Was ist an unseren (Haupt-)Schulen los?

Schlimm finde ich auch diese Schubladenschieberei schon in der 4. Klasse (Grundschule). In einem solchen System wäre ich wahrscheinlich auf der Hauptschule gelandet, denn bis zur 4. war ich damals ein ziemlicher Raubauke in der Schule/ ausserhalb der Schule mit häufigen Fachlehrertadeln. Gut eigentlich warens eher harmlose Sachen, doch DDR war nunmal extrem disziplinarischer, sowohl im Unterrricht, als auch ausserunterrichtlich. Hat mir aber nicht geschadet, im Gegenteil. Das erkennt man natürlich meist erst im Nachhinein. ^^
Das änderte sich dann jedenfalls schlagartig durch Umzug und folglich Schulwechsel und ich wurde zum sehr guten Schüler.

Will damit sagen, in der 4. Klasse kann man eigentlich noch überhaupt nichts entscheiden und voraussagen, weder Eltern, noch Lehrer, noch aktuelle Zeugnisse.
Hauptschule gehört meiner Meinung nach abgeschafft. Und diese Länderkompetenz soweiso. Bin auch für ein bundesweit einheitliches Schulsystem. Schule ist Bundessache, keine Ländersache! Diese elende Kleinstaaterei nervt manchmal echt. Würde sogar etliche Bundesländer zusammenlegen. Spart nicht nur Kosten und Zeit.
Leider wird ja hier eher das Gegenteil von Vereinheitlichung gefördert. Deutschland war schonmal weiter. :(
 
Bin auch für ein bundesweit einheitliches Schulsystem. Schule ist Bundessache, keine Ländersache!
Da stimme ich dir absolut zu, es kann nicht sein das man in einem Bundesland ne höhere Ausbildung braucht um zu studieren als in einem anderen, es kann auch nicht sein das ein Abitur in Bundesland a, mehr zählt als ein Abitur in Bundesland b, und und und.
 
Relict schrieb:
Will damit sagen, in der 4. Klasse kann man eigentlich noch überhaupt nichts entscheiden und voraussagen, weder Eltern, noch Lehrer, noch aktuelle Zeugnisse.

Und ab wann kann man das bitte?
Irgendwo ist immer ein Schnittpunkt bzw. eine Grenze. Und egal wo du sie auch ansetzen wirst, es wird immer wen geben der sich daran stört. Was wäre nach der 5. oder 6. Klasse anders? :freak:
Wenn ich sehe das meine Tochter in der 5. Klasse Gymnasium bereits mehr Deutsch Grammatik hinter sich hat als so mancher Hauptschüler nach der 9. Klasse, frage ich mich schon was eine Verschiebung bringen soll ohne das auch gleich das Niveau wieder herabgesetzt wird, weil ansonsten wieder zuviele auf der Strecke bleiben würden.

Hauptschule gehört meiner Meinung nach abgeschafft.
Ach, und durch was ersetzen wir es dann?
Schrauben wir dann die Leistungen hoch auf Realschulniveau oder senken wir es auf Hauptschulniveau oder treffen wir uns in der Mitte? :freak:

@ 10tacle

Wen interessiert das Abiturzeugnis noch nach dem Studium?
 
Zuletzt bearbeitet:
zum Thema bessere Lehrer:

ich kenne da einen Fall, da wurde im Lehrerkollegium diskutier ob man nicht bei offener Tür unterrichten kann. Dies wäre ein offeneres Klima und nicht so eingesperrt im Raum. Fast alle Lehrer waren dagegen.
Im gleichen Lehrerkreis wurde darüber diskutiert, dass irgendwelche Leute von der Schulbehörde Unterrichtsbesuche machen und hinterher die Schule ein allgemeines Bewertungsprofiel ihres Unterrichts bekommt (ohne Nennung von Lehrernamen)
Wieder fand die Mehrheit dies scheiße. Und warum?
Die Lehre die damit ein Problem haben sind meiner Meinung nach fall oder unfähig. Wenn sie ordentlichen und guten Unterricht machen würde, wieso sollten sie dann da was gegen haben?
Viele Lehrer machen seit Jahren jedes Jahr das gleiche mit den Schüler. Wahrscheinlich verwenden manche nicht mal eine Minute Zuhause um überhaupt den Unterricht vorzubereiten. Teilweise werden seit Jahren die gleichen alten Arbeitsblätter verteilt. Nix mit Fortbildung für sich selber! In der freien Berufswelt wäre jeder Arbeitnehmer schon längst gekündigt worden. Und auch die Überwachung der Arbeit ist hier normal, wieso soll dann nicht auch mal ein Lehrer beurteilt werden wie er arbeitet.
Das gleiche gilt für Bewertungsbögen für die Lehrer. kaum ein Lehrer will, dass die Schüler ihnen Noten geben. Wieso nicht? Sowas sollten sie doch als verbesserungsvorschläge sehen und demnach ihren Unterricht anpassen. selbst an meiner FH werden die Profs von ihren Studenten am Ende des Semesters bewertet. (ob sie dadurch besser werden weiß ich aber nicht :D )
Daher würde ich es gut finden, wenn Lehrer leistungsbezogen bezahlt würden.

Außerdem sind die Schüler für viele Lehrer nur eine Note auf dem Papier ohne sich mal mit den Schülern zu beschäftigen und zu gucken wieso er z.B. nicht aufzeigt. Ist er vielleicht schüchtern? dann sollte ich ihn zwischendurch mal dran nehmen. Nein, bei denen geht das anders. Du zeigst nicht auf? OK bekommst du ne Note schlecht auf dem Zeugnis.
Oder Fälle wo der Schüler aufzeigt und was falsches sagt kommt dann vom Lehrer der Spruch:"Hallo, das ist ja wohl total falsch"
Das kann man ja wohl auch anders sagen! Kein wunder dass viele Schüler bei so einem Lehrer nicht aufzeigen. Viele haben nämlich Angst etwas falsches zu sagen. Wenn ich dann auch noch befürchten muss so nen Spruch zu hören, dann würd ich auch nicht mehr aufzeigen.
 
Die Förderalismuskonferenz hat dem deutschen Bildungssystem einen Bärendienst erwiesen. In einem Land wie Deutschland sollte es einheitliche Bildungsstandards geben.

Eine Einteilung in Leistungsstufen halte ich für sinnvoll. Ob dies nun in der 4., 5. oder 7. Klasse passiert ist dabei unerheblich.
Dabei finde ich es jedoch wichtig, dass die Durchlässigkeit in beide Richtungen bestehen bleibt. Somit ermöglicht man auch "Spätzündern" das Abitur.

Weshalb Hauptschulen ihren vormals guten Ruf eingebüsst haben und auf das Niveau von Sonderschulen gesunken sind ist nicht so einfach zu erklären.

Das Leistungsniveau der Abgänger scheint jedenfalls nicht mehr ausreichend für einfache Jobs zu sein.

Logisch ist jedoch, dass keine Schulform in der Lage ist, Erziehungsdefizite im Elternhaus auszugleichen. Die Frage stellt sich für mich eher so: "Was ist mit unserer Erziehung los?"
Wenn Werte, Ziele oder einfach nur Sprache (von Kunst oder Kultur ganz zu schweigen) nicht vermittelt werden, was soll denn da noch passieren?

Dann führt der Weg halt ins "Auffangbecken". Die Hauptschule kann schlicht und einfach, unter diesen Vorraussetzungen ihren Bildungsauftrag nicht erfüllen.

MFG
 
e-ding schrieb:
Logisch ist jedoch, dass keine Schulform in der Lage ist, Erziehungsdefizite im Elternhaus auszugleichen. Die Frage stellt sich für mich eher so: "Was ist mit unserer Erziehung los?"

Nur, hier hast du die Rechnung ohne den Wirt gemacht, auch wenn du recht hast.

Wir haben ja nicht nur einen stetigen Wertewandel in unserer Gesellschaft, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel.

War die Rolle der Frau bis vor wenigen Jahrzehnten maßgeblich klar definiert und reichte i.d.R. das Einkommen des Mannes aus um eine Familie ernähren zu können, laufen die Dinge heute anders.
In vielen fällen müssen 1,5 - 2 Einkommen her um die Familie zu ernähren und Miete bzw. das Häuschen zu bezahlen. Daher wird der Ruf nach Vollzeitbetreuung durch Eltern für Kindergärten und Schulen immer lauter.
Wo findetet denn dann aber noch Erziehung statt? Sicherlich nicht mehr zuhause und in der Familie.
Aber sollten Kindergärten und Schulen die ja als Betreuungs- und Bildungseinrichtung gedacht waren nun auch noch das Defizit der Erziehung ausgleichen? Und "wie" sollte das bewerkstelligt werden?
Machen wir also demnächst wieder die Töchterschulen und Kadettenanstalten wieder auf? :freak:
 
@Tiu

Mit dem Werte- und Gesellschaftswandel hast Du natürlich Recht.

Es gab vor kurzem auf SpOn (die exakte Quelle habe ich leider nicht mehr) einen kurzen Artikel über Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen verschiedener "Schichten".

In einer britischen Studie wurden Kinder von 3 Jahren untersucht und dabei nachgewiesen, dass die Kinder aus "bildungsfernen Schichten" im Vergleich zu Nachklommen von Akademikern, bereits bis zu einem Jahr Rückstand zu diesen hatten. In dem Zusasmmenhang kam auch der Begriff "wertefreie Erziehung" auf.

Hier stellt sich die Frage, ob eine staatliche Betreuungseinrichtung nicht besser gewesen wäre. Ersetzen kann sie die Erziehung im Elternhaus natürlich nicht.
Bei diesem Thema ist zu differenzieren. Die Hauptschulen völlig losgelöst vom gesamten Bildungssystem zu sehen bringt dabei wenig Erkenntnis. Eigentlich muss man die Diskussion, um den von Dir beschriebenen Werte- und Gesellschftswandel ergänzen.

Die Schuld bei nur einer Institution oder Gruppe, ganz beliebt sind hier die Lehrer, zu suchen trifft bei weitem nicht den Kern.

MFG
 
Tiu schrieb:
Und ab wann kann man das bitte?

In der 10. Klasse denke können das der doch gereiftere Schüler selber und dessen Zeugnisse entscheiden und er seinen weiteren Karriereweg frei bestimmen. In der 4. Klasse kann/ darf man nicht wirklich verhängissvolle Urteile über das Kind fällen.

Tiu schrieb:
Ach, und durch was ersetzen wir es dann?
Schrauben wir dann die Leistungen hoch auf Realschulniveau oder senken wir es auf Hauptschulniveau oder treffen wir uns in der Mitte? :freak:

Ersteres. Realschule wenigstens wie bisher. Und wie ich schrieb alternativ Hilfs-/ Sonderschule, für tatsächlich geistig- oder körperlich stark behinderte, die eben gesonderte Betreuung benötigen.
Ein Hauptschüler kann auch die Realschule bewältigen, mit einem einflussreichen und gut ausbildeten Pädagogen-Netzwerk inkl. ausserunterichtlicher Betreuung/ Organisation und Freizeitgestaltung. Dies fehlt ja hier leider und wird unfähigen, egoistischen oder gar desinteressierten Eltern überlassen. Da kann man sich aufregen wie man will, es geht am Ende vorallem um die Zukunft des Kindes und nicht irgendwelchen elternlichen Interessen, Machtgehaben und Allüren. Ein Kind ist ein freier Mensch und nicht Eigentum der Eltern.
Wenn ich sehe das zb. muslimische Mädchen aus Schwimmunterricht und Klassenfahrten ausgeschlossen werden können, könnt ich kotzen. Freiheit ist gut, aber zuviel ist schlecht, schlecht für das Kind. Da brauchen wir uns auch nicht noch wundern. Jeder sollte uneingeschränkt gleiche Chancen für seine Entwicklung und Zukunft bekommen. Im Notfall auch per Gesetzeszwang, wie eben die Schulpflicht ansich ja auch schon. Weder Geld, noch familäre Zustände dürfen darauf negativen Einfluss nehmen können.

Hauptschule ist nix halbes und nix ganzes. Es bleibt ein schlechter Kompromiss und nichtsnutzende Zeitverschwendung.
Hochgebildete Wunderkinder können ja weiterhin ihre "Hochgebildeten-Schule" oder Sonderschule besuchen, da sie weder im Gym noch in der Realschule ausgelastet und gefördert wären, dies stellt dann den Gegenpol - das andere Extrem zu Hilfsschule dar. Überflüssigerweise haben wir dies ja alles hier extra noch. :freak:

Und ich sag mal so, in der DDR hat die "Realschule" (POS) erwiesenermaßen den allerwenigsten geschadet, eher im Gegenteil, seinen Facharbeiter hat noch jeder geschafft und wer mehr wollte ging dann anschliessend noch 2-3 Jahre auf die EOS fürs Abitur.
Die wenigsten sind dumm geboren, werden eher dumm "gemacht".
 
Zuletzt bearbeitet:
Relict schrieb:
In der 10. Klasse denke können das der doch gereiftere Schüler selber und dessen Zeugnisse entscheiden und er seinen weiteren Karriereweg frei bestimmen. In der 4. Klasse kann/ darf man nicht wirklich verhängissvolle Urteile über das Kind fällen.

Was ist daran verhängnissvoll?
Also, da es mehr als genügend Kinder gibt, welche die Realschule bzw. das Gymnasium schaffen, kann daran wohl nicht viel verhängnissvoll sein. Zudem hat JEDER Jugendliche die Möglichkeit nach der 9. Klasse Hauptschule bzw. 10. Klasse Realschule seinen weiteren Werdegang mit zu bestimmen. Mittlere Reife (Fachschulreife) oder Abitur (Fachabitur) können NAHTLOS errreicht werden. Wo also ist das Problem? :freak:

Ein Hauptschüler kann auch die Realschule bewältigen, mit einem einflussreichen und gut ausbildeten Pädagogen-Netzwerk inkl. ausserunterichtlicher Betreuung/ Organisation und Freizeitgestaltung.

Sicher, "kann" er das, dass kann er aber auch heute im hiesigen Schulsystem erreichen wenn "er will"!
Machen wir uns doch nichts vor, dass große Scheitern hat zu oft seine Ursachen im eigenen Verhalten der Jugendlichen. Mit 15-18 ist man froh die Schule hinter sich gebracht zu haben (egal wie) und wieviele haben da noch "bock" eine höhere Schule zu besuchen oder den vermasselten Schulabschluß nachzuholen? Wieviele werden zu Problemen in der Pupertät? Das betrifft nicht nur Jugendliche aus sozial schwachen Familien!
Kinder und Jugendliche von 8 - 17 Uhr zu kasernieren ist sicherlich nicht die richtige Antwort auf die Probleme.
 
Ich war 2 Jahre lang zwischen 8:30 und 16:00 "kaserniert. In dieser Zeit hatte ich den wenigsten Schulstreß und die besten Noten (keine Hausaufgaben, viele Übungsstunden). Natürlich nur eine persönliche Erfahrung und nicht übertragbar.
 
Klar Wintermute, doch wer Vormittags im Unterricht nicht aufpasst wird es auch am Nachmittag nicht tun, und wer so schon nicht lernt oder die Hausaufgaben macht, der macht sie auch anders nicht. Alles eine Frage der persönlichen Einstellung und des Willen.
Man kann nun einmal niemanden zu seinem Glück zwingen. ;)
 
@Tiu
Sicher liegen die Probleme noch an vielen anderen Stellen. Doch wie oft muss ich das Barmen hören, unser Bildungsweg sei international betrachtet viel zu lange und folglich der tatsächliche Berufseinstieg sehr spät. (und dann meist auch noch unterdurchschnittlich -> PISA ^^)
Ein Schüler auf der Hauptschule hat bei möglicherweise späteren Weiterbildungsinteressen ungleich mehr nachzuholen mit weitaus höherem Aufwand und Zeit, als einer der höheren Bildungseinrichtungen. Nur wie so oft holt einem später Pflicht und Alltag ein.
So und wenn man sich anschaut, WAS auf den Hauptschulen dazu noch an Schülern (Herkunft, Umfeld) so zusammengewürfelt wurde und WIE diese selbst dort am Ende abschneiden, dann fragt man sich schon nach dem Sinn.
Doch was soll denn dort auch gross gesellschaftlich nutzbringendes herauskommen?
Auf der Hauptschule lernt man sicher vieles, aber nicht unbedingt ausreichendes für das spätere Berufsleben, von gewissen Formen, Werten, Regeln ganz schweigen.

Diese Erkenntnis kommt vllt. - wenn überhaupt - danach, allerdings dann leider oft zu spät, zig Ausbildungsjahre unnütz verschwendet, für nichts und wiedernichts. Es gibt eben Altersgruppen, wo der Mensch noch formbarer und aufnahmefähiger ist. Bei nem "alten" kannste da kaum noch was bewegen oder gar ändern. Der ist in seinen Ansichten gefestigt oder bereits "versaut" oder sonst was wirkt dann negativ beeinträchtigend ein.

Wieviele reale Chancen und Perspektiven hat man denn als Hauptschüler auf dem Arbeitsmarkt? Viele können ja nicht mal einfachste Grundrechenarten.
Ich kenne da schon einige, welche entweder verkommener und/oder resignierter abgingen, als noch zur damaligen Einschulung.

Und falls jetzt wieder jemand mit der dt. Sprache nicht mächtigen Ausländerkindern kommt: Integration hat schon VOR der Einschulung (Vorschule oder per Vorbereitungsjahr) zu erfolgen oder verpflichtend ausserunterrichtlich, falls späterer Zuzug. Das gilt übrigens nicht nur für Ausländerkinder, auch manchen dt. Kindern hätte eine geeignete Vorschule durchaus gut getan. Möglichst gleiche Voraussetzungen zum Einschulungszeitpunkt für ALLE sollte das Ziel sein.
Dann könnte man sich den Shice mit der Grundschule und zunehmenden Zweiklassenbildung sparen. Denn eine wirkliche geistige oder körperliche Behinderung und somit tatsächliche Nichteignung erkennt man meist sehr früh. Alles andere ist Kokolores.

Man kann nun einmal niemanden zu seinem Glück zwingen.
Doch das kann man, wenn man wollte, genug Vorschläge wurden ja nun genannt, Erfahrungen vorgetragen.
Aber man will ja nicht, wir sind ja schliesslich freie Bürger. Frage mich, warum wir da überhaupt hier eine Schulpflicht haben. Ist doch alles (Selbst-) Heuchelei und eine Pseudodebatte, mal ehrlich. :freak:
 
@ Relict -- Wie willst du denn jemanden zu seinem Glück zwingen?
Schier unmöglich. Kannst ja niemandem vorschreiben was er zu verstehen hat und was nicht.
Manches kann man nämlich und manches nicht.
Mehr als anbieten und hoffen das es angenommen wird, geht nicht.
 
Razor23 schrieb:
Nur die Einstellung "die Gesellschaft ist schuld" ist in diesem Kontext dann unangebracht. ;)

Und wo steht das in diesem Kontext? :freak:


@ Relict
Man kann den Schulformen keine Schuld geben.
Es ist doch wurst, wieviele Schulformen wir haben, ob nun eine oder zehn, es werden immer Abstufungen und Wertigkeiten darin geschaffen.

Wir steigen zuspät ins Berufsleben ein? :freak:
Na Holla die Waldfee.
Ein Hauptschüler geht mit 15/16 ab, ein Realschüler mit 16/17 und ein Gymnasiast mit 18/19/20.
Also, ein Hauptschüler beginnt seine Berufsausbildung mit bestens 15 Jahren. Hast du Dir das Jugendarbeitsschutzgesetz einmal durchgelesen? Also die klassische Berufsausbildung beginnt sicherlich nicht zu spät und wer am "Dualen Ausbildungssystem" festhalten will, kann auch nicht behaupten das diese zu lange dauert.
Was das Studium angeht, dazu kann ich leider nichts sagen.
 
b-runner schrieb:
Letzendlich muss man die HS in dem Sinne wirklich abschaffen und quasi auf das Gynmasium eins obendrauf setzten, um der Lage gerecht zu werden. Oder eben Gesamtschulen, wobei das auch kein Allheilmittel ist.

Was soll das bringen außer einer Namensänderung? Dann geht doch weiterhin die gleiche Klientel gemeinsam in die Schule, nur dass die Hauptschüler nun Realschüler, die Realschüler nun Gymnasiasten und die Gymnasiasten... ja wie eigentlich... heißen?

Tiu schrieb:
Und wo steht das in diesem Kontext? :freak:

War nicht auf dich bezogen, sondern vielmehr eine allgemeine Feststellung. Es wird immer die Schule für alles verantwortlich gemacht und es wird so getan, als ob das dreigliederige Schulsystem den Zweck hätte, die Chancengleichheit aufzuheben und soziale Selektion zu betreiben. Dabei selektieren sich die meisten Hauptschüler selbst durch mangelnde Leistungsbereitschaft und asoziales Umfeld (ja, auch in "bildungsfernen Schichten" geht es teilweise noch gesittet zu, so dass das Kind aufs Gymnasium gehen darf, kann und möchte). Chancen gibt es genug in Deutschland, aber wir können nicht anfangen, mit falsch verstandener Sozialpolitik den Bildungsstandort Deutschland zu gefährden, in dem wir alle Schüler ungeachtet ihrer Leistungsfähigkeit und -bereitschaft zusammen in eine Schule stecken, nur weil das irgendwie "fairer" wäre...
 
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Die Klassengröße ist egal.
Früher lernten die Kinder ordentlich, mit 50 Kindern in der Klasse.

Der fehlende Respekt vor dem Lehrenden ist, meiner Ansicht nach, die Hauptursache.
Die antiautoritäre Erziehung ist mitschuld.

Die "Kinder(15-20)" schauen blöder drein als ein Twingo, wenn sie der CHEF in ihrer ersten Arbeitsstelle anschnauzt und sie parieren MÜSSEN.
Oder sich eine andere Arbeit suchen dürfen, wenn ihnen was nicht passt.

Demokratie und streichel, streichel haben in der Erziehung/Schule nur bedingt etwas verloren.

Sehe das bei meiner 2 1/2 jährigen Tochter... ohne beinhartes agieren(jetzt wird geschlafen und schluß AUS!) meinerseits verarscht mich die bereits nach Strich und Faden!(Noch eine Geschichte, fernsehen, Flascherl, noch ein Buch,...)
Wie ist das dann erst mit 15, wenn man da keine Grenze anbietet?

Die Supernanny lässt grüßen.

Früher, in den 1980er Jahren, bekam man mitunter zuhause auch noch eine Watschen wenn man erzählt hat, der Lehrer habe einem eine Kopfnuß verpasst, verdienter weise!
Erst danach war es von interesse was denn gewesen sei.
Heute rennen die Eltern zur Polizei und zeigen den Lehrer an...
Oder die "Kinder" verpassen dem wehrlosen Lehrer eine Kopfnuß wenn IHNEN was nicht passt...
 
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@tiu
Ein Hauptschüler geht mit 15/16 ab, ein Realschüler mit 16/17 und ein Gymnasiast mit 18/19/20.

Ja und hat er danach schon ne Lehrstelle oder gar nen vernünftigen Berufsabschluss? Ausserdem bezog sich meine Aussage eher auf die angesprochenen ach so tollen späteren Weiterbildungsmöglichkeiten. Ein Hauptschüler, der mit 15 / 16 das Glück hat, eine Lehre anzutreten, hat dennoch eine schlechtere Zukunftsperspektive, auch wenn er JETZT aufgewacht ist.
Ich halte nix von irgendwas anbieten, abwarten und hoffen, dass sich was tut oder der Schüler noch zur Vernunft kommt. In einer Hauptschule wird man das wohl seltener, vllt. sogar das Gegenteil. Was eigentlich nicht das Ziel unserer Bildungspolitik sein sollte.
Falsche Charaktereigenschaft, falsche Fresse, egoistische Eltern, misslungene Sozial-/Bildungs-/ Familienpolitik -> ab auf die Hauptschule, schlechten Tag (und folgende Jahre) erwischt. :freak:

Faule oder verkommene Schüler (und auch Eltern) brauchen nen kräftigen Tritt in den A.... mit gesetzlichem Rückenhalt. Nebenher eine umfangreiche ausserunterichtliche Betreuung und Freizeitgestaltung. Da hat der Schüler eben weniger private Freizeit, geht weniger kiffen, zocken und abhängen oder gar bei dem elternlichen Betrieb mitarbeiten. Im Nachinein wird man aber dankbar sein.

Trenne Intelligenz und charakterliche Eigenschaften sowieso voneinander. Das eine darf nicht vom anderen abhängig gemacht werden.
Und das sage ich, der früher Noten für Betragen, Fleiß, Ordnung und Mitarbeit bekommen hat, die durchaus in den Abschluss einflossen. Ging aber ganz gut. Dank sowieso strafferer Schule (nicht Lernstoff) :)

Notorische Störenfriede flogen mit Direktorentadel irgendwann von der Schule in eine andere, bis sies irgendwann geschnallt haben (mussten). Die noch härteren Fälle kamen dann ne Zeit lang ins Erziehungsheim (heutzutage nennt man sowas in etwa Boot-Camp)

Nur heutzutage, wo den Schülern sowieso nix grossartig droht, harmloses Jugendstrafrecht mit Bewährung oder Sozialstunden winkt, Eltern mächtig und Pädagogen/Erzieher schwach und lasch sind, braucht man sich ja bei den Zuständen auf den Hauptschulen wirklich nicht noch wundern. Sowas kommt von sowas.
 
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Rasemann schrieb:
Früher, in den 1980er Jahren, bekam man mitunter zuhause auch noch eine Watschen wenn man erzählt hat, der Lehrer habe einem eine Kopfnuß verpasst, verdienter weise!

Nee, zum Glück nicht. Wenn ich daheim erzählt hätte, das der Lehrer mit eine "gewatscht" hat, wäre der Kerl nicht mehr glücklich geworden. Mein Dad hätte dem zurecht die Eier bis zum Horizont gezogen. :lol: Sowas ist, wenn überhaupt, Elternsache.
Und die Klassengröße ist nicht egal. 50 Mann im Flohzirkus sind schwerer im Griff zu behalten als 20. Je größer die Horde wird, desto mehr Eigendynamik.
Simpler Grundsatz von Menschenmassen und deren Beeinflußbarkeit. Weiterhin wird man nicht so leicht übersehen, steht also öfters im Blickfeld. Und das "früher" alles besser war vom Lernen her, wage ich zu bezweifeln. Der Stoff ist komplexer geworden.
Wir hatten genug Lehrer die ihre Autorität ohne Probleme durch reines Auftreten durchgesetzt haben. Manche schaffen das, manche nicht. Gestern wie heute. Bei meinem Schwesterchen halten die alle auch schön ihre Backen, machen ihr aber Geburtstagsgeschenke. Die ist streng und beliebt. Es geht. Und liegt nicht immer nur an den Schülern. (Wobei die gute Dame auch ihr Bootcamp am BVJ hatte, da sind so ein paar Haupt- und Realschüler ja ein Witz dagegen, egal was sie tun).

@Tiu:
Ich habe nie Hausaufgaben gemacht. Bis auf diese 2 Jahre. Vormittags Doppelblöcke mit Theorie und Übungen, Nachmittags die Übungen vertieft. Da hat man sogar mich für motivieren können. Heim konnte man ja nicht und faul rumhängen, selbstmotivation ist in jungen Jahren sehr schwer. Ich habe sie erst im Studium gelernt.
 
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@Wintermute
Das mit der Klassenstärke sehe ich genauso. Umso weniger, umso besser. Was nicht heissen soll Privatlehrer. ;) Aber anderes Thema. Und unsere Hauptschulklassen sind ja nicht unbedingt zu voll, sondern unvorteilhaft bestückt. ^^

Und ich zumindest schiebe die Hauptschuld nicht auf die Schüler. Dazu sind es ja schliesslich noch Kinder, die gefördert, aber auch gefordert werden wollen und keine gestandenen Erwachsenen. Nur hier macht man nichts in der Richtung und verschleiert das politische und gesellschaftliche Versagen noch unter dem Deckmäntelchen "Freiheit und Selbstbestimmung" und redet und redet, auch übermorgen noch.



Nachtrag:
Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) ist ein Schultyp in Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg, das der Berufsgrundschule in anderen Bundesländern entspricht. Es wurde für leistungsschwächere Schüler erdacht, die nicht imstande sind, nach der Beendigung oder dem Abbruch der Schule aufgrund der wirtschaftlichen Lage einen Ausbildungsplatz zu finden bzw. aufgrund persönlicher Defizite eine Berufsausbildung zu beginnen.

Die Schüler können durch das BVJ ihre Berufsschulpflicht erfüllen und gleichzeitig unter Umständen den Hauptschulabschluss erwerben. Im BVJ wird berufliches Grundwissen in einem oder mehreren Berufsfeldern vermittelt und dient somit auch der beruflichen Orientierung, neben der Erweiterung der Allgemeinbildung und dem Erwerb von grundlegenden Schlüsselqualifikationen die zu einer (verbesserten) Ausbildungsreife führen sollen.
Lässt tief blicken, dass wir überhaupt eine solche Institution brauchen, die nötige Voraussetzungen für eine Berufsausbildung im Nachhinein vermittelt, welche bereits in der Schule erledigt werden könnten. :freak:
 
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