Ich möchte euch gerne von meiner Erfahrung berichten, die ich beim modden meiner Sapphire RX Vega 56 Pulse gemacht habe. Das ganze wird häufig als "Ghetto Mod" bezeichnet, aber eigentlich ist das ziemlich abwertend und ich möchte diesen Begriff deswegen im Folgenden nicht mehr nutzen, Mod reicht mMn aus. Die Wahrnehmung von Lautstärke ist sehr subjektiv weshalb ich versucht habe die Unterschiede mit Aufnahmen zu verdeutlichen.
Warum habe ich mich für die Mod entschieden?
Vorweg: es war nicht notwendig. Ich habe meine Vega undervolted (siehe Abb. 1) und die Pulse ist insgesamt ganz akzeptabel. Die Temperaturen sind kein Problem mit dem Standardkühler und im idle bleiben die RPM auf 0.
Aber die meisten hier dürften das ja kennen, man hat doch Lust was am System zu verbessern, einfach rum zuschrauben, sich mit seiner Hardware auseinanderzusetzen. Ich habe mich vor allem von Sokras Thread inspirieren lassen. Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt hochwertigere Lüfter, z.B. Noctua, zu benutzen, aber ich bin meistens ein Sparfuchs, deshalb ist die Vega erst in mein System gekommen (Sommer 2019 für 239€). Würde ich für die Mod jetzt 50€ ausgeben, hat sich das mit dem P/L der Graka schnell wieder erledigt.
Die Mod war also eine Kombination aus Langeweile und günstiger Aufwertung für mein System.
Ausgangssituation, getestetes System
Mein System besteht aus:
Die Graka ist unter Last sehr deutlich durch das Gehäuse zu hören. Allerdings nichts, was ich als unerträglich oder ähnliches bezeichnen würde.
Abbildung 1: Meine aktuelle Einstellung der Vega 56 in Adrenalin. Lüfterkurve unverändert, da so zero fan modus ohne Fummelei möglich.
Umbau der Karte
Abbildung 2: Alle benötigten Materialen für den Umbau. VGA zu PWM Adapter von Gelid, 2xP12 PWM PST die über einen integrierten Splitter verfügen (oben links zu sehen), ausreichend Kabelbinder und die Vega 56 Pulse.
Da ich durch Sokras Beitrag schon wusste, dass ich nur vier Schrauben lösen musste, hatte ich keine großen Bedenken bei dem Ganzen. Ein paar der folgenden (De-)Montagebilder werde ich in Spoilern verstecken, damit das ganze nicht überladen wird, aber jeder sich dieses angucken kann, wenn er/sie möchte.
Abbildung 3: Vier dieser kleinen Schrauben sind alles, was an der Karte gelöst werden muss, damit die Lüfter inkl. Abdeckung entfernt werden können.
Abbildung 4: Nachdem die Schrauben entfernt wurden muss nur noch das Kabel gelöst werden.
Abbildung 5: Alle Komponenten sind vorbereitet für die Montage.
Die Demontage war extrem einfach, wie erwartet. Das Anbringen der P12 war der anspruchsvollere Teil, da es teilweise recht schwer war die Lüfter korrekt mit den Kabelbindern zu platzieren, genaueres erkläre ich im letzten Abschnitt. Die Kabel der P12 sind recht lang, ich habe das aber mMn ganz gut gelöst, indem ich diese auf der Innenseite (wo die beiden Lüfter sich berühren) aufgewickelt habe (Abb. 6).
Abbildung 6: Versteckte Lüfterkabel, gehalten durch die Kabelbinder, welche die Lüfter zusammenhalten.
Abbildung 7: Fertig gemoddete Vega 56. Insgesamt wurden sechs Kabelbinder verwendet.
Abbildung 8: Mithilfe der kleinen Schraubendreher war das Aufwickeln der Kabel sehr einfach. Danach wurde der Kabelbinder durch die Schlaufe geschoben.
Abbildung 9: Teilweise konnte ich die Stecker der PWM-Kabel an den Lüftern festkleben. Dazu nutze ich doppelseitiges Klebeband.
Abbildung 10: Verklebte Stecker.
Abbildung 11: Befestigung auf der rechten Seite der Karte. Hier waren einige Versuche Notwendig, bis der Lüfter an der richtigen Position befestigt war.
Vergleichstest mit Mikrofon
Da die Beschreibung von Lautstärke immer sehr subjektiv ist (finde ich zumindest), habe ich einfach mal versucht das ganze festzuhalten. Dazu haben ich die Graka mit dem Superpositionbenchmark 1080p Extreme ausgelastet. Währenddessen wurde GPU-Z benutzt um die wichtigsten Werte auszulesen. Das ganze habe ich dann per OBS aufgezeichnet. Um Rückschlüsse auf die Lautstärke ziehen zu können, habe ich mein Kondensatormikrofon (Marantz MPM-1000) in der Nähe der Graka positioniert. Angeschlossen war das Mikrofon an einem UMC202HD mit 100% gain. Ich habe jeweils einen Test mit offenem und geschlossenem Gehäuse gemacht. Die Temperatur im Zimmer konnte ich leider nicht bestimmen, es war im T-Shirt angenehm und hat sich im Verlauf der Test wenn nur unmerklich geändert.
Ohne Vergleichslautstärke ist das ganze natürlich immer noch recht schwer zu beurteilen, aber vielleicht hilft es auch nur einer anderen Person, die mit dem Gedanken einer solchen Mod spielt. Leider ist mir zu spät aufgefallen, dass das Bild mit meinen OC/UV Einstellungen unscharf ist, aber es ist oben im Thread nachzulesen (Abb. 1). Zudem sind im Video immer wieder dumpfe Schläge zu hören. Das sind unvermeidbare Geräusche eines großen Wohnhauses in Kombination mit einer Pandemie. Da springen die Kinder sehr viel durch die Gegend. Dieser Lärm ist aber sehr gut vom Lüftergeräusch zu unterscheiden.
Geschlossenes Gehäuse
Abbildung 12: Mikrofon vor dem geschlossenen Gehäuse, auf Höhe der Grafikkarte. Ca. 5 cm von der Gehäusewand entfernt.
Video 1: Stock Grafikkarte.
Video 2: Grafikkarte gemoddet.
offenes Gehäuse
Abbildung 13: Mikrofon vor dem offenen Gehäuse, auf Höhe der Grafikkarte. Ca. 30 cm von der Graka entfernt.
Beim offenen Gehäuse hatte ich alle Gehäuselüfter, sowie die HDD, deaktiviert. So sollte die Lautstärke der Graka besser isoliert werden. Hinzu kommt, dass ich ein klackerndes Geräusch vernehmen konnte, was ich der HDD zuschrieb. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass es eine andere Quelle dafür gibt (die Graka).
Video 3: Stock Grafikkarte.
Video 4: Grafikkarte gemoddet.
Bewertung der Versuche - stock vs. Mod
Zuerst zu den Aufnahmen bei offenem Gehäuse. Hier kann (vor allem nach dem Mod) ein Klackern vernommen werden, welches erstmal auf die Lüfter schließen lässt. Ich bin also von einem defekt gelieferten Lüfter ausgegangen. Allerdings habe ich die Lüfter dann einzeln angehalten und das Geräusch hat sich nicht verändert. Desweiteren verstärkt sich das Klackern zwar vorerst mit dem Anstieg der RPM, doch ab ca. 1000 RPM bleibt es konstant, auch wenn die RPM bis 1600 ansteigen. Ebenfalls kann das Geräusch bei dem stock Kühler gehört werden.
Ich gehe also mittlerweile davon aus, dass die Elektronik der Graka diese Geräusche verursacht. Handelt es sich dabei um Spulenfiepen? Ich habe jenes nämlich nie wahrgenommen bisher. Im geschlossenen Gehäuse höre ich die Störgeräusche auch jetzt nicht mehr - zum Glück!
Es zeichnet sich ein ähnliches Bild, wie Sokras es bereits beschrieben hat. Die Temperaturen haben sich nicht verbessert, eher im Gegenteil. Bei Furmark geht der Hotspot nach mehreren Minuten auf die 100°C zu, was natürlich gar nicht angenehm ist. Allerdings ist Furmark auch ein Extremfall und ich gehe davon aus, dass unter Gaminglast alles im Rahmen bleibt. Ich fände es vielleicht sinnvoll, wenn die Lüftergeschwindigkeit zusätzlich an die Hotspottemperatur gekoppelt wäre. Dann könnten die RPM abhängig vom wärmeren Sensor geregelt werden (mit einem Offset von 15°C für den Hotspot o.ä.).
Die Tests mit geschlossenem Gehäuse bilden die Realität bedeutend besser ab. Das Störgeräusch ist mit dem Mikrofon auch sehr schwach wahrnehmbar, geht als Mensch aber unter. Der Rest des PCs bringt schon eine gewissen Grundrauschen mit sich, in das sich die Graka nach dem Mod sehr gut einschmiegt. Vor allem unter hoher, aber nicht Dauerlast, bringen die geringeren RPM und größeren Lüfter ein bedeutend ruhigeres Geräusch mit sich. Hier gibt es eine klare Verbesserung zu verzeichnen. Die Stockkühlung wird schnell zum verpönten Düsenjet, wenngleich die Mod die Graka nicht silent macht!
Probleme & Empfehlung?
Mein größtes Problem war tatsächlich die Montage der rechten Hälfte. Man sieht schön bei Abbildung 11, dass ich da nochmal nachbessern musste, damit der Lüfter hoch genug sitzt. Da auf meinem Mainboard der passive Kühler direkt auf Höhe des ersten PCIe Slots sitzt (und exakt so hoch wie der Slot ist), muss der Lüfter mindestens bündig mit dem Board der Graka abschließen. Selbst nach der Anpassung war es etwas umständlich die Graka in den Slot zu kriegen. Jetzt sitzt sie allerdings fest und läuft ohne erkennbare Probleme. Die PWM-Stecker waren auch nicht ganz unproblematisch (gleiches Problem). Da mein VGA zu PWM Adapter nicht sehr lang ist, müssen die Stecker unten sein und da brauchen sie eben ein wenig Platz. Immerhin ist dort kein Kühlkörper auf meinem Mainboard (unterhalb des PCIe-Slots), weshalb es einfacher ging.
Würde ich die Mod Empfehlen? Jein...
Für jeden der (wie ich) gerne an seinen Sachen schraubt, aber nicht super viel Geld ausgeben kann oder will, ist so eine Mod interessant. Die Ergebnisse sind nicht zu verachten, aber auch nicht umwerfend, wie ich finde. Mit noch besseren Lüftern wäre der Effekt sicherlich noch besser. Wie gut die P12 sich im Vergleich zu 20€ Lüftern von BeQuiet oder Noctua schlagen, kann ich so allerdings nicht beurteilen. Zumindest die F12 scheinen mir nicht die Wunderlösung, als welche die Arctic Lüfter häufig angepriesen werden.
Für jeden, der seine Graka massiv verbessern möchte, sei es was die Lautstärke angeht oder gerade die Temperatur, muss ich leider sagen, dass die Ergebnisse sich wirklich in Grenzen halten. Da die Ausgaben sich allerdings auch stark im Rahmen halten, halte ich das P/L-Verhältnis für vertretbar.
Ich hoffe euch hat das Lesen Spaß gemacht. Vielleicht hilft mein Beitrag dem ein oder anderen Forenmitglied ja auch mal, bei der Entscheidungsfindung. Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Jan
Warum habe ich mich für die Mod entschieden?
Vorweg: es war nicht notwendig. Ich habe meine Vega undervolted (siehe Abb. 1) und die Pulse ist insgesamt ganz akzeptabel. Die Temperaturen sind kein Problem mit dem Standardkühler und im idle bleiben die RPM auf 0.
Aber die meisten hier dürften das ja kennen, man hat doch Lust was am System zu verbessern, einfach rum zuschrauben, sich mit seiner Hardware auseinanderzusetzen. Ich habe mich vor allem von Sokras Thread inspirieren lassen. Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt hochwertigere Lüfter, z.B. Noctua, zu benutzen, aber ich bin meistens ein Sparfuchs, deshalb ist die Vega erst in mein System gekommen (Sommer 2019 für 239€). Würde ich für die Mod jetzt 50€ ausgeben, hat sich das mit dem P/L der Graka schnell wieder erledigt.
Die Mod war also eine Kombination aus Langeweile und günstiger Aufwertung für mein System.
Ausgangssituation, getestetes System
Mein System besteht aus:
- Deep Silence 3 mit zwei der verbauten Lüftern vorne (rein), einem der verbauten Lüfter unten (rein) und einem Arctic F12 hinten (raus), alle Lüfter sind über das Gehäuse gesteuert und auf der geringsten Stufe
- R5 2600 stock auf einem Asrock B450 Pro4 mit 16GB Aegis Ram
- Noctua NH-U14S
- Seasonic Focus 550 FX Gold
- 3x Sata SSD
- 1x WD Blue HDD
Die Graka ist unter Last sehr deutlich durch das Gehäuse zu hören. Allerdings nichts, was ich als unerträglich oder ähnliches bezeichnen würde.
Abbildung 1: Meine aktuelle Einstellung der Vega 56 in Adrenalin. Lüfterkurve unverändert, da so zero fan modus ohne Fummelei möglich.
Umbau der Karte
Abbildung 2: Alle benötigten Materialen für den Umbau. VGA zu PWM Adapter von Gelid, 2xP12 PWM PST die über einen integrierten Splitter verfügen (oben links zu sehen), ausreichend Kabelbinder und die Vega 56 Pulse.
Da ich durch Sokras Beitrag schon wusste, dass ich nur vier Schrauben lösen musste, hatte ich keine großen Bedenken bei dem Ganzen. Ein paar der folgenden (De-)Montagebilder werde ich in Spoilern verstecken, damit das ganze nicht überladen wird, aber jeder sich dieses angucken kann, wenn er/sie möchte.
Abbildung 3: Vier dieser kleinen Schrauben sind alles, was an der Karte gelöst werden muss, damit die Lüfter inkl. Abdeckung entfernt werden können.
Abbildung 4: Nachdem die Schrauben entfernt wurden muss nur noch das Kabel gelöst werden.
Abbildung 5: Alle Komponenten sind vorbereitet für die Montage.
Die Demontage war extrem einfach, wie erwartet. Das Anbringen der P12 war der anspruchsvollere Teil, da es teilweise recht schwer war die Lüfter korrekt mit den Kabelbindern zu platzieren, genaueres erkläre ich im letzten Abschnitt. Die Kabel der P12 sind recht lang, ich habe das aber mMn ganz gut gelöst, indem ich diese auf der Innenseite (wo die beiden Lüfter sich berühren) aufgewickelt habe (Abb. 6).
Abbildung 6: Versteckte Lüfterkabel, gehalten durch die Kabelbinder, welche die Lüfter zusammenhalten.
Abbildung 7: Fertig gemoddete Vega 56. Insgesamt wurden sechs Kabelbinder verwendet.
Abbildung 8: Mithilfe der kleinen Schraubendreher war das Aufwickeln der Kabel sehr einfach. Danach wurde der Kabelbinder durch die Schlaufe geschoben.
Abbildung 9: Teilweise konnte ich die Stecker der PWM-Kabel an den Lüftern festkleben. Dazu nutze ich doppelseitiges Klebeband.
Abbildung 10: Verklebte Stecker.
Abbildung 11: Befestigung auf der rechten Seite der Karte. Hier waren einige Versuche Notwendig, bis der Lüfter an der richtigen Position befestigt war.
Vergleichstest mit Mikrofon
Da die Beschreibung von Lautstärke immer sehr subjektiv ist (finde ich zumindest), habe ich einfach mal versucht das ganze festzuhalten. Dazu haben ich die Graka mit dem Superpositionbenchmark 1080p Extreme ausgelastet. Währenddessen wurde GPU-Z benutzt um die wichtigsten Werte auszulesen. Das ganze habe ich dann per OBS aufgezeichnet. Um Rückschlüsse auf die Lautstärke ziehen zu können, habe ich mein Kondensatormikrofon (Marantz MPM-1000) in der Nähe der Graka positioniert. Angeschlossen war das Mikrofon an einem UMC202HD mit 100% gain. Ich habe jeweils einen Test mit offenem und geschlossenem Gehäuse gemacht. Die Temperatur im Zimmer konnte ich leider nicht bestimmen, es war im T-Shirt angenehm und hat sich im Verlauf der Test wenn nur unmerklich geändert.
Ohne Vergleichslautstärke ist das ganze natürlich immer noch recht schwer zu beurteilen, aber vielleicht hilft es auch nur einer anderen Person, die mit dem Gedanken einer solchen Mod spielt. Leider ist mir zu spät aufgefallen, dass das Bild mit meinen OC/UV Einstellungen unscharf ist, aber es ist oben im Thread nachzulesen (Abb. 1). Zudem sind im Video immer wieder dumpfe Schläge zu hören. Das sind unvermeidbare Geräusche eines großen Wohnhauses in Kombination mit einer Pandemie. Da springen die Kinder sehr viel durch die Gegend. Dieser Lärm ist aber sehr gut vom Lüftergeräusch zu unterscheiden.
Geschlossenes Gehäuse
Abbildung 12: Mikrofon vor dem geschlossenen Gehäuse, auf Höhe der Grafikkarte. Ca. 5 cm von der Gehäusewand entfernt.
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offenes Gehäuse
Abbildung 13: Mikrofon vor dem offenen Gehäuse, auf Höhe der Grafikkarte. Ca. 30 cm von der Graka entfernt.
Beim offenen Gehäuse hatte ich alle Gehäuselüfter, sowie die HDD, deaktiviert. So sollte die Lautstärke der Graka besser isoliert werden. Hinzu kommt, dass ich ein klackerndes Geräusch vernehmen konnte, was ich der HDD zuschrieb. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass es eine andere Quelle dafür gibt (die Graka).
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Bewertung der Versuche - stock vs. Mod
Zuerst zu den Aufnahmen bei offenem Gehäuse. Hier kann (vor allem nach dem Mod) ein Klackern vernommen werden, welches erstmal auf die Lüfter schließen lässt. Ich bin also von einem defekt gelieferten Lüfter ausgegangen. Allerdings habe ich die Lüfter dann einzeln angehalten und das Geräusch hat sich nicht verändert. Desweiteren verstärkt sich das Klackern zwar vorerst mit dem Anstieg der RPM, doch ab ca. 1000 RPM bleibt es konstant, auch wenn die RPM bis 1600 ansteigen. Ebenfalls kann das Geräusch bei dem stock Kühler gehört werden.
Ich gehe also mittlerweile davon aus, dass die Elektronik der Graka diese Geräusche verursacht. Handelt es sich dabei um Spulenfiepen? Ich habe jenes nämlich nie wahrgenommen bisher. Im geschlossenen Gehäuse höre ich die Störgeräusche auch jetzt nicht mehr - zum Glück!
Es zeichnet sich ein ähnliches Bild, wie Sokras es bereits beschrieben hat. Die Temperaturen haben sich nicht verbessert, eher im Gegenteil. Bei Furmark geht der Hotspot nach mehreren Minuten auf die 100°C zu, was natürlich gar nicht angenehm ist. Allerdings ist Furmark auch ein Extremfall und ich gehe davon aus, dass unter Gaminglast alles im Rahmen bleibt. Ich fände es vielleicht sinnvoll, wenn die Lüftergeschwindigkeit zusätzlich an die Hotspottemperatur gekoppelt wäre. Dann könnten die RPM abhängig vom wärmeren Sensor geregelt werden (mit einem Offset von 15°C für den Hotspot o.ä.).
Die Tests mit geschlossenem Gehäuse bilden die Realität bedeutend besser ab. Das Störgeräusch ist mit dem Mikrofon auch sehr schwach wahrnehmbar, geht als Mensch aber unter. Der Rest des PCs bringt schon eine gewissen Grundrauschen mit sich, in das sich die Graka nach dem Mod sehr gut einschmiegt. Vor allem unter hoher, aber nicht Dauerlast, bringen die geringeren RPM und größeren Lüfter ein bedeutend ruhigeres Geräusch mit sich. Hier gibt es eine klare Verbesserung zu verzeichnen. Die Stockkühlung wird schnell zum verpönten Düsenjet, wenngleich die Mod die Graka nicht silent macht!
Probleme & Empfehlung?
Mein größtes Problem war tatsächlich die Montage der rechten Hälfte. Man sieht schön bei Abbildung 11, dass ich da nochmal nachbessern musste, damit der Lüfter hoch genug sitzt. Da auf meinem Mainboard der passive Kühler direkt auf Höhe des ersten PCIe Slots sitzt (und exakt so hoch wie der Slot ist), muss der Lüfter mindestens bündig mit dem Board der Graka abschließen. Selbst nach der Anpassung war es etwas umständlich die Graka in den Slot zu kriegen. Jetzt sitzt sie allerdings fest und läuft ohne erkennbare Probleme. Die PWM-Stecker waren auch nicht ganz unproblematisch (gleiches Problem). Da mein VGA zu PWM Adapter nicht sehr lang ist, müssen die Stecker unten sein und da brauchen sie eben ein wenig Platz. Immerhin ist dort kein Kühlkörper auf meinem Mainboard (unterhalb des PCIe-Slots), weshalb es einfacher ging.
Würde ich die Mod Empfehlen? Jein...
Für jeden der (wie ich) gerne an seinen Sachen schraubt, aber nicht super viel Geld ausgeben kann oder will, ist so eine Mod interessant. Die Ergebnisse sind nicht zu verachten, aber auch nicht umwerfend, wie ich finde. Mit noch besseren Lüftern wäre der Effekt sicherlich noch besser. Wie gut die P12 sich im Vergleich zu 20€ Lüftern von BeQuiet oder Noctua schlagen, kann ich so allerdings nicht beurteilen. Zumindest die F12 scheinen mir nicht die Wunderlösung, als welche die Arctic Lüfter häufig angepriesen werden.
Für jeden, der seine Graka massiv verbessern möchte, sei es was die Lautstärke angeht oder gerade die Temperatur, muss ich leider sagen, dass die Ergebnisse sich wirklich in Grenzen halten. Da die Ausgaben sich allerdings auch stark im Rahmen halten, halte ich das P/L-Verhältnis für vertretbar.
Ich hoffe euch hat das Lesen Spaß gemacht. Vielleicht hilft mein Beitrag dem ein oder anderen Forenmitglied ja auch mal, bei der Entscheidungsfindung. Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Jan
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