Unsichere Reaktoren in Deutschland

wunschiwunsch schrieb:
Brauchen wir die 8 Reaktoren, die abgeschaltet werden sollen? Scheinbar sind ja doch die Kraftwerke nicht absolut notwendig für die Versorgungssicherheit ;-)
2 davon (Brunsbüttel und Krümmel) sind oder waren aufgrund der vielen Störfälle seit 2007 eh nicht mehr am Netz.

Grüße
 
@Konti

Typisch grüne Propaganda! Ja ne ist klar!
 
wunschiwunsch schrieb:
Natürlich muss man AKWs mit Verstrahlung in Verbindung setzen. Irgendwo musst du den Atommüll ja lagern. Dort ist de Umgebung Strahlung ausgesetzt. (...)

Nun ja, wenn man alles vernünftig und gut macht, dann dringt nichts aus der Abschirmung nach draußen. Alpha- und Betastrahlung wird bereits innerhalb weniger µm bis mm Festkörper gestoppt, und die ganze niederenergetische (und damit gefährliche) Gammastrahlung kann man mit mehreren cm Blei abschirmen. Alles was dann noch durch den Bleimantel kommt hat sowieso eine so geringe Wechselwirkungswahrscheinlichkeit, dass es so gut wie überall komplett durchgeht ohne überhaupt nochmal ne Wechselwirkung zu machen.
Das betrifft jedoch natürlich nur die Strahlung der Abfallprodukte, nicht die Abfallprodukte selbst. Sollten diese durch bauliche Unzulänglichkeiten (Abschirmung "rostet weg" oder bekommt Risse) austreten, dann haben wir ein Problem (unter anderem Wegen der Giftigkeit, nicht nur wegen der Radioaktivität).
Man muss eben sicherstellen, dass der Abfall so gelagert wird, dass so wenig Strahlung wie möglich austritt und keinerlei radioaktives Material austreten kann. Ob dies wirklich geschieht oder ob dabei auch gepfuscht wird steht allerdings auf einem anderen Blatt...
 
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Und was ist, wenn es nicht der "Regelfall" ist. So einfach wie du es dir machst ist es nunmal nicht. Und wie (un)sicher unsere AKWs sind hat der Bericht in Frontal21 gezeigt.

Und jetzt kommt nicht mit Panikmache und unseriösem Journalismus! Diejenigen die Interviewt worden sind sind langjährige Mitarbeiter oder Aufsichtspersonen gewesen oder sind es noch. Ich glaube kaum, dass sie der Branche die sie Ihren Job zu verdanken haben, absichtlich schlecht reden.

Und wer glaubt uns kann sowas wie in Japan nicht passieren und ich rede hier nicht von Erdbeben oder Tsunami, sondern von der Gefahr des Unvorhersehbaren, der irrt gewaltig.

Und wenn man dem dappichen Volk nur lange genug erzählt, dass der Ausstieg nicht machbar ist - und ich bin davon überzeugt, dass er innerhalb von 20 Jahren machbar ist - dann wird jeder dazu beitragen dass es nicht dazu kommt.

Wenn keiner bereit ist 5% mehr für den Strom zu bezahlen, damit wir weg vom Atomstrom kommen, dann schaffen wir es wirklich nicht. Aber wenn was passiert dann heult jeder wieder herum.

Diese Kurzsichtigkeit gepaart mit der Geldgier- man stelle sich vor, dass EON letztes 10 Mrd. nach Steuern Gewinn gemacht hat und uns immer noch erklären will, dass erneuerbare Energien zu Strompreiserhöhungen führen würden - ist in höchstem Maße kriminell.

Aber wahrscheinlich brauchen wir Deutschen jemanden der uns sagt, was wir machen sollen.
 
@ Konti
Bei Alpha- und Beta-Strahlung hast du recht. Das gilt aber nicht für Gammastrahlung. Diese kannst du so gut wie gar nicht abschirmen. Im AKW tritt also Strahlung aus. Und am Ende hast du immer noch das Problem, dass du die Strahlenden Substanzen und Elemente Endlagern musst. Diese Gegend wo du sie lagerst wird auch verstrahlt. Wie gesagt, wenn du meinst aus Atommüllfässern tritt keine Strahlung aus, warum lagern wir die dann nicht bei uns im Keller? Der Atommüll wird zum Teil ja wesentlich schlechter abgeschirmt als zu der Zeit, wo er noch im AKW gelagert liegt. Zum Teil stehen solche Fässer ja einfach so auf überirdischen Plätzen und werden der Natur ausgesetzt.
 
Konti, es ist genau der Faktor des menschlichen und technischen Versagens und die Folgen davon, die die Leute beunruhigt. Die Folgen dieses Versagens sind und bleiben unkalkulierbar und äußerst problematisch. Neben den ohnehin nicht zu vermeidenden Langzeitfolgen der Technik als solcher. Die Störfälle und Schlampereien sind ja alle mehr oder weniger öffentlich dokumentiert.

Zu sagen, also theoretisch ist es aber sicher, ist wie der bekannte Loriot-Sketch. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sollte es jetzt *Puff* machen, dann fallen alle Häuser um und alle Kühe. Aber wir haben nichts falsch gemacht... *Puff* http://www.youtube.com/watch?v=xo55jk0HFWA&feature=player_detailpage#t=383s
 
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hill01 schrieb:
Das betrifft jedoch natürlich nur die Strahlung der Abfallprodukte, nicht die Abfallprodukte selbst. Sollten diese durch bauliche Unzulänglichkeiten (Abschirmung "rostet weg" oder bekommt Risse) austreten, dann haben wir ein Problem (unter anderem Wegen der Giftigkeit, nicht nur wegen der Radioaktivität).

Und genau hier liegt alllein schon aufgrund der immensen Halbwertzeiten von radioaktivem Abfall von mehreren 100.000 Jahren der Hund begraben!

Mit momentanen Technologien ist die Menschheit noch Lichtjahre entfernt die sichere Lagerung des Atommülls über solche immensen Zeiträume sicherzustellen!
 
Athlonscout schrieb:
Mit momentanen Technologien ist die Menschheit noch Lichtjahre entfernt die sichere Lagerung des Atommülls über solche immensen Zeiträume sicherzustellen!

Kinder haften für ihre Eltern !

Grüße
 
@Athlonscout:
Jup keine Frage. Das Zeug einfach irgendwo vergraben und vergessen geht nicht (egal wie gut die Abschirmung ist), die Endlager müss(t)en dann regelmäßigen Kontrollen unterzogen werden, sowohl in struktureller als auch strahlentechnischer Hinsicht.

Aber zu sagen, dass Atommüll generell alles verstrahlt ist genauso falsch wie die Verallgemeinerung, dass alles immer dem "Regelfall" entspricht. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Wenn wir uns richtig anstrengen und ziemlich viel Geld investieren (gute und sichere Abschirmung, regelmäßige Kontrollen der Endlager) dann kann man das Zeug meiner Meinung nach schon relativ sicher (gefährlicher Ausdruck, ich weiß) lagern - aber hier ist gerade das Problem der Geldgeilheit und der "Geiz-ist-Geil"-Mentalität, da stecken sehr großen Summen dahinter und manch einer der Verantwortlichen würde halt doch lieber nur 1 cm Bleimantel statt 2 cm haben, und achja rostfreier Stahl ist auch bissel übertrieben weil kostet ja mehr, und am Ende haben wir dann vielleicht was dastehn das ein paar Jahre hält, nie groß kontrolliert wird und "hauptsache billig und weg".
 
Sicher könnte man dafür sorgen, dass die Natur weniger verstrahlt wird. Zur Zeit geschieht das aber. So wurde ja zum Beispiel verboten, dass man Fässer mit Atommüll ins Meer zu kippen, das einführen mit Rohren ist aber nicht verboten. So werden zum Beispiel bei der Aufbereitung in La-Hague über Rohre Strahlende Flüssigkeiten ins Meer geleitet.

Wenn auch keine Strahlung aus den Anlagen Austritt, dann könnte der Chef der Atomsicherheitsbehörde wohl kaum sagen, dass ihre Geräte so empfindlich sind, dass sie in Deutschland registrieren, wenn in La-Hague Brennstäbe verschnitten werden. Sicher kommt es dabei zu keiner Gefährlichen Strahlungsdosis, aber Strahlung tritt aus. Gegen Gammastrahlen hilft auch kein 2 cm Bleimantel.
 
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Konti schrieb:
Nicht, wenn man die Kraftwerke so konstruiert, daß sie selbst bei Schlampereien sicher sind.

Dann erkläre mal wie das gehen soll. Menschliches Versagen, kannst du nur ausschließen, wenn du die komplette Arbeit Computern überlassen willst. Diese werden aber auch von Menschen programmiert und Programme können erstens Fehlerhaft im Sinne, dass sie nicht das tun, was sie sollen, sein oder 2tens bestimmte Fälle, deren Notwenigkeit man womöglich erst im Betrieb bzw. in der Zukunft entdeckt, nicht abdecken. Es kann also eine falsche Spezifikation erstellt worden sein oder halt falsch umgesetzt worden sein. Der Mensch muss also in den Betrieb eingreifen können. Du kannst kein System entwickeln bei einem solch komplexen Vorgang, dass Fehlverhalten (sei es durch Mensch oder Maschine) ausschließt.

Und wenn du die Kraftwerke einfach nur stabil genug bauen willst, dann wird das wohl auch nicht helfen. Einerseits ist die Kraft die auftreten kann verdammt groß und andererseits hat es jemand konstruiert, das kann falsch sein, der Bau steht in Wechselwirken mit der Natur -> Abnutzung Verfall ..... Du kannst niemals ein 100% sicheres AKW bauen.
 
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getexact schrieb:
Naja in einem reinen Spekulationsthread wird nunmal spekuliert oder was ist das hier?;)
Andere spekulieren auf einen Tsunami in der nächsten Zeit in deutschland, oder ein Megabeben, oder einen Terroranschlag, wo eine A380 in Biblis B reinfliegt, oder oder oder...^^
Ich möchte hier nicht näher ins Detail gehen-kann dir aber versichern dass keine Betreibermannschaft in Deutschland Sorge vor Tsunami`s, abstürzenden A380ern oder ähnlichem hat.
Der worstcase ist schlicht und ergreifend "kein Strom". Trafobrände an der Speiseseite hatten wir schon-somit fehlen in der dadurch teilweise entstehenden Hektik nur noch ein paar menschliche Fehler im Rerouting der Spannungsverteilung bei Übergang auf generatorische Ersatzversorgung.
Ein 1000MW Core hat ungefähr einen 31-33er Wirkungsgrad-ich habe also roundabout 3200MW(thermisch). Ist der Brennstoff kurz vor dem Wechsel-habe ich aufgrund der radiothermischen Gegebenheiten 9-10% Nachzerfallswärme.

Die 300MW(thermisch) fallen-wie jetzt durch Fukushima wohl hinlänglich bekannt-auf jeden Fall an...nach SCRAM und Vergiftung des Wassers mit Bor.

300MW wollen abgeführt werden-ist das mangels Stromversorgung nicht möglich-kannst Du zusehen wie sich binnen max. 180h (günstigste Annahme/ Betreiber) der Reaktor stark verselbstständigt bzw. der Kern Urlaub macht und aus dem PCV auswandert.

Problem hierbei: Druck->Ventilöffnungen --dadurch Kontaminierung grösserer Bereiche und für mich als Operator weniger Handlungsspielraum-da ich die Bereiche einfach nicht mehr betreten kann.

Da gab es einmal (man sagt in Deutschland..ich habe keine Ahnung) eine Rohrkrümmung mit metallurgischen Anteilen an Co-59. Durch Neutroneneinfang ist das hochenergetische y-zerfallsisotop Co60 entstanden und von heute auf morgen waren in einem eigentlich zugänglichen Bereich plötzlich 800Röntgen/h zu messen. Das Teil ist bis heute dort verblieben-zumindest so lange bis Wespen darauf trainiert sind-es zu wechseln:lol:
 
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@Konti

Soviel Naivität tut schon weh! Es gibt einen netten Vergleich. Ein erfolgreicher und berühmter Architekt baut eine wunderschöne Bibliothek mit mehrern Ebenen, einer Etage mit naturbelassenen Steinen und Hölzern, dazu ein Brunnen in dem das Wasser beruhigend plätschert. Alles ist perfekt, bis zu dem Tag an dem die Bücher eingeräumt werden und das ganze Gebäude zusammenbricht! Aber hey! Was ist passiert?!

Ganz einfach!......Menschliches Versagen!...... Der erfolgreiche und berühmte Architekt hat schlicht vergessen, dass Gewicht der Bücher mit in die Statik zu rechnen und Schwupps ist es Essig!

Du siehst an diesem fiktiven Beispiel, dass man so naiv wie du es tust nicht an die Sache herangehen kann! Also bitte erpare uns solchen Nonsense!

@hill01

"Wenn wir uns richtig anstrengen und ziemlich viel Geld investieren (gute und sichere Abschirmung, regelmäßige Kontrollen der Endlager) dann kann man das Zeug meiner Meinung nach schon relativ sicher (gefährlicher Ausdruck, ich weiß) lagern"

Völlig falscher Denkansatz! Richtig müsste es heißen: "Wenn wir uns richtig anstrengen und ziemlich viel Geld investieren, dann sind wir in 15 Jahren mit regenerativen Energien völlig unabhängig von der Kernenergie!"

Aber ich wiederhole mich. Solange Energiekonzerne mit angeschriebenen AKWS jährlich 10 Mrd. EUR Gewinn nach Steuern machen, wird sich wohl leider nicht viel ändern!
 
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@Leon:
Das war nur auf die Endlagerung des Abfalls bezogen, den wir bereits haben. Ich wollte damit nicht sagen, dass wir kein Geld in neue Energiequellen stecken sollten! Aber um den Abfall den wir bereits haben kommen wir schlecht drumrum, und der sollte wenn dann schon gescheit gelagert werden und nicht mehr schlecht als recht und auf Gewinn ausgerichtet. Dass wir Alternativen zur Kernenergie brauchen steht außer Frage.
 
Leon schrieb:
@hill01

"Wenn wir uns richtig anstrengen und ziemlich viel Geld investieren (gute und sichere Abschirmung, regelmäßige Kontrollen der Endlager) dann kann man das Zeug meiner Meinung nach schon relativ sicher (gefährlicher Ausdruck, ich weiß) lagern"

Völlig falscher Denkansatz! Richtig müsste es heißen: "Wenn wir uns richtig anstrengen und ziemlich viel Geld investieren, dann sind wir in 15 Jahren mit regenerativen Energien völlig unabhängig von der Kernenergie!"
Das ändert allerdings auch nix an der Tatsache, daß für den bis dahin angehäuften Atommüll ein geeignetes Endlager gefunden werden muss. Oder besser gesagt, es muss begonnen werden, überhaupt danach zu suchen. Das Interesse daran ist allerdings bekanntermaßen äußerst gering, vor allem in den südlichen Bundesländern.

Grüße
 
Ja das steht ausser Frage! Deswegen so schnell wie möglich abschalten, wir haben noch genug mit dem jetzigen Müll zu tun!
 
Klar niemand will den Müll 10 meter hinterm Haus vergraben haben ;)
"Unser" Plan ist doch grob in etwa folgender, den ganzen Müll in schöne Container verpacken die so viel von der Strahlung abschirmen wie nur möglich ist und gleichzeitig den Witterungsbedingunen, denen man sie aussetzen wird, standhalten. Geplant ist doch, das alles in irgendwelche Salzhöhlen zu stecken, wo die Container dann halt nicht "rosten" dürfen und stark genug sein müssen, um beispielsweise einen Einsturz der Höhle intakt zu überleben.
 
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