News VVC alias H.266: Designierter Nachfolger von H.265 erlangt Serienreife

ThePlayer schrieb:
Also kurzerhand haben wir es gestream(er hat eine 250Mbit Leitung zuhause). Bin dann nachhause und habe es mir nochmal auf meinem TV angesehen. Und der unterschied war gravierend.
Bei welchem Video-Dienst in welcher Qualität?
Diese ist ja auch nicht immer gleich. Bei Netflix z.B. sind die 15,25Mbit/s für UHD gesetzt die ich bisher überall anliegen gesehen habe, allerdings spielt es da auch keine Rolle ob ohne HDR oder mit HDR10 oder Dolby Vision.
Bei Full HD sehen die Unterschiede gravierender aus. Manchmal wird es mit rund 3Mbit/s gestreamt was schon sehr grenzwertig ist, manchmal mit 7Mbit/s was OK ist.

Ich habe ein paar Filme auf Bluray und müsste demnächst mal vergleichen was besser aussieht, die 1080p SDR Bluray oder der 2160p HDR Stream z.B. bei Disney+. 4K Blurays habe ich noch nicht, diese sind mir zu teuer und bei meinem 55" TV habe ich da noch keinen richtigen Mehrwert erkannt.

Was ich mir schon lange wünsche sind höhere Bitraten bei Streaming-Diensten, wird aber wohl leider nicht passieren, da das für die auch zusätzliche Kosten bedeutet und die letzten Monate haben dir diese ja sogar noch weiter reduziert, mittlerweile zum Glück aufgehoben.
Wenn die bei ihrer Bitrate bleiben und effizientere Codecs für mehr Bildqualität nutzen wäre das ja auch was, aber ich befürchte die werden eher genutzt um mehr Bitrate einzusparen.
 
Mit der Kompression des Versatile Video Codec soll ein 90-minütiger Spielfilm in UHD-Qualität zukünftig nur noch 5 GB Speicher statt bisher 10 GB benötigen.
Das hat dann aber nie und nimmer Blu-ray-Qualität! Nicht umsonst besitzen UHD-Blu-rays Speicherkapazitäten von bis zu 100 GByte und da passen dann ganz sicher nicht 15 Stunden Film im bisherigen h.265 Format oder 30 Stunden im zukünftigen h.266 Format drauf.
 
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Magogan schrieb:
Wenn das Fraunhofer Institut den entwickelt, haben die aber selbst nichts davon, den kostenlos anzubieten, das ist das Problem.
Öffentliche Finanzierung = offene Technologie , "Software in the public interest" usw...


Die "Basistechnologie" muss nicht hinter Patentabgaben, komplizierte Lizenzverträge, Klagedrohungen via Patentpools in einer Nische sein.
Die Mehrwertsteuer beim Kauf der Geräte kann dafür eingesetzt werden. Oder die Besteuerung der Gewinne von den Medienkonzernen.
Offene Grünflächen und Spielplätze werden normalerweise nicht durch Cent-Eintritte beim Pförtner finanziert.

Bei MP3 war es neben der Verfügbarkeit eines FhG Programms/Bibliothek auch andere Projekte wie Lame oder Napster, die den Durchbruch des Formates brachten.
 
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Tolle Sache, aber schon H265 ist auf der Strecke geblieben.
 
H.266 wird an "zu viel Gier" (in Form von horrenden Lizenzgebühren) scheitern. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Codec vielleicht 5 % besser oder schlechter ist als AV1. Und besser zu sein müsste er erstmal schaffen.
 
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Marcel55 schrieb:
Schon bei h.265 wurde gesagt wie toll das doch alles ist und dass man jetzt viel weniger Platz braucht als mit h.264.
Das ganze soll jetzt noch mal um die Hälfte reduziert werden? Da frage ich mich, ob wirklich gleichbleibende Qualität gewährleistet werden kann. Ich stelle mir das schwierig vor.

Du brauchst halt massig Rechenkraft.
Gehen tut das ansonsten problemlos.
Ergänzung ()

Chillaholic schrieb:
Tolle Sache, aber schon H265 ist auf der Strecke geblieben.

Bei mir nicht. Ich codiere all meinen Kram in H.265.
Hab auch kein Problem damit das irgendwo abzuspielen. Weder iPhone/iPad, noch meine Medienplayer, Laptops usw. haben damit ein Problem.
 
Chillaholic schrieb:
aber schon H265 ist auf der Strecke geblieben.

Definitiv nicht. Android - nach Geräten - das meistgenutzte OS schreibt zwingend = "must" vor,
dass H265 dekodiert werden muss [1]

Lizenzen sind pro Gerät - angesichts der Gerätezahl also hohe Summen bis zum Maximum/Firma.
Natürlich entfallen die Zahlungen pro Stream bei den großen Plattformen, da VP8/VP9 genauso vorgeschrieben ist.
Für Privat-Streaminganwendungen macht h265 keinen Sinn wegen hoher CPU Kosten - aber inzwischen werden die Komprimierungskosten billiger - Fernsehen läuft bei DVB-T2 auch mit Realtime-Kompression in "HD".
H264 ist immernoch verbreitet, weil es günstiger, ausgereifter und von SD->HD->4K alles bekannt in der Optimierung ist.
Die "Standardsoftware" der "Industrie" (Adobe ...) für Streaming usw. wird eher "Industrielösungen" anbieten als freie / offene Formate.


[1] Quelle: CDD für Android 8,9,10
 
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ThePlayer schrieb:
Sein TV hat leider die UHD Datei nicht verarbeiten können. Also kurzerhand haben wir es gestream(er hat eine 250Mbit Leitung zuhause). Bin dann nachhause und habe es mir nochmal auf meinem TV angesehen. Und der unterschied war gravierend. Es fing bei der Bildschärfe an ging über die Farben weiter und selbst die Bewegungen im Bild waren klarer.

Wobei man fairerweise sagen muss, dass der Fernseher unter Umständen den größeren Einfluss auf die wahrgenommene Bildqualität hat.
Der einige Jahre alte 4k LCD Fernseher (immerhin kann er die HEVC Datei nicht abspielen) bringt beim gleichen oder gar besserem Quellmaterial sehr wahrscheinlich ein schlechteres Bild ins Wohnzimmer als der 2020er Flaggschiff Dolby Vision OLED Fernseher.
 
Loopman schrieb:
Bei mir nicht. Ich codiere all meinen Kram in H.265.
lokon schrieb:
Definitiv nicht. Android - nach Geräten - das meistgenutzte OS schreibt zwingend = "must" vor,
dass H265 dekodiert werden muss


Mir gings eher darum, dass H265 Hardware-Encoding seinen Weg in Open-Source Software wie OBS bisher nicht geschafft hat.
 
Ich wünsche mir bessere Codecs auch auf niedrigeren Auflösungen als 4k bei den Netz StreamingDiensten und Videoverteilern. Ja auch ihr liebe Öffentlich Rechliche!
Dann würde ich auch davon profitieren mit meinem kleineren Gerät :)
 
lokon schrieb:
...
Lizenzen sind pro Gerät - angesichts der Gerätezahl also hohe Summen bis zum Maximum/Firma.
...

Kommt immer darauf an, was pro Gerät verlangt wird, ob 10 Cent oder einen € macht da schon einen Unterschied.
Aber nirgends schreibt hier einer, was es wirklich kostet, nur das es teuer ist 🤪

PS MS bekommt pro Android Gerät auch Lizenzgebühren für Patente, trotzdem schreit keiner, das es Abzocke ist?
Quelle: heise.de und golem.de
 
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ThePlayer schrieb:
Aber will ich mir das wirklich antun?
je nach Film bekommt man da auch heute schon gute Quali hin. Zumindest wenn die 5Gb fast nur fürs Bild drauf gehen und die Tonspur vergleichsweise klein ist. 50Gb sind absolute Verschwendung.
 
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Nureinnickname! schrieb:
Gibt es da nicht irgendwo eine Technische Grenze?
andi_sco schrieb:
Das da noch soviel Effizienz Potential "brach" lag, verwundert mich schon.

Da gibts hauptsächlich 2 Gründe, warum das so weiter geht:
  1. Marketing: Das Ding schafft real im Schnitt keine 50% effizientere Kompression als H.265 bei derselben Bildqualität...
  2. Hardware: Wirkliche Durchbrüche für praktikable Video-Kompressions-Algorithmen gibt es seit den 1970ern mit DST und DCT nicht mehr.
    Alles was du da seit dem sehen kannst sind Optimierungen bei
    • im geringen Maße der Implementationen und dem daraus resultierenden, effizienteren Maschinen-Code,
    • der Anwendung (misch ich die beiden, wie misch ich sie, wann misch ich sie, kombiniere ich es zusätzlich mit anderen Techniken) und
    • im großen Maße der Stellschrauben für die "Aggressivität" der Algorithmen, weil die Hardware zum decodieren (also dein Rechner, Smartphone, etc.) potenter geworden ist.
      Im Endeffekt kannst du diese Algorithmen beim encodieren und decodieren "einfach" mehr Arbeit machen lassen, sodass dieselbe Information, die vorne rein kommt, am Ende kleiner hinten raus kommt.
      Einfach ausgedrückt ist das möglich, indem mehr Schlüsselinformationen im Codec untergebracht werden, also machst du den Codec Voluminöser, um damit das Codierte Video kleiner zu kriegen.
      Das bedeutet aber, wie von @RizzoSpacerat schon erwähnt, die Notwendigkeit von mehr Speicher und Rechenleistung, bzw. mehr Platz auf dem Chip für den Hardware-Decoder, weil in der selben Zeit mehr Informationen verarbeitet werden müssen, um die selbe Information herauszubekommen.
 
BiGfReAk schrieb:
das ist ja alles schön und gut, aber bereits jetzt dauert es ewig Filme in x265 zu encoden. (ca 1/20 der Geschwindkeit von x264)
Wie viele Jahre dauert es dann Filme in x266 zu encoden? 3 Tage, weil man mit 1fps encoded?
Also mein Smartphone kodiert ganz locker 4k/60Hz in h265 weg, realtime. Man braucht halt einen Hardware-Encoder.
nvenc auf nVidia GPUs macht einem auch schön Realtime h265.

Man kann halt nicht alles auf unoptimierter x86 Hardware laufen lassen.

lokon schrieb:
Öffentliche Finanzierung = offene Technologie , "Software in the public interest" usw...
Fraunhofer hat aber auch 40-50% Industrieeinnahmen. Je nachdem wer das das Projekt bezahlt hat, steckt da kein öffentliches Geld drin.

Bei MP3 war es neben der Verfügbarkeit eines FhG Programms/Bibliothek auch andere Projekte wie Lame oder Napster, die den Durchbruch des Formates brachten.
Auch MP3 war patentiert und hat der FhG gut Geld gebracht.
 
Warum denn “Serienreife“? Das ist ja kein Fließbanderzeugnis, also eher “Marktreife“. 🤓
 
HerrFornit schrieb:
5 GB anstatt 10 GB:

Sind das nicht 100% weniger!? Also 100% effizienter.

?

Kommt auf den Ausgangspunkt an.

von 5GB —> 10GB wäre eine Verdopplung und 100% mehr

von 10GB —> 5GB wäre eine Halbierung, die Hälfte und daher 50% weniger

100% weniger als 10GB wären dann 0GB
 
riloka schrieb:
Ach seufz, da hofft man auf Hardwareunterstützung für AV1 und bevor das fertig ist kommt wieder son Standard um die Ecke dessen Vorgänger aufgrund der Lizenzen schon mit angezogener Handbremse sich verbreitet hat und von vielen Stellen nur selten bis gar nicht verwendet wird.
So ist es. h.264 wird uns mit Sicherheit noch viele Jahre begleiten, hevc wird wohl recht schnell aussterben, wenn der Nachfolger jetzt schon da ist.
Aber Hardwareunterstützung für AV1 kommt mit Sicherheit. VP9 wird außerhalb von Google wenig verwendet und alle Firmen sehnen sich nach lizenzkostenfreien Alternativen zu HEVC. Genau das ist AV1.
Ich rechne damit, dass die neuen Grafikkartengenerationen dieses Jahr den Anfang setzen und AV1-Decoding unterstützen, dann über die nächsten Jahre nach und nach auch Mobilgeräte usw. Wenn es nicht so kommt, wäre das enttäuschend.

Der Codec an sich ist jedenfalls gut. Auf YT gibt's AV1 ja nun schon 'ne Weile, sind auch immer deutlich kleiner, die Streams als die VP9- und h.264-Versionen.
 
ich wandle meine Filme für Plex in X265 / HEVC 10Bit um, die meisten 2160p mit

vbv-maxrate=8000:vbv-bufsize=40000 (zwecks Limitierung der Max Rate fürs WAN Streaming) + Constant Quality 21. Audio aus Kompatibilitätsgründen ACC Multichannel, 256 -320 Mbit. Preset Medium bei 4K Streifen.

Macht zb bei Aeronauts lächerliche 3.39GB und 5 Mbit ^^ - ink 2 Tonspuren und HDR.
1594115723459.png


und das sieht gut aus ;) kann mir einer sonstwas sagen. Sowohl hier am 4K 40" PC Moni als auch am LG 65C8. 10 zu 100 Mbit würden da keinen Unterschied machen.

@ AV1

da soll der Encode halt so brutalst langsam sein dass der Vorteil gerade schnell den Bach runter geht - wenn man nicht gerade ein Endode Durchgang für 1 Mio Leutz macht und wie die Großen gefühlt nix für Rechenleistung zahlt. Da bin ich mal gespannt wie fix H/X266 dann sein wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
Chillaholic schrieb:
H265 Hardware-Encoding seinen Weg in Open-Source Software wie OBS bisher nicht geschafft hat.

Hier liegt das Problem eher an den Herstellern der Chips, die keinerlei öffentliche Spezifikation herausgeben.
Bei Nvidia gibt es sehr große Defizite bei der Open-Source zusammenarbeit.
Bei Arm-basierter Hardware genauso.

Deshalb gibt es da sehr viele Baustellen und erst aktuell etwas mehr Bewegung bei der Standardisierung im Open-Source / Kernel Bereich bei Linux. (VAAPI,VDPAU, V4L2 ...)

AW4 schrieb:
Das Ding schafft real im Schnitt keine 50% effizientere Kompression als H.265 bei derselben Bildqualität...

In dem VVC Talk von 2018 (twitch demuxed kanal) der vorhin verlinkt wurde, gab es eher die Zielvorgabe von ~35% Verbesserung bei den Metriken im Vgl. zu HEVC.
 

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