Unsichere Reaktoren in Deutschland

Casillas schrieb:
Typisch deutsch ist das alle oder zumindest die meisten weg von der Atomkraft wollen aber dann wieder rumheulen wenn es darum geht Pumpspeicherkraftwerke zu bauen oder vereinzelnt mal ein paar Windräder...

... mir geht dieser "typisch Deutsch" Spruch richtig auf die Nerven. Glaubst du den wirklich, dass sich Menschen woanders nicht gegen Bauprojekte und was weiß ich zur Wehr setzen? Oder sind die anderen Einwohner anderer Staaten verblödet und man kann dort z.B. als Investor alles machen was man will?
Dieser typisch Deutsch Spruch dient dazu andere dadurch Mundtot zu machen indem man versucht sie in eine beschämende Situation zu versetzen durch typisch Deutsch. Typisch Deutsch ist nur dieser Spruch ansich.
 
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"typisch deutsch" geht mir auch auf die Nerven - als könnte man alle schön in eine Schublade stecken. Außerdem, einmal ist es "typisch deutsch", wenn man motzt aber nix macht, und das andere mal ist es dann "typisch deutsch", wenn man sich gegen (sinnvolle/sinnfreie) Projekte zur Wehr setzt. Also was jetzt?
 
das "typisch deutsch" kann ich nachvollziehen...was wohl gemeint ist, ist so eine wochenlange planlose empörungswelle in sämtlichen medien, bevorzugt bei technisch-abstrakten themen. ob das in andern ländern auch so zugeht weiss ich nicht, komme zuwenig rum.
 
ich habe 1986, als Tschernobyl hochflog, in Frankreich (Toulouse) gelebt. Meine Frau war in der Zeit wieder in Deutschland. Während sie keine Milch und keinen Salat aß habe ich genüsslich Kakao getrunken und Salat gegessen. Die Wolke kam ja nicht nach Frankreich. Inzwischen ist ja bekannt, dass die Wolke auch über Toulouse war (2 Jahre später erfahren). Jetzt kann man sich zusammen reimen, warum in anderen Ländern kein Hehl aus Problemen dieser Art gemacht wird: Informationspolitik. Und da ist Deutschland ein wahres Mekka.
 
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... die Kommission kann nur Vorschlagen. Was anderes als es prima zu finden wenn es realisiert wird geht ja nicht. War aber klar, dass es keine Weisungen geben wird. Ist wie die Schlichtung zu S21.
 
Panne im Kernkraftwerk Biblis A vertuscht

Interne Dokumente aus dem hessischen Atomkraftwerk Biblis A belegen laut Greenpeace einen gefährlichen Störfall im letzten Jahr, der nicht gemeldet wurde. Die Dokumente wurden der Umweltschutzorganisation von einem Mitarbeiter des Kraftwerkes zugespielt. Der 1974 ans Netz gegangene Reaktor ist zurzeit wegen des Moratorium stillgelegt, über ein mögliches Wiederanfahren muss noch entschieden werden.


http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-13407-2011-05-11.html

Als wenn das stimmt, mal weis was in Krümmel und co. so alles vertuscht das eine oder andre mal ist. Was vielleicht ein INES Status von 2 oder vielleicht 3 bekommen hätte oder davor stand.
 
Aber derzeit fühle ich mich schon besser hier udn wir Atomkraftgegner haben sehr viel erreicht schon sind noch lange nicht am Ende (also ich kämpfe ja solange bis alle AKWS Weltweit von Netz sind). Aber in Deutschland sind wir ein riesen Schritt voran gekommen jetzt, wenn man bedenkt wie viele AKWs nur noch oder derzeit am Netz sind. Hoffe das diese Anzahl auch nach den Moratorium so bleibt :)
 
Ob die Bundesregierung es sich überhaupt leisten wird können, einen Entscheidung gegen die Empfehlung der Ethik-Kommission zu treffen ?

Grüße
 
Florian,

es geht doch nicht um Fantasieversicherungen sondern schlicht darum, dass KK nicht Versicherbar ist (schon alleine das ist ein Unding) und die Rechnung (meiner Ansicht nach) die Atombefürworter zahlen sollten: Dazu müsste man ein Fragebogen austeilen wo die Möglichkeit steht mit Ja oder Nein zur Atomkraft anzukreuzen.

@Karbe,

eigentlich stand ja der Termin zum Ausstieg, vor Verlängerung der Laufzeiten, schon fest (2020). Jetzt groß rum zu debattieren (FDP mal ausgenommen) macht die CDU nicht glaubwürdiger.
 
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nicoc schrieb:
@Karbe,

eigentlich stand ja der Termin zum Ausstieg, vor Verlängerung der Laufzeiten, schon fest (2020). Jetzt groß rum zu debattieren (FDP mal ausgenommen) macht die CDU nicht glaubwürdiger.

..bis zum 28. Oktober 2010 stand dieser Termin..

Grüße
 
Ich wollte mich jetzt nicht groß über meine Einstellung zur Kernkraft äußern, aber die Ethikkommission ist m.M.n. ein Witz.
Die können ja durchaus diskutieren wie, was, wo ethisch vertretbar ist, aber den Termin von 2021 haben die aus'm Hut gezaubert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ethikkommission_für_eine_sichere_Energieversorgung

Bischöfe, Philosophen, Soziologen, Politologen, Ökonomen -> Eine astreine Besetzung um verbindlich die Machbarkeit eines Ausstiegs zu prognostizieren.

Wirklich weiter bringt einen die Plauderrunde also nicht.
Es würde mich wundern, wenn jemand grundsätzlich gegen nachhaltige Energiegewinnung wäre.
Aber um dann festzustellen, dass nachhaltige Energiegewinnung wünschenswert wäre, halte ich es fraglich, ob man dafür eine Ethikkommission braucht.
Das gleiche könnte man dann auch für Kohlekraft machen:

Grubenunglücke, Emissionsschäden, Abbaugebiete (wegen unbewohnbar usw.) sind jetzt auch nicht zwangsweise wünschenswert.

Wasserkraftwerke dürften dann sicherlich auch nicht fehlen. (170.000 Tote ist ne gute Hausnummer, da muss sich ein AKW Betreiber auch schon ein bisschen Mühe geben das zu erreichen.)

Rein rational müsste man dann sogar für AKWs und gegen Kohle sein, da auf deren Kosten etwa der Faktor 100 an Opfern anfallen.
Aber da ist noch die Geschichte mit dem Müll. Den kann man zwar vlt. irgendwann beseitigen, aber das ist teuer und das will dann wieder keiner so recht.
Also fängt man halt da an.
Aber wofür diese Ethikkommission?!

... und hier schluckt sicher jeder Befürworter richtig kräftig: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...761826,00.html. Realistische KW/h Preise von 0,50-4,00 Euro (je nach Laufzeit).
Müsste man gegenrechnen wie es bei anderen Energieträgern aussieht. Solar +Wind sind subventioniert, Kohle ist subventioniert + Emissionsschäden + Gesundheitskosten.
Würde die Leute aber so oder so zum Stromsparen animieren, wenn es direkte Kosten wären.

Für alle die ja auch nicht glauben das Windkraft mal die Grundlast denken könnte. Einfach mal das Zitat weiter denken.
Das ist Spitzenlast. Es werden im Schnitt unter 21% davon auch durch Wind geleistet. Und wenn man den Fall der Spitzenlast erreicht, folgt kurz darüber die Abschaltung, damit die Maschinen nicht überlasten. -> Kein Strom mehr.
 
... der Ausstieg war für 2020 festgezimmert. Dann hat Merkel einfach mal die Laufzeitverlängerung aus dem Hut gezaubert. Eigentlich wäre die Ethikkommission nicht notwendig gewesen. Man hätte einfach wieder den alten Termin 2020 nehmen können. Ethikkommission und Reaktor Stresstest sind Manöver um Merkels Nonsenspolitik die Bloßstellung zu ersparen. Diskusssionen darüber wie man den Ausstieg bis 2020 schafft sind eigentlich überflüssig. Die Gedanken haben sich damals die SPD und die Grünen schon gemacht.

Da es bei der Ethikkommission nur darum ging ob etwas ausgemacht wird oder ob etwas anbleibt kann das gerne auch ein Pfarrer oder Philosoph entscheiden. Dass ein Ausstieg geht ist auch den Energieunternehmen schon seit einiger Zeit klar. Andererseit, wenn du Bischöfen, Philosophen, Soziologen, Politologen, Ökonomen das Plaudern über dieses Thema absprichst ist es leicht überheblich zu glauben du selbst kannst dich als "Spezialist" an der Diskussion beteiligen.
 
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Da es bei der Ethikkommission nur darum ging ob etwas ausgemacht wird oder ob etwas anbleibt kann das gerne auch ein Pfarrer oder Philosoph entscheiden.

Eben das nicht.
Das ist auch mein Kritikpunkt. Wenn es darum ginge zu überlegen, wie man vorgeht, welche Probleme die Alternativen mit sich bringen, dann finde ich die Idee super. Leider ist es ja so, das viele Mitmenschen meinen, bloß wenn man alle AKWs abschaltet wäre die Welt prima und damit alle Probleme gelöst.
Hier gegeneinander abzuwägen, wie ich das Risiko eines Unfalls in einem AKW gegen die Folgen von Verbrennung fossiler Rohstoffe abschätze, welcher Weg dort im Mittel sinnvoll ist, dafür ist die Ethikkommission sicherlich sehr gut. Deswegen spreche ich auch niemandem ab darüber zu diskutieren. (Habe ich auch oben nicht getan, weiß nicht warum du es reininterpretierst)
Das was mich stört ist, dass diese Kommission als Endergebnis die Zahl 2021 ausspuckt. Hat ein bisschen was von "Per Anhalter durch die Galaxis", aber nicht wirklich etwas mit ethischen Überlegungen zu tun.
Da bekomme ich ernsthafte Zweifel, ob die Kommission sich ihres Auftrags bewusst war bzw. ob der Auftrag nichts mit Ethik zu tun hatte, sondern nur auf Biegen und Brechen ein Datum wollte.

Diskusssionen darüber wie man den Ausstieg bis 2020 schafft sind eigentlich überflüssig. Die Gedanken haben sich damals die SPD und die Grünen schon gemacht.

Das ist einfach falsch. Es ist noch lange nicht vom Tisch wie man die Energie aus den AKWs ersetzt. Natürlich könnte man einfach ein paar alte Kohlemeiler wieder in Betrieb nehmen, aber damit würde man doch den Teufel mit dem Beelzebuben austreiben.
Es gibt noch einige energietechnisch ungeklärte Fragen, wenn man einen sinnvollen Ausstieg hinlegen möchte.
Es geht ja schon damit los, dass Windkraft vorzugsweise an Küsten gewonnen wird. Ich kann aber nicht einfach zwei Klingeldrähte nehmen, die von Schleswig-Holstein nach Bayern legen und sagen: "Hier habter Strom!"
Und wie du schon sagtest: 2020 war festgezimmert. Wie es politisch üblich ist, werden solche Zahlen an die Wand geklatscht und dann gesagt: "Jo, dat isset!"
Jüngstes Beispiel in BW: 100% erneuerbare Energie bis 2050.
Ich verspreche dir 100% erneuerbare Energie, einen Wohnwagen und drei Waschlappen mit Entchen drauf bis 2200.
Da freut man sich schon, zwischendurch mal ne Wahl zu verlieren, weil man im Zweifelsfall dann dem politischen Gegner die Schuld geben kann, wenn es doch nicht klappt.
 
... irgendwie fangen alle Diskussionen wieder von vorne an: wie der Atomaustieg bis 2020 zu stemmen war war allen Beteiligten klar bzw. es gab keine Unklarheiten. Deswegen wurden Windparks voran getrieben usw.. Jetzt kam Merkel und wollte den KK Betreibern helfen ihre Geldmaschinen weiter am Netz zu lassen. Das ist die ganze Geschichte und nicht irgendwelche Sorgen darum, dass der Ausstieg nicht machbar ist.

Die Ethikkommission diente lediglich zum kaschieren des plötzlichen Umschwenkens Merkels nach Fukushima aber nicht dazu, wieder von vorne anzufangen (ob man Aussteigen kann und wann) und Fragen zu stellen die schon im Jahre 2000 beantwortet wurden. Und selbst die KK Betreiber sind doch längst in die Erneuerbaren Energien eingestigen. Das Thema KK ist in Deutschland gegessen. Und wenn die Bahn ihre Masten zur Stromlieferung frei gibt dürfte auch deine Sorge mit dem Klingeldraht teilweise beantwortet sein.

In Deutschland waren temporär (glaube 1 Woche lang) lediglich 7 Meiler am Netz (10% des täglichen Bedarfs) ohne das irgendwo deswegen eine Taschenlampe anging. Aus der Atomkraft aus zu steigen ist einfacher als aus einem Kinderwagen.

Und sicher kann man sich bei allem was der Mensch macht fragen warum sein Tun automatisch zerstörerisch ist: also fangen wir beim Zerstörerischten an - bei der Atomkraft - und gehen dann Stück für Stück weiter. Wäre natürlich Prima wenn Alle sich beteiligen.
 
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Kann eigentlich mal einer konkret sagen, wie die Alternativen nun auszusehen haben? Glaube nämlich nicht, dass man ganz Deutschland mal eben super easy mit Windkrafträdern an der kleinen Küste befeuern kann und im Garten und in der Umgebung will die auch niemand stehen haben. Solarenergie ist hier auch nicht sinnvoll. Geothermalkraftwerke... ka. Wellenkraftwerke. Ka. Wasserkraftwerke... wo?

Ich glaube auch nicht, dass das Energiethema soooo einfach zu lösen ist. Ganz nach dem Motto: Erstmal abschalten und schauen, was wir dann machen. Irgendwoher wird der Saft ja kommen. (aus dem Osten dann? Frankreich? Finnland?)

Das beste wäre, wenn jeder Haushalt selbst Energie erzeugt und alle vernetzt sind und überschüssige Energie ganz kommunistisch teilen.^^ Aber auch die muss ja erstmal irgendwo herkommen. Unsere ganze Architektur ist energietechnisch viel zu steinzeitlich. Bis das Thema so läuft, dass man wirklich an richtige Zukunft denken kann... ich denke, da vergeht noch das ein oder andere Jahrhundert.
 
Es macht doch recht wenig Sinn, Woche für Woche die Thematik neu aufzukochen. Der Thread hat mittlerweile 80 Seiten und ein Teil wurde bereits in einen anderen ausgelagert. Mögliche Alternativen wurden reichlich genannt.

Grüße
 
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