VDSL oder Kabel?

Wenn du mich meinst:
Ein shared medium kann ein LAN Kabel sein, in dessen Segment mehrere Clients hängen (vgl. Hub <=> Switch). Ein Accessport/-anschluss, der Point-2-Point geschaltet ist, wird geläufig genau so nicht bezeichnet; lediglich Point-2-Multipoint.
Also: LAN => Hub => 10 Clients ==> shared medium (Netzwerkkabel).
Aber: LAN => Switch => 1 Client vom Switchport zum PC ==> kein shared medium (ebenfalls Netzwerkkabel). Auch wenn diese sich am Ende den Uplink teilen. Das signaltragende Medium ist in diesem Falle exklusiv einem Client zugeordnet.
DOCSIS: Kabelkunden (*x Clients) => Accessnode (oder wie das bei Kabel heißt) mit einem Kabel ==> shared medium (Kupferkoaxialkabel).
WLAN: WLAN-Teilnehmer (*x Clients) => WLAN-AP/-Router ==> shared medium (Luftschnittstelle).
DLAN: (nun wirds tricky!) DLAN-Teilnehmer, auch unterschiedlich Verschlüsselte im selben Stromkreis, die sich nicht sehen => DLAN-Endstelle => Router ==> shared medium. Sie teilen sich das signaltragende Medium (Stromkreis).
DSL: 1 DSL-Kunde => Kupfer-Doppelader => DSL-Port auf der gegenüberliegenden Seite des ISP ==> kein shared medium (Kupfer-Doppelader).
Das ist eigentlich klar definiert... Zumindest in netzwerkverwandten Berufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich der Frage, ob Kabel oder VDSL anfälliger für schlechte Performance durch Sharing ist, scheint es ja unterschiedliche Auffassungen zu geben. Ganz zu schweigen davon, dass recht unzuverlässige Methoden für den TO erläutert wurden, das Sharing am betroffenen Ort zu erörtern.

Wie sieht es denn mit IPv4 und IPv6 aus? Bei Kabelanbietern bekommt man ja gerne nur noch IPv6, da keine v4 mehr verfügbar sind. Wie ist das bei VDSL und vor allem: spielt das heute noch eine Rolle?
 
Viele Worte, um damit von der zentralen Frage abzulenken und Fachkundigkeit vozutäuschen und nach eigenem gusto zu definieren; hättest Du aber auch anders sagen können und zwar die Wahrheit, denn die gültige Definition findest Du im Folgenden und die belegt eben eindeutig, dass ganz ohne Zweifel VDSL eben doch ein shared medium ist wie auch das Breitbandkabel: In telecommunication, a shared medium is a medium or channel of information transfer that serves more than one user at the same time: http://www.pcmag.com/encyclopedia/term/51243/shared-media-lan
 
Bei der Telekom bekommt man vollwertiges Dual Stack. Also beides 100% nutzbar. Das hängt ohnehin nicht von der Technik ab, sondern, wie du schreibst, vom Anbieter. Auch KBW/UM richtet mir nach jeder Umstellung die "zufällig vergessene" IPv4 wieder ein. Also gibt es das dort schon. Auch beim Vertragsabschluss kommts aufs Argumentationsgeschick an. Das gilt nicht für die niedrigen Verträge (bei KBW/UM). Bei 200 gehts jedenfalls.
Wenn man das bei KBW nicht hat, also DS Lite, hat man eine public IPv6 und eine geNATete IPv4, bei welcher man natürlich den eingehenden Traffic nicht korrekt steuern kann (z.B. Portfreigaben), da man sich die IPv4 mit anderen teilt.
Man kommt schon für alle Dienste nach außen. Aber nicht nach innen (per IPv4).

Das spielt heute noch eine große Rolle für alle lokal betriebenen Server. Das kann auch eine XBOX-Funktion sein, also nicht nur ein Apache zu Hause. Auch sind nicht alle Homepages über IPv6 erreichbar. Aber wie geschrieben, Anschlüsse ganz ohne IPv4 gibts noch keine (oder ich kenne sie nicht). Nur die IPv4-Adresse ist geteilt.

Die verlässlichste Methode, die Problematik vor Ort zu erörtern, ist leider die Nachfrage beim Nachbarn (bei DOCSIS). Bei DSL kanns die Hotline vermutlich akkurater abschätzen.

Es kann keine unterschiedlichen Auffassungen über das "sharing" geben. Das ist definiert. Ein geteiltes Trägermedium. Die Auslastung des Uplinks der DSLAM (oder Nachfolger) ist ein Thema, welches sich hier allerdings ähnlich äußern kann. Dennoch: die Überbuchung ist hier wesentlich niedriger. (Nein, da gibt es keinen Nachweis. Kabel-/DSL-ISPs rücken niemals die Rate der Überbuchung raus. Nimms als Erfahrungswert von mir oder google :( )

*edit:
@de la Cruz
Danke fürs Bestätigen des von mir geschriebenen :) Nicht verstanden, was du gepostet hast, oder was ich schrieb? Auf welcher Seite hängts, dann erläutere ich gerne :)
*edit2: Da auf Deutsch, vielleicht einfacher: http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Shared-Media-Verfahren-shared-media.html
http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Switching-System-switching-system.html
Leider steht weder in deinem noch in meinem Link was von DSL... Womit möchtest du denn nun meine Fachkenntnis kritisieren oder deine angebliche untermalen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Merle: vielen Dank für die hilfreichen Ausführungen!

Bezüglich der untersch. Auffassungen meinte ich nicht die Definition von "Sharing", sondern die Erfahrungen damit. Es gibt offensichtlich User, die Nachteile bezüglich Sharing bei VDSL erfahren haben und solche, die das Gegenteil, also negative Folgen von Sharing für Kabel erfahren haben. Insofern gibt es für jegliche Aussage eine Erfahrung, was für den TO letztendlich nicht hilfreich ist und daher die Diskussion inhaltlich nicht voran bringt.
 
Ja klar, die Auswirkungen sind ähnlich. Sind sie aber immer, auch im Backbone (bestes Beispiel: Peering aus dem Telekombackbone <=> Youtube zur Primtime). Da kommts dann auf viele Themen an.
Vorkommen kann es bei beiden, bei Kabel ist es in einem dicht besiedelten Gebiet oftmals schlimmer, erst recht, wenn es wenig Konkurrenz gibt (z.B. Kabel 200MBit, DSL 6MBit).
 
Was sind denn die Voraussetzungen für 100 mBit über VDSL? 50 mBit scheint recht gut verfügbar zu sein, nur 100 mBit habe ich weder bei mir, noch bei Freunden je als verfügbar erlebt. Hängt das davon ab, wie viele Haushalte in einer Gegend angeschlossen sind (könnte dann ein Ansatzpunkt für den TO sein) oder setzt der Sprung von 50 auf 100 mBit bei VDSL andere Technik voraus?
 
50MBit gibt es ohne Vectoring und mit. 100MBit gibt es nur mit Vectoring. Wenn es in der Nähe 100MBit gibt, dann sind die 50MBit wahrscheinlich (!) auch Vectoring (man müsste es an der Grenze vom Verfügbarkeitscheck 100<=>50 abschätzen, der mit 50 könnte auch von einem anderen KVZ/DSLAM versorgt werden und müsste somit nicht zwingend Vectoring haben).
Wenn Vectoring in einem Kabelbündel betrieben wird, kann kein VDSL mehr ohne Vectoring betrieben werden im selben Bündel (*edit: wie diese Bündel verlaufen weiß aber nur der Anbieter. Auch wo sie sich trennen und ab wo sie von anderen DSLAM versorgt werden), nur noch ADSL.
Also... Jain. 100MBit setzt Vectoring voraus. 50 nicht zwingend, gibts aber auch mit. Mit der Anzahl der angeschlossenen Haushalte hat es vielleicht zu tun, ob es sich für den Provider gelohnt hat. Aber wenn es wenige Haushalte sind, und der Ausbau immens billig machbar war, kann es auch da erschlossen sein. Auch gewisse ländliche Gegenden werden für Quoten erschlossen, obwohl weder die Anzahl noch die günstige Machbarkeit vorlagen. Was da dann die Kriterien sind, weiß ich nicht.

Solche Rückschlüsse sind schwierig und beinahe unmöglich :(
 
founti schrieb:
40GB ...wie niedlich ist das denn?

40GB presse ich in gut einer Stunde durch meine Leitung wenn ich gerade mal wieder was aus dem Clouddrive oder an Daten über meine VPN brauche.

40GB konstant jeden Tag macht auch fast 1TB an Daten pro Monat. Das war einfach nur darauf bezogen dass KD angeblich immer ab 10GB pro Tag drosselt, was ich mit meiner Aussage einfach nur entkraften wollte. Kein Grund sich darüber zu amüsieren... Bei mir im Haus gibts auch schon den ersten mit der Vodafone 200mbit Leitung, egal welche Zeit oder welcher Tag, immer full-speed. Just sayin

@TE
Nimm VDSL, im Zweifel immer die bessere Wahl. Grad in größeren Städten o.ä.
 
de la Cruz schrieb:
VDSL eben doch ein shared medium ist wie auch das Breitbandkabel: In telecommunication, a shared medium is a medium or channel of information transfer that serves more than one user at the same time: http://www.pcmag.com/encyclopedia/term/51243/shared-media-lan
VDSL ist schonmal gar kein Medium.
Das Medium bei VDSL ist die Kupfer-DA.
Und da hängt immer nur ein Teilnehmer dran.

Wenn man ein Shared Medium analysieren will muss man das auf ISO/OSI Layer 1 machen...

Merle schrieb:
100MBit gibt es nur mit Vectoring.
... 100MBit setzt Vectoring voraus. 50 nicht zwingend, gibts
Das ist providerabhängig.
Technisch sind 100MBit/s (sogar 200MBit/s) auch ohne Vectoring möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Inexio schaltet beispielsweise VDSL100 ohne Vectoring. (Siehe mein Anschluss :D)

Ansonsten meine ich mich erinnern zu können das M-Net bei FTTB mit VDSL Profil 30a 200MBit/s schaltet.
 
Solche intellektuellen Gespräche helfen hier doch niemandem weiter. Inexio und M-Net sind nur regional verfügbar oder bieten nur Firmentarife an.
 
Zurück
Oben