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habe eine allgemeine Frage und denke, hier ist sie gut aufgehoben:
Als ich mich zuletzt näher mit Hardware beschäftigt habe, war es so, dass CPUs mit zunehmender Zahl
an Kernen nicht so hoch takten konnten. Bei den neueren Ryzen CPUs zumindest, ist es ja andersrum.
Wie kommt das auf einmal?
lies dir mal durch was chiplets sind...
Und was binning ist.
Beides klug kombiniert fuehrt zu deiner Beobachtung.
Dazu kommen natuerlich die Psyche und die Marketingabteilung
Die kleineren CPU´s könnten genauso schnell rennen (vom Takt her) wie die großen. Aber dann würden die größeren relativ gesehen unattraktiver und nicht mehr so oft gekauft werden!
Er meint wohl den Umstand, daß bei den aktuellen Ryzen CPU´s die Versionen mit mehr Kernen auch gerne noch mit einem höheren Boost- Takt angeboten werden. In der Regel war es doch meist so, daß die Prozessoren mit immer mehr Kernen auch immer mehr niedriger getaktet waren. Da wurden doch 16, 20 oder noch mehr Kerner vielleicht nur noch mit der halben Taktfrequenz verkauft als ihre 4- oder 8- Kern Pendants, weil es technisch damals nicht viel anders ging.
Die kleineren CPU´s könnten genauso schnell rennen wie die großen. Aber dann würden die größeren relativ gesehen unattraktiver und nicht mehr so oft gekauft werden!
nicht nur das, des öfteren kommt es auch vor, das die kleinen teildefekte Größere sind, wo dann Teile deaktiviert worden und die CPUs entsprechend kastriert wurden.
Oder wo alles funktioniert hat, aber die Güte nicht erreicht wurde und fehlerfrei nur niedrigere Takte erreicht werden können und durch die Kastration auf einen kleinen Typ die so dennoch verwertet werden konnten.
Das ist immer noch so. Siehe beispielsweise Threadripper und Epyc.
Die Consumer-CPUs haben zwar heute mehr Kerne als "damals", sind aber im Gesamtbild bei weitem keine "Kernmonster". Dementsprechend sind die Frequenzen dort von Binning, Marketing etc. abhängig, wohingegen die richtig Großen niedriger takten um mehr Kerne in einem bestimmten TDP-Korsett unterzubringen.
Genaugenommen hat sich überhaupt nichts geändert. Auch damals hatte der i7 einen höheren Takt als der i3, aus den selben Gründen wie heute. Du vergleichst damalige Profi-Produkte mit heutigem Consumer-Standart.
Die kleineren CPU´s könnten genauso schnell rennen (vom Takt her) wie die großen. Aber dann würden die größeren relativ gesehen unattraktiver und nicht mehr so oft gekauft werden!
Beispiel - mein erster Ryzen 5 3600 konnte keine 4,2GHz allcore stabil (nur im Automatikmodus auf wenigen Kernen), ein 3950X aus derselben Generation derweil geht bis 4,7GHz ab Werk...
Im Ryzen 5 3600 sind halt welche der schelchtesten Chiplets die aus den Fabriken gekommen sind gelandet und das hat man auch gemerkt.
Naja, was so 2016 rum. Da war es so, dass die CPUs mit mehr Kernen langsamer liefen, als CPUs mit weniger Kernen. Der Ryzen 9 5950 läuft aber z.B. mit 4,9 GHz Turbo und der 5600X nur mit 4,6 GHz, oder würde der auch 4,9 GHz schaffen?
Rickmer schrieb:
Nö, Binning sei Dank.
Beispiel - mein erster Ryzen 5 3600 konnte keine 4,2GHz allcore stabil (nur im Automatikmodus auf wenigen Kernen), ein 3950X aus derselben Generation derweil geht bis 4,7GHz ab Werk...
Im Ryzen 5 3600 sind halt welche der schelchtesten Chiplets die aus den Fabriken gekommen sind gelandet und das hat man auch gemerkt.
Also vergleichst du Core X bzw. Xeons mit Mainstream Ryzen. Das war damals eben das technische Maximum. Selbst ein Ryzen 9 5950X ist weit vom heutigen Maximum entfernt. Core X ~ Threadripper / Xeon ~ Epyc.
Die Werte hier gelten nur für Belastung auf einem (!) Kern. Somit ist dafür fast egal, wie viele Kerne die CPU insgesamt hat, der hohe Takt liegt nur auf einem an.
Je mehr Kerne beansprucht werden, desto niedriger takten die CPUs dann auch (weil sie in thermische und/oder strom limits laufen). Und dann ist die Staffelung wieder wie erwartet -> je mehr Kerne, desto weniger Takt.
Bei den Ryzen kommt dazu, dass noch Binning betrieben wird, also Auslese der Chips bzw Chiplets nach Güte. Bessere Chiplets kommen dann in die höheren Modelle. Die können dann etwas höher takten, eben weil sie danach ausgewählt wurden.
Bzgl 5600X OC: manche schaffen 4.9GHz, aber sicher nicht alle. Zumal dieser Takt eben nur auf für singlecore Belastung garantiert wird. Bei OC also eh nicht so leicht erreichbar, da man nicht genug Kontrolle darüber hat.
Ergänzung ()
Tettroff schrieb:
Heißt also, selbst der R5 3600 ist ein 3950X mit deaktivierten Kernen?
Nein, bzw jein. Der 3600 hat ein einziges Chiplet mit 6 von 8 aktivierten Kernen.
Der 3950X hat zwei Chiplets mit je vollen 8 von 8 Kernen.
Somit muss AMD für einen 3600 gar keinen (ehemaligen) 3950X teil-deaktivieren, sondern sie wählen im Voraus schon aus, welche Chiplets die Güte des jeweiligen Modells erfüllen.
Binning erfolgt da pro Chiplet, und diese werden dann je nach Qualität mit einem IO Chiplet zur vorgesehenen CPU kombiniert.
3600er werden also aus Chiplets gefertigt, von denen bereits bei der Produktion klar ist, dass sie nicht für mehr reichen.
Die höherwertigeren CPUs bekommen tendenziell hochwertigere CPU-Dies. Jene CPUs können dann natürlich mit höheren maximalen Taktraten spezifiziert werden. Heißt natürlich nicht, dass eine kleinere CPU nicht auch in der Lage wäre diese Taktraten zu schaffen..
Bei Multicore-Last und entsprechender Begrenzung durchs Powerlimit spielt die Die-Qualität durchaus auch ne Rolle, was da am Ende für Allcore-Taktraten anliegen.
Mich nervt das auch. Will man die höchste SC-Leistung muss man die CPU mit den meisten Kernen kaufen.
Und dabei wäre es für Intel und AMD kein Problem, einen 5650X oder 12450-irgendwas als "Sondermodelle" mit weniger Kernen aber Taktraten der Spitzenmodelle herauszubringen.
Du, die AMD-CPUs sind relativ frei "konfigurierbar"...
Im Endeffekt reden wir über paar 100 MHz und gerade die AMD-CPUs sind derart dicht beieinander. Auch bei der SC-Leistung. Da sind es 8% zwischen 5600X und 5950X. So schrecklich jetzt nicht.
Aber wie gesagt: Es hindert dich niemand daran, deine CPU so einzustellen, das sie im SC höher taktet. Aufgrund des Chiplet-Design bin ich mir aber recht sicher, dass 1-Chip-Designs, sich da schlicht auch schwerer tun. Auch bei SC-Auslastung ist ja nicht nur ein Kern dauerbelastet, sondern es wird quasi jeder mögliche Kern durchgesprungen... Und thermisch dürfte da das 2-Chip-Design der zwei größeren CPUs einfach gewinnen.
Aber im Endeffekt ist es Modelldifferenzierung fürs Marketing. Die selbe Frage könnte man auch bei Apple stellen, warum nur das Pro das 120 Hz Display bekommt. Irgendwelche Verkaufsargumente muss es halt für die teuren Modelle auch geben...
Und dabei wäre es für Intel und AMD kein Problem, einen 5650X oder 12450-irgendwas als "Sondermodelle" mit weniger Kernen aber Taktraten der Spitzenmodelle herauszubringen.