Warum Linux noch nicht bereit für den Desktop ist [Artikel-Link]

Schwachkopp schrieb:
Ja arbeite seit etwas 5 Jahren mit Linux. Ich bin zugegebenermassen manchmal zu faul herauszufinden welche Log-Datei ich denn lesen muesste.

Besser wäre, wenn alles immer ohne Probleme funktionieren würde, aber dazu ist das Ganze zu heterogen. Da hat es Apple deutlich einfacher, was durchaus zum Vorteil gereicht (und gleichsam Nachteil ist).


Schwachkopp schrieb:
Es ist klar dass die Freezes durch den nouveau Treiber verursacht werden. Das laesst sich durch die Logs auch feststellen. Sobald der Unix-Treiber von Nvidia drauf ist stuertzt nichts mehr ab. Aber nervig ist das trotzdem, eigentlich versuche ich proprietäre Sachen zu vermeiden.

Was ist Treiberentwicklung anlangt, gibt es nun mal mitunter grundsätzliche Schwierigkeiten, für die "Linux" nichts kann. Die Entwickler würden liebend gern Hilfe von Nvidia (und anderen Herstellern) annehmen, die aber nicht in der gewünschten Weise erfolgt. Das ist ärgerlich, aber damit muss man leben (bzw. sich Hardware gezielt anhand des Treibersupports aussuchen, bei AMD soll sich hier ja in Zukunft einiges tun).


Schwachkopp schrieb:
Manchmal glaub ich die "sehr viele Menschen" merken gar nicht mehr wie teilweise umstaendlich und verbuggt das ganze ist.

Die großen Distros haben fast durchweg recht einfache Installer. Aber selbst wenn damit alles auf Anhieb funktionieren würde, wäre das für viele immer noch zu kompliziert. Stimmt schon was Torwalds in dem o.g. Video sagt. Du brauchst Geräte, die man einfach benutzen kann. Fertig-PCs gibt es fast nur mit Windows und OS X. Nur wer Interesse hat, installiert sich etwas anderes.
 
"Desktop-Domination" und "bereit für den Desktop" sind ziemlich verschiedene Dinge. Nur fürs erste brauch man vorinstallierte Systeme.
 
benutze jetzt schon paar jahre lang auschließlich linux zu hause..
seit einem arbeitgeber wechsel muss ich leider beruflich windows nutzen.. weil windows infrastruktur.. es ist einfach schrecklich.. mal von der beschränkten usibility des windows desktops abgesehen..
mal eben composer installieren oder ähnliches was abhängikeiten von etwas anderen wie php hat.. ist fast unmöglich.. ist mir zumindenst nicht gelungen.. muss alles auf einer virtuellen linux maschiene laufen..

wenn man beim hardwarekauf auf kompabilität achtet.. läuft im regelfall alles rund.. heißt wenn es nicht rundläuft ist man doch selber schuld..
 
Die Sache ist ja so:

Auch wenn Linux laut offiziellen Quellen nur in 2-5% (die Zahlen schwanken je nach Quelle) - in manchen Foren liest man von ~ 10% Zugriff, wobei hier natürlich jede Menge DualBoot Systeme dazu gehören dürften - ist das eine nicht vernachlässigbare Zahl. 2014 wurden 130 Millionen Rechner verkauft, wenn man diese Zahl als Grundlage nimmt sind das immerhin im schlechtesten Fall 2,6 Millionen Rechner mit Linux als Desktop. Mit diesen Zahlen vor den Augen wird die Diskussion ob Linux als Desktop jetzt versagt hat oder auch nicht meiner Meinung nach gelinde gesagt obsolet.

Auch und gerade deine, Schwachkopp, harschen Worte in deinem ersten Posting. Jeder, der sich schon mal ernsthaft mit dem Thema Linux auf dem Desktop beschäftigt hat weiß sehr genau wo es klemmt und wo die Schwächen sind. Aber es weiß auch jeder ganz genau das es bei weitem nicht so ist wie du hier tust. Eigentlich wäre es jetzt fällig mal wieder den Link "Linux ist nichts für dich - lass es" heraus zu kramen, allerdings kann ich nicht sicher ausschließen das du wirklich beruflich Linux nutzen "musst".

Ich könnte jetzt auch ein paar Dinge aus dem Eingangsposting zerpflücken, vor allem die Geschichte mit den Druckern, allerdings ist mir das jetzt zu mühsam und irgendwie auch sinnlos. Andere Dinge aus dem Link sind so unbedeutend das sie mir als "Ottonormaluser" mit Linux auf dem Rechner noch nie aufgefallen sind. Wie schon mal erwähnt, ich benutze Linux als Desktop zu Hause schon mehr als 10 Jahre und kann sagen das diese Diskussion schon so alt ist... Mir ist es auch mittlerweile schon fast egal was irgendwelche Leute positives und negatives über Linux schreiben und hänge mich nicht mehr rein da das ohnehin nur zum Flamewar führt.
 
Jeder einzelne Punkt in dem Artikel ist aus der Sicht eines Laien 100% legitim.
Man muss als Anfänger sehr viel Zeit investieren um Linux überhaupt zu verstehen und das MUSS man um die Kiste nicht irgendwann gegen die Wand zu fahren. ABER die allermeisten Menschen wollen das garnicht, die nutzen ihren Rechner entweder als Werkzeug um ihre Arbeit zu erledigen oder als Spielzeug. Die interessiert das überhaupt nicht wie irgend etwas funktioniert, Hauptsache es funktioniert.

In Windows installiert man sich einfach den Grafiktreiber. In Linux muss man sich erstmal entscheiden den OS oder den proprietären Treiber zu installieren. Und beim nächsten Start stürtzt X.org ab wegen irgend nem Bug in KMS... kaputt. Und schon sitzt der normale Anwender vor einem unlösbaren Problem. Mit SSH einloggen und Xorg.conf.0 angucken? "Was ist SSH und mit diesem vi kann ich nix eingeben". Und nach vielleicht einer Stunde wird in einem Forum gefragt wie man Linux wieder löscht. Ja isn blödes Beispiel aber irgendwann kommt der Tag an dem irgend etwas nicht funktioniert und dann vergehen womöglich Stunden in denen man nicht seiner Arbeit nachgehen kann.

Es ist genau das gleiche wie z.B. mit Autos, für die meisten ist es einfach nur ein Gerät was einen von A nach B bringt, die interessiert das garnicht wie eine elektromechanische Drosselklappe funktioniert. Dafür ist die Werkstatt da.
Selbst wenn der Laie sich da wahnsinnig drüber googlet wird ihm das nichts nützen weil er das Ganze drumherum nicht kennt. Deswegen sollte man sich auch keinen alten Mercedes kaufen wenn man nicht selber dran schraubt oder niemanden kennt der das kann. Da wird man entweder Unsummen an eine Werkstatt zahlen oder an dem Ding verzweifeln und total wahnsinnig werden.

Im derzeitigen Zustand ist Linux nur was für Nerds.
 
Also, bei mir ist Linux bereit für den Desktop.
Nur für Spiele und Powerpoint (2x im Jahr für Schule) brauche ich leider Windows
 
Zedar schrieb:
Auch und gerade deine, Schwachkopp, harschen Worte in deinem ersten Posting. Jeder, der sich schon mal ernsthaft mit dem Thema Linux auf dem Desktop beschäftigt hat weiß sehr genau wo es klemmt und wo die Schwächen sind. Aber es weiß auch jeder ganz genau das es bei weitem nicht so ist wie du hier tust. Eigentlich wäre es jetzt fällig mal wieder den Link "Linux ist nichts für dich - lass es" heraus zu kramen, allerdings kann ich nicht sicher ausschließen das du wirklich beruflich Linux nutzen "musst".

Das waere auch mehr als unangebracht, denn schliesslich galt meine Kritik Linux und nicht dir persoenlich, wohin das Posten eines solchen Links indirekt als persoenliche Kritik/Angriff an mich aufgefasst werden kann und somit hier nichts zu suchen hat, meiner Meinung nach.
Wer sowas postet braucht sich dann auch nicht ueber Flamewars zu beschweren.

Nimm das was ich geschrieben habe einfach hin als meine nicht-objektive Sicht der Dinge und geh' ausserdem bitte nicht davon aus, dass jeder deine Sichtweise teil:
Aber es weiß auch jeder ganz genau das es bei weitem nicht so ist wie du hier tust.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde da nicht weiter groß eingehen, nur so viel: Die ganzen User die Linux nutzen werden es nicht so sehen wie du. Warum sollten sie dann Linux nutzen? Ich meine damit diejenigen die es aus freien Stücken auf ihren Desktops haben. Wenn Linux so ist wie du es beschreibst, warum existiert es dann überhaupt noch? Novell, Canonical, Red Hat wären schlecht beraten (und wohl auch schon lange aus dem Markt gedrängt) würden deine Aussagen auch nur ein wenig zutreffen.

Nochmal: Es gibt mehr als genug Stellen an denen es zwickt und klemmt, gar so schlimm ist Linux aber nicht. Debian hält sich seit den 90er Jahren. Glaubst du ernsthaft eine Distribution bei welcher das System bei jedem nach eine Standardinstallation freezt würde so lange bestehen bleiben? Das würde doch keiner mehr installieren der auch nur ein wenig bei Verstand ist. Und jetzt schau dir mal die Forks an, die die Kernsegmente 1:1 aus dem Upstream nehmen. Die *buntus und Mint alleine dürften gut 40-60% der benutzten Linuxdistributionen ausmachen.

Das solltest du mal erklären.
 
Abend,

ich habe mich vor zwei Jahren vollständig von Windows gelöst. Der Prozess von Windows auf Linux umzusteigen, hat mich um die 5 Jahre gekostet. Ich bin sehr froh diese Strapazen auf mich genommen zu haben.
Ich nutze Arch Linux auf 3 Rechnern. Auf meinem UX32VD läuft es mit Bumblebee, bbswitch, nvidia treiber und mesa-lib hyperstabil und schnell.
Auf meinem neuen Dell XPS13 läuft es hyper stabil und schnell. Selbst auf meinem alten schwachen EeePc901 ist es für Atom270 Verhältnisse erstaunlich schnell.
Keine Probleme, alles läuft super.
Auf der Arbeit habe ich auch Arch Linux zu laufen. Ich werde nie wieder was anderes verwenden.
Kann die Probleme, die einige haben, nicht nachvollziehen. Bleibt lieber bei Windows. ;)
 
@Tersus: Welche Oberfläche?

@all:
Muss man eigentlich immer noch tausende Tools installieren für einen halbwegs vernünftigen Energiehaushalt?
Kann man mittlerweile das Level von Windows erreichen?

PS: Gut, dass es so viele Geräte gibt, die eine Nutzung wie das Surface erlauben - nur mit Linux ;)
 
Ich schätze mal du beziehst den Energiehaushalt auf Laptops? Falls dem so ist lautet die antwort ja schon seit mindestens 2011, denn seit dem nutze ich schon "tlp". Ist ein kleines Programm das man installiert und gut ist.

Edit:
@LorD-AcE hast recht, das hieß tlp, habs direkt verbessert.
 
Zuletzt bearbeitet:
"tpm"? Ich kann dazu nix finden ausser Thema TrustedPlatformModule.
 
The Ripper schrieb:
@Tersus: Welche Oberfläche?
Hauptsächlich i3wm. Nebenbei ist noch XFCE installiert, damit meine Partnerin klar kommt. KDE hatte ich vor kurzem auch installiert. Diese UI wirkt erstaunlich sauber und schick, ist für mich persönlich jedoch nur Schnick Schnack. ;)

The Ripper schrieb:
Muss man eigentlich immer noch tausende Tools installieren für einen halbwegs vernünftigen Energiehaushalt?
Kann man mittlerweile das Level von Windows erreichen?

Aus meiner Sicht zu min. 100%. Ich gehöre zu den Wenigen, die behaupten, die Laufzeiten seien sogar besser, wofür ich allerdings keine Belege habe. Diese Ansicht ist rein subjektiv. Außerdem bin Windowsfeind, weshalb diese Aussage noch mehr mit Vorsicht zu genießen ist.

Mein XPS13 schafft 12h. Den lade ich echt selten. Wenn jemand meint, die Laufzeiten seien unter Linux schlecht, dann hat er einfach keine Ahnung von Linux.
 
... dann hat er einfach keine Ahnung von Linux.



Da ist es wieder, das "Totschlagargument" der Linux -Anhänger. Funktioniert das OS nicht, dann ist natürlich der Benutzer schuld, er soll sich ja hinsetzen und Google bemühen und solange daran spielen bis es eventuell funktioniert.
 
jodd schrieb:
... dann hat er einfach keine Ahnung von Linux.



Da ist es wieder, das "Totschlagargument" der Linux -Anhänger. Funktioniert das OS nicht, dann ist natürlich der Benutzer schuld, er soll sich ja hinsetzen und Google bemühen und solange daran spielen bis es eventuell funktioniert.

:D

So streng darfst du das nicht sehen. Las sich vielleicht böser, als es gemeint war. ;) Ich denke da nur immer wieder an einen ehemaligen Mitstudenten, der, wie ich auch für kurze Zeit, das XPS13 9343 besaß. Er gab es zurück, weil der Akku bei ihm unter Linux angeblich nur 4h hielt, unter Windows hingegen doppelt so lange. Er meinte, sich gut mit Linux auszukennen, was ich im genauen Dialog als Überschätzung herausstellte. Aber jedem von den katastrophalen Laufzeiten erzählen. :rolleyes: Aber gut, ist reiner OS Terror.

Ich bin da mittlerweile sehr entspannt. Soll jeder das OS nehmen, dem er vertraut. :)
 
@jodd

Ist es unter Windows etwa besser, wenn ein Fehler auftritt? Da muss man auch Googeln oder wie hier in einen Forum Hilfe suchen.

Also was soll so eine Aussage?
 
Zedar schrieb:
Die ganzen User die Linux nutzen werden es nicht so sehen wie du. Warum sollten sie dann Linux nutzen?
Die Frage ist wie ein Zirkelschluss. Ja, die meisten, die es benutzen, werden es anders sehen als ich sonst wuerden sie es nicht benutzen (mal alle Masochisten und Personen, die es verwenden muessen aussen vorgelassen).
Vielleicht liegts auch daran, dass diese User geringere Qualitaetsansprueche, eine hoehere Frustrationstoleranz oder ganz einfach eine idealistischere Eingestellung haben als ich.

Zedar schrieb:
Novell, Canonical, Red Hat wären schlecht beraten (und wohl auch schon lange aus dem Markt gedrängt) würden deine Aussagen auch nur ein wenig zutreffen.
Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich die Dienstleistungen dieser Unternehmen und die Anwendungsfaelle nicht genau genug kenne.
Man kann hier sehr schnell zu falschen Schlussfolgerungen kommen, daher lass ich das lieber und schreibe ausschliesslich warum Linux imho noch nicht bereit für den PRIVATEN Desktop ist (nur etwas drastischer ausgedrueckt :D).

Zedar schrieb:
Glaubst du ernsthaft eine Distribution bei welcher das System bei jedem nach eine Standardinstallation freezt würde so lange bestehen bleiben? Das würde doch keiner mehr installieren der auch nur ein wenig bei Verstand ist.
Ich habe ja auch nicht behauptet das waere bei jedem so aber selten scheint es auch nicht gerade zu sein sonst wuerde mir Google nicht ueber 400'000 Treffer anzeigen wenn ich nach "nouveau driver freeze" suche.
Da findet man zu praktisch allen grossen Distributionen Bugreports, die in etwa das selbe Problem beschreiben und das ueber einen Zeitraum von mindesten 6 Jahren hinweg.

@obz245
Nach meiner Erfahrung ist es besser unter Windows. Die Chance den Fehler mit Hilfe der GUI zu beseitigen ist doch relativ gross. Das schafft man oft noch selber weil die Eingabemenge begrenzt ist.
In Linux endet das haeufig in einem "Konsolengemetzel". Zudem ist Windows weit weniger stark fragmentiert, hat aber gleichzeitig mehr Desktopnutzen. Beides erhoeht die Wahrscheinlichkeit schnell Hilfe zu finden falls doch mal Google oder ein Forum genutzt werden muessen.
 
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