Holgmann75 schrieb:
Ich weiß!
Aber ich bekomme auch sehr oft mit wie Leute die sehr viel Zeit und Geld investieren, um etwas zu kreieren! Nur um ihren Content irgendwo wiederzufinden, weil Leute meinen das es ja nichts kostet sich mal zu bedienen.
Nicht jeder von denen kann sich eine Anwaltskanzlei leisten die das Internet nach Urheberrechtsverletzungen durchforstet.
Im Gegenteil, so gehen manche Existenzen kaputt, weil die Künstler aufgeben (müssen) und ja, auch die haben manchmal Familie usw.
Wenn dann auch noch KIs dazu kommen, die sich wild bedienen, wird es richtig lustig.
Denn wer hat dann Schuld? Derjenige der die KI benutzt oder der der die KI programmiert hat?
ich halte das Urheberrecht wie es in den Industrienationen praktiziert wird für einen Fehler. Ich kann es nachvollziehen für bestimmte technische, bio- bzw. chemische Lösungen - Entwicklungen die viel Zeit und Geld kosten - die man dann natürlich geschützt wissen will. Know How eben.
Nicht nachvollziehen kann ich es für Farben und Formen. Namen. Klangketten und Ähnliches -eher dem Kunsthandwerk zugehöriges. Ich sehe nicht was hier zu schützen ist. Im Gegenteil - es ist zu vermuten, dass jede Form, jede Farbe, jedes Bild in der einen oder anderen Variante, jedes Musikstück uswusw. irgendwie schon mal da war bzw. jederzeit zufällig produziert werden kann. Wenn eine KI etwas machen kann - dann ist es auch nicht Schützenswert weil es offensichtlich absolut nicht einzigartig genug ist das man es nicht simpelst reproduzieren könnte. Daher sollten wir das Urheberrecht auf Dinge konzentrieren, die entsprechende Innovationen beinhalten das eh nur Spezialisten überhaupt verstehen worum es geht geschweige denn dieses entsprechend nutzen könnten. Ich zumindest könnte nix mit dem Wissen der 2nm Fertigungsweise von Intel anfangen. um mal ein blödes Beispiel zu nennen.
Also um die Frage kurz zu beantworten: Weder die KI ist Schuld noch der Anwender der KI. Das viel zu umfangreiche Urheberrecht ist es. Stört es dich wirklich nicht, dass die Telekom sich einen Magenta-Ton schützen kann, Apple das Wort "Apple" und einen angebissenen Apfel als Logo...echt nicht? Ok. Mich stört es.
aid0nex schrieb:
Es macht durchaus Sinn die Anwendung neuer Techniken zu hinterfragen. Als die Atombombe entwickelt wurde - hätten da auch alle umsteigen sollen und in den vorhandenen Kriegen nur noch Atombomben statt normale Bomben werfen sollen? Zum Glück ist das nicht passiert! Nur weil etwas neu ist, heißt das nicht dass man es blind und ohne kritisches Hinterfragen immer und überall einsetzen sollte!
Es sind doch alle umgestiegen? Es ist so erfolgreich gewesen, dass mit aller Gewalt verhindert wird, dass weitere Länder zu Atommächten werden. Im Grunde ist die Atombombe ein gutes PRO - kein Kontraargument.
CastorTransport schrieb:
Echt jetzt?
Sollte DAS etwa Ironie sein?
Nein! - WAS? Nie!
Kuristina schrieb:
Nicht jede neue Entwicklung ist pauschal was Gutes. Das ist bisschen naiv.
Gut oder Schlecht ist hier nicht die Frage. Das sind sowieso sehr subjektive Wahrnehmungen und sehr Standpunktabhängig. Der, der durch ChatGPT in Zukunft ersetzt wird wird es nicht gut finden - aber der Hufschmied fand die Erfindung der Eisenbahn vermutlich auch nicht gut.
Es gibt nur: Funktioniert? Funktioniert es besser als das, was davor war? Da wir in einem Kapitalismusgetriebenen System sind noch die Frage: Ist es günstiger als das was es davor gab?
Dann wird es auch so kommen. Oder hast du ein Beispiel für mich wo wir heute bewusst auf einer Entwicklung stehengeblieben sind obwohl es fertige Entwicklungen gibt die meine 3 genannten Punkte erfüllen - weil diese "nicht gut" sind?
Das passiert höchstens lokal. Fracking z.B. aber auch nur, weil es eine simple "make or buy" Entscheidung war. Wären wir darauf angewiesen hätte es auch Europa so gemacht.