Zur 'Idle'-definition: Praktisch mögen da typischerweise Dinge wie Steam etc dazugehören, aber für Messungen taugt das nur bedingt, da manches auch mal erstaunlich viel Last erzeugt. Vor allem die Browserkomponente bei Steam oder Galaxy scheint recht CPU-hungrig zu sein. Den Wechsel der ganzen Oberfläche auf internen Webbrowser hat auf meiner alten CPU einen sichtbaren unterschied gemacht. Updates, Start bei größerer Spielebibliothek oder auch nur Prüfungen auf Updates erzeugen ebenfalls deutliche Last.
Wie soll man für eine Vergleichsmessung sicherstellen dass da nichts dazwischenfunkt? Ohne größeren Aufwand kann man höchstens gucken wie viel CPU-zeit innerhalb des Messzeitraums genutzt wurde und bei höheren Werten die Messung wiederholen. In Zeiten dynamischen Takts und 'e-cores' ist das allerdings auch eher Hoffnung als Messung.
Das OS kommt dann noch dazu, mein Win7 ist erheblich besser 'idle' als mein Win10 und das nicht nur weil es nicht jede Stunde alle Festplatten weckt. Aimp3 z.b. braucht unter Win10 gleich 10 mal so viel CPU-zeit für die gleiche Abspieldauer Musik und ich denke auch der Afterburner nimmt mehr für den Überwachungsgraph im Hintergrund. Was davon ist nun das richtige idle?
Aus meiner Sicht müsste man eigentlich zwei oder gar drei idle-messungen machen.
1. ein möglichst nahe am optimum liegendes Szenario wo die CPU (und alles andere) wirklich im Tiefschlaf hängen kann.
2. blanker Desktop des OS mit allen Funktionen aktiv (also nicht abgesicherter modus oder ähnliches) aber ohne nicht notwendige Programme. Blankes Minimum bei voll abrufbarer Funktionalität. Bei Treibern wüsste ich da nicht ob man pauschal alles was die anschleppen aktiv haben sollte. Nvidia ohne GeforceExperience ist mir da nicht negativ aufgefallen, aber der Adrenalin hat teils schon ganz schön gearbeitet im Hintergrund. Wechselt naturgemäß auch schnell mal mit einem Update. Ich würde sagen dass Programme die deutliche Last erzeugen dann eher entfernt werden sollen um den praktischen, aber auf idle-Verbrauch optimierten Fall zu testen. Hier sollten auch Speichermedien weitestgehend schlafen.
3. Desktop mit allem was der angenommene Testuser so im Hintergrund laufen hat ohne bewusst zu optimieren. Hier sind Festplatten vermutlich überwiegend im 'aktive idle' je nach Firmwareeinstellungen in einem Energiesparmodus mit sehr kurzer Aufweckzeit. Wie das bei SSDs aussieht hab ich noch nie angeguckt.
Im Falle 3 ist der PC dann aus meiner Sicht aber eher zwischendurch mal kurz idle und sonst in Teillast. Hängt die CPU nicht fast ausschließlich in C6 ist sie nicht idle, im Szenario 3 dürfte das kaum noch vorkommen wenn man nicht deutlich mehr als 4 Kerne hat und das OS darauf optimiert (Kerne gezielt nicht nutzt um sie schlafen zu lassen). Unter Win10 hab ich bisher nur typisches alle Kerne gleichmäßig beschäftigen gesehen, Stromsparen ist auf der Ebene offenbar nicht vorgesehen.
Beim typischen 'Fall 3 idle' läuft bei mir immer hwinfo mit reduzierter Abfragefrequenz, Afterburner, Steam, Greenshot, ProgressQuest, Process Lasso, Taskmanager, Thunderbird, BoincTasks und BOINC. Webbrowser eher oft als immer, der frisst zu viel. Idle ist mein PC in dem Sinne dank BOINC auch nur wenn etwas nicht stimmt, oder ich das bewusst einstelle.
Das Energiesparprofil ist leicht angepasstes 'Ausbalanciert'. In Windows 7 gibts noch ein Nachts genutztes angepasstes Energiesparprofil für geruhsamen Schlaf, unter Win10 scheint das sinnlos und wird daher nicht mehr genutzt.
Lässt du deinen PC regelmäßig über längere Zeit im „Idle“-Zustand alleine?
Klares Jaein! Ich lasse den PC auch im Urlaub laufen, aber dann bekommt BOINC die ganze CPU und die Grafikkarte. Das einzige was dann schläft sind die Festplatten und Maus/Tastatur. 'idle' ist relativ
Sollte ich jemals einen PC besitzen der im Leerlauf um die 10% vom Vollastverbrauch schluckt überlege ich mir auch den im Leerlauf wirklich ruhen zu lassen. Leider liegt der Anteil bei meinem derzeitigen PC eher bei 25%+ und das wird wohl auf absehbare Zeit nicht besser werden bei spieleorientierten DesktopPCs.