Unsichere Reaktoren in Deutschland

ca. 1300°C schmelztemperatur bei dem uranoxid was in brennstäben eingewendet wird.
die zirkoniumumhüllung in denen das uranoxid in form von pellets und helium eingeschossen hält auf jeden fall mehr aus.
betriebstemperatur von brennstäben liegen um die 800 grad.
daten sind aus einer vorlesungsreihe die ich besucht hab, decken sich auch mit daten aus biblis, was ich letztes jahr besucht hatte. also durchaus praxistauglich.

bei dem atomunglück im amiland sind durch blödheit viele kurzlebige (und damit äußerst gefährliche) nuklide entstanden. im japan is nach der schnellabschaltung die aktivität im reaktor schon weit herruntergefallen. durch die dauer der abschaltung ist auch die menge von hochaktiven nukliden durch deren kurze halbwertzeit schon stark abgeflacht.

das knallgas bildet sich im reaktor wenn die brennstäbe nicht mehr volkommen mit wasser bedeckt sind. dann reagiert in dem bereich in dem kein wasser mehr in flüssiger form vorliegt der wasserdampf mit der ziorkonium ledierung aus denen die brennstäbe bestehen. dann ensteht wasserstoff, was abgelassen wird.
da sie sicherheitsbestimmungen in japan nicht so hoch sind wie bei uns - wo in jedem akw spezielle ventile und abluftschächte für solche fälle bereit stehen - wurde da das knallgas ins reaktorgebäude geleitet. keine so gute idee wie sich herrausgestellt hat.

ps: wasserstoffexplosionen sind sehr wohl nen anzeichen für eine bevorstehende kernschmelze. die aber nicht zwingend danach passieren muss.
 
Ich habe nicht über Spiegel Online als ganzes gesprochen, allerdings habe ich, auch wenn das natürlich immer schwer zu beurteilen ist, das Gefühl dass SpOn im Moment (nicht zwangsläufig generell) wesentlich sachlicher über das Thema berichtet als andere Medien, ohne wichtige Dinge auszulassen. Allerdings fehlt mir die Zeit, die Thematik noch in weiteren seriösen Medien außerhalb von ard / zdf / (spon) / spiegel zu verfolgen. Da SpOn allerdings kontinuierlich News bringt (wie du bereits berichtet hast) nimmt man es definitiv anders wahr wie wenn der gleiche Inhalt am nächsten Tag zusammengeschrieben auf einer Seite (z.b. ind er FAZ) zu lesen wäre.
Aber wie gesagt dieser Artikel ist mir nun neu und zeigt doch eine mir unbekannte Perspektive auf die ARD und ZDF in den letzten Tagen nicht aufgezeigt haben. Nämlich dass selbst der schlimmste jetzt noch theoretisch mögliche Fall nun bei weitem nicht das Ausmaß an Zerstörung mit sich bringt wie ihm die Öffentlichkeit implizit zuschreibt. Und wenn nun Leute, die sich wesnetlich besser mit der Materie auskennen als die meisten anderen zu dem Entschluss kommen, dass dem so ist, dann sollte man das durchaus ernst nehmen und in seine Überlegungen mit einbeziehen. Wie gesagt auf ARD und ZDF wurden die "seit Tagen bekannten" Inhalte so nicht dargestellt.

Zum Thema Bezahlung hast du dir leider meinen Standpunkt nicht so ganz verstanden: Natürlich bin ich auch dafür das ganze unter Betrachtung der Vollkosten zu vergleichen und ich bin nicht, auch das habe ich geschrieben, per Definition für Atomkraft aber ich bin der Meinung dass, bevor man sich endgültig dagegen ausspricht, sämtliche relevanten Aspekte betrachtet werden müssen. Während ich oftmals feststelle, dass Atomkraftgegner ihre Meinung vorher feststehen haben und sich die Fakten dann so hinbiegen wie sie es gerne hätten. Genau das gleiche gilt für mein "Totschlagargument" - ich find sowas weder toll noch sonstwas, aber man muss sich auch hier aktiv mit der Frage auseinadersetzen ob das Risiko verantwortbar ist. Und dass wir wie bereits von mir angesprochen unserer Nachfolgegeneration keine unberührte Natur hinterlassen, willst du ja wohl hoffentlich nicht abstreiten, oder? Wer z.b übrigens mal in die Produktion von Solarzellen schaut wird feststellen, dass die von manchen Leuten als Heilsbringer gefeierte Technologie alles andere als sauber in der Herstellung (nicht das Endprodukt) ist. Und fast alle AKW Gegner haben gemeinsam, dass ihnen ein schlüssiges alternatives Gesamtkonzept fehlt. Was nun nicht heißt dass AKW die Lösung aller Probleme ist oder dass es keine Alternativen gibt. Allerdings sollte man sich zuerst einen Weg dorthin überlegen.
 
Leon schrieb:
Ich spekuliere! Dann bist du leider nicht mehr auf dem aktuellen Stand! Wie es im aktuellen LiveStream leider leider zu entnehmen ist!

Auf reale Möglichkeiten, so so. Nur komisch das alles Physiker die beiu ns zu wort kamen und alles die seit Jahrzehnten mit Srahlungsunfällen etc. zu haben zum gleichen Schluss kommen!

Egal, spätestens jetzt, solltest du eines besseren belehrt worden sein.

@ando99

dem ist nichts mehr hinzuzufügen!!

ich schaue die Livebilder an, und so beruhigend find ich das nicht (im verhältnis zu ein paar Stunden vorher.
Ergänzung ()

bis 1mSv ist nicht wirklich beruhigend (wobei ich weiß dass das natürlich relativ lokal begrenzt ist)

Aber offen ist offen und da kann dann Radioisotope wesentlich mehr und unkonrollierter entweichen als vorher
 
Zuletzt bearbeitet:
Panik ist niemals angebracht :)

Warten wir ab, wies weiter geht.
 
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@pizza4ever

Du bist nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Das erste Leck ist da nach einer weiteren Explosion!

Das zum Thema. Und nochmal zum mitschreiben. Platzt das Containment durch den mittlerweile nicht mehr kontrollierbaren Schmelzprozess, werden dank Wasserdamof und Druck der ganze Scheiss sehr weit in die Atmosphäre geblasen und der Wind der dummerweise gerade leicht auss NNO zu kommen scheint, macht dann den Rest.

Armes Japan! Arme Menschen.

@kaigue

Sagt jemand der rund 10000 km entfernt auf seinem Arsch vor der Rechner sitzt. Krank. Völlig krank.

Ich steige hier aus, so viel Ignoranz bringt mich zum brechen!
 
Meine Fresse. Was würdest du machen? Schreiend rum rennen? Du rufst wahrscheinlich gleich deine Kumnpels an: Wisst ihr schon das neueste? Die Welt geht unter?
Panikmache ist krank. Es gibt immer Lösungen.

Glaub mir, wenn ich Reaktortechniker wäre und irgendwas tun könnte, und ich zufällig Mitarbeiter des KKWs wäre, dann würde ich alles tun, eine Katastrophe zu verhindern.

Das bin ich aber nicht. Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten. Klar würde ich mich als Anwohner auch entfernen. Aber die Evakuierung hat ja bereits statt gefunden.

Du bringst mich auch zum Brechen. Was machst du eigentlich beruflich? Hast du irgendwas mit Technik zu tun?
 
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spekulation. die nachrichtenlage is derart dünn, das man nicht genau sagen kann ob das containment eine leckage hat, weil selbst die meldung darüber spekulationscharakter hat.
aber selbst wenn, ist eine großflächige kontermination mit radioaktivem material recht unwahrtscheinlich, weil die schnellabschaltung direkt nach dem beben eingesetzt hat.
nicht wie bei den 2 anderen gaus, wo stark radioaktives material mit kurzen halbwertszeiten im laufendem betrieb freigesetzt wurde.
(außerdem ist das bedienpersonal offensichtlich besser geschult als die armleuchter von chernobyl und die laien von tree mile.)
 
Danke Topflappen.
Die Leute scheinen sehr gefasst zu sein. Scheint ja in Japan eine Kultureigenschaft zu sein.

Die Reaktion ist auch gut. Jetzt werden alle nicht mit der Problemlösung beschäftigten Personen evakuiert. Das ist auf jedenfall gut und vollkommen nachvollziehbar.
 
jepp, die japaner haben nen prima katastrophen management, da kann man nicht meckern, die haben wirklich sofort den ernst der lage erkannt und entsprechende gebiete evakuiert.. jodtabletten ausgegeben.. usw.
 
Ich habe es hier schon mehrer male geschrieben, was ich mit diesem Thema zu tun habe.

Nur nochmal soviel. Evakuierungen im Katastrophenfall, das Organisieren von Großschadenslagen und das Organisieren bei einem Massenanfall von Verletzen sind nur ein kleiner Teil meiner beruflichen Tätigkeit. Einschätzungen von Gefährdungspotentialen, Planungen von Großveranstalltungen ein weiterer Teil.

Ich bin Examinierter Rettungsassistent mit zig Weiterbildungen unter anderem Zugführer, Einsatzleiter Rettungsdienst und Fachausbilder Rettunsdienst. Das ganze mache ich seit meinem Abitur 1997. Da das AKW Biblis nicht weit entfernt liegt, sind mir ebenfalls berufsbedingt Evakuierungspläne etc bekannt.

Zumindest was das Managment angeht, kann ich mitreden und Panik ist zu vermeiden.

Nur würde ich dich gerne sehen, wenn du jetzt dort drüben wärst. Hier einen auf Mäcki zu machen ist deplaziert!

Jaaaaa Jodtabletten sind ne tolle Sache, nur dass sie nix bringen zumindest für keinen Teil des Körpers ausser der Schilddrüse.....

Süß!
 
Topflappen schrieb:
jepp, die japaner haben nen prima katastrophen management, da kann man nicht meckern, die haben wirklich sofort den ernst der lage erkannt und entsprechende gebiete evakuiert.. jodtabletten ausgegeben.. usw.

Jodtabletten werden wohl kaum notwendig werden (Gott sei Dank)
Die Strahlung außerhalb der Sicherheitszohne ist viel zu niedrig.
 
@Topflappen

Ja die Jungs waren super. Haben leider übersehen, dass der eine Reaktor leergelaufen ist.

Tja, kann im Eifer des Gefechtes schonmal passieren!

Egal, ich bin hier fertig.

@ando99

So so, sie werden nicht notwenig sein, dann weißt du mehr als die Jungs vor Ort.
 
Leon schrieb:
@ando99

So so, sie werden nicht notwenig sein, dann weißt du mehr als die Jungs vor Ort.

Mit etwas Mathematik kannst du dir ausrechnen wieviel vom Zentrum mit 1mSv in 20km ankommt
 
jodtabletten werden ausgeteilt wenn die gefahr besteht das radioaktives jod-131 in die umgebung gelangt.
das würde bei einer jod unterversorgung dazu führen das das radioaktive jod in die schilddrüse eingelagert wird. mit den jodtabletten sorgt man dafür das der mensch das giftige nicht aufnimmt, weil die schilddrüse schon mit stabilem jod geflutet ist.
das radioaktive jod hat ne halbwertszeit von ~8 tagen, ist also immernoch in den reaktoren vorhanden.
sprich die maßname ist immer noch von großer theroretischer notwendigkeit, falls es doch noch zu einem gau kommt.
freilich kann man bei diesem die andren populären radionuklide wie strontium-90 und ceasium-137 nicht in ihrer wirkung aufhalten..

ps: ein msv ist schon ne recht hohe strahlungsdosis, wenn man mal bedenkt das ein mensch hier zu lande (wenn er nicht viel fliegt oder sich röntgen lässt) im jahrt ca. 2,4 msv abbekommt.

@leon
das kühlsystem ist ausgefallen weil die leitungen beim erdbeben von generator zur kühlmittelpunpe unterbrochen wurden, die baterien haben das ganze dann noch ne weile getagen. aber so eine pumpe im mw bereich über baterienen zu betreiben ist ja auch nicht dauerhaft gedacht gewesen.
war aber auch bescheuert nen akw, oder gleich mehrere, in erdbeben und tsunami gefährdetem gebiet zu bauen.
 
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Topflappen schrieb:
jodtabletten werden ausgeteilt wenn die gefahr besteht das radioaktives jod-131 in die umgebung gelangt.

Von Wikipedia Kaliumjodid
Als Eingreifrichtwerte gelten gemäß Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation eine Organdosis von 50 mSv für Kinder bis 12 Jahre und Schwangere bzw. 250 mSv für Jugendliche und Erwachsene von 13–45 Jahren.[9]

und 50mSv wir wohl hoffentlich nicht erreicht werden (hoffentlich weder in noch außerhalb der20km Zone)

Die hätte man (Rückblickend) nicht mal bei Tschenobyl einsetzten sollen (da die Tabletten auch Nebenwirkungen haben)
 
Zuletzt bearbeitet:
sievert is ne dosis, wie ne mengenangabe in litern.
die sagt nix über die tatsächliche aktivität (das ist dann der flüssigkeitsdurchfluss) aus. macht so nen unterschied ob man diese 50 msv über einen zeitraum von einem jaht aufnimmt oder ob das inerhalb von 8 tagen passiert.

der einsatz von jodtabletten sollte immer da passieren wo die menschen keinen chronischen jodmangel (in deutschland z.b. sehr krass) vorliegt, weil die schilddrüsenüberfunktion echt ne nebenwirkungsreiche geschichte ist.
 
Die Radioaktivität liegt laut offiziellen Berichten vor dem Kraftwerk Fukushima bereits bei über 8200mSv pro Stunde. Die Reaktorhülle (Block 2) hat bei einer Explosion etwas abbekommen.


Glaubst du dass Effizienzsteigerung (Energiesparen) noch ein Thema wär wenn man billig Energie zur Verfügung hat -> es wird wieder verschwendet und dann steht man wieder vor dem gleichen Problem wie heute nur dass wir dann weniger Wasser haben werden.
Das habe ich einem anderen Thread schon nachgerechnet: https://www.computerbase.de/forum/threads/der-traum-von-der-kernfusion.575685/page-6#post-5977338
Für den derzeitigen Weltenergie-Bedarf (an Strom) werden die Meere jedes Jahr um 153t leichter. Das ist denke ich nicht weiter schlimm.
Sollen es meinetwegen in Zukunft 2000t sein - das ist absolut vernachlässigbar.
 
Ich kenn mich mit der Materie viiiiiiiiiiiel zu wenig aus aber ich hab mal eine Frage:
Ab wann würde es Sinn machen da einen Sarkophag drum rum zu bauen?
 
escrivel schrieb:
Ich kenn mich mit der Materie viiiiiiiiiiiel zu wenig aus aber ich hab mal eine Frage:
Ab wann würde es Sinn machen da einen Sarkophag drum rum zu bauen?

Wenn das Containment bricht, wobei es jetzt noch zu früh ist zu sagen was passiert ist. Wichtiger ist vorher, dass die Brennstäbe auf ein par huntert Grad runtergekühlt werden, damit das z.B. nicht nach unten ins Grundwasser wandert.
 
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