Unsichere Reaktoren in Deutschland

Ok, das war jetzt vielleicht ein wenig polemisch von mir. Ich habe zu der Zeit auch noch im Sandkasten gespielt und ich habe das Thema zwar im Hinterkopf gehabt, aber mich nicht groß drum gekümmert, aber ich stehe dazu und geh jetzt nicht seit Japan durch die Gegend und tue so, als wär ich schon immer vehement gegen Atomkraft gewesen und ist ja eh logisch, dass die Technik nicht sicher ist, usw.

Das ist mir zwar schon klar, dass da ein Risiko besteht, aber irgendein Risiko besteht immer irgendwo.
 
@ Sidestream

Ich bin verwirrt. Wem willst du denn nun vorwerfen jetzt so zu tun, als ob er schon immer gegen Atomenergie gewesen ist?
 
@hill01 So, was ist die Lösung für die Lagerung von dem Atommüll? Die Experten dieser Welt während dir sehr dankbar für eine vernünftige Lösung, sie haben bisher keine gefunden.

Das Erdbeben hat dem Kraftwerk in Fukushima anscheinend nicht viel ausgemacht. Allein schon die Überflutung und damit der Ausfall der Notstromaggregate hat dazu geführt, dass die Kühlung nicht mehr funktioniert hat und das ganze unkontrollierbar geworden ist. Da sind nicht einmal besonders viele Zufälle verkettet, die Sicherheit von dem Ding hing anscheinend an ein paar Dieselgeneratoren. Nicht unbedingt vertrauenserweckend...
 
Wenn nunmal alles weggeschwemmt wird, dann ist es halt kaum möglich zu kühlen. was daran jetzt so verwundert weiß ich auch nicht.
Es ist nunmal eine TRagödie aber das heißt nicht, dass nen AKW nicht berherrschbar ist, aber da treffe ich auf taube Ohren:)
 
Wie bitte? Ein Reaktor, der sich ohne erhebliche Stromzufuhr von außen nicht abschalten lässt und bis zur Kernschmelze und Explosion erhitzt nennst du kontrollierbar?
 
@ Cadoc
:D Wäre es nicht so traurig, dann könnte man über die Diskussion lachen! Manchmal denke ich auch, man diskutiert hier mit der Propagandamaschine von RWE oder EON
 
"Dabei wären nach Auskunft des Umweltbundesamtes neun Meiler sofort verzichtbar - ohne Einschränkungen auf die Stromversorgung"
http://www.sueddeutsche.de/politik/...ne-auf-konfrontationskurs-zu-merkel-1.1073024

... scheint also durch aus möglich relativ schnell den Pfad von KK zu verlassen.

"Würden neue Gaskraftwerke gebaut, sei ein völliger Atom-Ausstieg schon 2017 machbar."

... sollte alle Ausstiegsskeptikern endgültig überzeugen.

@Konti,

falls du noch mal rein schaust: Pro oder Contra. Irgendwie in der Mitte geht meiner Meinung nach nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
hill01 schrieb:
Natürlich, die Anforderungen sind sehr viel komplexer und anspruchsvoller als ich hätte ausführen können. Ich meine nur, dass es machbar ist, das Zeug mit vertretbaren Risiken irgendwo zu lagern...

Wenn es denn so wäre, warum existiert dann weltweit noch kein einziges Endlager für solche Abfälle ?

getexact schrieb:
Wenn nunmal alles weggeschwemmt wird, dann ist es halt kaum möglich zu kühlen. was daran jetzt so verwundert weiß ich auch nicht.
Es ist nunmal eine TRagödie aber das heißt nicht, dass nen AKW nicht berherrschbar ist, aber da treffe ich auf taube Ohren:)
Ja natürlich heißt es genau das, was denn sonst ? Die Beherrschbarkeit zeigt sich doch erst in solchen Extremsituationen, nicht im Regelbetrieb.

Grüße
 
... 4000 Vorfälle in Deutschland. In Schweden/Deutschland nur mit Glück Kernschmelze verhindert. Harrisbourg, Tschernobyl, Probleme in Frankreich die wahrscheinlich teilweise nie an die Öffentlichkeit gelang(t)en. Die Liste wäre wahrscheinlich 20-30 Seiten lang.
 
Es nutzt uns nicht viel wenn wir uns hier gegenseitig zerfleischen. Genausowenig nutzen uns irgendwelche hastig getroffene Entscheidungen der Politiker (nur um das Volk zu beruhigen) ohne das ein langfristig sinnvolles Konzept dahintersteckt.

Ein weiters Problem ist, solange die Lage akut ist überschlagen sich die Medien in neuen Meldungen, sobald aber die Gefahr vorüber ist geht man sehr schnell wieder zur Tagesordnung über. Genauso schnell vergessen aber auch die verantwortlichen Konzerne und die Politik die erst vor kurzen überstandene Notsituation. Z. B. die Folgen der Olkatastrophe am Golf werden uns noch lange begleiten, aber wieviel wurde von den Ölkonzernen und der Politik wirklich getan damit sich so etwas nicht wieder ereignet.

Solange aber keine akute Gefahr besteht interessiert es die Machthabenden oft herzlich wenig was das Volk will. Ob jetzt 100.000 oder 500.000 oder gar eine Million Leute dagegen demonstrieren interessiert sie oft wenig, was soll's die beruhigen sich schon wieder. Selbst wenn 90% der Bevölkerung eine Sache nicht will (z.B. E10 Sprit), wird zwar ein Krisengipfel abgehalten aber ändern tut sich nichts.

Die einzige Möglichkeit als Volk die Machthabenden zum Umdenken zu zwingen liegt in einer konsequenten Änderung unserer Lebensweise und unseres Konsumverhalten, wobei uns hier auch gewisse Grenzen gesetzt sind.

Die zweite Möglichkeit ist ein Bürgerkrieg, das halte ich aber für wenig sinnvoll.

Aber auch die Natur hat noch ein Wörtchen zum Mitreden, denn je mehr wir gegen sie arbeiten, je mehr wir sie zerstören und missachten desto schlimmer werden auch die Folgen für uns. So das schlieslich alle zum Umdenken gezwungen werden wenn sie überleben wollen.
 
Lars_SHG schrieb:
@ Cadoc
:D Wäre es nicht so traurig, dann könnte man über die Diskussion lachen! Manchmal denke ich auch, man diskutiert hier mit der Propagandamaschine von RWE oder EON

Naja als Mitarbeiter in einem solchen Konzern sieht man die Dinge wohl etwas anders:D

mehr möchte ich dazu aber nicht sagen.
Diese Diskussion führt nur zu einer schwarz-weiß-malerei. und das ist schade.
die einen sagen so die anderen so.

Wäre der Vorfall in Japan nicht so eingetreten, dann würden alldiejenigen, die hier nun schmipfen weiter ihren PC auch weriterhin ohne große Bedenken auch mit Atomstrom betreiben...ich sag nur: heuchelei...
 
Das hat nichts mit Heuchelei zutun. Bis Fukushima hat es immer gehießen, dass westliche AKW sicher sind und einen Unfall mit wirklich großer Strahlenbelastun hat es ja nur in einem UDSSR-Kraftwerk gegeben.
Bis zu dem Unfall in Japan wusste ich und vermutlich der Großteil der Menschen nicht, dass eine Notabschaltung von einem AKW unter Katastrophenbedingungen so hochgradig kritisch ist.
 
Topflappen schrieb:
an der stelle abgeschalter kkws gleich nen kohlekraftwerk zu errichten.

Ein Kohlekraftwerk bietet sich eigentlich nur an wenn der Tagebau/Stollen gleich neben an ist, ein 2stelligen Milionenbetrag an Tonnen im jahr durch die gegend zu fahren ist nicht günstiger zumal das Schienennetz/Bandstraßen ebenfalls gebaut werden müssten.

Hoot schrieb:
- mit Transport verbundene Gefahren (Havarie von Schiffen)
...
- Kohlestaub muss ebenfalls irgendwo gelagert und entsorgt werden
...
Einen höheren Wirkungsgrad konnte ich bei meinen Recherchen nicht verifizieren.

Transport lohnt sich einfach nicht
Kohlestaub muss nicht entsorgt werden :freak: der wird verbrannt, die Asche wird entsorgt, in Deponien direkt im Tagebau, rundherrum 1meter Ton, das tut sich nichts.
Da wo es herkam, kommt es auch wieder hin ...


wer weiß wonach der suchen muss, findet auch etwas (kein vorwurf) (Quelle)
:
Der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken weltweit beträgt im Mittel 31 %, in Deutschland liegt er bei 38 %.
Moderne Steinkohlekraftwerke erreichen elektrische Wirkungsgrade von rund 45 %.

kannst mal mit Boa googlen, Braunkohle optimierte Anlagentechnik, 43% sind schon drin, an 50% wird gearbeitet, und weiteres ist möglich, abgesehen von Forschungen um teilweise mit Co2 Algen zu füttern und mit Fernwärme Treibhäuser zu versorgen. und was spricht dagegen es unterirdisch wo hinzu pumpen, im schlimmsten fall weicht es irgendwann aus, dahin wo es momentan sowieso hin geht ...

Ausgereift heißt nicht fertig, sonst ist es halt nicht ausgereift, es ist nur äußerst Sicher, hat viel Potential, ebenso wie Kernenergie jeglicher art Potential hat ...-
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vorfall in der Ukraine hat aber nicht aufgrund einer Urgewalt stattgefunden. das ist der Unterschied und deshalb ist es auch schwer vergleichbar.

Solche Katastrophen können nunmal alles durcheinander bringen.
Jetzt gilt es die Sicherheit zu überprüfen und ggf nachzurüsten, dann sehe ich einfach hier in Dutschland keinen Grund der KErnkraft Ciao zu sagen.

aber das führt zu nichts, dann kommt man zum Thema Entsorgung usw...
eigtl. hat man genug Argumente um zu sagen, dass man Atomkraft nicht braucht, ich bin der letzte, der sagen würde, dass ohne Atomkraft nix geht, dennoch sollte man jetzt nicht alles verteufeln.
 
sidestream schrieb:
So wie hier alle argumentieren: Technik nicht beherrschbar.

Und darauf hätte man auch bei Tschernobyl kommen können. Verkettung unglücklicher Ereignisse sind immer Ursache für Unfälle dieser Art.

Jahrelang kommt für viele der Strom aus der Steckdose und plötzlich sind alle so gegen Atomkraft.
Mir fallen da keine passenden Worte zu ein, das ist echt lame.

Tschernobyl war ein sehr atypisches worstcase Szenario.
Ein sehr regelempfindliches System traf im falschen Moment auf eine für diese Situation nicht ausreichend qualifizierte Bedienmannschaft(die Operatoren der Nachtschicht waren hydraulische sowie elektrische Spezialisten-ein Nuklearphysiker hätte den massiven Leistungsabfall bei der Downregulation richtig als 135Xe Vergiftung gedeutet.

Die extreme Leistungsexkursion ist in solchen Fällen bauartbedingt-nicht weil die Russen zu blöd sind um einen Leichtwasserreaktor mit void- zu konstruieren-sondern weil bei dieser Bauart einzelne Druckröhreneinheiten zu entnehmen sind um Pu zu extrahieren.
Somit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe (energy/weapon)-wird im Schadensfall allerdings auch von 2 Klappen erschlagen.

Fukushima ist ein oft in Studien analysiertes Szenario-typisch für severe accidents.
Du kannst absolut davon ausgehen dass die Operatoren schon letzten Samstag wussten vor welcher Scheisse sie am kommenden Mittwoch(heute)stehen werden.
Ich kenne über ein halbes Dutzend solcher Studien-in unterschiedlichen Reaktortypen-/unterschiedliches agieren/reagieren-es kommt binnen 60-150h immer zu einem massiven Austritt von Kernmaterial.
Ist das geschehen-kann ich gar nicht mehr agieren.In ein Chemiewerk kann ich Freiwillige reinschicken-zwei schwere Schutrzanzüge übereinander-Atemmaske 3x gesichert und abgeklebt-so würde ich Dioxin oder Parathion aus einem Kessel schrubben.

Bevor ich freiwillig in eine 1000r/h Umgebung (10Sv) gehen würde-würde ich mich eher erschiessen. In der Ukraine bewegten sich Personen in 10000r/h (100Sv)-fraktioniert 30Sekunden



Falls Du wissen willst wie ein Mensch nach 8,1Gy ~8Sv Ganzkörperdosis aussieht-schau hier ab Seite 58
http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/Pub847_web.pdf
 
getexact schrieb:
China ist für mich einer jenen "Großen", die einen ganzen Rattenschwanz an Ländern mitschleifen können und so einen neuen Green-Boom auslösen.
Wobei China jetzt schon stark auf erneuerbare Energien setzt. AKW´s spielen in China eine eher untergeordnete Rolle..

getexact schrieb:
Der Vorfall in der Ukraine hat aber nicht aufgrund einer Urgewalt stattgefunden. das ist der Unterschied und deshalb ist es auch schwer vergleichbar.
Das mag stimmen, letztlich ist die Ursache aber in Anbetracht der Auswirkungen eigentlich irrelevant.

Grüße
 
@ getexact
Nochmal: Früher wurde dagegen immer zahlreich demonstriert. Dann kam der Rot-Grüne Atomausstieg. Es hat niemand mehr gegen Atomkraft demonstriert, weil die Gegnerseite sehr zufrieden war mit den Abschaltplänen von Rot-Grün. Sofort nach der Abkehr von diesen Plänen waren die Leute wieder auf der Straße. Siehe Berlin 18.09.2010 mit 100.000 Leuten oder den Castor- Transport vom 5.11 - 8.11.2010. Sicher gab es Zuwächse aber dein versuch alles nur auf Japan zu reduzieren ist viel zu billig.
 
Naja als Mitarbeiter in einem solchen Konzern sieht man die Dinge wohl etwas anders

In der Firma wo ich Arbeite stellen wir unter anderem auch Teile her, für Areva (OL3 Finnland), und der Standard ist schon sehr Hoch.
Aber ich bin trotzdem kein Freund von Kernenergie.


Wäre der Vorfall in Japan nicht so eingetreten, dann würden alldiejenigen, die hier nun schmipfen weiter ihren PC auch weriterhin ohne große Bedenken auch mit Atomstrom betreiben...ich sag nur: heuchelei...

Da kann mann weiterdiskutieren bis ins unendliche ,nur eins ist sicher:

Die Zukunft gehört unseren Kindern ,und denen sollten wir einen intakten Erdball zurücklassen

Wenn Sonnenstrahlen Kriegswaffen wären, dann hätten wir schon vor Jahrhunderten Sonnenenergie gehabt.
 
hajomesi schrieb:
In der Firma wo ich Arbeite stellen wir unter anderem auch Teile her, für Areva (OL3 Finnland), und der Standard ist schon sehr Hoch.
Aber ich bin trotzdem kein Freund von Kernenergie.

Ja und sage ich, dass ich Atomfreund bin?
ich bin auch kein Feind. ich hab nur das Gefühl, dass die meisten auf einer Welle der Empörung reiten und sich dehalb so wunderbar leicht auf den Zug schwingen, der heißt: "Atomkraft? Nein Danke!"

viele Links und Quellen helfen da nicht weiter.

Man muss langsam einfach mal anfangen klartext zu reden.
wenn die betreiber Vorfälle vertuschen, dann will ich sie aufgedeckt haben.
ich als Bürger hab das Anrecht darauf.

So lange das nicht der Fall ist, kann ich verstehen, dass man nun skeptisch ist, trotzdem geht mir die Diskussion aufen Keks, dass jetzt jeder Franz mit Halbwissen rumkreischt, dass es hierzulannde bald auch solche Katastrophen gibt...
 
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