Ja, würde ich. Ich finde den ganzen Zensurheckmeck um Videospiele ziemlich beleidigend. Wir schützen Minderjährige, damit die Eltern leichter erziehen könne und so weiter, damit am Ende ein erwachsener, für sich selbst denkender Mensch dabei herauskommt. Darauf baut Demokratie auf. Wer Erwachsene bevormundet, zweifelt damit in meinen Augen an der Demokratie selbst, sieht sie als Minderjährige, die nicht eigene Entscheidungen treffen können.
Meine Meinung: In seinen eigenen vier Wänden darf jeder auf ein Stück Papier malen, was auch immer er will, und wenn andere dieses Stück Papier dann haben wollen, so sei es. Ein Stück Papier hat noch nie jemanden umgebracht, und ein Computerspiel ist einfach nur ein detailreicheres Blatt.
Weg von der Öffentlichkeit, Schutz der Jugend, gerne, aber ich bin gegen jede Form von Einschränkung von Freiheit. Ein Verbot von Schusswaffen erhöht meine Freiheit, ich muss mir deshalb weniger Sorgen machen, dass mich jemand auf der Straße über den Haufen schießt. Ein Verbot von Spielen, die ich nicht mag, bringt überhaupt nichts außer hämische Genugtuung für Leute, die gerne andere bevormunden.
Ebenso wie man definitiv irgendwann Sojamilch in dem Kühlschrank eines Amokläufers finden wird. Das sagt nun was aus?
Es hat noch niemand geschafft, echte Gewaltverbrechen wissenschaftlich und glaubhaft mit Computerspielen in einen kausalen Zusammenhang zu bringen, und an Versuchen mangelt es nicht. Aber halt, hier habe ich gelogen, denn einen Zusammenhang gibt es tatsächlich: Veröffentlichungen von Spielen wie Call of Duty senken Gewaltverbrechen. Das trifft keine Aussage darüber, ob das Abgreagieren in Spielen dafür verantwortlich ist, die potentiellen Verbrecher schlicht erst einmal keine Zeit mehr haben, bis sie das Spiel durch haben, oder vielleicht etwas ganz anderes noch eine Rolle spielt, denn wie auch bei allem anderen: Korrelation != Kausaler Zusammenhang (bringen sie das den Studenten nicht bei, oder gilt das nur, wenn es in die eigene Agenda passt?), aber interessant ist es definitiv.