Unsichere Reaktoren in Deutschland

brennstoffzellen sind eigentlich ne tolle sache und kommen ja schon ewig z. b. in u-booten erfolgreich zum einsatz. aber ist es bei brennstoffzellen nicht so, dass die gewinnung von wasserstoff und sauerstoff selbst viel energie benötigen?
Große Elektrolyse Anlagen haben einen Wirkungsgrad von 90-95%. Es wird außerdem daran geforscht den Wirkungsgrad auf fast 100% zu steigern. (es wurden erst vor kurzem neuartige Katalysatoren entdeckt)
Das Problem ist die Speicherung des Wasserstoffs. Komprimieren und Kühlen ist extrem energieaufwändig, außerdem diffundiert der Wasserstoff überall durch. (ganz zu schweigen von den Kälteverlusten)
Wirkungsgrad der Gesamtkette:
http://de.wikipedia.org/wiki/Brennstoffzelle schrieb:
Die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle ist ökologisch umstritten: Wasserstoff kann zwar durch Einsatz von Elektrizität aus erneuerbaren Energien klimaneutral gewonnen werden, jedoch sind die Verluste bei Herstellung und Transport zu berücksichtigen. So hat etwa die Kette Erdgas → Wasserstoff → Brennstoffzellen-PKW einen Wirkungsgrad von 30 %, die Kette H2 über Elektrolyse aus Windenergie oder aus dem Stromnetz (EU-Mix) → Brennstoffzellen-PKW ca. 29 % bzw. 12 %. Zum Vergleich: Die Kette Erdöl→Benzin→VKM-PKW liegt bei ca. 20 % Wirkungsgrad


Auch müsste zum grossflächigen Einsatz auf der Strasse dafür gesorgt werden, dass die Tanks unfallsicher sind, Knallgas ist ziemlich gefährlich
Das ist kein wirkliches Problem. Bei einem Leck verflüchtigt sich der Wasserstoff sehr sehr schnell. Selbst wenn es in dieser extrem kurzen Zeit, bis der Tank leer ist, zu einem zündfähigen Gemisch kommt und zufälligerweise auch noch ein Zündfunke vorhanden ist, wird der ganze Zauber in wenigen Sekunden auch wieder vorbei sein. Das ist wesentlich weniger gefährlich als ein 15 Minunten lang brennender Benzintank.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerPhysiklehrer schrieb:
Ihr müsst das aber von 2 Seiten sehen, im jetzigen Moment werden viele dafür sein die Akw's abzuschalten aus gegebenem Anlass. Dann lässts aber nicht lange auf sich warten bis der Ärger groß ist, weil die Leute wegen den dadurch höheren Stromkosten protestieren.
Also egal was die Regierung macht, es ist im Endeffekt falsch.

Das ist doch leider häufig so. Wenn man etwas erneurn möchte muss man auch mal jemanden auf die Füße treten ist leider so.

Nach Fukushima haben sich viele für Ökostrom entschieden, ganz einfach weil die Gefahr bekannt war und jedem bewusst war das so ein Unglück ganz schnell passieren kann. Doch mittlerweile ist es wieder so dass viele sich für Atomstrom entscheiden ganz einfach weil der günstiger ist und sie so die Haushaltskasse schonen können.

Womit wir wieder bei der ausgangsposition wären.
 
Merkwürdig, da habe ich andere Erinnerungen.
Im Frühjahr 2010 bildeten mehr als 120.000 Demonstranten eine Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel um gegen die geplanten Laufzeitverlängerungen zu protestieren.
Im Spätsommer/Herbst 2010 fand bspw. in Berlin eine Massenkundgebung mit mehr als 100.000 Menschen gegen die geplanten Laufzeitverlängerungen der Regierung Merkel statt.
Der Castor-Transport nach Gorleben im November 2010 (also unmittelbar nach den beschlossenen Laufzeitverlängerungen) war der bis dahin längste in der Geschichte der Transporte. Ebenfalls begleitet von Protesten mehrerer 10.000 Menschen.
Nach Umfragen vom Sommer 2010 war zu diesem Zeitpunkt die Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Laufzeitverlängerung: http://www.zeit.de/2010/30/Atomausstieg

Alles lange vor Fukushima.

Grüße
 
Mit einem Jahr Verspätung reicht nun die EnBW die "Eilmeldung" über Störfälle in Philippsburg II nach.

Zigtausende Liter Wasser ausgelaufen, Notkühlung tagelang nicht verfügbar, Sicherheitsbehälter stundenlang offen während des Betriebs. Die Atomaufsicht Stuttgart unter Weisung von Umweltministerin Gönner vereinbart "Geheimhaltung", anstatt die Vorfälle zu melden, weil man die Laufzeitverlängerung nicht gefährden will.

Quelle
 
Die Atomaufsicht Stuttgart unter Weisung von Umweltministerin Gönner vereinbart "Geheimhaltung", anstatt die Vorfälle zu melden, weil man die Laufzeitverlängerung nicht gefährden will.
Starkes Stück.
Allein die Tatsache, dass ein "Umwelt"-minister scheinbar der verlängerte Arm der Atomlobby ist. Das anscheinend Wirtschaftsinteressen wie die Laufzeitverlängerung eine höhere Priorität haben, als die Aufklärung eines schweren Störfalls ist ebenfalls bezeichnend. Das sollten sich die Pro-Atom-Fraktion mal auf der Zunge zergehen lassen.

Notkühlung über Tage nicht verfügbar, aber das ist scheinbar auch kalkuliertes Risiko. Der Blitz schlägt niemals zweimal an der selben Stelle ein, oder?
Und unter diesen Bedingungen soll Atomkraft sicher sein? Nie im Leben.

Bin mal gespannt, ob das nun den medialen Skandal aufruft, der gerechtfertigt wäre, oder ob das ganze unter "Ferner liefen" eine Randnotiz in der Geschichte der Atomkraftstörfälle bleibt.

Nachtrag:
Der Artikel beschreibt noch ein paar andere großartige Dinge wie

Der Umbau der Feuerlöschanlage im Reaktorinneren sei entgegen den Vorgaben nicht während der Revision, sondern im laufenden Betrieb erfolgt. Am Sicherheitsdenken habe es dabei ebenso gehapert wie an der internen Kommunikation.

Ja herrlich.
Wir brauchen gar keine Terroristen in Flugzeugen, die unsere Reaktormäntel durchschlagen. Die Kernschmelze kriegen wir auch vollkommen alleine hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings wird im dem Artikel nicht auf das eingangs erwähnten "zigtausend Liter Reaktorwasser aus dem Brennelementebecken" eingegangen..

In der Wikipedia ist dieser Zwischenfall auch vermerkt, allerdings die angegebene Quelle nicht mehr verfügbar. Von mehr als 200.000 Liter ist da die Rede :freak:
Gibt es noch andere Quellen zu den Vorfällen ?


€dit.. in den offiziellen Auflistungen fehlt dieser Vorfall nach wie vor:
http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/223/

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist mal wirklich übel, solche Leute gehören gefeuert und eingesperrt.

Allerdings ist keines der Ereignisse höher als INES 2, das Wasser vll INES 3, je nachdem wohin es geflossen ist... Also eigentlich nichts Schlimmes, nur das es nicht kommuniziert wird stört...
 
Foehammer schrieb:
Allerdings ist keines der Ereignisse höher als INES 2, das Wasser vll INES 3, je nachdem wohin es geflossen ist... Also eigentlich nichts Schlimmes, nur das es nicht kommuniziert wird stört...

Jetzt überleg dir mal, wie solche Verantwortlichen reagieren, wenn wirklich mal etwas passiert.
 
Man sollte auch mal schauen zu welcher Partei diese Umweltministerin wieder gehört :( Ich hasse die CDU/CSU.

Ich finde ab INES 2 ist es schon schlimm genug, es muss ja nicht immer gleich das Nachbardorf betroffen sein, in AKW arbeiten auch sehr viele Mitarbeiter.
 
Allerdings ist keines der Ereignisse höher als INES 2, das Wasser vll INES 3, je nachdem wohin es geflossen ist... Also eigentlich nichts Schlimmes, nur das es nicht kommuniziert wird stört...
Ich glaube, du hast die Aussage des Artikels nicht verstanden. Es geht nicht darum, ob eventuell Radioaktivität austrat (was mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall war), sondern um die allgemeine Sicherheitskultur in AKWs. Also warum bringst du hier die INES-Störfallskala ins Spiel?
Nachlässigkeit kann zu ernsten Störfällen passieren, das trifft auf die BMW Montagestraße genauso zu wie auf den Ablauf in einem AKW.

An essentiellen Sicherheitseinrichtungen darf nun mal nicht während des Betriebes herumgebastelt werden; das steht vermutlich auch in irgendwelchen Betriebsordnungen drinnen.

Der Jammer an der ganzen AKW-Thematik ist, dass man keiner Quelle so recht trauen kann, wie der Bericht zeigt nicht mal den offiziellen Wegen. Ich weiß leider auch nicht, was man von diesem Artikel halten kann. Werden hier Kleinigkeiten hochgespielt und es ging nur um 2 defekte Feuerlöscher oder oder oder.... Der Artikel ist auch nicht besonders präzise.
Der Umbau der Feuerlöschanlage im Reaktorinneren sei entgegen den Vorgaben nicht während der Revision, sondern im laufenden Betrieb erfolgt.
Im laufenden Betrieb bastelt dort sicher niemand herum.;)
 
Sherman123 schrieb:
Ich glaube, du hast die Aussage des Artikels nicht verstanden. Es geht nicht darum, ob eventuell Radioaktivität austrat (was mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall war), sondern um die allgemeine Sicherheitskultur in AKWs. Also warum bringst du hier die INES-Störfallskala ins Spiel?
Nachlässigkeit kann zu ernsten Störfällen passieren, das trifft auf die BMW Montagestraße genauso zu wie auf den Ablauf in einem AKW.

Na genau das meinte ich ja mit der ersten Hälfte meines Posts - der Informationsfluss ist so ganz sicher nicht ok - und die Sicherheit wurde ja (scheinbar) nicht tangiert, also die Vorschriften eingehalten.
Natürlich ist es nicht ok, dass solche Vorkommnisse verheimlicht werden, aber solche Vorkommnisse sind "normal" und werden beim Bau berücksichtigt, darum ist auch nichts passiert
 
Also eigentlich nichts Schlimmes, nur das es nicht kommuniziert wird stört...
Bei Tschernobyl wurde auch "nur" die Betriebsordnung ein wenig vernachlässigt. (gut, die Sicherheitstechnik hat sich in den letzten 25 Jahren hoffentlich auch in alten AKWs weiter entwickelt)

Natürlich ist es nicht ok, dass solche Vorkommnisse verheimlicht werden, aber solche Vorkommnisse sind "normal" und werden beim Bau berücksichtigt, darum ist auch nichts passiert
Laut diesem Artikel wurde die Betriebsordnung in sicherheitsrelevanten Teilen der Anlage vorsätzlich oder aus Unwissenheit missachtet. Imho ist es bei so einer Arbeitskultur nur eine Frage derzeit bis jemand verletzt wird; oder schlimmeres passiert.
 
Ihr haltet hier irgendwie irgendwelche Inoffiziellen Quellen für voll?
Wer weiß was davon erfunden ist ... schlicht um Klicks zu erhalten.
Nichts anderes als bei den Gerüchten für irgendwelche Elektronik Artikel.

Und auf Wikipedia kann man sich bei so etwas erst recht nicht verlassen, jeder kann jeden Artikel so umschreiben wie es ihm gefällt ... Anlaufstelle ja aber sicherlich keine Quelle.

@Karbe
Vielleicht existiert bzw. besser gesagt gab es diesen Vorfall nie. Schon mal daran gedacht?
Dass das schlicht weg erfunden ist bzw. weit an den Haaren herbei gezogen ist.

Ohne die AKW Betreiber oder Atomkraft in Schutz zu nehmen, aber hier ist oft auch schlicht weg sehr viel Unsinn im Umlauf. Da sollte man auch als Gegner lieber zwei mal hinschauen.
Sicherlich wird viel geschönt in den Medien, kann man Kritisieren, aber ich sage zumindest dass die Deutschen Offiziellen Angaben am ehesten stimme und man sich lieber an die hält als an irgendwelche Internetseiten wo keine logischen Quellen angeben können.
 
In Tschernobyl wurde der Reaktor vorsätzlich in einen nicht zulässigen Bereich gefahren, dagegen finde ich das Offenlassen einer Tür geradezu harmlos.
Trotzdem darf so etwas nicht vorkommen und muss Konsequenzen haben - deswegen sollten (aus meiner Sicht) Kernkraftwerke direkt vom Staat finanziert & geführt werden, und nicht von Firmen, die an Gewinnmaximierung interessiert sind.
Trotzdem, Menschen machen Fehler, und früher oder später wird sowas tatsächlich zu kritischen Situationen führen - deswegen ist laufende Modernisierung auch so wichtig.

Übrigens grade noch was im Onlineportal meiner Zeitung gefunden:

http://www.aargauerzeitung.ch/schwe...ehemaliger-versuchsanlage-in-lucens-124049949

damit wurde offensichtlich nicht gerechnet, allerdings weiss ich nicht genau, wie gut die Anlage damals versiegelt wurde...
 
Hi
Nossi schrieb:
Jetzt überleg dir mal, wie solche Verantwortlichen reagieren, wenn wirklich mal etwas passiert.

Es soll ja unter Umständen auch sein, das er http://www.welt.de/politik/deutschl...rschel-beschaeftigt-wieder-die-Ermittler.html
zum GKSS - "Haus der Pyshik - Atomarwaffentests" was sagen wollte.
Leider fehlt ja plötzlich ein Haar. :freak:

Ob die eigene Vorstellungskraft reicht hängt auch von bekannten Informationen ab.
Die Asse soll ja u.U. nicht nur Zwischenlager für Atommüll sein, sondern manchmal auch für
eigene Leichenteile:
http://www.sueddeutsche.de/politik/atommuelllager-leichenasche-in-asse-1.28511

Wenn so etwas stimmt, dann reicht zumindest meine Vorstellungskraft bei weitem nicht mehr aus. ;)

Cu
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin wirklich kein Feind von fortschrittlichen Kernkraftwerken, aber der oben genannte Fall schildert genau eines der größten Probleme, die wir heute haben in dem Bereich.
Kommunikationspolitik bei so etwas kritischem ist einfach zu wichtig, um so etwas zu vertuschen! Wie soll der Bürger/Stromverbraucher denn bei so einem Vorgehen jemals vertrauen in diese Art von Energie gewinnen?
Schweinerei.
So etwas hat immer und 100% offengelegt zu werden. Gibts ja nicht.
 
Darkwonder schrieb:
@Karbe
Vielleicht existiert bzw. besser gesagt gab es diesen Vorfall nie. Schon mal daran gedacht?
Dass das schlicht weg erfunden ist bzw. weit an den Haaren herbei gezogen ist.

Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien.

Wenn man etwas googled, dann findet sich doch die ein oder andere Quelle, die sich mit dem Zwischenfall befasst:
http://www.um.baden-wuerttemberg.de...command=downloadContent&filename=Anlage_1.pdf
http://www.europa-solar.com/PDF/Atomstoerfaelle Philippsburg 2009,2010 - Technische Details.pdf
http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...ten.d50e6698-7e63-4bc5-b81b-e522df84db64.html
http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...cht.57acf2a5-e0d3-49a8-b383-9b4a186207a1.html
http://www.taz.de/!67447/
usw..

Grüße
 
Wie soll der Bürger/Stromverbraucher denn bei so einem Vorgehen jemals vertrauen in diese Art von Energie gewinnen?

Andererseits kann man auch fragen, woher Betreiber und Staat jemals das Vertrauen bekommen sollen dem einfachen Bürger solche Vorfälle sachlich zu schildern können,
wenn dieser bei jeder Kleinigkeit, und sei es eine kaputte Schraube an der Einfahrtsschranke, auf die Barrikaden geht und gleich die KK per se verteufelt.
 
AKWs sollten wirklich durch die Politik gesteuert werden als von Konzernen die nur auf Gewinnmaximierung aus sind.

Aber mit aktueller Kernkrafttechnik sollten alle AKWs in der Welt von Netz.

Mit der vierten Generation in 20-30 Jahre (die es da voraussichtlich geben soll) könnte man über das Thema nochmal reden. Den man muss auch noch Endlagerung, Uranabbau und Sicherheit weiter erst mal lösen. Auch wenn es mit der vierten Generation von Reaktorentypen schon um weiten besser aussieht.
 
Nossi schrieb:
Ja herrlich.
Wir brauchen gar keine Terroristen in Flugzeugen, die unsere Reaktormäntel durchschlagen. Die Kernschmelze kriegen wir auch vollkommen alleine hin.
Die Terroristen in Flugzeugen bekommen wir auch vollkommen alleine hin :)
Wenn nötig mit Bildbearbeitung und falschen Tatsachen

@Topic
Atomkraft an sich ist ziemlich produktiv, jedoch nicht zu dem Preis!
Wenn das Zurückhalten solcher Informationen wirklich stimmen sollte, sehe ich schwarz für die Wiederwahl...
 
Zurück
Oben