mischaef schrieb:
Die Mitglieder der Linux-Community auf die das zutrifft.
Das ist für sich genommen aber auch elitäres Denken von dir, darauf wollte ich hinaus
mischaef schrieb:
Ein OS ohne Desktop soll einfach sein? Da müsste der Nutzer sich auch erst drumm kümmern. Ist wie ein Auto ohne Sitze.
Yepp, das OS ist super einfach, weil man alles weg lässt was irgendwie überflüssig ist. Das macht das System super einfach, weil die wichtigen Elemnte sofort zu erkennen sind. Ich konnte das vor vier Jahren auch noch nicht glauben und sah das wie du, aber es ist tatsächlich so.
Was du als einfach empfindest, ist eine vordefinierte Erwartung, eine Erfahrung, die einfach reproduziert wird. Das erzeugt die Illusion von Einfacheit, obwohl das dahinter liegende riesig und komplex ist. Verstehst du: Ich meine mit einfach das System an sich, du meinst die Erfahrung.
Weil das System an sich aber einfach konzipiert ist, lässt es sich einfach bedienen und auch erlernen. Aber trotzdem steht es konträr zu deiner Erwartung.
mischaef schrieb:
Ich habe zwei Tage damit vergeudet, Linux MInt auf meinem alten Notebook so performant wie Win 7 oder 8 zum laufen zu bekommen. Es hat nicht funktioniert - es war sogar schlechter als mit Win 10. Die Zeit hätte ich sinnvoller verbringen können - z.B. Geld verdienen.
Warum willst du, ohne Vorkenntnis, an einem fremden Motor rumwerkeln? Dass da nix gutes bei rauskommt, liegt doch irgendwo auf der Hand. Es ist das was ich immer sage: Wer versucht seine Windows-Erfahrung in Linux zu projizieren wird scheitern, zwangsläufig. Bin ich selber, bestimmt, 4-5 mal. Du musst erstmal damit beginnen, zu verstehen, warum es nicht so performant läuft, bevor du anfängst, das Problem beheben zu wollen.
mischaef schrieb:
Oh, ein Eigentor. Dann kann Linux so einfach ja nicht sein.
Das hängt davon ab, was du in den Begriff einfach hinein definierst. Linux ist sehr einfach, aber eben ganz anders. Das ist als würde man eine Sprache verurteilen, nur weil man sie nicht beherrscht. Es ist einfach, nur anders. Darum reden wir im Kern aneinander vorbei. Für dich ist Linux kompliziert, weil du es noch nicht kannst.
mischaef schrieb:
Und wie viel Zeit und Wissen musstest Du reinstecken? Ich eine Stunde und kein Vorwissen. Und auch das Teil macht genau was ich von ihm will.
Aktiv: Garkeine
Es sind aber zwei Jahre aktive Manjaro-Nutzung vorausgegangen. Das hat genug Erfahrung gebracht um das Derivat hinter sich zu lassen. Und im ersten Jahr habe ich es auch so gehalten wie viele das eigentlich wollen, bloß keine Konsole nutzen.
mischaef schrieb:
Das ist aber Deine eigene Entscheidung.
Und dann stellt man irgendwann fest, dass die Leute in den Foren keinen Qutasch erzählen und es wikrlich viel viel effizienter ist. Darum hat sie sich als immer wiederkehrendes Werkzeuge mittlerweile bei mir etabliert. Nötig wäre sie wohl nur in Ausnahmefällen.
mischaef schrieb:
Dann musst Du aber auch akzeptieren, dass Linux eben nichts für jedermann ist.
Tue ich. Ich kann MacOS auch nicht benutzen und verschwende keine Lebenszeit damit es zu erlernen
Linux will dir ja keiner aufzwingen. Ich denke du und viele andere fühlen sich einfach nur enttäuscht, weil die Community stets von der Einfachheit spricht und das von Linux mutmaßlich nicht eingehalten wird, aber schon hinsichtlich dieses Begriffes keine Kongruenz in der Debatte besteht.
mischaef schrieb:
Es ist der Widerspruch: Ubuntu und Mint wollen einfach sein, sind sie im Grunde aber nicht. Ja, man bekommt einiges dabei, was direkt funktioniert. Aber wenn man nur ein wenig davon abweicht, fängt es an.
Sie sind ja auch einfach, aber im Kern eben völlig anders. Was erwartest du denn von "einfach"? Ein Windows-klon ohne Microsoft? Hier fängt dann aber wieder genau das an was ich oberen bereits meinte:
mischaef schrieb:
Lüftersteuerung bei einem ThinkPad? TPFC installieren und das Teil ist ruhig(er) - 30 Sekunden. Linux Mint?
Windows in Linux = Broke
Du kannst keine Lösung finden, wenn du das Problem nicht definieren kannst. Diese Herangehensweise funktioniert nicht. So habe ich das früher auch immer mit Linux gemacht, ohne Erfolg. Es hat am Anfang keinen Sinn sich an solchen Kleinigkeiten aufzuhängen. Am besten schluckt man sowas erstmal und ignoriert es. Eine Lösung gibt es in 99,9% der Fälle, aber dafür muss man das Problem auch verstehen. Sonst kopiert man Code aus dem Internet und wundert sich, dass das nicht klappt.
mischaef schrieb:
Einen gabzen Abend rumprobieren.
Als ich das erste Mal mein System chrooten wollte hat das sechs Stunden gedauert. Ich habe nicht verstanden was ich da mache. Das ist einfach der Lerneffekt. Jetzt dauert es keine fünf Sekunden mehr, weil ich weiß, was ich da mache und wofür.
mischaef schrieb:
Es geht darum, was teilweise Neulingen unterstellt wird und wie mit ihnen umgegangen wird.
Weil es sich immer wieder wiederholt: Geht nicht, ist kompliziert, Linux ist Scheiße. Was glaubst du wie ermüdend das auf der anderen Seite ist? Immer wieder bekomme ich zu lesen, dass meine OS-Erfahrung minderwertiger sei als die von Windows, weil ich soviel mit der Konsole frickeln müsste, das System permanent repariert werden will usw.
Aber eins kann ich dir sicher garantieren: Wer wirklich Hilfe will, der bekommt sie auch, felsenfest!! Mir wurde immer geholfen, auch wenn die Antwort nur aus einer Zeile Code bestand. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe.
mischaef schrieb:
Genauso wie die, die meinen, dass die Neulinge alles direkt mitbringen sollen oder alles im Selbststudium machen sollen.
Die Basics stehen überall, es gibt Bücher, Videos, das halbe Internet ist voll und man kann sogar Abendkurse belegen. Mir hat man Windows damals in der Schuld beigerbacht, wir hatten ein extra Unterrichtsfach dafür. Linux musste ich selber erlernen. Man bekommt seine Linuxerfahrung eben nicht einfach in den Schoß gelegt.
Ganz viel erledigt sich einfach durch Erfahrung. Erstmal machen und anfangen, eins nach dem anderen, nicht gleich Alles auf einmal wollen. Ganz oder garnicht, so wird das nix. Ich habe mein Manjaro bestimmt auch fünf, sechs mal neuinstalliert, bevor ich wusste, dass das garnicht nötig gewesen wäre.
Taron schrieb:
Aber es gibt ja offenbar ein Bedarf an gut bedienbaren Alternativen zu Windows.
Dann geh hin und mach es. Mal sehen wie viele Investoren du findest...
Es gibt doch keinen Adressaten für diese Forderung. Jeder der das tatsächlich versucht verbrennt sich gefährlich die Finger oder glaubst du Microsoft schaut tatenlos zu, wie man versucht ihnen Marktanteile abzujagen? Dann gibt wieder ein neues proprietäres Feature und die Sachen ist gelaufen.
Taron schrieb:
Warum sich die "Community" nicht mal zusammenrauft und das Premium-Linux entwickelt, ist mir auch ein Rätsel.
Weil diese Community keine homogene Gruppe. Jeder ist frei und kann das machen was er will und für nötig erachtet. Darum gibt soviele Derivate. Wer soll denn bestimmen was das "Über"-Linux ist? Das ist Politk und hat keine technischen Hintergründe. Vor allem besteht für Linux-Nutzer dazu auch keine Notwendigkeit. Je tiefer man eintaucht, desto eher ist man in der Lage, sich einfach alles so zu basteln wie man es gerne hätte. Linux ist kein Produkt wie Windows, mit einer vordefinierten Erfahrung, es ist das was das Individuum daraus macht und dafür muss man artikulieren was man will. Der Berg gewegt sich nicht zum Propheten, tut er nie.