OpenSystemFan schrieb:
Am Ende bekommen wir wieder nur Versprechen. Das hatten wir schon zu oft. Und all das was du sagst, was jetzt nur mit Kameras funktionieren soll, sollte doch schon immer in 2 Jahre funktionieren. Ich denke der große Unterschied zwischen Mercedes und Tesla ist das Marketing. Mercedes macht und liefert. Tesla verspricht und verspricht. Mich wundert immer, dass alles bei Tesla positiv gesehen wird. Jeder Abbruch, jede Sackgasse und jede neue Ausrichtung. Liefert Mercedes wirklich etwas, dann hat das keine Zukunft. Seit 10 Jahren haben wir jetzt das Spiel und immer noch ist alles Gold bei Elon und Murks bei den Anderen.
Ich sehe kein FSD bei Tesla und eher ein Abmelden der Autonomie. Eigentlich ist das Versprechen des FSD nie in Ordnung gewesen und es war glatt Betrug dafür Geld zu nehmen. Ich weiß nicht, wie man sich das schön reden kann.
Ich denke, wir beide wissen nicht, was die Systeme von Tesla und Mercedes unterscheidet. Neben dem offensichtlichen habe ich zumindest keine Einblicke in die grundlegende Philosophie der Systeme. Ob Lidar, Radar oder Kamera ist ja erstmal egal für einen Computer. Der versteht ja nicht, mit was er sieht. Daher kann ich den Vergleich, Kamera = ähnlichkeit zum Menschen nicht nachvollziehen. Hier werden einfach Sensoren eingespaart um das Model 3 günstig anzubieten. Eine konträre Strategie zum FSD, die jetzt aufgefangen werden muss.
Wer damals FSD 9,10,11 gekauft hat, hat definitiv einen Grund dies zu beanstanden. Ich glaub aber ehrlich gesagt, das sind nur ganz wenige hier in Deutschland... und wer sich dazu beschwert, hat jedes Recht. Perspektivisch ist FSD 12 in seiner aktuellen Fassung in USA bereits aber nah dran und würde mittlerweile zumindest es für mich persönlich rechtfertigen, Geld zu investieren.
Ich kann die Technologie dahinter nicht im Detail einschätzen, aber zumindest die grundlegenden Prinzipien. FSD hat eine Entwicklung gemacht über die Jahre die niemand absprechen kann.
Kurze Hilfestellung:
Tesla FSD 12: Nutzt nur Kameras und ein neuronales Netzwerk (Deep Learning), um autonomes Fahren durch End-to-End-KI zu ermöglichen. Kein LIDAR oder Radar.
Mercedes Level 3: Kombiniert LIDAR, Radar und Kameras mit regelbasierten Algorithmen und hochpräzisen Karten. Sicherheitsorientiert und für Autobahnen bei niedriger Geschwindigkeit.
Die Schlussfolgerung welche Technologie das Rennen machen wird ist eine Millionen-Dollar Frage. Damit lässt sich viel Geld verdienen, wenn du auf das Richtige Pferd setzt. Man darf nicht vergessen, dass der KI-Hype und die dafür notwendige Architektur (NVIDIA) dem Pfad von Tesla in die Karten spielt.
Auch wichtig bei der Betrachtung wo die Reise mit Tesla und anderen Herstellern hingeht: Der Großteil der Talente wollen zu Tesla, nur wenige zu Mercedes. Das Marketing hilft Elon in jeder Hinsicht, eine Vision zu artikulieren die vielleicht irgendwann Wahrheit wird.
OpenSystemFan schrieb:
Ich habe per se kein Problem mit Tesla und fand den Ansatz damals sehr gut. Sowohl Standardzellen als auch Ladeinfrastruktur. Alles was von Elon danach kam hat mich bis heute nicht überzeugt. Sei es Qualität oder FSD. Womit ich nicht gerechnet habe, war das abkulten einer gewissen begüterten Schicht. Natürlich am Anfang der Plan die early Adaptor zu holen mit dem Roadster und Model S. Fein. Ohne diesen "kult" bzw Fanboy-Status scheint die Welt noch nicht ganz so weit zu sein für eAutos. Was wieder an grundlegenden Themen wie Reichweite und Preis scheitert. Auch haben viele einfach keine Möglichkeit an der Laterne zu laden usw. Das hat VW, als Massenhersteller, ja immer angeführt und es stimmt leider bis heute. Aber, und das sehe ich auch, die Bewegung ist jetzt da und nach anfänglicher Euphorie, kommt jetzt Ernüchterung, um dann einem "Normal" zu weichen. Das wird ggf. mit ID.2 und e208 einsetzen. Ein Model 3 finde ich als Auto wenig qualitativ und nicht überzeugend. Das ist aber meine persönliche Erfahrung nachdem ich jetzt alle 3 Modelle gesehen habe (Model 3, e208 und Cupra Born).
Das ist das gute an der Freiwilligkeit, Du fährst dann halt einfach das Auto deiner Wahl. Es ist ein bisschen wie früher bei Apple, dem iPhone und Steve Jobs. Am Anfang gab es viel Emotionen, später haben sich die Produkte entsprechend durchgesetzt. Heute denkt man nicht mehr so arg darüber nach. Niemand lässt sich mehr auf eine Samsung/Apple oder Android/iOS Diskussion ein. Die Transformation steht uns nun bei den Autos davor, das regt an, treibt Diskussionen, aber am Ende wird es ein neues "Normal" geben.