ChilliConCarne schrieb:
Geht es dir jetzt nur um den 'Management' Teil oder das komplett eingebaute Profiling und sonstige Windows Systemwerkzeuge, womit der Name 'Task-Manager' etwas irreführend ist?
Mir gehts um nichts, die Aussage war aber dass es in Linux den Taskmanager von Windows 8 1:1 seit Jahren gibt und diese Aussage ist nun mal Blödsinn, da mir noch kein Einziger unter die Augen gekommen ist. Wenn es ihn gäbe, müsste er ja bei irgend einer Distri dabei sein... Einen Process Explorer Nachbau gibt es, der aber so seine Eigenheiten besitzt, welchen ich auch nur schlecht in der Bedienung finde.
Ich persönlich nutz den Taskmanager im Windows nur um Prozesse zu killen oder mir einen Überblick über die Auslastung zu verschaffen, welcher nebenbei auch sehr schön grafisch mit Zeitachse dargestellt wird. Dienste verwalten gehört ebenso seit 8 dazu. Ich hab seit Release dem Argument für 8 "besserer Taskmanager" nie etwas abgenommen, denn für mich ist er nur ein nettes Dreinbringsel, das sich allerdings sehr gut nutzen lässt. Für tiefe Einblicke ins System und einen Prozess gibt es wie gesagt den Process Explorer und der existiert schon seit anno damals 200x auf meinen PCs.
ChilliConCarne schrieb:
Darauf wollte ich hinaus, weil du Tools wie ps, top usw. lokal nutzt. Ich hab nun mal eine GUI vor mir, wieso sollte ich da ein Terminal öffnen und die Prozessliste darüber auseinander nehmen? Ja, manche nutzen es auch in der GUI, ich hab aber nicht umsonst Maus und Tastatur vor mir liegen und mach sonst auch alles über die GUI. Den ständigen Umbruch in der Linux-Welt finde ich weitaus schlimmer als den mit MUI. MUI ist für mich ein Startmenü mit App-Funktionalität, was ich nur zum Starten von Programmen nutze und dort vielleicht auch mal in Golem o.ä. lese oder mir News zur Formel 1 ansehe. Allerdings ist der Sprung immer nur temporär und auch nur von kurzer Dauer.
Viele nutzen unter Linux git ja bspw. auch nur mittels Kommandozeile. Unter Windows gibts das hervorragende TortoiseGit/TortoiseSVN/TortoiseCVS/..., was sich nahtlos im Explorer einbindet. Im Nautilus gibts RabbitVCS, was aber schon ziemlich krass hakt. Verzeichnisse mit vielen Dateien sollte man da nicht öffnen, da dort ständig Nautilus nicht aus der Suppe kommt und munter vor sich hinrödelt ohne irgendwelche Ergebnisse anzuzeigen. Ja, da bleibt man zwangsweise auf der Konsole. PhpStorm bietet zum Glück eine sehr schöne GUI dafür, ist aber imho trotzdem noch TortoiseGit unterlegen von der Bedienung. Eine fehlende Einbindung von jeglichen Tools wie
Icaros (Vorschau mittels ffmpeg für Videos),
MediaTab (MediaInfo in den Dateieigenschaften),
HashTab (Hashwerte berechnen),
IconViewer (Bilder und Icons aus binären Dateien und Icons extrahieren) uvm. wird es unter Linux wohl nie geben, einfach weil jeder sein eigenes Süppchen kocht und keiner an einem Strang zieht. Eine solche tiefer gehende Integration und IPC wird es daher wohl nie geben und man wird immer auf die Konsole zurückfallen müssen, da erst dort dieses und jenes möglich wird. Ist aber wieder mit Scripten, Kommandos lernen usw. verbunden, was wohl nur ein Bruchteil der Linux-Gemeinde auch wirklich macht.
Achtung On Topic (
): Deshalb denke ich, wird sich mit Valve und SteamOS auch nicht wirklich etwas ändern. Es gibt viel, es gibt Tolles, es gibt Mächtiges, aber jeder kocht sein eigenes Süppchen und nichts was (evtl. perfekt) aufeinander abgestimmt ist und zumindest zum Bruchteil miteinander arbeiten kann.
ChilliConCarne schrieb:
Auch mit einem GUI Tool springst du ja zwischen den Applikationen hin und her.
Klar, nur alles lässt sich eben auch per Maus und (manchmal weniger) per Tastatur bedienen.
ChilliConCarne schrieb:
Was genau meinst du mit "richtigem Tiling"?
Komplett frei eben. Ich hatte damals ein Tool installiert, weiß aber den Namen nicht mehr. Glaub im Catalyst ist/war auch eine solche Funktionalität enthalten, nur musste man dort die Tiles fix konfigurieren und konnte danach nur diese nutzen. Damit meine ich, dass du nicht nur wie bei 7 ein 50:50 Tile hast, sondern eben auch oben links 50:50, unten rechts ein großes, oben rechts ein 50:50 vertikal usw. So wie in 8.1 per MUI die vier Tiles nebeneinander, nur eben freier (vertikal und horizontal in jeglichem Bereich, auch innerhalb von Tiles, dynamisch in der Größe anpassbar, speichern wo welche Fenster drin stecken, wiederherstellen, vordefinierte Profile usw.). Das konnte der Catalyst (HydraVision hieß das Paket (als Addon) glaub ich), aber war eben durch die fixe Einteilung für mich unbrauchbar.
ChilliConCarne schrieb:
Das hatte vorher glaube ich KDE bereits.
KDE hat es mit 4.4 bekommen, wenn ich jetzt den ersten Google Ergebnissen trauen kann. Kam 2010 raus, 7 bereits 2009. Ist mir auch egal, wer wann was zuerst hatte, schließlich soll jeder alles nutzen und verbessern können. Mit 7 kam es dann für die breite Masse und jeder hat es kennengelernt.
ChilliConCarne schrieb:
Threads stellen eigentlich alle dar und für Bibliotheken bzw. deren Funktionen kannst du zB ltrace nehmen oder nutzt smaps.
Ich nehme an wieder per Konsole, wo wieder alles ein Programm für eine Aufgabe ist?
ChilliConCarne schrieb:
Ich hatte zumindest nie Schwierigkeiten jeden Prozess bis runter zum Syscall zu prüfen.
Geht auch wunderbar im Process Explorer und damit erkenn ich, welche Funktion von woher wie viel Auslastung erzeugt usw. Eben alles nur schön in eine GUI verpackt, mit allerhand Möglichkeiten zur Sortierung, Kontextmenüs etc. Sieht nicht aus wie ein Fremdkörper, sondern passt sich nahtlos mit ins restliche System ein.
ChilliConCarne schrieb:
Schlecht finde ich es ja auch nicht, nur muss doch nicht immer noch alles auf der Konsole ablaufen, was teilweise sehr unübersichtlich und eingeschränkt ist. Für nen flüchtigen Blick würde ich es auch nutzen, aber für tiefere Einblicke reicht es dann doch nicht. Und insofern kann ich dann auch den Taskmanager von Gnome 3 nutzen, weil er mir auch nicht weniger Infos gibt, aber sich aufs Allerwesentlichste beschränkt.
ChilliConCarne schrieb:
Hm, würde jetzt Dolphin in den Raum werfen.
Dolphin empfand ich als richtig krassen Fremdkörper in Gnome (liegt nun mal an der KDE Basis). Nett fand ich die Funktion, ein Terminal direkt im Pfad zu öffnen, bis ich drauf geklickt habe und er die KDE Konsole (wie die auch immer hieß) starten wollte. Da hab ich dann kurz die Optionen überblickt, nichts gefunden und wieder runtergeschmissen, denn im Prinzip hat er mir über nen Tag lang nicht mehr Dynamik gebracht, als es der Nautilus momentan tut.
ChilliConCarne schrieb:
Da du den TC erwähnst, wie wäre es mit dem Midnight Commander?
Den TC nutz ich notgedrungen. Wie gesagt, bitte keine Konsolentools.
ChilliConCarne schrieb:
Oder wenn es grafisch sein soll, kannst du dir auch Krusader ansehen. DO kann viel, kosten eben nur.
Kann ich mir morgen ja mal ansehen, danke. Allerdings sind die Features sehr überschaubar. Sieht auf den ersten Blick zumindest nicht nach einem Mehr als beim TC aus.
Ja DOpus kann viel, sehr viel sogar und ich nutze dahingehend auch sehr viele Möglichkeiten. Aber da gerade Linux davon lebt, viel in Dateien zu machen und es ja auch wie immer propagiert gut sein soll (und zum Arbeiten ideal), es dann aber nicht mal einen guten Dateimanager gibt, finde ich dann doch ein wenig daneben. Selbst den Windows Explorer würde ich lieber nutzen als Nautilus, einfach weil dort bspw. Favoriten + Verzeichnisbaum zusammen gelistet werden können. Das allein wär schon ein enormer Vorteil.
4Pane - hatte krasse Probleme beim Selektieren von Dateien (freie Fläche Rechteck aufziehen hab ich nicht geschafft, es wurde immer die Datei ausgewählt)
Dolphin - siehe oben, brachte mir kaum Mehrwert, immerhin konnte ich Dateien mittels Tastatur löschen
Midnight Commander und Konsorten - siehe oben
Marlin, Nautilus, Thunar und Co. - sehen alle sehr nach Nautilus aus, wohl alles nur Forks