Ich habe gar nicht bestritten, dass die Brennstäbe nach dem Abklingbecken keine Wärme mehr produzieren. Nur das Risiko, das nach dem Abschalten auch weiterhin besteht, ist doch kein Argument gegen das Abschalten bzw. gegen einen Ausstieg. Wenn ja müsstest Du mir das näher erklären.
Ich bestreite auch nicht, dass es in Japan nicht noch größere Schwierigkeiten gibt, wenn man sofort alle AKWs vom Netz nimmt. Aber dieser Unfall zeigt einfach, dass es Zeit ist umzudenken und die entsprechenden Weichen zu stellen. Der Unfall zeigt auch, wie groß der wirtschaftliche Schaden sein kann. Wenn man immer argumentiert, der Ausstieg sei ein wirtschaftliches Desaster, muss man aber auch anerkennen, dass es ein weitaus größeres Desaster ist, wenn das oft belächelte Restrisiko doch zur Realität wird. Und in dichtbesiedelten Ländern wie Japan, Deutschland Frankreich usw. gibt es im Gegensatz wie in der Ukraine oder Russalnd längst nicht so viel Ausweichmöglichkeiten. Und nicht nur die Folgen für Bevölkerung wären langfristig fatal, sondern auch für die Wirtschaft. Ich denke, dass würde auch eine Abwanderungswelle von qualifizierten Fachkräften zur Folge haben, die versuchen würden, in anderen Ländern fuß zu fassen.
Ich sage nicht, dass wir sofort Aussteigen können, habe aber schon immer die Laufzeitverlängerung kritisiert. Sie hatte zur Folge, dass ein gesellschaftlicher Konsens ohne Not mutwillig aufgekündigt wurde. Daher setze ich mich schon für einen schnellst möglichen Ausstieg ein. Und in 10 Jahren könnte man, wenn man konsequent daran arbeite,t die notwendigen Strukturen und Möglichkeiten schaffen, komplett auszusteigen. Dass dies nicht ganz ohne einschnitte und Kosten möglich sein wird, ist mir auch klar. aber für mich persönlich hat die Sicherheit einen größeren Stellenwert. Mal ganz davon abgesehen, dass sich das langfristig wirtschaftlich für Deutschland auszahlen wird. Andere Länder werden irgendwann, den gleichen Weg gehen müssen und dann hätte Deutschland einen eindeutigen Technologievorsprung.