Wahlprogramme stehen fest, wen wählt Ihr?

Wer bekommt Eure Stimme!

  • CDU CSU

    Stimmen: 69 20,9%
  • SPD

    Stimmen: 90 27,3%
  • FDP

    Stimmen: 42 12,7%
  • "Neue Linke"

    Stimmen: 57 17,3%
  • Grüne

    Stimmen: 23 7,0%
  • gar nicht

    Stimmen: 30 9,1%
  • Sonstige

    Stimmen: 19 5,8%

  • Umfrageteilnehmer
    330
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Morgoth schrieb:
...

Windenergie? Eine Katastrophe für die Umwelt. Groß, laut, wartungsintensiv, ineffektiv, teuer. Kann man sich noch nichtmal einfach so aufs Dach zimmern.

...
Den Schw* glaubst du wirklich? Windenergie muss natürlich im Windpark stattfinden, damit homogene Energiegewinnung übner die Steuerung der einzelnen Anlagen möglich wird, aber wenns so utopisch ist frage ich mich echt warum die Dänen, bei denen kein einziger Grüner in der Regierung sitzt, einen Windpark in der Nordsee anlegen. Die Propaganda von EON, RWE etc. stinkt, warum die dagegen sind? Ganz einfach: weil die ne ganze Menge funktionierender Kraftwerke haben. Kernfusion ist für die nur deshalb die einzige Alternative, weil sie dort frühestens in 50 Jahren gezwungen werden könnten in ein solches Kraftwerk zu investieren, vorher bleibt das staatliche Forschung und auch wenn Fusionsmüll weniger lange gelagert werden muss als Spaltungsmüll bleibt das Müllproblem, das eben bisher auch kräftig vom Staat, mit meinen Steuergeldern bezahlt wird - das sind für die Atomwirtschaft wichtige Subventionen.
Ein Vertreter der Windkraftindustrie sagte vor zwei, drei Monaten bei Christiansen, dass man noch fünf Jahre Subventionen brauche, die zivile Atomwirtschaft braucht seit 50 Jahren Subventionen!

Und nochmal zur Umweltbelastung: "Ich habe den Windpark soweit vor die deutsche Küste gesetzt, dass dort kein Vogel mehr gestört wird." (Jürgen Trittin)
Können Zugvögel beim Flug über den Windpark Lärmbelästigung empfinden? Vielleicht, aber warum interessiert sich Schwarz-Gelb so sehr für das bisschen Benachteiligung der Tiere, während ihnen die Morde an Walen durch Schiffsrotoren völlig schnuppe sind? Beim einen entsteht eine Lärmbelästigung mitten auf dem Ozean direkt neben einer stark befahrenen Schiffsstraße und die Schiffe die dort lang fahren schlitzen fahrlässig Wale auf. Hin und wieder werden auch Vögel von Triebwerken von Transitflugzeugen erfasst - auch das ist ein vertretbarer Schaden, aber der Windpark auf der Nordsee ist natürlich ganz was schlimmes....


Noch kurz zur Solarenergie:
Lohnender Wasserstoffgroßtransport wird vielleicht schon in 20 Jahren möglich sein - zur Erinnerung die Kernfusion braucht noch mindestens 50 - und wenn man das kann kann man eben die Solarenergie in Südeuropa anzusiedeln, wo ja heute schon das erste kommerzielle Solar-Großkraftwerk steht, mit diesem Strom dort dann Wasserstoff raffinieren und den nach Nordeuropa transportieren um kleine Brennstoffzellenkraftwerkchen zu betreiben - wir brauchen keine rein deutschnationalistische Lösung für unsere Energiewirtschaft, wir haben eine EU, wir sind eine EU.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt auch lösungen, die es ermöglichen, mithilfe von Sonnenlicht Wasser direkt in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Die letzten Varianten wurde aber aufgekauft, daraus ist leider nichts geworden. Nun ist Forschern aber ein neues Konzept gelungen. Mal schaun was draus wird. Quelle hab ich leider keine, ist mal in der Physik-Klasse gehangen, könnt ja meinen Lehrer fragen ob ichs scannen darf :D

Es gibt durchaus Alternativen zu Atomenergie, nur werden die immer wieder verschwiegen.
Die schlimmsten Propaganda-Scherze den ich von EON bis jetzt gehört habe, sind:
  • Ihre AKW's sind absolut sicher (Es gibt spezielle Wände, aber ein AKW wie ISAR währe NICHT gegen einen Flugzeugeinsturz oder gegen eine Bombenexplosion gesichert, aber das passiert ja eh nie :freak:)
  • AKW = Umweltschonend (Und wass ist mit Atommüll?)
  • Es gibt keine Umweltschonenden Alternativen (Solar, Wind, Biogas, Wasser, Kernfusion...)
@MountWalker: Was den bitte für ein "Fusionsmüll"? Es gibt nur das Spaltprudukt, und dass ist Helium bis Kohlenstoff :D

Aber viele Deutsche denken ja, Atomenergie = ideal.

Also flammt mich :D
 
Zuletzt bearbeitet:
TSHM schrieb:
...@MountWalker: Was den bitte für ein "Fusionsmüll"? Es gibt nur das Spaltprudukt, und dass ist Helium bis Kohlenstoff :D
...
Nein, auch bei der Kernfusion bleibt radioaktiver Müll übrig, dieser muss nur sehr viel kürzer gelagert werden als ausgebrannte Plutonium-Brennstäbe. Dass auch ohne radioaktive Brennelemente Radioaktivität entsteht kannst du z.B. schon allein am Sonnenwind sehen, der auch radioaktiv ist (großes Gerede bei den Verschwörungstheoretikern zur Mondlandung, Fakt ist aber, die Astronauten hatten Glück, denn die Apollomissionen lagen immer genau zwischen stark aktiven Sturmphasen).
Die knappe Formulierung bei Wikipedia sagt das so:
Original geschrieben von Wiki-Artikel-Kernfusion
... Die fehlende Masse wird aufgrund der Äquivalenz von Masse und Energie als kinetische Energie auf die Reaktionsprodukte übertragen oder in Form von Gammastrahlung freigesetzt. ...
Gammastrahlung = Radioaktivität

Wie gesagt muss der Müll aus Fusionskraftwerken wesentlich kürzer gelagert werden (weil echte radioaktive Brennelemente fehlen), aber ein bisschen Müll bleibt. Die Kernfusion ist eine gute Option für einen Teil der Energieversorgung der fernen Zukunft und deshalb sollte der neue Forschungreaktor der EU auch gebaut werden, die Forschung ist auch wichtig für die Astronomie, Raumfahrt und mehr, aber Kernfusion ist kein makelloses Wunder. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
MountWalker schrieb:
Den Schw* glaubst du wirklich?

Mal ein paar Daten:

wir haben in Deutschland 17 kommerzielle Kernkraftwerke in Betrieb, die eine Leistung von zusammen 15583MW erzielen, dauerhaft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernkraftwerke_in_Deutschland

Winderenergieanlagen gibt es 16534 die zusammen 16629MW erreichen können, also sogar mehr als die Atomkraftwerke.

Aber eben nur können. Unsere WEAs erreichen durchschnittlich 1634 Vollaststunden pro Jahr, das heißt nur in 18% des Jahres kann eine Windkraftanlage ihre volle Leistung erbringen, und das werden niemals diese 16629MW sein, denn es laufen ja nicht alle gleichzeitig unter Vollast.

Kannst Du Dir vorstellen, welche Mengen an Windkraftanlagen wir benötigen, um unsere AKWs sicher zu ersetzen, also das die bei egal welchem Wetter immer mindestens 15583MW erzielen? Irgendwann ist auch die Nordsee voll...

aber wenns so utopisch ist frage ich mich echt warum die Dänen, bei denen kein einziger Grüner in der Regierung sitzt, einen Windpark in der Nordsee anlegen.

Weils trendy ist.

Windenergie ist ja nicht schlechtes. Man muss bloß akzeptieren, dass sie keine brauchbare Alternative zur Atomenergie ist.

Ein Vertreter der Windkraftindustrie sagte vor zwei, drei Monaten bei Christiansen, dass man noch fünf Jahre Subventionen brauche, die zivile Atomwirtschaft braucht seit 50 Jahren Subventionen!

Ah, und dem glaubst Du?

Lohnender Wasserstoffgroßtransport wird vielleicht schon in 20 Jahren möglich sein

"Vielleicht". Darum geht es doch: es steht nicht fest.

Solar-Großkraftwerk

Solarzellen erreichen Wirkungsgrade von 20%, damit hergestellte Module 17%, bei 25° Celsius und leicht schräger Einstrahlung. Die maximale Leistungsabgabe einer Zelle ist aber auf 160W/m² beschränkt. Um damit die Leistung der derzeit in Deutschland tätigen AKWs zu erreichen benötigt man eine Fläche von 97393km², das sind 27% der Fläche Deutschlands und 19% der Fläche Spaniens, wo man ja sehr viele Sonnentage im Jahr hat. Es ist aber nicht jede Fläche nutzbar, z. B. Berghänge nach Norden. Und auf denen nach Süden befindet sich wichtige Vegetation.

Ein Problem für die Solarzellen kann die Hitze im Sommer oder durch sehr intensive Sonneneinstrahlung werden. Im besten Fall reduziert sich nur der Wirkungsgrad, im schlimmsten wird die Zelle zerstört.

Die Herstellung für wirkungsgradstarke und großindustriell herstellbare Zellen ist sehr energieaufwändig, die Energierücklaufzeit sehr lang. Fotovoltaikanlagen sind dort schlechter als Wind-, Wasser- und Kernkraftwerke.

Vergiss diese alternativen Energien, es sind keine Alternativen, allein unterstützend können sie wirken.

Gruß
Morgoth
 
Morgoth schrieb:
...
Weils trendy ist.
Nee ist klar :hammer_alt:

Morgoth schrieb:
Ah, und dem glaubst Du?
Jaja, ich weiß, ich sollte bedingungslos dem EON-Spinner glauben, ist schon klar...
Und was ist nun mit den Atom-Müll-Subventionen? Willst du mir ernsthaft weiß machen die Subventionen für Windkraft würden das auffressen? :hammer_alt:
Ich freu mich schon auf die ersten Presseberichte darüber was die FlARak-Anlage in La Haag gekostet hat - ganz zu schweigen davon, was diese Anlage insgesamt kostet und was Endlagerung noch kosten wird...

Morgoth schrieb:
"Vielleicht". Darum geht es doch: es steht nicht fest.
Eben, die Kernfusion könnte auch noch 500 Jahre brauchen, man weiß es nicht.



Morgoth schrieb:
Solarzellen erreichen Wirkungsgrade von 20%, damit hergestellte Module 17%, bei 25° Celsius und leicht schräger Einstrahlung. Die maximale Leistungsabgabe einer Zelle ist aber auf 160W/m² beschränkt. Um damit die Leistung der derzeit in Deutschland tätigen AKWs zu erreichen benötigt man eine Fläche von 97393km², das sind 27% der Fläche Deutschlands und 19% der Fläche Spaniens, wo man ja sehr viele Sonnentage im Jahr hat. Es ist aber nicht jede Fläche nutzbar, z. B. Berghänge nach Norden. Und auf denen nach Süden befindet sich wichtige Vegetation.
Ein Kenner vom Herrn - Hast du dir das Großkraftwerk dort mal angeschaut? Nein? Dann rede auch bitte nicht von handelsüblichen Solaranlagen fürs Eigenheim... :rolleyes:

Morgoth schrieb:
Ein Problem für die Solarzellen kann die Hitze im Sommer oder durch sehr intensive Sonneneinstrahlung werden. Im besten Fall reduziert sich nur der Wirkungsgrad, im schlimmsten wird die Zelle zerstört.
Kleiner Tipp: Die Zelle im kommerziellen, spanischen Solarkraftwerk wird über 1000°C heiß - und das mit voller Absicht... :rolleyes:

Morgoth schrieb:
Vergiss diese alternativen Energien, es sind keine Alternativen, allein unterstützend können sie wirken.
i nomini EON et RWE et Vattenfall amen :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
MountWalker schrieb:
Ein Kenner vom Herrn - Hast du dir das Großkraftwerk dort mal angeschaut? Nein? Dann rede auch bitte nicht von handelsüblichen Solaranlagen fürs Eigenheim... :rolleyes:

Entschuldige, ich wusste nicht dass die Physik Unterschiede zwischen Heim- und Großbetrieb macht.

Kleiner Tipp: Die zwei Zellen im kommerziellen, spanischen Solarkraftwerk (Doppelanlage) werden über 1000°C heiß - und das mit voller Absicht... :rolleyes:

Die Schmelztemperatur von reinem Silizium liegt bei 1410°C, durch die Dotierung dürfte der Punkt tiefer liegen. Also wird die Zelle in der Nähe des Schmelpunktes betrieben?

Hast Du auch nen Link zu dem Kraftwerk? Mein Etat für dieses Jahr langt nicht für eine Spanienreise...

Oder meinst Du Thermische Solarkraftwerke?

Nun, dass Kraftwerk in Almeira schafft (die Informationen sind etwas versteckt, warum bloß? Ich hoffe ich hab richtig zusammengerechnet) 12MW. Da könnte man sich auch gleich ein paar Windräder aufstellen. Immerhin ist es nicht so laut.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
Obwohl das Thema Energiegewinnung auch Teil der Parteiprogramme ist, bitte ich doch darum, so langsam mal wieder das eigentliche Topic zu bedienen.

Hier könnt ihr gerne euren Meinungsaustausch fortsetzen. ;)
 
Nun gut, dann werden wir mal spiros Anweisung befolge!

Anderes Thema:
Was haltet ihr von den Freien Liberalen (auch bekannt unter FDP)?
Welche Meinung habt ihr von Parteiprogramm und dem Personal?
Wie viel Prozent der Wählerstimmen werden sie eurer Meinung nach bei der Wahl erreichen können?

Mein Tipp: 9%
 
PisToLeRo schrieb:
..
Was haltet ihr von den Freien Liberalen (auch bekannt unter FDP)?
...
Zum Liberalismus gehört eigentlich wesentlich mehr als nur Wirtschaftsliberalismus, leider scheint das in der FDP aktuell verlohren gegangen zu sein - vielleicht eine Folge der jahrzehntelangen Knechtschaft als kleiner Koalitionspartner der CDU?


Ganz kurz zum definitiven Abschluss der Energiefrage:
Nein ich habe keinen Link gefunden, habe nur vor vielen Monaten einen Beitrag dazu in 3SAT/Nano gesehen.
Google-Funde beschäftigen sich allesamt mit Aussichten in einer Aktualität von 2001/2002, merkwürdig ist das schon.

Weil jetzt sowieso nichts mehr zu sagen bleibt habe ich das hier noch schnell rein geschoben
 
Zuletzt bearbeitet:
bezüglich der FDP

ich tippe auf nicht mehr als 7%...maximal 7,5.
was das personal angeht sehe ich da nicht so viel profil & potential ausser bei wolfgang gerhart/d
was das parteiprogramm angeht? liberalismus ist was anderes...
 
Hallo zusammen,

ich habe bisher einen Großteil der Diskussion verfolgt und wollte mich nun doch einmal einbringen. Weniger weil ich irgendwelche wichtigen Informationen oder These habe, die irgendwelche Parteien und deren Programme stützen als mehr die Tatsache, dass ich ziemlich unentschlossen bin, was ich im September wählen soll. Ich habe mir deshalb speziell von den Liberalen und den Sozialisten die Wahlprogramme heruntergeladen, einfach aus dem Grund, weil diese Parteien wohl die "exstremsten" Positionen bzgl. dem wohl wichtigsten Punkt in diesem Wahlkampf vertreten: nämlich das Thema Wirtschaft und folglich auch Arbeitslosigkeit, was damit natürlich unmittelbar verbunden ist.

Ich habe also damit begonnen die Programme wirklich zu lesen und versucht diese zu verstehen. Außerdem habe ich hier auch noch ein ein paar Informationen zusammengefasst gefunden ( ->hier<- und ->hier<- und mir darüber hinaus per Diskussionsendungen im Fernsehen (sei es auf Phoenix "Unter den Linden" oder nur ZDF "Berlin Mitte" etc.) versucht einen Überblick über die Positionen zu verschaffen.

Momentan bin ich der Meinung, dass man dieser oder jener Auffassung sein kann, vieles klingt einleuchtend jedoch fehlt mir wohl das nötige Hintergrundwissen, um das wirklich beurteilen zu können. Deshalb habe ich immmer mehr das Gefühl, dass die entgültige Entscheidung für die meisten eine "Glaubensfrage" sein wird, was mich doch etwas "erschüttert". Aber dazu später mehr ...

Ich will es versuchen zu erklären. Nehmen wir das Beispiel "Steuern":
gleich vorweg: >Alle Aussagen habe ich zumindest so verstanden, müssen aber nicht vollständig bzw. absolut korrekt sein - keine Gewähr<
Da sagt zum Beispiel die FDP: Wir machen ein einfaches Steuerkonzept mit den Stufen 15% 25% 35% gekoppelt mit Bürokratieabbau, 25% + 2-4% Steuerbelastung für Unternehmen und noch ein paar anderen Dingen. Also ist deren Ziel so wie ich das bisher verstanden habe, die Bedingungen allg. aber vorallem auch für die Unternehmen so gut wie möglich zu gestalten. Nach dem Motto: Je besser wir im Wettbewerb stehen, desto mehr Unternehmen kommen (hoffentlich) zu uns und werden auch dann die Arbeitspätze schaffen. Ok, klingt logisch! Die CDU/CSU/SPD haben ja ähnliche Ziele, wobei diese natürlich nicht ganz so "radikal" verfolgen, wie die FDP und versuchen soziale Faktoren noch mehr zu beachten. Ob sie das wirklich mehr tun als die FDP, sei mal dahingestellt, denn Phrasen gibts genug in diesem Wahlkampf: "Spaßpartei", Reiche noch reicher machen ... blabla
Will ich also den den Wirtschaftsstandort Deutschland auch weiterhin erhalten bzw. verbessern um im Konkurrenzkampf mit anderen Ländern zu bestehen, dann wäre die logischste Konsequenz eine Politik zu unterstützen, die die Menschen aber vorallem eben auch etwas für die Unternehmen tut - wenn diese These so stimmt!

Auf der anderen Seite haben wir die neue Linke, die ja sich aus der "PDS und ihren Hospitanten" bzw. den angeblichen "Polikflüchtlingen" Gregor Gysi und Oskar Lafontaine zusammensetzt. Das ist zumindest das Bild, was bisher die anderen Parteien versuchen aufzubauen. Vorab: ich habe für solche Aussagen allg. kein Verständnis, da ich versuche Diskussionen immer inhaltlich zu führen. Ich möchte es trotzdem erwähnen, um zu zeigen, wie teilweise inhaltsleer manche Aussagen von Politikern sind.
Zurück zum Thema:
Die einzige Gemeinsamkeit mit der FDP hier, ist der Eingangssteuersatz von 15% und das beide keine Mehrwertsteuererhöhung wollen. Ok, alle anderen Dinge sind sehr konträr. Bei der Linkspartei soll der Spitzensteuersatz wieder auf das Niveau ungefähr zur Ära Kohl (etwas weniger) kommen und wenn jmd.60.000 € im Jahr verdient, dann das was darüber liegt zu 50% versteuern. Zudem soll Vermögenssteuer für Unternehmen wieder eingeführt werden etc.
Der Ansatz scheint also zu sein: man belastet jene, die (noch?) über mehr Finanzkraft verfügen und möchte "den kleinen Mann entlasten", damit die Kaufkraft steigt.

Schön, da stehe ich nun mit meinem Talent! Wer hat nun Recht?

Auf der einen Seite denke ich mir, dass es wohl in einem globalen Markt nicht falsch sein kann, die Wirtschaftsbedingungen so anzupassen, dass wir sehr konkurrenzfähig weiterhin bleiben und uns evtl. steigern können. Dazu sind bessere Bedingen für Unternehmen/Wirtschaft notwendig. Außerdem halte ich viel davon den Menschen großes Maß an Selbstverantwortung zu übergeben, weil ich auch nicht der Ansicht bin, dass der Staat alles für den Menschen regeln soll bzw. weis, was das beste für ihn ist, sondern nur Rahmenbedingungen setzt
Gut, jedoch ...
meine ich auch, dass es wichtig ist soziale Errungeschaften zu bewahren, weil ich nicht glaube, dass die Wirtschaft bzw. letztendlich die Unternehmen von sich aus gemeinnützige Institutionen sind, sondern logischerweise in erster Linie auf Gewinnmaximierung aus sind. Was auch absolut logisch ist und ich ansich nicht als negativ bewerte (denn so Aussagen "der Kapitalismus macht die Menschheit kaputt" etc. ist mir zu sehr Schwarz/Weis-Denken).

Darüber hinaus halte ich es für wichtig die Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln. Und da wir ja anscheinend kein Exportproblem haben (wird ja immer wieder genannt, dass wir da Weltmeister sind) sondern einen Nachfrageproblem im Innenland, gehe ich einfach mal davon aus, dass die Situation nicht so misserabel in den Unternehmen ist, wie es scheint. Wenn(!) das so ist, wäre es nun doch eher sinnvoll die Löhne anzuheben und das Vertrauen der Bürger bzw. die Kaufkraft dadurch wieder zu erhöhen. Zudem ist es auch wahr, dass schon einiges getan wurde, um auf die Bedürfnisse der Arbeitgeber einzugehen (flexiblere Arbeitszeiten, Steuersätze für Unternehmen wurden erheblich gesenkt ...).

Und da komme ich nun nicht weiter. Ich bin zwar politisch und auch wirtschaftliche interessiert wie man evtl. erkennen kann, aber muss ich um zu wählen quasi Politologie und/oder BWL-Studium machen, damit ich die Situation wirklich beurteilen kann? Und wie macht das erst der Großteil der anderen Leute? Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich (schon alleine aus Zeitgründen) diese so ausführlich mit politschen Themen auseinandersetzen können.
Da komm ich dann oft ins Zweifeln, ob wir bei einer Wahl wirklich auch "demokratische wählen" ... aber das ist ein anderes Thema ...

Mein Anliegen ist: Vielleicht können mir einige Personen hier, es sind ja durchaus sehr interessante wenn auch unterschiedliche Meinungen vertreten, nachvollziehbar aufzeigen, warum sie sich für diese oder jene Partei entschieden haben. Ich wie gesagt, tue mir momentan noch ziemlich schwer dabei, mich festzulegen. Lese zwar relativ viel, komm mir aber doch ab und an etwas verloren vor :(
Vielleicht hilft mir jmd. zurück auf den Weg - ich verfolge auf jeden Fall weiterhin aufmerksam die Diskussion hier :)

h.a.n.d., sax
 
Eine Frage: Wählst du zum ersten Mal auf Bundesebene ?

Zur Wahlentscheidung vieler deiner Mitbürger:

>> Eine Menge Leute schauen in ein reichlich bebildertes Printmedium dessen Namen ich hier nicht nenne will und vergleichen die vereinfachten Wahlprogramme der Parteien nach dem Gesichtapunkt, welche Partei ihnen im Endeffekt noch am meisten Geld in der Tasche überlässt und machen dann ihr Kreuzchen am richtigen(!?) Fleck...

Besuch doch mal diesen Wahlomaten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

nein, ich wähle nicht das erste mal auf Bundesebene ;)
Und nebenbei: ich habe auch zur letzten Bundestagswahl den Wahl-O-Mat befragt und der hat mir damals die FDP ausgespuckt, deren Ansätze ich auch nicht wirklich schlecht finde. Sie haben m.E. nach Ahnung von wirtschaftlichen Angelegenheiten, das meine ich auch heute noch. Nur würde ich gerne, wisse, warum ein Konzept wie das der Linkspartei, das in eine ganz andere Richtung geht und für mich nicht ausschließlich an den Haaren herbeigezogen klingt, nicht wirklich funktioniert? Klar habe ich auch die Aussagen von "nicht finanzierbar" und "Wunschträume, die nach der Wahl zerplatzen" gelesen. Aber stichhaltig argumentiert ist das eben leider nicht. Und überprüfen - und da liegt eines meiner Problem - kann ich das selbst nur schwer, weil mir eben die Grundlagen dazu fehlen.

Ich könnte mich jetzt natürlich auch der Meinung einiger Medien und den restlichen Politikern anschließen, aber ich bin jemand, der gerne zuvor seinen Kopf benutzt, bevor er sich für/zu etwas entschließt ;)
Das was ich z.B. im Fernsehen bisher an Informationen erhalten habe zum Thema Linkspartei, war mehr als mager. Und ein öffentlicher Austausch und Auseinandersetzen mit deren "Konzepten" findet eben auch kaum statt. Das stört mich!
Ein Beispiel:
Da gab es eine Sendung auf N-TV mit Gregor Gysi und Herrn Lafontaine + zwei Moderator, die Fragen gestellt haben. Eine Diskussion über das Programm/Inhalt gab es wenig. Stattdessen wurde das Thema "Fremdarbeiter" angesprochen, das beide aus der Politik damals "geflüchtet" sein sollen, was Herr Lafontaine für eine Aussage bzgl. dem Polizisten, der Gewalt angedroht hatte, getroffen hat etc. und 1/5 der Zeit ging man dann aufs Programm ein - also eigentlich nur dem Steuerkonzept. Ist das ein vernünftiger Umgang? Warum dann nicht sachlich widerlegen, was falsch ist? Da steige ich nicht dahinter

Deshalb bin ich auch schon so gespannt auf die Diskussion mit Herrn Westerwelle, Herrn Fischer und Herrn Lafontaine. Schauen wir mal, ob ich da noch meinen Horizont etwas erweitern kann :)

sax

P.S. Und über die Fakten aus der *hust* Zeitung *räusper*, die mich BILDet, können wir uns zwar unterhalten, hat aber nachdem was ich so gelesen habe, wenig Sinn ;)
 
Siehe in Artikel des Wahlprogramms 1.2:

"Und die Arbeit der Betroffenen soll für sie selbst
und für die Unternehmen --> Mehr Lohn für Arbeitnehmer - lohnender für die Unternehmen? Nein!
lohnender werden – nicht durch Kürzung der Nettolöhne, sondern
durch gezielte Lohnkostenzuschüsse aus öffentlicher Hand. Die Sozialabgaben für
besonders schlecht bezahlte Personengruppen in bestimmten Branchen sind
auf Zeit aus Steuermitteln --> Wie lange? Wie viel Geld? Woher soll das Geld stammen?
zu finanzieren, um zusätzliche Beschäftigung zu schaffen."

"Wir fordern einen gesetzlichen Mindestlohn von nicht weniger als 1400€."
--> Mittlerweile auf 1250€ gesenkt

"In den meisten anderen entwickelten Ländern gibt es ihn [Mindestlohn]."
Hier eine kleine Tabelle: (Quelle: www.wikipedia.de )

Luxemburg 1.403 (Angaben in €)
Niederlande 1.265
Belgien 1.186
Frankreich 1.173
Irland 1.073
Vereinigtes Königreich 1.083
USA 727
Griechenland 605
Malta 543
Spanien 537
Portugal 498
Slowenien 471
Türkei 240
Tschechien 207
Ungarn 191
Polen 177
Estland 159
Slowakei 148
Litauen 125
Lettland 121
Rumänien 69
Bulgarien 61
Russland ca. 10 (300 Rubel)
Schweden, Dänemark Branchenregelungen
Österreich über Sozialpartner
Deutschland (in der Diskussion)
Schweiz (in der Diskussion)

"Jede und jeder, auch jede Familie mit Kindern darf nicht weniger im Monat zur Verfügung
haben als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens vergleichbarer
Familien im Land. Für Alleinstehende sind dies heute mindestens 750 Euro netto im
Monat, für eine Familie mit zwei kleinen Kindern mindestens 1.900 Euro netto.
Die soziale Grundsicherung steht als Individualrecht jeder und jedem zu. Verwandte
sollen nicht als „Bedarfsgemeinschaften“ für das Lebensnotwendige in Haftung
genommen und eigene Anstrengungen zur Alterssicherung nicht belastet werden.
Die Ablehnung unzumutbarer Arbeitsbedingungen darf nicht zum Verlust des
Anspruchs führen; Zwang zur Arbeit lehnen wir ab. Als erste Schritte zu einer tatsächlichen
Grundsicherung fordern wir:
• Anhebung des Arbeitslosengeldes II auf mindestens 420 Euro in Ost und West
(zuzüglich Kosten der Unterkunft),
• höhere Freibeträge für Ersparnisse vor allem zur Alterssicherung,
• eine deutliche Verbesserung der Zuverdienstmöglichkeiten."

--> Keinerlei Angaben zur Finanzierung der gewaltigen sozialrn Ausgaben

So long!
 
Was sagt ihr eigentlich zum unglaublichen Plan des CDU-"Finanzexperten" Herrn Kirchhoff, die Einkommenssteuer für alle auf 25 Prozent zu setzen? Ich halte es klar gesagt für die asozialste Idee, die einen Großverdienerhirn (Ex-Verfassungsrichter) so einfallen konnte. Ich persönlich habe ein Dutzend Kollegen, die momentan schon recht mies verdienen, die im Falle einer solchen Wahnsinnstat sofort ihre dann zu teuren Mietwohnungen kündigen (und WGs aufmachen oder ähnliches) und ihr Auto verticken müssten.

Ich wäre im Falle einer Entscheidung für diese Person als Finanzminister regelrecht entsetzt über einen Wahlsieg der Schwarzen. Das, zusammen mit dem bedingungslosen Gehorsam Richtung Bush und dem rückwärtsgewandten Plan, den regenerativen Energien den Hahn zuzudrehen (Atomkraft juchhuuu), lässt mich zum Gedanken kommen, dass die CDU eigentlich so ziemlich die radikalste, arbeitnehmer- und friedensfeindlichste Partei ist, die man wählen kann.

Ich habe inzwischen echte Angst, wie es um die Menschen stehen wird, wenn die CDU drankäme. Und da das ziemlich wahrscheinlich ist... :(
 
Zuletzt bearbeitet:
@ marxx
Erst das Steuerkonzept lesen und verstehen und dann urteilen. Es ist tatsächlich nur ein Steuersatz von 25% geplannt aber es werden unterschiedliche Prozentsätze vom Einkommen versteuert, was quasi einem drei stuffigen Steuersystem entspricht (15%, 20% und 25%)
Hier nochmal ein >Link< zum nachlesen.
Bislang war ist fest davon ausgegangen das ich entweder die Grünen oder die FDP wähle, aber mit dieser Nominierung von Kirchhof könnte ich mir auch vorstellen das meine kostbare Stimme der CDU zu gute kommt.
 
Bleib doch bei der FDP!
Sie begrüßt einen Finanzminister Kirchhof zu 100%. Dies haben Westerwelle und Solms versichert.
Danke für den netten Link!
 
Ich habe richtig gelesen. Da das Konzept vorsieht Einkommen unter beispielsweise 30.000 Euro höher zu besteuern als jetzt (kann man sich ja ausrechnen) und höhere wesentlich niedriger zu besteuern, bleibt es für mich das was es ist. Hochgradig unsozial. Und Deine Aussage "was quasi einem drei stuffigen Steuersystem entspricht" ist ja wohl lachhaft. Die 15 Prozent gelten "bis 5.000 Euro" - ab dann wird es für Geringverdiener teuer!
 
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