Was tun gegen Firmen die Millionen an ihre Vorstände zahlen?

dogio1979 schrieb:
In allen Ländern werden von irgendwelchen Arbeitern Produkte hergestellt, die sich diese nicht leisten können.

Möchtest du für ein Paar Schuhe 4000 € zahlen ? Oder 100 € für ein Päckchen Kippen? Diese Art leben zu müssen ist der reinste Albtraum. Das kann nicht im Sinne des "Erfinders" sein!

dogio1979 schrieb:
Außerdem liegt unsere Kernkompetenz in Deutschland ganz sicher nicht im produzierendem Gewerbe.

Entscheidend ist die Frage wieviele Leute in welchem Sektor beschäftigt sind. Wo ich herkomme (Bergisches Land) arbeiten die meisten Leute in der Industrie - für ein unterdurchschnittliches Gehalt.


dogio1979 schrieb:
Außerdem hat Deutschland jahrelang über seine Verhältnisse gelebt, jetzt kommt halt die Quittung.

Das sehe ich anders. Die sog. Quittung sind Folgen des EU-Beitritts (ja ich weiss,D ist Gründungsmitglied) und der Wiedervereinigung.Zu nennen wäre auch noch die Steuerverschwendung seitens unserer Regierungen.

MfG
 
Es gibt ausreichend beispiel, dass wir über den verhältnissen gelebt, nzw. auf Kosten unserer nachkommen. So wurden gerade zu Begeinn und Mitte der der 80er massenhaft Schulden aufgenommen, weil Steuererhöhungen unpopulär sind, oibwohl manchmal notwenig.
Bereits Ludwig Erhatd wurde darüber in kenntnis gesetzt, dass unsere rentensystem in einigen dekaden kollabieren würde, was er einfach ignoriert hat. Die Gesellschaft hat sich in einem sozialen netz zurückgelehnt, bis es eingerissen ist, sodass es nun geflickt werden muss.

Die größte belastung war m.E. nicht der beitritt zur EU, sondern die Wiedervereinigunjg und das meine völlig wertungsfrei.

Wieso ist entscheidend, wieviele Leute in welchem Sektor arbeiten? Entscheidenmd ist in welchem Sektor liegt die Zukunft und darauf müpssen wir hinarbeiten, natürlich kommt es auf dem Weg dorthin für viele Menschen zu harten Einschnitten. Es macht keinen Sinn aussterbende Wirtschaftssektoren künstlich am leben zu erhalten wie es bspw. mit der Kohleförderung geschieht und auch die milliardenschweren Subventionen für die Landwirtschaft möchte ich mal mal kritisch anmerken.

Übrigens was die Schuhe betrifft, gibts auch sowas wie Preisdifferenzierungen, Unternehmen passen sich den Löhnen und den Zahlungsbereitschaften in den Ländern an, sofern es die Kostenstruktur erlaubt.
Ist zwar schon eine Weile her, da hab ich in D für eine Levis 501 159 DM bezahlt, während eine bekannte sie mir aus den USA für umgerechnet 60 DM mitgebracht hat und das hatte nicht nur was mit dem Wechselkurs zu tun.

Ich denke allerdings, dass wir hier gerade außerhalb des Threadthemas diskutieren.
 
Brigitta schrieb:
Bitte unterlasst den persönlichen Disput und bleibt beim Thema. Danke.
Brigitta


Wau, 80 Postings bis zum ersten Aufruf zur Topic Erhaltung. Da sind wir doch eh nicht schlecht, oder? ;)

Ich finde aber auch das man in diesen Thread auch die Mentalität der Deutschen mit berücksichtigen muß.

Ich habe einige Bekannte aus den USA und anderen Ländern in denen die Gehälter von Ihren Firmenbossen ganz anders dargestellt werden. Die sind dann richtig geil drauf das IHR Boss das meiste verdient. Ist fast wie ein Wettkampf wenn die dann loslegen :)

"Mein Boss verdient 50.000.000.- $$$ und fährt einen Porsche 911 und hat 3 Benz....." da sind die Jungs dann richtig stoz drauf das sie für den bestbezahlten Manager arbeiten dürfen.......

Ich habe aber auch erlebt das wenn sich bei denen ein Nachbar ein neues Auto gekauft hat die halbe Straße gekommen ist und IHM gratuliert hat zum tollen 5er BMW.

Bei uns muß der Typ den Wagen nachts in der Garage verstecken damit ihm der Nachbar keinen Kratzer macht?!

Hier ist wieder mein liebstes Wort welches ich mit unserer Gesellschaft verbinde "NEID". Wir überlegen nicht was man tun kann um das selbe zu erreichen, sondern wir überlegen was wir tun können um dem anderen das weg zu nehmen. Das sieht man ach an diesem Thread, anstatt zu fragen "Wie kann ich es schaffen auch ins Managment zu kommen und geile Kohle zu verdienen", wird gefagt "Was tun gegen Firmen die Millionen an ihre Vorstände zahlen?"

Wir freuen uns nicht für andere sondern ärgern uns das die mehr haben, das ist ein grundlegendes Problem unserer Gesellschaft und führt zu solchen Diskussionen.

Erst wenn wir diese "Warum nicht ich, immer kriegen die anderen alles gute" Mentalität abgelegt haben wird sich etwas ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber die Frage "Wie kann ich auch Vorstand werden" würde ja implizieren, dass man arbeiten müßte um erfoglreich und reich zu werden. Nee, so einfach kann man es sich ja nicht machen. Ich habe des öfteren den Eindruck, dass die Leute immer alles geschenkt und umsonst haben möchten, dass erlebe ich nahezu täglich bei meinem Job. Und wenn man es nicht geschenkt bekommt, dann schzmollt man halt und neidet es den anderen. amnchmal frage ich mich, was manche menschen für ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit haben.

Hey wir leben in der besten aller Realitäten, denn es ist die einizige, also macht was draus!!!
 
@George
Wenn du dir keine Schuhe für 4000€ leisten kannst, dann kauf einfach billigere. Ich hoffe, du verstehst worauf ich hinaus will.



Ich bin weniger gegen die hohen Vorstandsgehälter, als vielmehr gegen die enge Verknüpfung der Vorstände untereinander. Es gibt Vorstandsmitglieder, die in 15 Konzernen und Firmen gleichzeitig beschäfftigt sind. Diese Freunderlwirtschaft ist unfair und kostet obendrein noch Kapital.

Auf der anderen Seite muss man sagen, dass gerade eben diese enge Verknüpfung der deutschen Konzerne und Firmen schon einige übernahmen durch Hedgefonds blockiert hat. Die enge Verknüpfung macht es eben schwieriger in den Deutschen Markt einzudringen.
 
Ich bin weniger gegen die hohen Vorstandsgehälter, als vielmehr gegen die enge Verknüpfung der Vorstände untereinander. Es gibt Vorstandsmitglieder, die in 15 Konzernen und Firmen gleichzeitig beschäfftigt sind. Diese Freunderlwirtschaft ist unfair und kostet obendrein noch Kapital.
Das ist genau das Problem. Wenn man nur noch in einem Vorstand wäre käme es auch nicht zu solchen Gehältern. Auch in der Schweiz ist das "Freunderlwirtschaft" bekannt. Hier sagt mein einfach "Vetterliwirtschaft".
 
Orca schrieb:
Das ist genau das Problem. Wenn man nur noch in einem Vorstand wäre käme es auch nicht zu solchen Gehältern. Auch in der Schweiz ist das "Freunderlwirtschaft" bekannt. Hier sagt mein einfach "Vetterliwirtschaft".

Also das halte ich für nicht ganz richtig, die Vorstände die in mehreren Firmen tätig sind kommen in den einzelnen Firmen nicht auf das Einkommen wie ein Vorstand der nur für diese Firma tätig ist, es gibt sicher Ausnahmen, das ist aber dann auch von den Fähigkeiten des Vorstandes abhängig (Bestes Beispiel ist ja der gute FJS bei uns in Bayern gewesen :) zu seiner besten Zeit war Franz-Josef in 17 Firmen im Vorstand.....doch bei seinem Einfluß war er sicher jede Mark wert die IHM gezahlt wurde ;) )

Interessanter Artike zu dem Thema: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,305486,00.html
 
Vielleicht sollten wir da mal was richtig Stellen. Kaum jemand ist in mehreren Vorständen, schon gar nicht Politiker. Es handelt sich dabei um den Aufsichtsrat, bei dem diese beschriebene Praxis üblich ist.
 
Um noch etwas SALZ in die Wunden derer zu schütten die die Gehälter für ungerecht und zu hoch halten :D

"Aus einer vom Forschungsinstitut The Corporate Library in Portland im US-Bundesstaat Maine veröffentlichten Untersuchung geht hervor, dass die Bezüge der Chefs der börsennotierten Unternehmen im Schnitt um 16 Prozent zulegten. Der bestbezahlte Manager, Barry Diller vom Medienkonzern IAC Interactive, erhielt knapp 300 Millionen Dollar - zum größten Teil in Aktienoptionen."


Boahhh, ist das Geil. Der verdient pro Monat fast das was jetzt im Lottojackpot ist.
 
Aber halt nur in Aktienoptionen... was sehr üblich ist. Und das bedeutet natürlich auch Kurs im Keller = Einkommen im Keller...bzw...an das Geld kommen die gar nicht ran ohne ihre Aktienanteile zu verkaufen.
 
lufkin schrieb:
Aber halt nur in Aktienoptionen... was sehr üblich ist. Und das bedeutet natürlich auch Kurs im Keller = Einkommen im Keller...bzw...an das Geld kommen die gar nicht ran ohne ihre Aktienanteile zu verkaufen.

Also mal ganz ehrlich, es würde mir schnurz piep egal sein wie die mir 300 Mio. Dollar auszahlen. Von mir aus können die mir das auch in Bundesschatzbriefen, Raiffeisenbank Genossenschaftsanteilen oder in jeglicher anderen Währung auszahlen-bei 300 Mio. hätte ich diesbezüglich keine Ansprüche :)
 
Auch in Telekom Aktien? :D
 
Womit wir ganz nebenbei wieder bei bereits oben angesprochenen Punkt wären: Um ihr Gehalt zu steigern (also auch den Wert ihrer Anteilsscheine), müssen die Manager alles tun, um den Aktienkurs zu steigern, bzw. hoch zu halten. Zum Beispiel outsourcen und Leute entlassen. Ergo sind wir wieder bei dem Fehler im Entlohnungssystem...
 
Die Einkünfte von Managern gehören offen gelegt, wie in den USA. So einfach ist das.

Was soll man auch sonst tun? Die Marktwirtschaft weiter einschränken? Ohne mich!
 
Und? was haben wir von offen gelegten Gehältern? Deswegen werden sie ja nicht geringer, wie die USA zeigt. Aber es ist schon eine perverse Welt, in der der Aktienkurs steigt, wenn Menschen entlassen weerden. Aber wie auch schon viel vielo früher in diesem thread gesagt, liegt das problem nicht an den Vorständen, sondern am System. Würde ein Vorstand, der nach diesem System entlohnt wird, anders handeln, würde er zum einen, sein eigenes Gehalt schmälern und zum anderen seinen Job riskieren, denn ein Vorstand kann mal ganz schnell abgesägt werden und so etwas sprichst sich rum, sodass der sicher nicht so schnell wieder eine hohe Position bekleiden wird. Soviel zur these, dass ein Vorstand oder manager ganz schnell wieder einen Job bekommt.
 
dogio1979 schrieb:
Und? was haben wir von offen gelegten Gehältern? Deswegen werden sie ja nicht geringer, wie die USA zeigt.

Dann hat man aber schonmal Transparenz. Der nächste Schritt ist dann, dass Manager stärker zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie Mist bauen. Wie in... jopp... den USA.
 
mehr als für ein paar Sensationsberichte in der BILD wirds nicht reichen. Außerdem werden die gehälter semitransparent offengelegt. Semitranspoarent deswegen, weil die Summe der Gehälter des Vorstand offen gelegt werden muss.
 
Wie gesagt: Die Gehälter können so hoch sein wie sie wollen, solange man die Leute auch haftbar machen kann.

Und das kann man hier gegenüber den USA fast gar nicht. Hieri st alles auf Prävention aus, nicht auf echte Strafen.
 
Naja was heisst für dich haftbar machen. Wenn er gegen Gesetze verstößt, dann kann er haftbar gemacht werden wie jeder andere auch. Wenn er eine Fehlentscheidung trifft, dann kann er entlassen werden. Nicht mehr und nicht weniger. Oder willst du einen Manager ins Gefängnis stecken, wenn er Leute entlässt? So lange er dabei nicht gegen das Gesetz verstößt sehe ich auch keine(n) Grund(lage) ihn zu bestrafen. Sicher ist das ganze moralisch nicht immer vertretbar, aber wie schon so oft geschrieben geht es dem Manager nicht um moralische Gesichtspunkte. Er möchte den Gewinn maximieren und das tut er so gut er eben kann ;). Wie man zu dieser Art des Kapitalismus steht ist jedem selbst überlassen. Profitieren tun wir alle ja wirklich zur Genüge. (oder wer von euch schimpft nicht auch, wenn die Produkte teurer werden)
Ich stehe dem ganzen ehrlich gesagt ein Stück gelassener gegenüber und sehe es so ähnlich wie Dope4You. Ich schaue, dass ich mit meinem Können und Wissen so weit wie möglich komme. Dabei habe ich nicht wirklich als Ziel Manager zu werden, da mich alleine die Arbeitszeiten abschrecken und ich meine Prioritäten im Leben nicht zu 100% auf den Job legen will. Im Gegenzug neide ich aber keinem Manager sein Gehalt.
Was den Kapitalismus angeht sehe ich in Zukunft schon Probleme auf uns zukommen, da die immer mehr Jobs für schlecht ausgebildete oder niederqualifizierte Menschen wegfallen. (sei es durch immer mehr Technik, Computer oder schlicht Gewinnmaximierung) Und genau an dem Punkt stimme ich mit dem oft genannten Argument "es könnten ja alle Manager werden bzw. weit nach oben kommen" nicht überein. Es gibt eben Menschen, die nicht den IQ, das Talent, das Können (man kann es nennen wie man will) haben um einen Realschulabschluss oder höheres zu schaffen. Diese werden egal wie sie sich anstrengen, niemals die Chance haben in diese Positionen zu kommen. Diese Menschen muss man aber irgendwie mit in das Geselschaftssystem integrieren und genau da sehe ich im Moment sehr große Probleme. Immer weniger Menschen teilen das "große" Geld untereinander auf und immer mehr fallen aus dem "System" heraus, sind unzufrieden, fühlen sich alleine gelassen und sehen nur noch eine ungewisse Zukunft vor sich. Diesen Leuten wird man auch nicht begreifbar machen wie es sein kann, dass Firma XY 300 Millionen Gewinn macht und die Aktie in den Keller geht, weil es doch im Vorjahr 400 Millionen waren. Das ganze versteht der "kleine Mann" nicht mehr und diese Unzufriedenheit halte ich für ein ziemliches Risiko.
 
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den[N]is schrieb:
Naja was heisst für dich haftbar machen. Wenn er gegen Gesetze verstößt, dann kann er haftbar gemacht werden wie jeder andere auch. Wenn er eine Fehlentscheidung trifft, dann kann er entlassen werden. Nicht mehr und nicht weniger.

[...]

Nö, ich wollte eher auf Geld bzw. Klagen anspielen. Mit Entlassungen hat das nichts zu tun, für Jobs kann man m.E. in einer freien Marktwirtschaft nicht garantieren. Es geht mir darum, dass man in Deutschland kaum etwas zu fürchten hat, finanziell. In den USA kann man komplette Unternehmen auf zig millionen Dollar verklagen, was auf das Management zurückfällt. Und es sind in den USA auch schon richtig hohe Tiere in wirklich ernste Schwierigkeiten geraten, weil sie eben illegale Sachen gemacht haben. Darum geht es mir. Die können soviel verdienen wie sie wollen, mir egal, aber dann muss auch die Verantwortung vor dem Gesetz entsprechend hoch sein. Bei uns versucht der Staat aber, alles präventiv zu regeln und am Ende fühlt sich keiner, der die staatlichen Kontrollen bestanden (oder umgangen) hat, mehr verantwortlich für irgendwas. Die machen dann, was sie wollen.

Meine Mutter hat mal beim Roten Kreuz gearbeitet. Schönen Gruß an das Management vom DRK Aachen. Mehr kann ich leider nicht sagen. Beim Roten Kreuz ist natürlich immer alles legal und astrein, da würde ich nie was anderes behaupten.

PS: Wenn man als Student Geld für so Sachen wie einen Tsunami in Asien sammelt, sollte man gut überlegen, wem man das Geld dann anvertraut. Selbstverständlich hat dieser Tipp nichts aber auch gar nichts mit dem DRK zu tun. Die sind da alle glühende Idealisten, die alle Menschen lieben!
 
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