wohl einer Sache unserer Gesellschaft. Jede Gesellschaft hat eine gewisse, ich nenn es mal Grundreligion. Hier im Westen ist es das Christentum. Woanders eben eine andere. Ich bin der Meinung, dass die Kirchen nur belächelt werden und keinen Einfluss haben. Wer hört schon auf die predigen der evangelen oder katholiken (soll jetzt nicht negativ aufgefasst werden).

Religionsunterricht ist kein Muss. Es gibt katholischen und evangelischen. Des weiteren gibt es Ethik. Das studieren von Theologie ist doch ok. Theologie ist doch nicht unbedingt Christentum.
Dann zum Eid. Siehe Hinweis auf Gesellschaftsform!
 
Zuletzt bearbeitet:
Saber Rider schrieb:
Das mit dem Kirchentag verstehe ich jetzt leider nicht. Stehe wohl auf meinem Schlauch :evillol:
Meinst du die kirchlichen Feiertage?
Nein, den Kirchentag in Köln, da wo letztens der Papst zu Besuch hier war. Dieser Kirchentag findet glaube ich jedes Jahr statt.

Kirchensteuer ist erstmal freiwillig. Wenn du keine bezahlen willst, dann tritt doch aus.
Tja, wenn das alles so einfach wäre.
zunächst einmal, warum ist jedes neugeborene Kind automatisch Mitglied einer Kirche, wenn es die Eltern sind? Es würde doch sicherlich reichen, wenn man das Kind ab einem gewissen Alter selbst entscheiden liese ob es Mitglied werden möchte oder nicht. Aber hier bist Du von Anfang an Zwangsmitglied gegen deinen Willen.
Zum Austreten mußt Du auf´s Amtsgericht. Warum baut man hier eine bürokratische Hürde ein? Würde ein einfaches Schriftstück mit einer Austrittserklärung an den Ort-/Gemeinde Pfarrer nicht auch ausreichen?
Weiterhin, wir haben hier in unserer Gegend "mehrere" Firmen, deren Inhaber schon fast christl. fundamentalistisch sind. Ohne das "richtige" Gesangbuch (Religionszugehörigkeit) bekommt dort NIEMAND einen Arbeitsplatz.

Tja, das mit dem Austreten ist leichter gesagt als getan, vorallem auf dem flachen Land und in kleinen Dörfern.
 
Achso der Kirchentag. Naja ich denke der Hauptträger ist die Kirche selbst. Wenn hohe Religionsträger nach Deutschland kommen gibts auch jedesmal einen teuren Staatsemfpang. Egal welcher Religion sie angehörig sind.
Naja das Kind nimmt halt einfach die Religionszügehörigkeit der Eltern an. Finde ich jetzt nicht so schlimm. WEnn die Eltern das nicht wollen, dann lassen sie es einfach nicht taufen. Mit der Taufe legt man ja seine bzw. die Konfession des Kindes fest.

Das mit den Firmeninhabern finde ich um ehrlich zu sein sehr bedenklich. Obowhl ich in Bayern wohne, welches doch eher streng katholisch geprägt ist, habe ich noch NIE irgendwelche kritischen Fragen über meine Religion gestellt bekommen. Egal von welchem Arbeitgeber.
Finde es echt krass, dass es Leute gibt, die darauf schaun welche Religion (Den Islam möchte ich hier bewusst ohne Provokation ausnehmen, weil er für mich keine reine Religion ist) man hat und die Entscheidung der Einstellung davon abhängig machen.
 
Saber Rider schrieb:
Religionsunterricht ist kein Muss. Es gibt katholischen und evangelischen. Des weiteren gibt es Ethik.

Ähm doch es gibt Schulen, an denen gibt es NUR Katholischen oder Evangelischen Unterricht. Bei meiner Schwester gibts nur Katholischen und man darf sich auch nicth abmelden. Diese Option wird gar nicht gegeben.
 
Aber das kann ja nicht sein. Ich bin auch aus Bayern Raum München. In jeder schule muss Ehtik mit angeboten werden.
 
Die Türkei als EU-Mitglied kann ich mir vorstellen, obwohl es auch eine Reihe von Argumenten dagegen gibt. Vorsicht ist geboten.

Das schwerwiegendste Kontra-Argument ist, dass die Amis aus ihren nationalen Interessen (Schutzzone gegen den Iran und die Nahost-Staaten) die EU drängen, die Türkei aufzunehmen. Die evtl. Probleme werden wir jedoch allein lösen müssen. Das muss die EU deshalb ganz allein entscheiden. Die Geographie steht ebenfalls auf der Kontraseite (ebenso wie der Kulturkreis), denn die Türkei gehört nur bis zum Bosporus (Istanbul) zu Europa, und Anatolien, der flächenmäßig weitaus größte Teil des Landes, ist halt asiatisch (Kleinasien). Die Kultur wird, wie fast in jedem moslemischen Land, sehr stark von der Religion und der fatalistischen Mentalität geprägt. Der Islam ist zwar grundsätzlich ebenso friedlich wie das Christentum, doch der Hass und die Verachtung Andersgläubiger ist sehr stark ausgeprägt. Hinzu kommt die berüchtigte "Tradition", die von den meisten Familien gelebt wird. Allerdings haben wir den Islam auch ohne die Türken in Europa (Albanien, Montenegro, Macedonien und in anderen Balkanstaaten).

Auf der Pro-und-Kontra-Seite steht die Größe der Bevölkerung. Mit mehr als 90 Mill. Einwohnern wäre die Türkei aber dann das größte EU-Land, was nicht ohne politische Konsequenzen in Brüssel bliebe. Andererseits ist der Markt mit dieser großen Bevölkerung (und die zugehörigen Turk-Völker (z.B. Turmenistan), für die die Türkei die führende Macht darstellt, sehr interessant, insbesondere für Deutschland.

Damit bin ich bei der Pro-Seite angelangt, die nach meinen Erkenntnissen allerdings fast nur wirtschaftliche oder evtl. militärische Vorteile hat, von denen vor allem die Unternehmen profitieren werden. Ob diese Vorteile dann letzendlich bei der EU-Bevölkerung ankommen, sei dahingestellt, denn im Zeitalter der Globalisierung erinnern mich die Unternehmen auf dem Weg nach China immer mehr an Heuschrecken, die alles abgrasen was möglich ist; zurückbleiben verwüstete Volkswirtschaften. Das geschieht beispielsweise aktuell in Albanien.

Konsequenterweise kann ich an der Umfrage nicht teilnehmen, denn diese ist mir zu grob gestrickt. Zur Kenntnis nehmen sollte man, dass die Türkei bisher fast alle Weltbankauflagen erfüllt hat (an den Menschenrechten ist noch viel zu tun), doch mit einem unbeschränkten Beitritt (Freizügigkeit) könnte es Probleme für ganz Euopa geben, die wir uns kaum vorstellen können.

Übrigens: Ich war bisher immer sehr gern in der Türkei und habe dort auch Freunde, ebenso wie ich hier in Deutschland türkische Freunde habe. Unter Freunden sollte aber eine kritische Haltung erlaubt sein.
 
*applaus* Schrati. Das war mal einer der kritischten und sachlichsten Beiträge seit langem. Respekt. Sorry musste ich einfach mal sagen.
 
loooooool

naja ich als ausländer zwar kein türke aber durchaus schon so oft in form einer beleidigung sogleich bezeichnet wurde kann nur eins feststellen

keine ausländergruppe wird mehr gehaßt in deutschland !

viele menschen verurteilen die gleich alle bloß weil die zb ne andere religion haben
und meine ex mitschülerin meinten stehts oft klug nach dem motto ; ihre frauen haben nichts zu sagen türken sind scheiße !

viele verstehen nicht das die frauen die so nach kultur leben durchaus ein erfühltes leben haben es diese situation garnicht als schlecht sehen


die türkei kann in die eu aber frühstens in 10 bis 15 jahren
da sind noch einige reformen nötig in sachen menschenrechte etc zb
 
GRAKA0815 schrieb:
zunächst einmal, warum ist jedes neugeborene Kind automatisch Mitglied einer Kirche, wenn es die Eltern sind? Es würde doch sicherlich reichen, wenn man das Kind ab einem gewissen Alter selbst entscheiden liese ob es Mitglied werden möchte oder nicht. Aber hier bist Du von Anfang an Zwangsmitglied gegen deinen Willen.
Wie kommst Du darauf? Die Eltern entscheiden das. Wenn die Eltern nicht wollen, dass das Kind einer Religion angehört, dann steht dem nichts im Wege. Niemand wird zum Beitritt einer Religion bzw. zur Taufe gezwungen.

P.S.: Du meintest wohl den Weltjugendtag und der findet alle 3 Jahre statt. ;)
 
mr.e schrieb:
man gucke sich auch mal die eidformeln bei der vereidigung des kanzlers etc. an, da ist auch ein christl. bezug drin.
man kann auch an staatl. universitäten theolgie studieren.
Doch! :D

Jeder Minister und Kanzler kann, so er es denn will, auch die Eidesformel "Sowahr mir Gott helfe" nach Belieben verzichten. Joschka Fischer war afaik einer der ersten, der das gemacht hat, als er seinerzeit als Umweltminister in Hessen vereidigt wurde.

Und jeder kann an staatlichen Unis Theologie studieren, d.h. ein katholisches Glaubensbekenntnis ist z.B. kein Zulassungskriterium für den Studiengang der katholischen Theologie. ;)

Die Trennung von Staat und Religion ist in Deutschland schon weitgehend umgesetzt, und als bekennender Atheist habe ich persönlich überhaupt keine Probleme mit der relativen Sonderstellung, die den christlichen Kirchen per Konkordat und Staatsverträgen zugebilligt wird. Ich sehe das eher unter kulturellen und historischen als unter religiösen Aspekten. ;)

Nichtsdestotrotz ist das ein Punkt, der für die Türkei spricht. In Deutschland können eine Nonne in ihrer Tracht und ein Mönch in seiner Kutte an einer staatlichen Uni Theologie studieren, in der Türkei kann das aber ein muslimischer Geistlicher afaik nicht. Es ist gar nicht so lange her, dass in der Türkei Studentinnen mit Kopftuch von den Universitäten geflogen sind, weil das als religiöses Zeichen gewertet wurde und damit in Konflikt mit der vollständigen Trennung von Staat und Religion in der Türkei gestanden hat.

Ich sehe die Türkei als laizistischen Staat, und gerade der Umstand, dass das im muslimischem Umfeld der Fall ist, verdient imho besondere Unterstützung.

Andererseits ist das allein für mich keine Eintrittskarte in die EU, da muss noch mehr kommen. Aber wie an anderer Stelle gesagt, es geht ja gar nicht darum, die Türkei morgen in die EU zu integrieren, sondern darum, unter Einhaltung eines genau definierten Fahrplans den Beitritt irgendwann in den nächsten Jahren in Aussicht zu stellen.

Warum nicht? Wenn sich die Türkei eindeutig zu Europa bekennt, dann soll sie auch ein Teil Europas sein. Wirtschaftlich ist das auch nicht schlimmer als z.B. Bulgarien und Rumänien, die demnächst mit im Boot sitzen werden, im Gegenteil. Politisch sehe ich da aber eine Riesenchance, die europäische Gemeinschaft nicht nur nach Osten, wie in den vergangenen Jahren geschehen, sondern auch ein Stückweit nach Kleinasien zu erweitern. Sei es als Wachstums- und Wertegemeinschaft im positiven Sinne, oder auch als Verteidigungsgemeinschaft gegen die islamischen Diktaturen im negativen Sinn.

Viele Grüße, Tiguar
 
Harrold schrieb:
Ähm doch es gibt Schulen, an denen gibt es NUR Katholischen oder Evangelischen Unterricht. Bei meiner Schwester gibts nur Katholischen und man darf sich auch nicth abmelden. Diese Option wird gar nicht gegeben.

Wenn kein Ethik-Unterricht ersatzweise angeboten wird, kann dich auch keiner zwingen an einem Reli-Unterricht teilzunehmen. Weiß wovon ich rede, da ich selbst betroffen war, als ich noch zur Schule ging (ist schon ein paar Jährchen her). War damals der Einzige "Ungläubige". Die Schule bot kein "Ethik" an, also hatte ich eben ein paar Freistunden mehr als die Anderen. ;)

Schrati schrieb:
Mit mehr als 90 Mill. Einwohnern wäre die Türkei aber dann das größte EU-Land, was nicht ohne politische Konsequenzen in Brüssel bliebe.

Knapp vorbei, die Türkei kommt auf ca. 70 Millionen Members. ;)
 
aber dennoch leben in Berlin mehr türken als in türkeis größter stadt.. merkwürdig.
mir hat mal ein türke gesagt, alle türken die nicht mehr in der türkei leben seien nur der abschaum aus der türkei. in der türkei sind sie gar keine richtigen türken mehr.
 
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