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NewsVerbraucherzentrale: Klage gegen Preiserhöhung von Amazon Prime erfolgreich
Es ist zumindest für mich erstaunlich, wie einzuhaltenden Formalien von Einzelnen gesehen werden. Es geht eben hierbei nicht darum, ob eine Preiserhöhung vom Anbieter vorgenommen wurde und wieviel diese ausmachen darf, sondern wie die Preiserhöhung technisch/formal umgesetzt wurde. Dabei gilt natürlich in den meisten Fällen: Wo kein Kläger, da kein Richter...
Hier hat nun "jemand" (Verbraucherorganisation) gegen diese vertragliche Vorgehensweise geklagt und in der 1. Instanz Recht bekommen. Nun wird man abwarten müssen, ob das Urteil auch rechtskräftig wird oder die Beklagte innerhalb der gegebenen Frist die nächst höhere Instanz zur weiteren Klärung anruft.
Dass das für die Zukunft der Preiserhöhung vermutlich keine Bedeutung hat, sondern ausschließlich nur für die "Vergangenheit", wird man spätestens dann erkennen, wenn Amazon das Prozedere entsprechend anpasst, da eine Preiserhöhung in welcher Höhe auch immer, immer im Belieben des jeweiligen Anbieters liegt (deswegen wird ja auch "Wettbewerb" gefordert).
Das ist doch das Gleiche wie bei den Banken. Ich frage mich, warum das passiert. Sind die Juristen so schlecht oder rechnen die damit, dass nur ein Bruchteil das Geld zurück verlangt?
M.E. eher Letzteres. Die Unternehmen wussten, dass a) ein Teil der Betroffenen solcher Aktionen seine Rechte nicht kennt und b) dass viele derjenigen, die sie kennen, nicht wegen 20€ individuellem Schaden einen potentiell riskanten und teuren Prozess anstrengen, sprich die Firmen kamen kamen mit sowas weitgehend davon und konnten die so gewonnene Kohle einstecken. Die Einführung des Verbansdklagerechts und der Umstand, dass die Verbraucherzentralen das aktiv nutzen, wird diese Risikoabwägung verändern, die Banken haben sich inzwischen entsprechend angepasst.
Man kann Amazon nicht mögen und all die Argumente gegen Großkonzerne etc. sind auch alle richtig.
Aber der Move via Klage, von Usern die aktiv die Preise akzeptiert habe, finde ich albern.
Aber genau das ist doch das Problem. Die User haben die Preise passiv akzeptiert, indem sie einfach gar nichts gemacht haben. Es wurde zwar nicht widersprochen, aber Amazon hat durch Lastschrifteinzug einfach die neuen Gebühren eingezogen. Diese wurden ja nicht vom Kunden aktiv auf den neuen Betrag hochgesetzt und damit zur Kenntnis genommen und akzeptiert. Amazon hätte einfach eine dedizierte Webseite im Kundenaccount schalten sollen, wo Du aktiv einen Button klicken musst "Ja, ich akzeptiere die Preiserhöhung", was dann gespeichert wird.
p.b.s. schrieb:
Übrigens kann ich bei einer Preiserhöhung beim Fitnessstudio auch nicht widersprechen, bzw. ist meine Zustimmung nicht erforderlich.
Natürlich kannst Du das, habe ich hier geschrieben. Mail geschrieben, dass ich die Erhöhung nicht akzeptiere und postwendend eine Mail bekommen "Ok, dann zahlen sie weiter den bisherigen Betrag". Die Schweinerei dabei ist nur, dass dies oft so formuliert wird, als wenn man gar keine andere Wahl hätte und die Möglichkeit des Einspruchs gar nicht bestünde, deswegen stimmen fast alle blind zu.
Das hängt wohl auch vom eigenen Lebensweg ab. Manche können sich da einfach eher hineindenken, als andere. Ich glaube auch nicht, dass Leute, die das jetzt hier verurteilen, in der gleichen Führungsposition bei Amazon anders handeln würden. Wie hier schon geschrieben wurde, ist es durchgerechnet wohl das bestmögliche, was Amazon aus deren Sicht machen konnte, um möglichst viele Kunden zu halten.
Und mich persönlich stört auch zunehmend die Unselbstständigkeit vieler Menschen. Statt selber zu handeln, verlässt man sich auf andere, die einem die Kohlen aus dem Feuer holen sollen. Das ist ein Syndrom, was es übrigens wirklich gibt.
Aber genau das ist doch das Problem. Die User haben die Preise passiv akzeptiert, indem sie einfach gar nichts gemacht haben. Es wurde zwar nicht widersprochen, aber Amazon hat durch Lastschrifteinzug einfach die neuen Gebühren eingezogen.
99% der User werden die Mails gesehen haben, sich gesagt haben das passt für mich, ich bleibe weiter Prime Mitglied. Das verstehe ich als der User hat sich aktiv dafür entschieden weiter Prime Mitglied zu bleiben. Er hat aktiv abgewogen ob Prime ihm die neue Gebühr wert ist und nicht gekündigt.
Wenn sich die Leute jetzt der Sammelklage anschließen, nur weil es Kohle gibt, finde ich das albern.
Bei den 1% (vermutlich sind es weniger) die wirklich Monate lang ihr Mails ignorieren und wirklich überrascht waren das Prime teurer wurde nachdem sie die Rechnung bekommen haben... okay fair Point, die können gerne klagen.
Jo findet man seit einigen Jahren immer wieder ohne Ausnahme in den Kommentaren unter Technik News, Unternehmen werden ja immer unverschämter, und egal was die mal wieder neues anstellen, es wird garantiert trotzdem von einigen Leuten verteidigt werden. 🙃
Und andere hacken auf alles ein, weil es ja Unternehmen sind, und die sind per se böse, vor allem wenn sie 'die anderen' sind, also je nach Gusto Intel/AMD, nVidia/AMD, Apple/Android(Samsung) etc.
Was Du und ich als User als richtig und falsch verstehen, muss eben nicht zwingend das selbe sein, was gesetzlich als richtig und falsch gesehen wird. Und nur darum geht es ja eigentlich.
eRacoon schrieb:
Wenn sich die Leute jetzt der Sammelklage anschließen, nur weil es Kohle gibt, finde ich das albern.
Ja, das finde ich auch albern, ändert aber nichts daran dass Amazon diesen Prozess nicht nach geltendem Recht abgewickelt hat und dafür irgendwie belangt werden muss. Auch, damit das in Zukunft regelkonform abläuft.
Mir fehlen hier Wortlaut der "Preisanpassungsklausel" und die konkrete unzulässige Passage. Das wäre ja für andere Verträge besonders relevant.
Auch ist die Frage, ob diese Ersattung nur Bestandkunden betrifft oder auch jene, die danach erst abgeschlossne haben (wharscheinlich nicht?)
Als Prime Kunde wird bei einem Multimilliarden Konzern noch argumentiert, man müsse nur mehr Geld zahlen, dann gibts das gekaufte auch Werbefrei.. Jeff Bezos hat doch schon ~300Mrd.. Reicht so langsam
Das hat nichts mit Inflation zutun, sondern mit Margenoptimierung.
Logischerweise nur Leute, die während des unzulässigens Preiseröhungsverfahrens schon Kunde waren. Gleiches gilt für die Klage der Verbaucherzentrale Sachsen gegen das Einführen von Werbung auf Prime Video, der man sich übrigens noch anschließen kann: https://www.verbraucherzentrale-sac...mazon-sammelklage-faq-und-ausfuellhilfe-95864
Noch einmal meine Einschätzung: Es handelt sich beim Amazon.de Prime-Abonnement um ein zweiseitiges vertragliches Verhältnis, deren Änderungen auch von beiden Seiten aktiv akzeptiert werden müssen. Dies ist hier nicht geschehen, aus was für Gründen auch immer: Amazon.de hat das Prime-Abonnement dann einfach - ohne aktive Zustimmung des Einzelnen - zum neuen Preis weiterlaufen lassen.
Anm.: Die Vertragsänderung/Preiserhöhung hätte ja auch - von der anderen Seite unbemerkt - in einem unübersichtlichen Traktat/Text "versteckt" gewesen sein können. Das sollte lt. Gesetzgeber damit verhindert werden...
Es bedarf also einer expliziten Willenserklärung beider Seiten, den Vertrag (und damit auch die Preisgestaltung) aktiv zu ändern. Dies ist nicht erfolgt, also wurde nicht etwa dem Abonnenten daraufhin gekündigt, sondern der Vertrag lief stillschweigend mit der angekündigten Preiserhöhung weiter. Damit wurde aber das Prinzip "Zustimmung beider Seiten" verletzt (Vertragsrecht).
Anm.: Da es sich um ein privatrechtliches Vertragsverhältnis handelt, wird dies vermutlich nur verfolgt, wenn eine Partei ("Kläger") dagegen Einspruch erhebt. Deswegen werden ja auch immer "Betroffene" gesucht...
Dies kann durch die AGB von Amazon auch nicht einseitig ausgehebelt werden, da es sich um ein übergeordnetes Gut (Gesetz) handelt, welches Vorrang vor der AGB hat. Wäre dem nicht so, könnte ansonsten jede Vertragspartei eine vertragliche Vereinbarung "einfach so" (und evtl. versteckt) einseitig ändern mit den entsprechenden Folgen.
Das genau sollte damit verhindert werden...
Ergänzung ()
Das, wenn überhaupt, nur bestehende Vertragsverhältnisse aus der Vergangenheit, damit "beglückt" werden, dürfte wohl den Meisten klar sein. Deswegen wurde ja auch eine bestimmte Frist als Ausschlusskriterium angegeben, bis zu dem dies überhaupt trägt...
Seltsame Ansichten gibt's hier teilweise im Thread.
Ein Abo, das ohne äußeres Zutun automatisch für immer weiterläuft ist also zeitlich begrenzt und wer nichts tut, handelt aktiv.
Würde also jemand bspw. bei ungefragt an ihn zugesendeten Waren "aktiv nichts tun", dann verpflichtet er sich damit, die Ware zum angebotenen Preis zu kaufen. Komisch nur, dass durch Gesetzgebung just dieser Praxis ein Riegel vorgeschoben wird, und ein Verbraucher in solchen Fällen eben noch nicht mal die Ware lagern muss, gerade um solche unlauteren Praktiken zu unterbinden.
Bei Kontoführungsgebühren hat man ja zuletzt erst gesehen, dass eine unterstellte konkludente Zustimmung eines Verbrauchers zu Preiserhöhungen unrechtmäßig ist.
Natürlich ist das einem wirtschaftlich agierenden Unternehmen egal, so lange die realistische Chance besteht, dass es mit solchen Praktiken durchkommt.
Gutes Beispiel für einen Thread hier auf ForumBase, wo der Verbraucher als der natürliche Feind von Unternehmen betitelt wird.
Sicherlich hätte Amazon etliche Prime-Abos mehr verloren, wenn sie Kündigungen tatsächlich ausgesprochen hätte. Deswegen machen Unternehmen das ja auch nicht gerne. Wie das Beispiel mit dem Fitnessstudio hier im Thread (und auch ein Beispiel von Banken bzgl. eines Girokontos aus meinem persönlichen Umfeld) zeigen.
Finde das richtig. Amazon soll sich an in DE geltendes Recht halten. Und Amazon kann die Verträge ja kündigen, wenn sie ihr nicht passen. Aber mich persönlich betrifft das ohnehin kaum.
So ganz versteh ich das nicht. Amazon erhöht ja nicht wärend der Laufzeit und lebelslang alte Konditionen bieten müssen sie auch nicht. Also kann es nur darum gehen ob sie zu neuen Preisen das Abo weiter verlängern dürfen oder ihm kündigen müssen wenn der Kunde nicht zustimmt oder?
Klingt immer so als könne der Kunde einfach gegen die Erhöhug sein und bekommt dann weiter den alten Preis.