Ich wiederhol mal was ich im Heise Forum schon geschrieben habe:
Was immer vergessen wird: Ein Virenscanner ist eine zusätzliche Angriffsfläche!
Ich kann den immer wieder wiederholten Aufruf, bitte doch einen Virenscanner zu installieren, nicht verstehen. Das ist geradezu kontraproduktiv, speziell wenn das OS selbst einen brauchbaren Schutz mitliefert.
Jedes Programm, das man installiert, birgt ein Risiko. Man weiß letztlich nie genau, was es macht. und nur das Vertrauen zum Hersteller kann rechtfertigen, es zu installieren. Bei MS selbst wird immer extrem kritisch argumentiert, aber jeder Dritthersteller bekommt erst mal einen riesen Vertrauensvorschuss. Wieso eigentlich?
Und dann ist natürlich jedes Programm auch ein Einfallstor für Schadsoftware. Auch wenn der Hersteller selbst vertrauenswürdig ist. Was passiert denn, wenn jemand die Server von Kapersky & Co. hackt? Dann wird die Schadsoftware mit einem Schlag auf Millionen von Kundenrechner ausgeliefert. DAS nenne ich mal ein Sicherheitsrisiko!
Natürlich gilt das auch für die "Großen", allen voran MS. Aber das Risiko *muss* man eingehen (übrigens gilt das im selben, wenn nicht größerem Rahmen auch für Linux Distris und deren SW-Repositories).
Warum zur Hölle sollte ich mir also was installieren, das
- mich nötigt, einem weiteren Hersteller zu trauen
- Dinge hinter meinem Rücken macht, die ich im Detail nicht kenne
- Ein weiteres Einfallstor beinhalten
- Unter Umstände die Betriebsstabilität beeinträchtigen und womöglich das nächste Feature-Update behindern (passiert ja oft genug)
- Und ich keinerlei Mehrwert davon habe?
Letzteres ist entscheidend. Ich installiere gerne Tools, wenn sie mir was bringen, dann bin ich auch bereit, die damit verbundenen Risiken einzugehen. Was aber bringt mir denn ein Virenscanner?
Letztlich nur ein falsches Gefühl von Sicherheit, das leider viele Menschen dazu bringt, selbst nicht mehr aufzupassen, wenn sie sich im Netz bewegen. Und das ist viel gefährlicher als alles andere.
Also, wech mit dem Zeugs!