Diese ganze "mit dem iPad kann man höchstens spielen" Tiraden sind doch totaler Unsinn. Man kann Arbeitsgewohnheiten vom Desktop nicht auf ein Tablet übertragen und dann stöhnen, dass letzteres dabei schlecht abschneidet. Tablets bedienen völlig andere Abläufe als Desktops und selbst das Surface Pro schneidet etwa im Vergleich zu einem X230 Thinkpad verdammt mies ab.
Denn wenn ich schon Business schreie, dann sollte man doch bitteschön Anschlussarmut, Akkulaufzeit, Tastatur oder Geschwindigkeit bemängeln, die ein echter Spezialist aus dem Businessbereich dreimal besser löst.
Man merkt also recht schnell, dass es eben totaler Unsinn ist, wenn man von einem iPad verlangt, dass man damit eine Doktorarbeit schreibt oder programmiert. Dafür bieten Tablets Methoden an, die viel besser gelöst sind als auf einem Notebook. So sind Informationen viel schneller verfügbar, weil die Geräte nicht booten müssen. Ein iPad bleibt schlicht an und hält dabei schlappe 30 Tage durch.
Kann das Surface Pro nicht? Ach stimmt ja, es ist nur ein Rechner im Kleinformat, der zufälligerweise per Touch bedient wird. Mobilfunk ist auch unwichtig. Oder Apps.
Wo sind denn ein halbes Jahr nach dem Start die Businessapps, die versprochen wurden? Unter iOS gibt es allein ein halbes Dutzend SAP-Apps, daneben tummeln sich Cisco, Oracle, Avaya. Ich kann unter iOS zu Hause einen Festnetzanruf annehmen, den ich im Büro bekomme. Geht das auch mit dem Surface?
Business bedeutet nicht unterwegs Exceltabellen mit 1000 Zeilen zu befüllen, sondern alles, was das Arbeiten irgendwie leichter oder besser macht. Genau deshalb rennen am Flughafen geschätzt 90% aller Tabletuser mit einem iPad rum.
Und na klar sind Präsentationen per iOS möglich. Bei uns im Büro steht schon längst ein AppleTV für einen Hunderter, der drahtlos ein paar Slides entgegen nimmt.
Meine Kombination aus Thinkpad nebst iPad ist im Arbeitsalltag ungeschlagen. Das Notebook wird als echter Desktop genutzt, mit all seinen Vor- und Nachteilen, das iPad als ich-schau-das-mal-eben-nach Maschine. Ein Surface hätte mangels Apps und Format keine Chance, das Surface Pro könnte als Arbeitsgerät nicht mit dem Thinkpad mithalten.