Was tun gegen Firmen die Millionen an ihre Vorstände zahlen?

den[N]is schrieb:
(oder wer von euch schimpft nicht auch, wenn die Produkte teurer werden)
Je nachdem, worum es geht. Bin bei Lebensmitteln z.B. gern bereit, mehr zu zahlen, was sonst bei einem Preiskampf rauskommt, sieht man ja...

Es gibt eben Menschen, die nicht den IQ, das Talent, das Können (man kann es nennen wie man will) haben um einen Realschulabschluss oder höheres zu schaffen. Diese werden egal wie sie sich anstrengen, niemals die Chance haben in diese Positionen zu kommen. Diese Menschen muss man aber irgendwie mit in das Geselschaftssystem integrieren und genau da sehe ich im Moment sehr große Probleme. Immer weniger Menschen teilen das "große" Geld untereinander auf und immer mehr fallen aus dem "System" heraus, sind unzufrieden, fühlen sich alleine gelassen und sehen nur noch eine ungewisse Zukunft vor sich. Diesen Leuten wird man auch nicht begreifbar machen wie es sein kann, dass Firma XY 300 Millionen Gewinn macht und die Aktie in den Keller geht, weil es doch im Vorjahr 400 Millionen waren. Das ganze versteht der "kleine Mann" nicht mehr und diese Unzufriedenheit halte ich für ein ziemliches Risiko.

Stimme ich dir voll zu. Es ist nicht nur ein einfaches Problem in der Gesellschaft, das etwas mit dem Konsum und der Marktwirtschaft zu tun hat, sondern eines, dass sich auch ganz schnell auf die Politik auswirken kann, und damit die Gesellschaft an sich zerstören kann. Schlecht Beispiele gibt es ja genug (Frankreich vor 1789, Russland 1918, Deutschland 1920, 1929, etc....). Wenn es genug Leuten an die Substanz geht, können Gesellschaften nicht mehr exisitieren wie bisher, und leider wird es meistens auch recht blutig. Daher sollte es vorrangiges Ziel sein, es zu verhindern, dass es in Deutschland soweit kommt (am besten in der ganzen Welt, aber das wäre zu idealistisch). Vorschläge habe ich im Moment keine, aber das ist vielleicht auch gut so, denn "Komplexe Probleme haben einfache, leicht verständliche, aber falsche Lösungen."
 
Babelfisch schrieb:
Bin bei Lebensmitteln z.B. gern bereit, mehr zu zahlen, was sonst bei einem Preiskampf rauskommt, sieht man ja...

Gut dass es auch noch Menschen gibt, denen das klar ist. Ich vermeide seit gut einem Jahr sogar Fertiggerichte mit Geschmacksverstärker (Glutamat, Maggi z.B.) seitdem mir aufgefallen ist, dass das teilweise umstritten ist und im Land der Millionenklagen praktisch in keinem Fertiggericht benutzt wird (Warum ist das so... hmmmm?). Geschmacksverstärker braucht man ohnehin nur, wenn man Abfall schmackhaft machen will. Sonnen Bassermann Produkte schmecken besser als alles geschmacksverstärkte, was ich je probiert habe. :)


Stimme ich dir voll zu. Es ist nicht nur ein einfaches Problem in der Gesellschaft, das etwas mit dem Konsum und der Marktwirtschaft zu tun hat, sondern eines, dass sich auch ganz schnell auf die Politik auswirken kann, und damit die Gesellschaft an sich zerstören kann. Schlecht Beispiele gibt es ja genug (Frankreich vor 1789, Russland 1918, Deutschland 1920, 1929, etc....). Wenn es genug Leuten an die Substanz geht, können Gesellschaften nicht mehr exisitieren wie bisher, und leider wird es meistens auch recht blutig. Daher sollte es vorrangiges Ziel sein, es zu verhindern, dass es in Deutschland soweit kommt (am besten in der ganzen Welt, aber das wäre zu idealistisch). Vorschläge habe ich im Moment keine, aber das ist vielleicht auch gut so, denn "Komplexe Probleme haben einfache, leicht verständliche, aber falsche Lösungen."

Sehe ich auch so. Und weil ich unseren derzeitigen Staat für alles andere als selbstverständlich und "ewig" halte, bin ich für liberalere Waffengesetze. Mag sein dass jetzt gleich wieder alle los schreien, wie bekloppt ich doch sei so einen absurden Gedanken zu äussern, aber ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen wollen, dass man hier in den nächsten 50 Jahren niemals die Verfassung bzw. die Bürgerrechte wird mit Gewalt verteidigen müssen. Globalisierung, niedrige Geburtenraten, nicht vorhandene Integration, Parallelgesellschaften, immer mehr physische Arbeiten werden Maschinen erledigen können, Misswirtschaft in der Politik, im Osten hält man schon jetzt die NPD und die Linkspartei für eine sinnvolle Alternative... :rolleyes:

Sorry, ich bin gerade irgendwie in Fahrt. :D

(Diskussion über liberalere Waffengesetze bitte hier)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sherman123 schrieb:
Wenn du dir keine Schuhe für 4000€ leisten kannst, dann kauf einfach billigere.

Du hast es nicht verstanden (glaube ich). Es geht hier nicht um extrem teure Schuhe, sondern Ware von der Stange. Wenn du das Durchschnittseinkommen in D mit dem in z.B. Bangladesch gegenrechnest dürfte das (4000 €) in etwa der Preis sein den du in ca. (grob geschätzt) 50-100 Jahren gemessen an deiner Kaufkraft ,also relativ zu deinem heutigen Gehalt, an der Kasse abdrückst. Das dein Lohn,wenn es so weitergeht wie bisher,bis dahin keinesfalls mehr (wert) sein dürfte muß ich wohl nicht näher erläutern...

Dogio schrieb:
Es handelt sich dabei um den Aufsichtsrat, bei dem diese beschriebene Praxis üblich ist.

Korrekt.

MfG
 
SheepShaver schrieb:
Dass eine Entscheidung nicht nur auf Basis von Zahlen gefällt wird und dass man immer die Gesamtheit im Auge behalten und alle Faktoren berücksichtigen muss, sollte wohl jedem klar sein, im übrigen sogar auch der Führung von Siemens, ansonsten wäre auch SBS schon längst verkauft worden. ;)
Ich zitier mich grad mal selbst. So, Siemens hat sich jetzt tatsächlich zur SBS bekannt. :D
http://ftd.de/technik/it_telekommunikation/121310.html

Ich hatte es ja geahnt und mein größter Kritikpunkt (verschiedene IT-Dienstleister innerhalb von Siemens) wurde sogar auch berücksichtigt. :D
 
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum einige hier einen Zusammenhang zwischen dem Job eines Vorstandes und dem Job eines "normalen" Menschen sehen. Wer da Vergleiche anstellt, der wird natürlich Probleme haben zu akzeptieren, warum jemand 1000x besser bezahlt wird.

Die Unternehmen bezahlen den Vorstand sicher nicht aus Nächstenliebe so gut. Die Leute sind Arbeitstiere, extrem gut ausgebildet und tragen eine Verantwortung, die manch anderer gar nicht begreifen kann. Das ist eine ganz andere Welt, und wir bekommen immer nur mit, dass die ganz schlecht zu den einfachen Angestellten sind, weil sie sie trotz Gewinn entlassen.
Folgende Gegenthese: Würde man ihnen statt 2.000.000€ Jahr nur 150.000€ auszahlen, wer von denen würde dann noch die Verantwortung für so eine AG auf sich nehmen? Sie hätten die Freiheit, ganz einfach ein viel kleineres Unternehmen zu leiten (dessen Job viel sicherer ist) und wo sie wahrscheinlich viel weniger arbeiten müssten.
Nein, in meinen Augen kann man die Führungskräfte gar nicht gut genug bezahlen (das gilt auch für Politiker). Je besser die Bezahlung, desto mehr hängen sie an ihrem Job, desto mehr Gewinne versuchen sie zu erwirtschaften um die Aktionäre bei Laune zu halten, desto straffer und kostenbewusster wird das U geführt und das ist letztendlich das Beste für alle.
 
Odium schrieb:
Nein, in meinen Augen kann man die Führungskräfte gar nicht gut genug bezahlen (das gilt auch für Politiker). Je besser die Bezahlung, desto mehr hängen sie an ihrem Job, desto mehr Gewinne versuchen sie zu erwirtschaften um die Aktionäre bei Laune zu halten, desto straffer und kostenbewusster wird das U geführt und das ist letztendlich das Beste für alle.

Ja bestimmt, das sieht man ja auch gut bei unseren Politikern und nicht nur bei denen. :lol:
Stimmt schon, unsere Demokratie läuft wie geschmiert.

Ob ein AKW-Ingenieur wohl auch 2-20 Mio im Jahr verdient für seine höhere Verantwortung?
Die Gehälter dieser Bonzen stehen in keinem Verhältnis zu IHRER Arbeitsleistung und in keiner Relation zu anderen Verantwortungsbereichen und Arbeitsleistungen.
Und zur Verantwortung: Nunja weder Top-Manager, noch Politiker werden für ihre Misserfolge, Fehlentscheidungen oder Vergehen ernsthaft bestraft. Im Gegenteil, ihnen wird freundlicherweise nahegelgt ihren Posten niederzulegen und das ganze wird noch obendrauf mit nicht gerade niedrigen Abfindungen/ Pensionen versüßt oder man einigt sich "dank" schwammiger Gesetzeslage aussergerichtlich zu einem Kuhhandel zum Schnäppchenpreis. Sicher damit sie in ihrem neuen Tätigkeitsfeld keine Nachteile erleiden müssen, die armen, total überarbeiteten Seelchen. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
In den USA müssen die Verantwortlichen bald ihren Schädel hinhalten wenn was schiefläuft, da greifen auch bestimmte Versicherungen wie bisher nicht mehr. Die Strafbeträge gehen teils über den Abfindungswert hinaus. Auch kann man sich auch nicht mehr ohne erneute Prüfung aus der Verantwortlichkeit schleichen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis dies auch hier geschieht.
 
Relict schrieb:
Ob ein AKW-Ingenieur wohl auch 2-20 Mio im Jahr verdient für seine höhere Verantwortung?

Da fängt es ja schon an ... ein AKW ist so gebaut, dass der Ingenieur gar keinen GAU verursachen kann. Dazu muss er schon grob Fahrlässig und/oder mutwillig handeln und selbst dann dürfte es schwer werden die Sicherheitsmechanismen zu umgehen.
Und jetzt darfst du raten, wer die Verantwortung für die Installation solcher Sicherheitsmechanismen trägt ...

Richtig, die Führungskräfte.

Die Gehälter dieser Bonzen stehen in keinem Verhältnis zu IHRER Arbeitsleistung und in keiner Relation zu anderen Verantwortungsbereichen und Arbeitsleistungen.

Die Arbeitsleistung ist weitaus höher als wir uns jemals vorstellen können. Ein Privatleben ist für einen Vorstand eines großen Konzerns quasi unmöglich.
Ferner muss es ja schon irgendwie eine Relation zur Arbeit geben, denn sonst würden die Manager eines Unternehmens ja nicht derart hoch bezahlt werden.

Und zur Verantwortung: Nunja weder Top-Manager, noch Politiker werden für ihre Misserfolge, Fehlentscheidungen oder Vergehen ernsthaft bestraft.

Wollen wir doch mal ein bisschen Differenzieren:

Misserfolge:

Wenn ein Manager keinen Erfolg vorweisen kann, verliert er seinen Job. Warum sollte er auch noch zusätzlich bestraft werden? Wenn ein Arbeiter einfach nur schlecht arbeitet, dann verliert er im Regelfall nicht mal sofort seinen Job deswegen.

Fehlentscheidungen:

Auch hier gilt: Warum sollte man Manager dafür bestrafen?!
Schau dich in einem x-beliebigen deutschen Konzern um. Wenn dort die Arbeitnehmer, auf gut Deutsch gesagt, scheiße bauen, dann gibt es bestenfalls ein "Du Du".
Wenn bei uns im Unternehmen ein Arbeitnehmer mal wieder einen Schaden von zehntausenden von Euros verursacht nur weil der Depp zu dumm war ne Zeichnung richtig zu lesen, dann meldet der das, bekommt dafür vielleicht einen dummen Kommentar vom Meister und dann ist das Thema für den Arbeitnehmer geritzt. Er muss nichts bezahlen, sein Fehler wird nicht in der Personalakte vermerkt und er kann ganz normal weiter arbeiten.
2 Tage später verursacht er dann wieder Ausschuss für mehrere tausend Euro.

Warum also sollte man Manager mit finanziellen Strafen drohen, wenn sie eine Fehlleistung hinlegen? Meist sind die bei den Managern ja nicht mal so grob Fahrlässig wie bei den Arbeitnehmern.

Vergehen:

Sollte es sich um ein Verstoß gegen ein Gesetz handeln, so greift der Rechtsstaat. Und das so wie bei jedem anderen Bürger unseres Landes auch. Siehe die Urteile gegen Hartz und die Verhandlung gegen Ackermann.

Im Gegenteil, ihnen wird freundlicherweise nahegelgt ihren Posten niederzulegen und das ganze wird noch obendrauf mit nicht gerade niedrigen Abfindungen/ Pensionen versüßt

Ein Vorstand einer Aktiengesellschaft kann nicht abgewählt oder gekündigt werden. Ist der Vorstand einmal gewählt kann er erst mit Ende der Wahlperiode (glaube 3 Jahre ist die) wieder abgewählt werden.
Somit MUSS man schlechten Vorständen die Entscheidung zum Rücktritt mit hohen Abfindungen versüßen.
Der Fehler liegt also bestenfalls in der Gesetzeslage und keinesfalls bei den Firmen/Aktionären oder Vorständen selbst.

oder man einigt sich "dank" schwammiger Gesetzeslage aussergerichtlich zu einem Kuhhandel zum Schnäppchenpreis.

Du spielst sicher auf den Mannesman Prozess an ... Nun dort ist nichts geschehen, was nicht üblich wäre im deutschen Rechtswesen. Was dort passierte, passiert in unserem Land tausendfach und wer ein anderes Vorgehen gefordert hat, nur weil der Fall Medienwirksam war, der hätte damit eine Rechtsbeugung zu Lasten des Angeklagten verlangt.
 
Daedalus, das hast Du aber schön aufgearbeitet wie fast immer.

Recht hast Du, und die Skandale entstehen ja nur weil die Leute im öffentlichen Interesse leben müssen.
Ob manche, die sich hier über Gehälter aufregen die sie im ganzen Leben nicht verdienen können allerdings tauschen würden wenn sie einen Einblick in das Leben der Spitzenmanager hätten wage ich zubezweifeln.

OMaOle
 
Der Daedalus schrieb:
Die Arbeitsleistung ist weitaus höher als wir uns jemals vorstellen können. Ein Privatleben ist für einen Vorstand eines großen Konzerns quasi unmöglich.
Ferner muss es ja schon irgendwie eine Relation zur Arbeit geben, denn sonst würden die Manager eines Unternehmens ja nicht derart hoch bezahlt werden.

Ja es gibt eine Relation, nämliche die, welche es dem Vorstand wert ist. Andererseits sind ihm 10000 untergebene Arbeiter nicht mal ein tauendsdel davon wert. Er leistet also 1000 mal mehr und arbeitet auch 1000 Stunden mehr pro Tag als jeder andere ?

Also wenn ich da so an meinen Marketing- und Zweigfirmenchef (Dr., Bildung, Fremdsprachen bis zum Abwinken) denke, der hat ca. 6000 Euro / Mon verdient und war vllt. 4 Tage im Monat zuhause, den Rest musste er um die Welt reisen und Aufträge für die Hauptfirma aquirieren. Heute London, morgen New York übermorgen Südafrika und Australien. Genauso. Nebenbei dann noch die Zweigniederlassung führen und versäumtes nacharbeiten. Er hats übrigens gern gemacht, auch wenn er oft entsprechend aussah. ^^ Eine absolute Ausnahme?

Der Daedalus schrieb:
Misserfolge:
Wenn ein Manager keinen Erfolg vorweisen kann, verliert er seinen Job. Warum sollte er auch noch zusätzlich bestraft werden? Wenn ein Arbeiter einfach nur schlecht arbeitet, dann verliert er im Regelfall nicht mal sofort seinen Job deswegen.
Arbeiter, welche fahrlässig handelten oder dem Unternehmen durch Inkompetenz finanziellen Schaden verursachten, flogen bei meinen Unternehmen in der Regel fristlos, ansonsten nach ihrer gesetztl. Kündigungsfrist. (selbstverständlich :rolleyes:) Und das waren mit Abstand keine Mio-Schäden. Da reichte mitunter schon ein geplatzter Auftrag oder Antipathie.

Der Daedalus schrieb:
Da fängt es ja schon an ... ein AKW ist so gebaut, dass der Ingenieur gar keinen GAU verursachen kann. Dazu muss er schon grob Fahrlässig und/oder mutwillig handeln und selbst dann dürfte es schwer werden die Sicherheitsmechanismen zu umgehen.
Und jetzt darfst du raten, wer die Verantwortung für die Installation solcher Sicherheitsmechanismen trägt ...

Fehlentscheidungen:
Auch hier gilt: Warum sollte man Manager dafür bestrafen?!
Nun, er trägt doch die 1000 mal höhere Verantwortung und diese für alle und alles im Unternehmen? Für die er auch entsprehcend bestens vergütet wird, aber wenns darauf ankommt, dann doch nicht, ist er also wieder wie jeder andere?

Der Daedalus schrieb:
Sollte es sich um ein Verstoß gegen ein Gesetz handeln, so greift der Rechtsstaat. Und das so wie bei jedem anderen Bürger unseres Landes auch. Siehe die Urteile gegen Hartz und die Verhandlung gegen Ackermann.
Klar, dank unserer äusserst maßgeshcneiderten Gesetze, alles selbstverständlich im Rahmen des Legitimen.
Und falls es mal doch ne Grauzone betrifft und die Justiz durch ihre schwammigen Pamphlets auch kein Land mehr sieht, dann "Kuhhandel".
Wie schön doch das Leben für alle Beteiligten sein kann. ^^

Der Daedalus schrieb:
Ein Vorstand einer Aktiengesellschaft kann nicht abgewählt oder gekündigt werden. Ist der Vorstand einmal gewählt kann er erst mit Ende der Wahlperiode (glaube 3 Jahre ist die) wieder abgewählt werden.
Somit MUSS man schlechten Vorständen die Entscheidung zum Rücktritt mit hohen Abfindungen versüßen.
Hmm wirklich nett. Warum nur bekommen "Untergebene" nicht solche Verträge und vorallem derart süße Süssigkeiten? Weil sie freiwillig auf Zartbitter stehen?

Der Daedalus schrieb:
Der Fehler liegt also bestenfalls in der Gesetzeslage und keinesfalls bei den Firmen/Aktionären oder Vorständen selbst.

Das habe ich auch nicht gesagt. Das System liegt hier mächtigst im Argen. Die Manager nutzen nur, was ihnen geboten wird. Klar, würden sicher viele von uns auch so machen.

Doch das ganze noch verteidigen, wie einige hier, muss ich aber wirklich nicht, auch kein Mitleid brauchen sie von mir erwarten.
Wie auch immer. Recht und Gesetz ist die eine Sache, Moral die andere. Du selber argumentierst doch hier in etlichen Threads so sehr über die Moral, Werteverfall und guten Sitten und beim Geld ist das alles Schall und Rauch?

Wenn Engagement und Leistung nur noch geldabhängig sein soll, dann wundert mich hier wirklich nichts mehr. (tuts ja auch nicht. :p )
 
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Fangen wir hinten an ...

Du selber argumentierst doch hier in etlichen Threads so sehr über die Moral, Werteverfall und guten Sitten und beim Geld ist das alles Schall und Rauch?

Was hat das denn bitte mit Moral zu tun?
Ob ein Manger nun 2 Mio im Jahr verdient oder nicht hat, moralisch betrachtet, relativ wenig Bedeutung. Selbst wenn dieser Manager trotz dieses hohen eigenen Einkommens das Einkommen der Belegschaft zu reduzieren versucht, ist dies keinesfalls unmoralisch.

Es ist seine Aufgabe die Kosten des Unternehmens zu reduzieren. Genau dafür bekommt er seine Millionen.
Der Betriebsrat und die Gewerkschaften haben die Aufgabe die sozialen Gedanken ins Spiel zu bringen.

Würde übrigens ein Manager auf sein Gehalt verzichten, so würde dies keinen einzigen Arbeitsplatz retten. Bei Top-Unternehmen sind die Manager Einkommen eh etwas, was aus der Portokasse gezahlt wird.

Allerdings ist Neid in meinen Augen ein ziemlich unmoralisches Verhalten.

Also wenn ich da so an meinen Marketing- und Zweigfirmenchef (Dr., Bildung, Fremdsprachen bis zum Abwinken) denke, der hat ca. 6000 Euro / Mon verdient und war vllt. 4 Tage im Monat zuhause, den Rest musste er um die Welt reisen und Aufträge für die Hauptfirma aquirieren.

Es geht in diesen Gehaltsklassen nicht mehr um die aufgewendete Zeit oder den Stressfaktor.
Leistung ist viel mehr als das.
Und wenn dein Bekannter so gut ist, dass er es mit einem Manager eines Großkonzerns aufnehmen kann, dann soll er doch den Job machen.
Der Manager bekommt sein Geld vom Arbeitgeber, weil dem Arbeitgeber die Arbeit des Managers so viel wert ist.

Arbeiter, welche fahrlässig handelten oder dem Unternehmen durch Inkompetenz finanziellen Schaden verursachten, flogen bei meinen Unternehmen in der Regel fristlos, ansonsten nach ihrer gesetztl. Kündigungsfrist. (selbstverständlich ) Und das waren mit Abstand keine Mio-Schäden. Da reichte mitunter schon ein geplatzter Auftrag oder Antipathie.

Nun ich sprach von einem Großkonzern, denn nur in Großkonzernen werden solche Managergehälter gezahlt. Und in diesen Großkonzernen lebt der Arbeitnehmer im Regelfall in einer Art Schlaraffenland. Ein starker Betriebsrat und die starke Unterstützung durch die Gewerkschaft (diese verlogenen Säcke interessieren sich ja eh nur für große Konzerne) sorgen dafür, dass der Arbeitnehmer im Regelfall alles an Fahrlässigkeit bringen darf was er will und ihm dadurch kein Nachteil entsteht. Erst bei Mutwilligkeit wird es kritisch.

Nun, er trägt doch die 1000 mal höhere Verantwortung und diese für alle und alles im Unternehmen? Für die er auch entsprehcend bestens vergütet wird, aber wenns darauf ankommt, dann doch nicht, ist er also wieder wie jeder andere?

Ich habe nie gesagt, dass ein Manager kein "normaler" Arbeitnehmer wäre.
Er ist Arbeitnehmer und wird für seine Arbeit wie ein Arbeitnehmer entlohnt. Allerdings ist die Bezahlung sehr hoch, weil die Leistung die der Manager bringt dem Unternehmen anscheinend dieses Geld wert ist (ein Manager bestimmt sein Gehalt ja schließlich nicht selbst).
Und da seine Verantwortung als Arbeitnehmer sehr viel höher ist und seine Entscheidungen über das Wohl und Wehe eines ganzen Unternehmens entscheiden, wird dieser halt entsprechend hoch entlohnt.
Doch "bestraft" werden soll er wie jeder andere Arbeitnehmer (wobei die berufliche Zukunft eines Managers meist weitaus ungewisser ist als die eines normalen Arbeitnehmers)

Klar, dank unserer äusserst maßgeshcneiderten Gesetze, alles selbstverständlich im Rahmen des Legitimen.
Und falls es mal doch ne Grauzone betrifft und die Justiz durch ihre schwammigen Pamphlets auch kein Land mehr sieht, dann "Kuhhandel".
Wie schön doch das Leben für alle Beteiligten sein kann. ^^

Maßgeschneiderte Gesetze?! Kuhhandel?!
Hast du dich schon mal tiefgründig mit den Fällen Hartz und Ackermann beschäftigt und dir die rechtlichen Hintergründe zu Gemüte geführt?!
Peter Hartz ist härter bestraft worden als so manch einer, der eine Körperverletzung begeht und schon mehrfach einschlägig vorbestraft ist.
Die Gesetze unseres Landes gelten für alle gleich! Wenn du also forderst, dass ein Ackermann in den Knast geht für etwas, was im Grunde nichtmal eine wirkliche Straftat war, dann musst du dies auch bei dir und jedem anderen Hans Wurst fordern.

Aber dann kommst du auf einmal daher und rufst wieder "Überwachungsstaat"...

Hmm wirklich nett. Warum nur bekommen "Untergebene" nicht solche Verträge und vorallem derart süße Süssigkeiten? Weil sie freiwillig auf Zartbitter stehen?

Nun der "Untergebene" kann sich ja einfach hocharbeiten bis in den Vorstand eines Unternehmens ...
Schon mal dran gedacht, dass es schon durchaus seine Begründung hat, warum der Vorstand einer Aktiengesellschaft für eine bestimmte Zeit gewählt wurde und in der Zeit auch nicht abgewählt werden kann?!
Hat was mit "Planungssicherheit des Unternehmens" zu tun.

Wenn Engagement und Leistung nur noch geldabhängig sein soll, dann wundert mich hier wirklich nichts mehr. (tuts ja auch nicht. )

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?!

Engagement kann man auf vielen Ebenen zeigen ... Und wer beruflich Engagement zeigt, der will dafür entlohnt werden. Und du selbst wirst dir sicher den bestbezahltesten Job suchen, den du bekommen kannst. So fern er dich dann auch noch zufrieden stellt.

Ein Unternehmen bietet seinen Führungskräften ein imenses Gehalt, weil es davon ausgeht, dass man nur so die Leute bekommen kann, die man haben will. Ein Manager nimmt dieses Geld an, weil er für seine Arbeit bestmöglich bezahl werden will.

Wo zur Hölle siehst du das Problem? Die Millionen die da fließen schaden niemandem.
Nur für Neider sind sie natürlich gefundenes Fressen!
 
Der Daedalus schrieb:
...Ein Vorstand einer Aktiengesellschaft kann nicht abgewählt oder gekündigt werden. Ist der Vorstand einmal gewählt kann er erst mit Ende der Wahlperiode (glaube 3 Jahre ist die) wieder abgewählt werden.....

Der Daedalus schrieb:
...Schon mal dran gedacht, dass es schon durchaus seine Begründung hat, warum der Vorstand einer Aktiengesellschaft für eine bestimmte Zeit gewählt wurde und in der Zeit auch nicht abgewählt werden kann?!...


Du verwechselst hier Vorstand mit Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird von der Hauptversammlung gewält gem §101 AktG, aber nicht der Vorstand!

Der Vorstand, also die Geschäftsführung einer AG, wird nicht gewählt, sondern vom Aufsichtsrat bestimmt bzw. bestellt. Es findet keine Wahl statt!
Diese Bestellung beläuft sich auf max. 5 Jahre. (§84 Abs. 1 AktG), kann aber verlängert werden.

Vorstand ist die Geschäftsführung, der Aufsichtsrat überwacht, kontrolliert und berät den Vorstand.
Ein Aufsichtsratmitglied kann gem. § 103 Abs. 2 AktG jederzeit ersetzt werden, niemand in einer AG sitzt auf mehrere Jahre sicher im Sattel, weder Vorstand noch Aufsichtsrat.

Vorstandsmitglieder können, da sie keine Arbeitnehmer im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes sind auch (fristlos) gekündigt werden - da sie auf privatrechtlichen Vertrag verpflichtet sind und die Arbeitnehmerschutzbestimmungen wie Kündigungsschutz auf sie nicht anzuwenden sind. Man muss nicht bis zum Ende des Vertrages warten.

Der Daedalus schrieb:
...Somit MUSS man schlechten Vorständen die Entscheidung zum Rücktritt mit hohen Abfindungen versüßen. Der Fehler liegt also bestenfalls in der Gesetzeslage und keinesfalls bei den Firmen/Aktionären oder Vorständen selbst....

Es gibt in diesem Fall keinen Fehler in der Gesetzeslage, weil sie den Sachverhalt nicht so beschreibt wie du es getan hast; Vorstand und Aufsichtsrat können jederzeit ersetzt werden.


Zur Haftung (und somit zum Thema allgemein) und somit auch zur Rechtfertigung ihrer Bezüge: Die Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder einer AG können in die Haftung der AG für Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern aufgenommen werden. Das heißt, in bestimmten Fällen haftet der Vorstand und der Aufsichtsrat gesamtschuldnerisch mit seinem Privatvermögen (§93 Abs2 und 3 AktG). Dieses Risiko (welches zugegeben sehr gering und auf Fahrlässigkeit und Pflcihtvernachlässigung beruht, aber mit Beweislastumkehr) rechtfertigt wohl auch höhere Gehälter.
Welcher andere Arbeitnehmer haftet schon für seine angerichteten Schäden evtl. privat?

Das gleiche gilt übrigens auch für Geschäftsführer von GmbHs, die haften auch in bestimmten Fällen gesamtschuldnerisch und privat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Info ... da war ich wohl wirklich Falsch informiert.

Welcher andere Arbeitnehmer haftet schon für seine angerichteten Schäden evtl. privat?

Wohl niemand...
Weis aus unserem Betrieb, dass selbst bei mutwilliger Vertuschung von gemachten Fehlern dem Arbeitnehmer keinerlei Schadenersatzansprüche bedrohen. In dem Fall lediglich die fristlose Kündigung (völlig zu Recht).
Im Fall der Fahrlässigkeit oder auch der groben Fahrlässigkeit darf der Arbeitnehmer im generellen (meines Wissens nach) gar nicht belangt werden (bestenfalls mit einer Kündigung).
 
"Was kann man tun gegen Firmen, die Millionen an ihre Vorstaende zahlen ?"

Die frage geht von einem falschen ansatz aus, enspringt eher dem Sozialneid des fragestellenden und kann letztlich zu keiner brauchbaren diskussion fuehren.

Genausogut liese sich fragen, warum mein nachbar, der ein eigenes unternehmen hat, sich drei mercedes und eine villa in der schweiz leisten kann, waehrend ich mit einem kleinen angestelleneinkommen auskommen muss. wie kann der es wagen, millionaer zu sein ? tja,das ist so, weil ich nicht meinen arsch hochbekomme, keinen mut habe, unternehmerisches risiko zu tragen. klar, der vergleich passt nur richtig, wenn er etwas so alt ist wie ich und unter vergleichabren voraussetzugnen ins unternehmerische leben gestartet ist.

im wesentlichen ist alles bereits gesagt worden, wenn die gesetzlichen bestimmungen eingehalten sind und die verguetung des vorstandes vor der aktionaersversammlung gerechtfertigt werden kann, dann kann jede summe gezahlt werden, die sich das unternehmen leisten kann, um die beste unternehmensfuehrung anzuheuern, die fuer das geld zu bekommen ist.

das gilt unter allen bedingungen, auch, wenn die unternehmensfuehrung arbeitsstellen abbaut (ob das legitim (nicht legal) oder opportun ist oder nicht, ist unerheblich, solange sich die firma den moeglichen imageverlust leisten kann und leisten will). denn auch derartige unternehmensentscheidungen gehoeren zum aufgabenbereich der unternehmensfuehrung.

daran ist nichts auszusetzen, unmoralisch oder illegal.

wenn die untenehmensfuehrung einens unternehmens in der kriese allerdings saftige verguetungserhoehungen erhaelt, ist die sta gefragt zu pruefen, ob untreuestraftaten oder insolvenstraftaten verwirklich worden sind oder nicht.


gruss
 
@pissoff
Das ist eine verkürzte Sichtweise auf die Dinge. Dem Fragestellenden Sozialneid zu unterstellen ohne immanent auf seine Argumentation einzugehen ist leicht überheblich und zeugt von keiner guten Herangehensweise an eine Diskussion. Vielleicht könntest du es mit Objektiver Kritik an ein herrschendes ökonomisches System versuchen. Das würde meiner Ansicht nach dem Problem definitiv näher kommen. Kann doch nicht sein, dass man Kritik immer als Minderbemittlung desjenigen, der die Kritik äußert darstellt.
Und nur weil irgendein Aufsichtsrat, der selber scharf auf eigene Gewinne ist, ein bestimmtes Einkommen des Vorstandes billigt, heißt es bestimmt nicht, dass das dann nicht verwerflich sein könnte wenn irgendwo Menschen unter Brücken schlafen müssen und weltweit Kinder am sterben sind. Irgendwie verstehe ich diese Argumentationen nicht, die vom gegebenen Zustand ausgehen und nur weil es diesen Zustand einmal gibt dann auch alles was daraus resultiert als gut dargestellt wird, oder zumindest als nicht veränderungswürdig. Demnach könnten wir doch gleich unsere Vernunft an der Garderobe abgeben und einfach mal aufhören über Sachen zu reflektieren, wenn man doch sowieso nichts ausrichten kann...oder wie soll ich das jetzt verstehen?...
 
Ganz klare und einfache Antwort auf die Frage im Titel:
- Managern mehr Kompetenz und Verantwortung übertragen
- Wer die Manager-Gehälter in Deutschland den angelsächsischen
angleichen will, der muss auch für Management-Fehler geradestehen!
- Vor allem das deutsche Recht ist da viel zu zaghaft,
vor allem bei Sammelklagen(die es so in Deutschland rechtlich
fast nicht gibt) durch Gewerkschaften, betrieblichen Arbeitnehmer-
Vertretungen(die es in Deutschland wieder einmal leider nicht gibt,
ein weiterer fehler im System, der dem Wandel der Arbeitswelt teilweise
nicht gerecht wird), Verbraucherschutz-Organisationen/Behörden und
natürlich auch Gesellschaftern/Aktionären, etc.

Allerdings benötigt ein solch ein Umbau jahrelange Justiz-Reformen, in denen
alle Schritte gut überlegt sein müssen und nicht einfach andere Systeme
abgeschaut werden dürfen. Schließlich muss es der deutschen Arbeitswelt und
-Kultur gerecht werden, sonst könnten massive Probleme auftreten, vor allem
beim Klagerecht und den Kompetenzen der Richter.


Eine generelle Beschränkung von Gehältern halte ich für Blödsinn, so ein Eingriff
würde einfach verpuffen und ist nicht durchsetzbar, rechtlich warscheinlich nicht
einmal mit der Verfassung vereinbar. Deutschland würde sich damit wieder einmal
nur ins eigene Fleisch schneiden.

Auf jeden Fall müssten bei Gehaltsentscheidungen Aktionärs-Verbände stärkeren
Einfluss haben, Einfluss von Gewerkschaften halte ich für falsch, wenn dann
grundsätzlich nur von der Belegschaft einer Unternehmung.
 
AW: Was tun gegen Firmen die Millionen an ihre Vorstände zahlt?

Justin_Sane schrieb:
Im Prinzip nur auf die Strasse gehen und 'ne Demo starten!
Politisch radikal wirste ja nicht werden wollen, oder etwa doch? ;)
In unserem demokratisch-bürokratischen staat ist selbst demonstrieren verboten, wenn kein antrag stellst und genehmigt wird :freak:
 
Das ist richtig das die Manager so viel Geld kriegen schließlich haben sie euch einen sehr schweren Job.Sie zahlen sehr viel Steuern.Außerdem verstehe ich nicht was dies hier soll Inzwischen sollte man doch wissen,dass der Sozialismus nicht funktioniert.
 
Steuern zahlen wir alle. Die Frage ist wieviel nach Steuern für jeden jeweils noch hängen bleibt. Und ob deren Job hier 1000 mal schwerer und verantwortungsvoller/haftbarer ist, als der eines ihrer Angestellen bleibt auch noch offen, analog auch deren Abfindungen.
Mit Sozialismus hat das nichts zu tun, eher mit Verhältnismäßigkeit und Glaubwürdigkeit: Wasser predigen, Wein trinken, na ihr wisst schon. Aber auch der Kapitalismus scheint ziemlich zu bröckeln, zumindest von unten weg. ^^
Ansonsten kann ich mich HighNoon nur anschliessen.
 
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