Unraid oder Truenas für Heimserver

Mr.it_83

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Hallo zusammen,

ich plane gerade einen Home Server / NAS und suche die passende Software. Aktuell betreibe ich ein Terramaster NAS mit:

  • 2 x 4 TB als RAID 1
  • 2 x 8 TB als RAID 1
Jetzt möchte ich folgende Aufgaben bewältigen:

  1. Ordner vom NAS werden per SMB in Windows als Netzlaufwerk eingebunden. Hierbei ist mir die Geschwindigkeit wichtig, da ich die 3D-Dateien direkt vom Netzlaufwerk bearbeite.
  2. Plex zum Streamen von Filmen auf 1-2 Geräte.
  3. Smartphones sollen ihre Bilder zum Server synchronisieren.
  4. Home Assistant Server für Smarthome.
  5. Datengrab bzw. Dokumentenablage.
  6. Docker Container.
  7. Adblocker.
  8. Omada Controller, der als Docker läuft.
  9. Das Betriebssystem sollte etabliert sein, damit Sicherheitslücken schnell gepatcht werden.
  10. Backup auf externes Laufwerk per USB. Optional: externe Verbindung per DDNS.
Das NAS wird per 2.5G angebunden.

Zu den Softwareoptionen:

  • Unraid: Die Bedienung und Einfachheit scheinen gut zu sein, ein guter AppStore usw. Aber die Lesegeschwindigkeit der Platten durch das Parity System und das Lesen von 1 Platte ist langsam.
  • TrueNAS: Die Bedienbarkeit scheint schlechter zu sein und man muss sich mehr damit beschäftigen. Dafür wird RAID unterstützt. Auch ressourcenhungriger ist es wohl.
  • CasaOS: Kann ich nicht einschätzen.
Hardware:

  • ITX H610 Board
  • 32 GB DDR5
  • Intel i7 13700K TDP 65W
  • 4 x SATA mit 2 x 2 TB und 2 x 4 TB
  • 2 TB NVMe
  • PicoPSU 160W
Ich bin auf eure Vorschläge und Argumente gespannt.
 
Vorteil bei Unraid ist halt noch, dass es mit jeden Platten zufrieden ist.
Du kommst immer an die Daten ran, selbst wenn das Ding crasht, da die Dateien halt auf der jeweiligen Platte in Ruhe rumliegen.

Kannst viel mit Sleep arbeiten und die Platten schlafen lassen.
 
Wieso installierst du nicht etwas auf dem terramster? Statt ein paar Nummern zu hoch im Regal zu greifen für das bisschen.
 
Mr.it_83 schrieb:
Unraid: Die Bedienung und Einfachheit scheinen gut zu sein, ein guter AppStore usw. Aber die Lesegeschwindigkeit der Platten durch das Parity System und das Lesen von 1 Platte ist langsam.
die Parity greift nur beim Schreiben und nicht beim Lesen ...

Limit ist die jeweilige Disk wo die Daten liegen beim Lesen ;)

wenn man Raid Speed will, nutzt man pools und setzt HDD's dann halt dort ein mit allen Nebeneffekten, will und braucht man meist nicht ... wenn man "hot" Data will nutzt man SSD, nvme, ...

Schreiben, daher das Konzept "UNRaid", geschrieben wird meist auf SSD, nvme ... und dann in der Nacht (oder öfters oder seltener) auf das HDD Array verschoben, Daten liegen "lose" auf der jeweiligen HDD und sind nicht "striped", daher das Limit "Speed der jeweiligen" Disk wo die Daten liegen.

oder ich baue wie oben erwähnt pools im jeweiligen Raid Mode meiner Wahl ... hast halt alle Optionen offen, aber das UNRaid Array ist kein Raid mit striped volumes ...
 
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Unraid: Kostet Geld. Unraid ist kein Backup. Unraid scheint in Richtung ZFS zu gehen.

TrueNAS scale: In VM laufen lassen und selber testen. In der aktuelle Linux User steht ein Bericht wie das geht. Nutzt ZFS.

CasaOS: Kommt soweit ich weiss aus China. Keine Ahnung ob es da eine Hintertür gibt. Ein deutsches Forum ist mir nicht bekannt.

OMV: Baut auf Debian auf. Mir sagt allerdings die Benutzeroberfläche nicht zu. Zu oft muss man jede Anweisung nochmals bestätigen.

DSM: Mit ARCloader kann man die DSM (Synology) betreiben und hat die ganze Software zur Verfügung. Ob das legal ist, kann ich nicht sagen. Nutze ich nicht. Läuft auch in einer VM.

Proxmox: Hier stehen einem sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Die VM müssen aber selbst eingerichtet werden. Es gibt aber die Helper-Scripts. Proxmox baut auf Debian auf.

Ich mache alles mit Proxmox und richte meine Server so ein wie ich es möchte.
 
Don_2020 schrieb:
Unraid: Kostet Geld. Unraid ist kein Backup. Unraid scheint in Richtung ZFS zu gehen.
ja, Unraid kostet Geld

ja, ein Unraid Array ist kein Backup, aber alles andere auch nicht ? verstehe den Kontext nicht ...
natürlich kann ich auch in Unraid lokale Backups erzeugen, remote Backup, was auch immer für Backups ...

Ja, Unraid bietet zusätzlich zfs an, aber Nein, zfs ist NICHT die Richtung da es dem Grundkonzept komplett widerspricht, es gibt nur einfach viele Anfragen hierzu, daher die Ergänzung ...

und ich mache beispielsweise alles mit Unraid da ich immer mixed cases habe und mir prox dafür nicht ausgelegt ist, mixed cases heißt, NAS, Docker, VM, LXC ... und da liegt ja der große Vorteil "alles auf dem Host" ohne etwas in VM oder LXC laufen lassen zu müssen (Bsp. NAS, Bsp. Docker, ...)

aber ja, Prox ist kostenfrei und sehr gut, aber hat außer das es kostenlos ist keinen Vorteil, meiner Meinung nach ;) gerade auch im performance VM Bereich (Gaming VM mit passthrough) laufen die 1:1 Unraid vs. prox, was aber auch bzgl. der gleichen Base (kvm) mehr oder weniger klar ist ...
 
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Ok vielen Dank für den tollen Input.
wenn ich es richtig verstehe, dann kann ich bei Unraid alles machen wie auch bei OpenMediaVault oder TrueNas ?

Statt ein Array aus Disks zu erstellen, kann ich auch einen Pool aus 2 Festplatten und Raid1 erstellen?

Vorteil für mich ist, dass ich beim lesen dann mehr Speed habe. Per Cache müsste ich beim Write auch Speed haben.

Das RAID 1 ist kein Backup, es dient als Speed und Ausfallsicherheit.

Backup wird eh per USB Drive gemacht.

@alturismo wir wäre denn das Konzept mit den Hotdata? Ein RAID 1 aus NVME und die Daten mit Speed da rauf und die restlichen Daten auf ein Array Aus 3 Daten+Parity ?

@Don_2020 dass CasaOs aus China kommt wusste ich nicht, dann ist es für mich raus.
Wegen DSM und Arc Loader, habe ich Nachteile gegenüber dem normalen DSM?

Was OpenMediaVault angeht, dass hatte ich Jahre bestrieben, aber ich musste doch viel auf Linux Ebene anpassen.

Ich suche ehe was einfaches, wo ich per Oberfläche alles managen kann und die Apps ohne Probleme laufen,

Ich bin bereit auch für die Software zu zahlen, wenn sie mir dafür Vorteile bringt.
 
Mr.it_83 schrieb:
Das RAID 1 ist kein Backup, es dient als Speed und Ausfallsicherheit.
weiß zwar nicht wie du auf speed kommst ... weil ein Raid1 bei einem single file transfer sicher nicht schneller ist als eine single disk ...

echten permanenten raid speed (keine edge cases) hast du nur mit striped raid's

wenn wir jetzt darüber reden das 2 clients 2 verschiedene Daten lesen ... und smb multichannel sauber eingerichtet ist mit multiply NIC's ... dann könnte raid 1 schneller sein (das verstehe ich unter edge case)

Mr.it_83 schrieb:
Statt ein Array aus Disks zu erstellen, kann ich auch einen Pool aus 2 Festplatten und Raid1 erstellen?
klar, kannst machen was du willst

1 Array mit max 28 disks (davon max 2 Parity, empfohlen jeweils xfs)

zig pools mit jeweils x disks in jeglicher Konstallation

xfs single drive
btrfs single oder multi Raid was auch immer
zfs single oder multi Raid was auch immer

Mr.it_83 schrieb:
@alturismo wir wäre denn das Konzept mit den Hotdata? Ein RAID 1 aus NVME und die Daten mit Speed da rauf und die restlichen Daten auf ein Array Aus 3 Daten+Parity ?

ich bin ein Freund von single drives und Backup Strategie ...

ich halte auch Daten lange auf nvme vor und move "spät" ins Array, aber da gibt es keine Empfehlung weil das komplett individuell ist ...

ein Server Beispiel, fast alles auf nvme (cache) und NUR Medien auch auf dem array, welche auf nvm ecached werden bei Bedarf (ich hab dafür ein plugin geschrieben)

1740818832117.png


aber mit Backup Strategie !!! daily, und ja, ich kann es verkraften wenn die nvme aussteigen sollte, sprich, keine Redundanz hier da ich auch das für mein homelab "overhyped" finde, aber das ist Ansichtssache ... ich habe auch seit ich Unraid nutze (2016) bei single drive xfs keinen Ausfall, nur mit btrfs multi hatte ich die ;)
aber egal, jedem das sein ...

kurz, bei mir ist alles "hot Data", und wenn ältere Medien geschaut werden ... macht mein plugin die "hot", aber auch hier, ich kenne den usecase nicht was du mit den schnellen pools machen willst ...

Das wäre jetzt primär ein Mediaserver wo ich auch die Daten lange im cache vorhalte bevor diese überhaupt ins Array wandern, Beispiel simple mover (auch ein plugin)

erst ab 85% Fillrate wandern hier Medien auf das Array

1740819139509.png


und auch nicht alles, sondern ca. 25 % nur ... bis < 60% Fillrate, Rest bleibt erstmal auf dem cache ...

usw usw usw ...

in Summe, du entscheidest dein setup, es gibt keine Empfehlung usw ... weil es diverse Usecases gibt ;)
 
Für mich war damals wichtig mich nicht in eine Abhängigkeit zu irgendeinem Hersteller zu begeben und keine laufenden Kosten.
Deshalb flog Synology raus. Spezielle Hard- und Software
Unraid: Kosten für das System. Keine Ahnung wie ich an meine Daten komme, wenn ich den PC tauschen oder die Software wechseln möchte.
 
Don_2020 schrieb:
Keine Ahnung wie ich an meine Daten komme, wenn ich den PC tauschen oder die Software wechseln möchte.
naja, gerade hier ist das Array jetzt ...

es liege alle Daten lose auf der disk (meist xfs), einfach an einen Pc und auslesen, fertig ...

geht mit xfs und btrfs von einem Win PC aus mit passenden Treiber ...
und natürlich von jedem Linux PC ...

Don_2020 schrieb:
Unraid: Kosten für das System
machen wir uns alle nichts vor, das ist die Hürde für viele weil es was kostet ;)

und mittlerweile auch etwas mehr.
 
Wenn ich jetzt nicht irgendwas falsch verstanden haben, dann spricht eigentlich alles für Unraid?

Wenn ich jetzt 2 x 2 Platten als RAID 1 mache, dann laufen besten Falls genauso viele Platten wie beim Array (Data+Parity)
RAID 1 liest aber Daten von 2 Platten, deswegen mehr Speed.

Ansonsten empfiehlt ihr aber ein Array 3Data + Parity.
Kann ich den SSD Cache so einstellen, dass er ein paar mal am Tag die Daten ins Array schreibt aber die Daten behält und bei 80% anfängt zu löschen ?

Welchen Nachteil hat denn das Raid1 in den Pools gegenüber den Array ?
 
Mr.it_83 schrieb:
Welchen Nachteil hat denn das Raid1 in den Pools gegenüber den Array ?
Du kommst nicht ohne weiteres an die Daten ran.
Weil bei Raid1 ja zerstückelt über die Platten geschrieben wird.

Selbst wenn mir jetzt alles Crasht .. kann ich die einzelnen Datenplatten von Unraid nehmen, an nem Linux PC anstecken, mounten und mir alle Daten holen. Würde bei nem Raid nicht funktionieren.

Mr.it_83 schrieb:
Kann ich den SSD Cache so einstellen, dass er ein paar mal am Tag die Daten ins Array schreibt aber die Daten behält und bei 80% anfängt zu löschen ?

Du kannst den Mover (der Prozess welcher Daten vom Cache ins Array verschiebt) mit nem Menü einstellen. Ist im Endeffekt ein einfacher Cron. Wobei es dann noch ein Community Addon gibt, mit dem Feintuning an der ganze Geschichte möglich ist.

Die Daten werden aber nicht gedoppelt .. entweder ist eine Datei im Cache oder im Array - nie an beiden Stellen gleichzeitig.


Es hängt halt viel von deinen eigenen Anforderungen ab.
Mein Cache besteht aus 2x 2TB SSD, heißt abgesichert und so viel schreibe ich nicht.
Mir reichts also, wenn einmal Sonntags das Zeugs vom Cache aufs Array kommt.

Über die Woche läuft bei mir eigentlich immer nur eine Platte, mit den wichtigsten Daten an die ich so ran muss. ~200MB/s reichen mir fürs lesen von der Platte aus. Die Partity läuft nur an, wenn wirklich mal im Array vorhandene Daten überschrieben werden müssen. Die anderen Platten pennen, sofern ich nicht an deren Inhalte ran will.

Ansonsten passiert das halt alles am Sonntag mitten in der Nacht. Da isses mir dann auch egal, wie lang der Mover braucht.
 
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Bei Raid-1 kann jede der beiden Platten unabhängig arbeiten. Fällt eine aus, kann man mit dem verbleibenden Mirror direkt weiterarbeiten. Da wird nichts gestückelt so wie bei Raid 5/6/Z

Neben den Optionen TrueNAS und Unraid gibt es noch Proxmox. Das ist ein kommerziell gepflegtes aber freies Debian mit überragenden VM Fähigkeiten und neuestem ZFS immer dabei und das ist die Besonderheit. Um Proxmox als NAS zu nutzen muss man lediglich SMB unnd eventuell NFS aktivieren. Weitere Dienste dann gerne als VM. Ist flexibler als TrueNAS, man kann statt SAMBA den schnelleren ksmbd nehmen und es ist kostenlos.

Ein Howto wie man das aufsetzt,
https://www.napp-it.org/doc/downloads/proxmox.pdf
 
Mr.it_83 schrieb:
Wenn ich jetzt nicht irgendwas falsch verstanden haben, dann spricht eigentlich alles für Unraid?
teste es, hast ja min. 4 Wochen Testzeitraum ... kann man sogar nochmals 2 Wochen verlängern.

und davon ab, für deinen usecase wird wohl ziemlich alles gehen, auch TrueNAS, auch ...

und natürlich auch Prox mit etwas mehr Aufwand wenn man verstehen will was, wie, wo ...

Mr.it_83 schrieb:
RAID 1 liest aber Daten von 2 Platten, deswegen mehr Speed.
naja, meine Erfahrung ist eine andere, aber du wirst es wissen, ich sage Nein.

Raid1 ist ein Mirror, kein Stripe, je nach Overlay müssten ja beide im File Descriptor parallel angesprochen werden, transferiert, wieder zusammengeführt werden ...

out of the box wüsste ich nicht wie, abseits meines oben genannten "Edge Case" ... wobei auch da erstmal alles drumherum passen muss ;)

Mr.it_83 schrieb:
Kann ich den SSD Cache so einstellen, dass er ein paar mal am Tag die Daten ins Array schreibt aber die Daten behält und bei 80% anfängt zu löschen ?
mehrmals täglich moven, ja, out of the box

1740827573679.png


kopieren, und erst ab xy % was anderes machen, nicht out of the box, mover tuning tools ... oder halt selbst nen 3 Zeiler für diverse Themen nach deinen Wünschen zu machen ...
 
meiner Erfahrung nach nicht @Banned

und wenn ich mal zum Spaß etwas suche, sehe ich überwiegend auch überall das Ergebnis ... aber gut, Ihr werdet es wissen, ist bei mir ne Weile her als ich damit experimentiert habe.
 
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@alturismo

Du wirst da recht haben. Ich habe mal gelesen, dass es manche Hardware-RAID-Controller so aufteilen, dass hier tatsächlich auch bei einer Datei eine höhere Geschwindigkeit erzielt wird. Bei mdadm bzw. Software-RAID ist das aber wohl nicht der Fall, wie ich gerade gelesen habe:
https://superuser.com/questions/385519/does-raid1-increase-performance-with-linux-mdadm

Wenn man aber eben z.B. einen Ordner mit mehreren Dateien kopiert, bringt es schon was (vorausgesetzt, das Ziel ist schnell genug beim Schreiben).
 
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Don_2020 schrieb:
Für mich war damals wichtig mich nicht in eine Abhängigkeit zu irgendeinem Hersteller zu begeben
Das klingt vernünftig.
Mache ich auch so.

Don_2020 schrieb:
Ich mache alles mit Proxmox
Dann hast Du ja doch wieder eine Abhängigkeit zu einem kommerziellen Hersteller.
Ich dachte, Du meintest ein community-driven und breit aufgestelltes System wie zum Beispiel ein vanilla Debian oder so. :-)
 
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Es gibt Raid Controller bei denen nur von einer Platte gelesen aber auf beide geschrieben wird. Dann ist lesen nicht schneller als schreiben. Bei ZFS beispielsweise werden benötige Datenblöcke von Mirror Platten parallel gelesen. Lesen ist dann praktisch doppelt so schnell (2 fach mirror) oder gar dreifach (3fach mirror). Mit Benchmarks die parallel lesen können z.B. filebench fivestreamread vs singlestreamread sieht man das sofort.
 
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