Na, die Anlagen laufen in der Tat fast immer. Man sieht ihnen ja fieserweise auch garnicht an, wieviel Leistung sie grad erbringen.
Nur wenn sie komplett still stehen, dann kann man sichs denken
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Aber stimmt, das ist wirklcih selten.
Das problematische an den Windkraftanlagen ist halt, dass sie nicht linear mit der Windgeschwindigkeit ihre Leistung verändern, sondern zur 3. Potenz.
(P = x * v^3 , x = ansatzweise const). Der Grund ist physikalisch ja einfach zu erfassen, denn die Energie eines bewegten Masseteilchens ist E = 0,5*m*v^2 und die Anzahl dieser Teilchen pro Zeiteinheit ist proportional zur Geschwindigkeit v. Somit ist man insgesamt bei v^3.
Genau da kommt dann das Problem zum Tragen. Eine WKA hat erreicht ihre Nennleistung (beispielsweise 2MW) bei der Nennwindgeschwindigkeit, diese liegt meist so bei etwa 50km/h. Das ist schon ein ganzschönes Lüftchen.
Nun könnte man ja meinen, dass bei 25km/h - was auch noch durchaus windig ist - immerhin noch die halbe Nennleistung zur Verfügung steht. Aber genau das ist nicht der Fall. Es sind noch etwa 12% der Nennleistunug, also 0,24MW.
Das ist fast keine Leistung mehr, obwohl noch die halbe Nennwindgeschwindigkeit bläst und sich das Windrad fleißig dreht.
Die genaue Quelle, wie sich die Leistung nun wirklich verteilt, weiß ich grad nicht mehr genau. Aber anhand der eex-Transparency-Seite kann man ja nachprüfen, dass die Angabe recht gut möglich ist. Wie gesagt, das letzte mal war die Leistung vor fast einer Woche (am Samstag) bei 33%. Die Tage zuvor fast durchgehend bei 10% oder weniger. Also fast eine komplette Woche ohne dass die deutschen WKAs merklich zur Stromversorgung beigetragen hätten.
Damit kann man kein Stromnetz betreiben. Wind -> Übertriebene Leistung. Weniger Wind -> Fast keine Leistung mehr.
So funktioniert ein Stromnetz nicht! Man kann zwar sagen 20% EE-Strom im Netz. Dass man damit aber eher das Netz massiv belastet durch Leistungsspitzen und kompletten Leistungspausen und somit keinen konstruktiven Beitrag zur Stromversorgung leistet, wird gerne verschwiegen.
Irgendwann kommt der Punkt, wo das Netz die Leistung bei Spitzen nicht mehr aufnehmen kann, weil das mehr ist, als verbraucht wird.
Trotzdem haben wir bei Flaute keinen Strom. Und das ist die deutlich längere Zeit!
Wenn man dann noch genauso rechnet, können wir problemlos 200% EE-Strom haben (auch wenn er dann nicht voll ins Netz kann), aber trotzdem über lange Zeiten des Jahres keinen Strom...
Man könnte die verklärung sogar noch weiter führen:
Deutschland braucht pro Jahr etwa 700TWh Strom. Die 100% EE sind also erreicht, wenn
- Im laufe des Jahres 700 TWh eingespeist werden über EE, allerdings der größte Teil während der Leistungsspitzen, also Strom, der verschenkt oder gar mit negativen Strompreisen versehen werden und exportiert werden muss
- Die wahre Grundlast durch Kohle- und Kernkraftwerke gedeckt wird. Diese könnten uU im Ausland stehen.
Die Rechnung sieht dann so aus: Deutschland 100% erneuerbar versorgt, uU sogar mit Exportüberschuss der durch die Leistungsspitzen entsteht.
Der Import ist deutlich weniger, denn die Leistungsspitzen jagen derart viel Strom ins europäische Netz, dass dieses extrem regeln muss. Die meiste Zeit werden wir aber mit teurem Strom aus dem Ausland versorgt. Kern- und Kohlekraftwerke selbstverständlich!
Die Rechnung ist aber klar: Wir erzeugen soviel Strom, wie wir verbrauchen über EE, auch wenn dieser zum größten Teil während Lastspitzen ins Ausland verschenkt wird.
EEG-Umlage bis zum Abwinken. Aber das Ziel ist erreicht, 100% erneuerbar, 100% teuer, 0% Sinn!