Richtig. Wer ein RAID betreibt muss sich auch Backup-Hardware, wie die erwähnten USB-Platten anschaffen.
RAID (außer RAID 0) stellt nur die Verfügbarkeit im Falle eines Festplattendefekts her, bzw. erhält sie. Hier stellt sich die Frage, insbesondere für nicht kommerzielle Anwender, ob man im Falle eines Defekts nicht die Zeit hat zu warten, bis die Ersatzplatte bestellt, NAS eingerichtet (gibt ja Konfig-Sicherungen) und Backup eingespielt ist. Im Zweifel kann man die Backupdisk auch mal schnell am PC anstöpseln (ggf. ext2-4 Treiber unter Windows installieren). Und gut ist.
Immherin muss man bei einem RAID 1 die doppelte Menge Speicher bereitstellen und noch mal die gleiche für das Backup. Also um 1 TB sicher zu bereiben muss man 3x 1 TB kaufen. Oder man verzichtet auf das RAID und kauft nut 2x 1 TB.
Sinnvoll ist auch, das USB Backupmedium nicht permanent am System anzuschließen, es gab so Verschlüsselungsviren, auch für die Synolgys, die dann alles platte gemacht haben. Also nur zum Backup anschließen, oder 2 Backupplatten nutzen. Eine, die permanent per USB angeschlossen ist und eine, die z.B. 1x pro Woche angeschlossen und bespielt wird.
Was die Bedienbarkeit angeht, sind die Selbstbaulösungen nichts für Anfänger und Linuxkenntnisse sind hier hilfreich. Je nach Hardware kommt man nämlich um einen Besuch der CLI nicht herum. Eine nicht ganz so mächtige CLI bieten die Synologygeräte, aber bei normalen Anwenungsfällen braucht man sie nicht.
Ich habe diverse alternative NAS-OS (OMV, Nas4Free, FreeNAS) ausprobiert und war mit keinem zufrieden, was am Einrichtungsaufwand im Zusammenhang mit meinen Anforderungen und der zu nutzenden Hardware lag. Da ich bereits ein Synology NAS (DS214) habe, habe ich mein Selbstbau-NAS auf einem Windows-System (Host) als VM mit Xpenology (Guest) mit direkt Zugriff auf physikalische 3 HDDs aufgesetzt. Xpenology = das Synology OS DSM mit angepasstem Bootloader. So kann ich problemlos HW tauschen oder den Host neu aufsetzen, ohne dass ich hinterher Probleme mit dem NAS hätte. Die Entwickler um den Bootloader haben das Projekt aber nur als experimentell eingestuft. Also neuere DSM Versionen kann man nur mit Verspätung erhalten (was im LAN egal ist), manchmal hat ein neuerer Bootloader nicht mehr die Hardwareunterstützung des älteren Bootloaders. Deshalb lasse ich es in einer VM laufen, da die eigentlich gut unterstützt werden.
Auch wenn ein Selbstbau-NAS billiger und schneller ist, würde ich Anfängern nicht zu so einem Gerät raten. Zum einen fehlt das nötige Wissen und nicht jeder hat die Zeit es sich anzueigenen. Zum anderen ist die Bedienbarkeit von Fertig-NAS deutlich besser. Man kann auch so einen Mittelweg gehen wie ich, aber das würde ich einem Anfänger auch nicht empfehlen. Weiter hat man, wenn man noch kein NAS hatte nur eine Ahnung davon, was man damit machen will. Ein echtes Nutzungsprofil entwickelt sich erst, wenn man sowas hat und dann könnte man erst überhaupt entscheiden, welches alternative NAS OS überhaupt das richtige ist, weil jedes seine Stärken und Schwächen hat.
Meine Empfehlung daher, kaufe ein Synology, aber Achtung, die angegebene Speichergröße, wenn du mit HDD kaufen willst, bedeutet meist, dass sie auf 2 HDDs verteilt sind. Also dein 3 TB NAS hat in Wirklichkeit 2x 1,5 TB. Wenn du ein RAID 1 betreiben willst mit 4 TB solltest du ein 8 TB NAS kaufen. Oder besser, da im Gewährleistungsfall nur die HDD eingeschickt werden muss, kaufe HDDs und NAS einzeln!