Verbindungsabbrüche durch doppelte (Y-Beschaltet) TAE?

AxRev

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Hallo zusammen,

ich habe seit einiger Zeit Probleme mit Verbindungsabbrüchen meiner DSL-Leitung.
Es waren bestimmt über die letzten Jahre immer wieder 4-5 Techniker bei mir gewesen, um das Problem zu beseitigen.
Leider bisher nie ohne dauerhaften Erfolg.

Meine FritzBox 7590 (wurde auch schon getauscht / Fehlerquelle ausgeschlossen) verliert sporadisch die Synchronität mit der Gegenstelle im Hauptverteiler. Fehlermeldung Zeitüberschreitung bei der PPP-Aushandlung. In Folge dessen versucht die FritzBox wieder eine Verbindung aufzubauen - klappt meistens, dann verliert er aber wieder die Verbindung nach wenigen Sekunden. Das ganze geht dann zwei bis drei Mal so, bis eine vorerst permanente Verbindung besteht, zumindest bis dieser Fehler wieder auftritt. Der Zeitraum dazwischen kann von wenigen Stunden bis mehreren Tagen gehen. Uhrzeit ist völlig egal.
Verkabelung wurde selbstverständlich schon geprüft und ausgetauscht.

Ein Techniker hat mit dem Leitungsmessgerät bemerkt, dass es auf beiden Telefondosen klingelt und diese doppelte Beschaltung das Problem sein kann. Leider ist weder auf Dose 1, noch Dose 2 ein Kabel durchgeschleift. Das heißt, dass es theoretisch eine dritte Dose geben müsste. Unterverteilung und APL sind auch in Ordnung. Diese dritte Dose gibt es aber anscheinend nicht. Weder ich, noch
Vermieter konnten diese Dose lokalisieren. Entweder wurde diese Dose wieder verputzt und nicht markiert oder es geht etwas paranormales vor sich.

Nun die Frage - Ist es theoretisch möglich, dass durch diese Y-Verlegung, meine oben genannte Problematik hervorruft? Ich kenne es eigentlich so, dass eine durchgeschleifte Dose keine Probleme darstellen sollte. Es wird auch lediglich eine davon aktiv verwendet - die andere ist verschlossen und die Leitungsenden mit Isolierband „abgedichtet“. Dose 2 hat auch keinen TAE-Anschluss, sondern nur die losen Kabel in der Dose.

Wie würdet Ihr an dieses Thema ran gehen? Ich versuche dieses Mal beim Techniker „hart“ zu bleiben und bei erneuten Fehlern wieder einen Techniker bestellen. Momentan habe ich es toleriert, aber es nervt wirklich. Insbesondere bei Onlinespielen ist das super nervig.

Danke

Gruß
 
Wenn irgendwo was durchgeschleift wird, ist das der häufigste Fehler für DSL-Synchprobleme.
Was soll der Techniker mehr machen, wenn er die Verkabelung nicht kennt? Die Inhouse-Verkabelung nach dem Netzübergabepunkt ist ja Sache des Vermieters, nicht der Telekom.
Irgendwo ist eine dritte Dose oder eine sonstige komische Verkabelung gemacht worden.
 
@AxRev :
Man braucht einen gescheiten Elektriker, der über ein Leitungssuchgerät verfügt, welches an die Drähte hinter der TAE-Dose angeschlossen wird und eine Frequenz auf die Leitung gibt, die durch den Putz oder zugeputzte Dosen strahlt und mit einem Detektor auffindbar ist.

Zum Beispiel so etwas hier:
https://www.reichelt.de/de/de/leitu...und-empfaenger-peaktech-3435-p137819.html?r=1
oder
https://www.amazon.de/PeakTech-3435-Leitungssuchgerät-Spannungsmesser-Leitungsfinder/dp/B0B4531FX2
 
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Danke für die Antworten.
Dann weiß ich auf jeden Fall schonmal, dass die durchgeschleifte Leitung tatsächlich das Problem sein kann. Ich kenne einige Wohnungen, bei denen das Signal ohne Störung durchgeschleift wird. Ja - sogar eher die Regel ist.
Da ich selber mal Systemelektroniker vor langer Zeit gelernt habe, aber mittlerweile nichts mehr mit der Materie am Hut habe, war ich etwas unschlüssig darüber.
Ich werde ich mich selbst auf die Suche machen. Für so eine Kleinigkeit werde ich in der nächsten Zeit keine Handwerker bekommen - Ebenso die Diskussion mit dem Vermieter über die Kosten und Nutzen.

Welches Gerät könnt ihr mir dafür empfehlen? Sollte am besten nicht extrem teuer sein. Brauche das wirklich nur für diesen einen Zweck.
 
AxRev schrieb:
Dann weiß ich auf jeden Fall schonmal, dass die durchgeschleifte Leitung tatsächlich das Problem sein kann. Ich kenne einige Wohnungen, bei denen das Signal ohne Störung durchgeschleift wird. Ja - sogar eher die Regel ist.
Ich hatte das bereits in zwei Wohnungen. Telekomtechniker. Durchgemessen, gefragt wo hier die zweite Dose ist, die abgeschlossen und zack Störungen behoben.
Diese TAE-Technik ist eben vollkommen veraltet und war nie auf das ausgelegt, was wir heute damit machen. Da wurde damals soviel rumgemurkst nach dem Motto "wenns geht, kanns ned falsch sein", dass sowas Standard für die Techniker ist
 
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AxRev schrieb:
Dann weiß ich auf jeden Fall schonmal, dass die durchgeschleifte Leitung tatsächlich das Problem sein kann.
Du musst dir das einfach so vorstellen, jede zusätzliche Verbindung, Abzweigung oder Verschaltung führt zu Verschlechterung der Signalqualität. Solche Installationen waren nie dazu gedacht die für heutige DSL Anschlüsse notwendigen Signale zu führen, sondern waren für einfaches analoges Audiosignal ausgelegt.

Die Frage die sich mir da aber schnell stellt ist, wieso nicht gleich die Leitung totstellen und eine neue aus dem Keller in die Wohneinheit ziehen? Gibt es bei dir sonst keine Planung, in der nahen Zukunft womöglich gleich auf FTTH zu setzen?
 
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xexex schrieb:
Du musst dir das einfach so vorstellen, jede zusätzliche Verbindung, Abzweigung oder Verschaltung führt zu Verschlechterung der Signalqualität. Solche Installationen waren nie dazu gedacht die für heutige DSL Anschlüsse notwendigen Signale zu führen, sondern waren für einfaches analoges Audiosignal ausgelegt.

Die Frage die sich mir da aber schnell stellt ist, wieso nicht gleich die Leitung totstellen und eine neue aus dem Keller in die Wohneinheit ziehen? Gibt es bei dir sonst keine Planung, in der nahen Zukunft womöglich gleich auf FTTH zu setzen?
FTTH gibt es bald im Ort. Ich setzte leider nicht auf diese Firma, die den Netzausbau macht. Das hat mehrere Gründe. Hat mir dem Vertrieb angefangen, der mich mehrmals angelogen hat. Preise passen auch nicht. Außerdem ist es eine Mietswohnung. Hinzu kommt, dass nur 50 Meter Inhouseverkabelung inklusive sind. Gebracht werden wohl mindestens 100-150 Meter. Das sind zu viele Ngativpunkte dafür.

Ein neues Kabel scheint einfach - die Wohnung ist allerdings in einem Mehrfamilienhaus mit doppeltem Haus, weißt 16 Parteien mit einem APL. Das geht leider nicht.
 
AxRev schrieb:
Das geht leider nicht.
Dann wünsche ich dir viel Glück bei der Leitungssuche, das kann sich leider als kompliziert erweisen. Ein so großes Haus erklärt dann vermutlich auch die schlechte Qualität der Leitung, da wurde früher leider sehr oft mit irgendwelchen Zwischenverteilern und Abzweigungen gearbeitet und wenn auch nur ein Mieter Powerline Geräte einsetzt, kann es ebenfalls die von dir genannten Störungen verursachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also die TAE Dosen würde ICH heute zurückbauen. Kabel direkt vom APL (kann auch das bestehende sein) auf ne Netzwerkdose legen und von da ins Modem. NUR wenn man zur Miete wohnt sollte man nicht stumpf irgendwie an irgendwelchen Dosen und Kabeln herumfuschen. Wenn nix mehr geht, mitunter auch bei anderen darfst am Ende du den ganzen Spaß zahlen um es wieder grade zu biegen. Normalerweise baut man heute so dass Klemmstellen nicht „unsichtbar“ irgendwo in der Wand oder Decke versteckt sind. Bei alten Wohnungen ist das aber oft der Fall, irgendwelche Dosen in der Wand die man scheinbar nicht mehr benötigt hat und dann wird das optisch „schön“ gemacht indem man drüber tapeziert und co und dann wechselt der Mieter oder Besitzer der Immobilie und keiner weiß mehr wo Leitungen langlaufen und wo irgendwelche Klemmstellen sind.
 
Ein Splitter hängt aber nicht mehr zwischen TAE und Fritzbox, oder? Die Box ist direkt per RJ45-TAE-Kabel oder entsprechenden Adapter und CAT6/7-Kabel mit der TAE verbunden? Hier evtl. mal ein/en anderes Kabel/anderen Adapter ausprobiert?
 
Sämtliche Kabel wurden schon durchprobiert und gewechselt. Daran sollte es nicht liegen 😊
Ergänzung ()

Tatsächlich hab ich jetzt ein zweites Kabel in der einen Dose entdeckt. Dieses ist lediglich auf 1a/1b (blau/rot) verdrillt. Hat aber, zumindest in der Dose, keinen Kontakt mit dem anderen Kabel. Mal schauen, ob da was zu machen ist, wenn ich diese Verbindung auftrenne. Also muss es tatsächlich wohl noch eine dritte Dose irgendwo geben. Ich glaube nicht, dass vom APL zwei Leitungen in die selbe Dose gelegt wurde. Ich werde es aber mal rückwärts testen.
 

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Das verdrillte war wahrscheinlich zum Durchmessen um herauszufinden welches welches ist.

Mit dem Leitungsjodler (wie wir bei uns sagen) schätze ich die chance auch nicht allzuhoch. Die Kabel liegen recht tief im Putz und sind geschirmte Kabel. Sieht man ja an dem Metallpapier und dem zusätzlichen Erddraht am Kabel. Da hörst du das jodeln meist nur direkt am Kabel oder an den Adern...

Aber theoretisch könnte man damit dein Kabel am APL in Keller finden und dann einmal mit einem Multimeter den Widerstand der Leitung messen.
Wenn der Ohmwert rockstabil bei z.B. 12 Ohm liegt, dürfte das Kabel kein Problem machen. Wenn es stark hin und her Pegelt oder sogar mal k Ohm anzeigt, dann ist was faul.
 
Bei geschirmten Kabeln sollte man daher den Jodler an Schirm+Erddraht und 1 Ader anschließen.
 
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Stimmt, das ist auch eine Möglichkeit. Allerdings, wenn du einen Spezi hattest der alle Schirmdrähte in den Dosen verrödelt hat, kann es dich auch auf eine falsche Spur bringen. :-)
 
Danke für die Tipps!

Wenn es ganz übel läuft, dann wurden die Leitungen mit der Fußbodenheizung bzw. unter den Fliesen/Parkett verbunden.
Habe mir jetzt ein Gerät von Testboy bestellt, scheint einen guten Eindruck zu machen. Vielleicht wird es was damit.
 
rg88 schrieb:
Diese TAE-Technik ist eben vollkommen veraltet und war nie auf das ausgelegt, was wir heute damit machen. Da wurde damals soviel rumgemurkst nach dem Motto "wenns geht, kanns ned falsch sein", dass sowas Standard für die Techniker ist
Das ist Quark. Eine Parallelschaltung war zu keinem Zeitpunkt eine offiziell vorgesehene Verdrahtung. Einzige Ausnahme: Wenn eine Sichtverbindung zwischen den beiden Telefonapparaten bestand, durften zu Bundespost-Zeiten beide Telefonapparate parallel geschaltet werden.

Das Problem ist vielmehr, dass sehr viele Elektriker keine Ahnung davon haben, wie man eine TAE bzw. mehrere TAE anschalten muss. Ich hab da echt schon alles gesehen.


@ Topic
Um die genaue Stelle zu lokalisieren, bräuchte man einen TDR. Damit sollte man die Stoßstelle genau orten können, wo die Dosen parallel geschaltet sind, indem man bei beiden Dosen mit dem TDR misst. Man kann auch mit Ader+Kabelschirm messen, denn der wurde vermutlich in der Dose nicht verbunden. Allerdings sind die Geräte vom Budget wahrscheinlich eher nicht im Rahmen. Daher bräuchte man wohl eher jemanden, der einen TDR hat. ;)

Alternativ frage ich mich, was mit dem anderen Adernpaar ist. Mit etwas Glück wurde das in der Zwischendose nur zu einer TAE verbunden. Mit Pech liegt es offen drin (-> vielleicht für den Leitungssucher nützlich) oder ist halt eben auch parallel geschaltet. Letzteres sollte man mit einer Widerstandsmessung zwischen den TAE herausfinden können.
 
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thom53281 schrieb:
Das ist Quark. Eine Parallelschaltung war zu keinem Zeitpunkt eine offiziell vorgesehene Verdrahtung. Einzige Ausnahme: Wenn eine Sichtverbindung zwischen den beiden Telefonapparaten bestand, durften zu Bundespost-Zeiten beide Telefonapparate parallel geschaltet werden.
Was bitte ist Quark? Was hab ich anderes behauptet als du schreibst?
 
rg88 schrieb:
Was bitte ist Quark? Was hab ich anderes behauptet als du schreibst?
Du hast geschrieben es läge an "veralteter Technik" und genau das ist Quatsch.
Ich kann auch 'ne Glasfaser falsch anschließen, so wie hier die TAEs parallel geschaltet und damit falsch angeschlossen sind. Dadurch wird die Technik an sich aber nicht schlechter oder veraltet.

Dose durchschleifen geht, aber nur mit Reihenschaltung (ankommend 1+2, abgehend 5+6).

@AxRev
Wo führt das Telefonkabel denn von der Wohnung zum Keller?
Wenn übers Treppenhaus (Zieh-/Abzweigkästen über den Wohnungstüren) ist meistens die Abzweigstelle innerhalb der Wohnung ebenfalls oberhalb der Wohnungstür. Entweder als Posttrenneinrichtung mit extra Dose (in verschiedenen Formen, je nach Alter) oder eben Unterputz.

Edit: Gerne mal Screenshots aus der Fritzbox posten. DSL-Informationen und Spektrum. Daran kann man auch gut erkennen ob es sich um eine Parallelschaltung oder ein anderes Problem handelt.

AxRev schrieb:
Dieses ist lediglich auf 1a/1b (blau/rot) verdrillt.
Das erste Paar in dem Kabel ist rot/schwarz. Zweites ist weiß/gelb.
 
rg88 schrieb:
[...] und war nie auf das ausgelegt, was wir heute damit machen.
Die Techniken die heute übers Telefonnetz genutzt werden, z.B. DSL/VDSL/SVDSL wurden alle speziell für's Telefonnetz entwickelt. Einfach weil das Netz schon da war und man versucht hat das Beste draus zu machen.
rg88 schrieb:
Da wurde damals soviel rumgemurkst nach dem Motto "wenns geht, kanns ned falsch sein", dass sowas Standard für die Techniker ist
In dem Satz stimme ich dir zu - gemurkst wird leider auch heute noch viel von Elektrikern und für den Telekom Techniker ist eine Parallelschaltung suchen wirklich Standard.
Die oben angesprochen Leitungssucher sind beispielsweise in jeder Telekom Techniker Werkzeugtasche zu finde. Ohne könnte man im Mehrfamilienhaus nur mit Glück einen Anschluss bereitstellen.
 
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