Unsichere Reaktoren in Deutschland

Ich habe den Störungsbericht gelesen der IAEA.....und weisst du was dann passiert ist mit unseren KKWs in Deutschland?
Bei der Gelegenheit mal ein Wort zur IAEA:
Die IAEO soll laut Satzung „den Beitrag der Kernenergie zu Frieden, Gesundheit und Wohlstand weltweit beschleunigen und vergrößern“; sie soll also als Lobbyist der Atomenergie die Anwendung radioaktiver Stoffe und die internationale Zusammenarbeit hierbei fördern [...]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/IAEA
Es wurde genau der Fehler zu 100% in allen deutschen KKWs ausgeschlossen bzw. Nachgerüstet, damit dieser Fehler nicht mehr passieren kann.
Nun, nehmen wir das mal für wahr. Aber es gibt nunmal nicht nur einen Fehler. Welche Taktik im Umgang mit einer Hochrisikotechnologie soll denn das sein?

Sobald ein Erdbeben einen GAU verursacht -> Untersuchung
Sobald techn. Fehler X einen GAU oder schweren Zwischenfall verursacht -> Untersuchung/Beseitigung
Sobald ein Mensch " " -> Schulung auf genau dieses Szenario


Sehr verheerend, wenn ihr mich fragt.
 
badday schrieb:
Ja, mit dem kleinen Unterschied, dass, bei einem Fahrrad vll. du als Fahrer ein Problem hast. Ein Super-GAU dagegen hat Auswirkungen auf Millionen von Menschen und auch auf den kompletten Staat...

Der Vergleich zwischen den Risiken der KK und den Risken die von einem Fahrrad (-fahrer) ausgehen oder von einem Autounfall ist doch absurd. Wird aber immer wieder als Argument für KK eingebracht. Am besten fügst du den Satz oben als Signatur ein. So kann ihn jeder KKler lesen bevor er wieder mit diesem Vergleich kommt.

Hat nicht die Atom Behörde erst heute gesagt, dass die Sicherheitsrichtlinien, nach denen KKW geprüft werden, aus den 80ern stammt und dass diese dringenst angepasst werden müssen:

"Das momentane internationale Rahmenwerk zur Reaktion auf Notfälle braucht Überarbeitung“, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, am Montag zu Beginn einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien. Die momentanen Regelungen reflektierten die Realitäten der 1980er Jahre und nicht die des 21. Jahrhunderts, sagte der Japaner."
 
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Lars_SHG schrieb:
Nur zur Erinnerung AKWs müssen im Sommer reihenweise abgeschaltet werden, weil das Wasser zu warm ist - oder schlicht nicht genug da ist an Flüssen während des Sommers! AKWs sind genauso auf das Wetter angewiesen!

Wo hast du das denn her ^^?
Du kannst ein Atomkraftwerk nicht einfach abschalten und dann davon ausgehen, dass du es nicht mehr/weniger kühlen musst, auch ist es falsch zu glauben (und das tun viele), dass man einfach das Knöpfchen drückt und das Kraftwerk komplett herunterfährt, man muss ein AKW mindestens noch ein paar Jahre nach Abschaltung weiterkühlen, weil die chemischen Prozesse sich nicht einfach stoppen lassen.

zum Thema:
Ich wette, dass wenn man all die Leute die sich gegen den Fortbestand der Atomkraftwerke aussprechen, fragen würde ob sie dann auch mehr Geld für ihre Energie zahlen würden, alle mit Nein antworten würden.
Diese Doppelmoral erübrigt diese Diskussion schon im Ansatz, das ist momentan alles populistischer Müll der hier debattiert wird.
Der Regierung geht es auch nicht um die Sicherheit des Volkes, das sind in erster Linie alles Profitgeier, das war schon immer so und deswegen spekuliert man auch darauf, dass dieses ganze Thema in 4 Monaten niemanden mehr interessiert und man so weitermachen kann wie vorher ....

Gruß
 
Man bedenke auch, dass AKWs auf 30-40 Jahre ausgelegt sind. Man kann ganz klar sehen, wie die Bauteil- und Bauteil-bedingten Störfälle sehr rasant zunehmen. Siehe auch: http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2010/0909/atom.php5

Auch anzusprechen in diesem Zusammenhang: Artiekl 7d des Atomgesetzes:
Der Inhaber einer Genehmigung zum Betrieb einer Anlage zur Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität hat entsprechend dem fortschreitenden Stand von Wissenschaft und Technik dafür zu sorgen, dass die Sicherheitsvorkehrungen verwirklicht werden, die jeweils entwickelt, geeignet und angemessen sind, um zusätzlich zu den Anforderungen des § 7 Absatz 2 Nummer 3 einen nicht nur geringfügigen Beitrag zur weiteren Vorsorge gegen Risiken für die Allgemeinheit zu leisten.
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/atg/__7d.html

Geeignet und Angemessen, aha.
 
kk, danke für die Quelle.
Bei dir hat sich das aber zuerst so angehört als seien sie komplett abgeschaltet worden, damit man sie nicht mehr kühlen braucht. Ich wollte nur verdeutlichen, dass dies natürlich nicht so ist ....
 
Kernkraftwerke haben Volllaststundenzahlen von knapp über 80%. (Windkraft off shore 50%, Windkraft Festland 20-40% (je nach Standort)
jährliche Verfügbarkeit: Kernkraft 90% - Windkraft über 97% teilweise auch 100%) Kernkraft ist nicht so oft verfügbar, dafür läuft ein Kraftwerk, wenn es läuft öfter mit maximaler Leistung als bei Windkraftanlagen.

In Jahren mit unvorhergesehen Ereignissen (Rekordsommer), werden auch KKWs die 80% nur sehr schwer schaffen. (wenn heruntergefahren, dann auch gleich einige Tage am Stück mit 0 eingespeister Leistung, aber dafür mit ordentlich Verbrauch)

Der Eigenverbrauch der KKWs zu Revisions- oder Stillstandszeiten wird in der Statistik nicht berücksichtigt.
 
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Sherman123 schrieb:
@estre
In den letzten Rekordsommern gingen einige AKWs vom Netz, da die Temperaturen der Flüsse zu hoch waren.

Dann kann man (jetzt) ganz klar sagen: Der Standort ist falsch gewählt worden.
 
@Haudrauff
Die AKWs wurden wohl damals in den 70er und 80er Jahren nicht auf Jahrhundertsommer ausgelegt. (hoffentlich kein systematisches Auslegungsproblem.;)) Aber diese "Auslegungskriterium"-Diskussion hatten wir schon vor ein paar Seiten.:D
Dass wir im neuen Jahrtausend bereits 2 Rekordsommer hatten, ist die Kehrsseite.
 
Die AKWs wurden wohl damals in den 70er und 80er Jahren nicht auf Jahrhundertsommer ausgelegt. (hoffentlich kein systematisches Auslegungsproblem.) Aber diese "Auslegungskriterium"-Diskussion hatten wir schon vor ein paar Seiten.
Dass wir im neuen Jahrtausend bereits 2 Rekordsommer hatten, ist die Kehrsseite.
...und genau daran kann man es ja auch wieder sehen, dass die AKWs einfach schlecht geplant wurden!
Ein "Jahrhundersommer" ist ja mittlerweile etwas, was alle 5 Jahre vorkommt - auch das muß man mit in die Kalkulation pro/kontra mit einbringen!

Der Eigenverbrauch der KKWs zu Revisions- oder Stillstandszeiten wird in der Statistik nicht berücksichtigt.
Ganz wichtiger Punkt! Nur die 4 Kühlwasserpumpen in einem normalo AKW benötigen ~12 MW an Energie - und das ja auch im Zustand wo keine Energie erzeugt wird!
Genau das ist ja das Problem in Fuku gewesen - mit Energie wär fast nichts passiert!
Korrektur: elektrische Antriebsleistung der Kühlwasserpumpen (2 St. jeweils im Betrieb) liegt bei 12 MW!

Würde gern mal mein Strommessgerät an die Steckdose halten, wo das AKW angeschlossen ist - wäre schon interessant, was der Klotz so zieht!
 
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badday:
viel Lesestoff - wenn Du magst:
http://bastgen.de/schule/physik/10/KEA/kkw.pdf

Hmm, etwas gefunden:
Die Lebensdauer des Kernkraftwerkes wird in Anlehnung an die technische Auslegung
mit 40 Jahren angegeben. Bei einer Auslastung von 7.700 Vollaststunden pro
Jahr (s. Kap. 4.1) errechnet sich eine Bruttostromerzeugung über die Kraftwerkslebensdauer
von 434 TWh. Nach Abzug des elektrischen Eigenbedarfs des Kernkraftwerkes
ergibt sich die ins öffentliche Netz eingespeiste Energie zu 410 TWh.
Quelle: http://bastgen.de/schule/physik/10/KEA/kkw.pdf
 
Kann man eigentlich etwas über den ungefähren Wirkungsgrad sagen?

jepp, ca. 36,x% bei den modernen anlagen in deutschland.

außerdem laufen niemals alle 4 kühlmittelpümpen, da so ein kraftwerk immer redundant ausgelegt ist, um auch im störfall noch korrekte kühlung zu gewährleisten sind immer nur 2 pumpen an.
 
@Topflappen
Hatte ich bereits korrigiert. Der Energieaufwand für 2 Pumpen die immer laufen müssen liegt bei ~12 MW.
 
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Der Eigenbedarf eines KKWs liegt zwischen 7.5 und 10%. (je nach Typ und Größe und Reaktorzustand)
Man darf nicht nur die Hauptkesselspeisepumpen berücksichtigen. (auch Licht, Kompressoren, Hydraulik, Filteranlagen,....)

Beim Herunterfahren werden die Pumpen sicherlich nicht mit voller Leistung fahren und können nach einiger Zeit auch ganz abgedreht werden.
 
wohl eher 5-6% bei unseren letztgebauten anlagen.
was dann kaum noch relevante unterschiede zu kohleraftwerken aufweist.

Lars_SHG schrieb:
Bruttostromerzeugung über die Kraftwerkslebensdauer
von 434 TWh. Nach Abzug des elektrischen Eigenbedarfs des Kernkraftwerkes
ergibt sich die ins öffentliche Netz eingespeiste Energie zu 410 TWh.

wenn man bei den beiden werten mal den taschenrechner quält kommt man auf 5,53%.
 
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Na ja, das Problem ist, das bei den von mir geposteten Werten theoretische Annahmen zugrunde liegen. Wir wir heute aber alle wissen, haben die Biester doch erheblich mehr und längere Ausfallzeiten! Da kommt dann natürlich wieder ein anderer Wert bei raus - aber genau vermag ich das auch nicht zu sagen, kommt da wohl auch mehr auf das individuelle Kraftwerk an!
 
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