Babelfisch
Cadet 4th Year
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Wintermute schrieb:Ansonsten fällt mir herzlich wenig ein. Ausser den Reichstag zu stürmen und die neue Ordnung auszurufen.![]()
Naja, so weit würde ich nicht gehen. An für sich gefällt mir die Ordnung hier doch ganz gut ;-)
dogio1979 schrieb:Deutschland hat im Vergleich zu vielen anderen Ländern die gerechteste Verteilung von Vermögen und Einkommen, also hört auf damit indirekit über eure beschissene Bezahlung zu lamentieren und das andere viel viel mehr verdienen.
Dabei stört mich doch ein wenig das "im Vergleich". Ich bin der Meinung, dass man trotz aller vergleichsweise vorhandener Gerechtigkeit, ein bisschen mehr Gerechtigkeit herbeizuführen..hm.. zumindest, sich das zu wünschen kann.
Leistung und hohe Bezahlung ist imho nichts wert, wenn man nicht auch bereit ist, moralische und gesellschaftliche Konsequenzen für sein Handeln zu übernehmen. Zudem setzt du vorraus, dass ich für meine Arbeit viel zu wenig bekomme. Stimmt fast, für die erste zwei Jahre werde, in denen ich arbeite, werde ich garnichts bekommen... aber danach sicherlich nicht am Hungertuch nagen müssen... hoffentlich
Wintermute schrieb:@bush:
Darin sehe ich den Sinn der Globalisierung.
Das Problem ist nur, das dann wiederum andere "weiter" sein werden. Und das Spiel geht von vorne los.
Und die Vorstände werden dann noch besser bezahlt.
Gerade da bin ich mir nicht sicher. Es ist eher wahrscheinlich, dass die jetzige Mentalität sich fortsetzen wird, und da produziert wird, wo die Bedingungen am günstigsten sind, wobei aber dann das Problem entsteht, dass an den ehemaligen Produktionsstandorten, und damit an den Orten, wo noch viel verkauft werden könnte, das Lohnniveau einbrechen wird... und das längerfristige Absatzschwierigkeiten nicht gerade zu Bildung neuer Arbeitsplätze führen werden, muss ich ja nicht erwähnen; mit anderen Worten: es wird weitergehen, unter anderen, schlechteren Vorraussetzungen.
Aber einen tieferen "Sinn" sehe ich darin nicht,
Nunja.. ist es nicht eher verwunderlich, gerade wieder diesem bedingungslosen Konkurrenzverhalten zuzustreben, wenn wir es doch als Ziviliastionen gerade erst geschafft haben, einigermaßen davon loszukommen? Da in der heutigen Zeit Geld doch sehr wichtig ist, entzieht man durch Gewinne gegenüber der Konkurrenz, so keine sozialen Sicherungssysteme vorhanden sind, anderen Leuten die Lebensgrundlage, "tötet" sie in gewisser Weise.platineye schrieb:Zum einen ist eine Gesellschaft nicht krank, wenn sie im Wettbewerb zu den anderen zu überleben versucht.
Zudem sei hier angemerkt, dass andere, durchaus "wirtschaftlich" denkende Leute, ein solches Konkurrenzstreben befürworteten - richtig, Nationalsozialisten waren es - aber glücklicherweise damit gescheitert sind, bislang zumindest. (Es sei hier nur an die Theorie von Über - und Untermenschen und dem Selbstbestimmungsrecht von Völkern etc. erinnert)
Zum anderen kann man eben aus dem gleichen Grund nicht erzwingen, dass das Kapital weniger einnimmt, als es sonst üblich ist. Sonst baue ich die Fabriken woanders (noch mehr als jetzt) und dann ist Feierabend.
Die Sache ist die, dass es leider nicht funktioniert, in einem global vernetzen System in einzelnen Staaten aus ebendiesem System auszusteigen, beziehungsweise erfordert es ein sehr großes Maß an Überwindung und Opfern großer Teil der Bevölkerung, welche ebendiese nicht bringen wollen, um der Gemeinschaft einen Dienst zu erweisen. In dieser Hinsicht sind wir eben doch nich Tiere geblieben, meinen obigen Ausführungen zum Trotz.
So, jetzt aber mal gute Nacht....