Welcher Smart Home Hub / Standard / Protokoll für mich?

Das Problem sehe ich dabei wie folgt:
Ein Anbieter einer reinen zentralen Lösung kann zwar ggf. garantieren, dass die Kiste die Protokolle A, B und C unterstützen aber weder kann oder vermutlich will er Support leisten für Komponenten Dritter, die du einbinden willst.
Hast du also eine Zentrale die bspw. Zigbee beherrscht aber die Hue Lampen lassen sich nicht einbinden dann wird dir der Hersteller von $Zentrale sagen: Nicht unser Produkt, wende dich an Philips. Philips wird sagen: Wir garantieren nur Kompatibilität mit der Hue Bridge. Kthxbye.

Somit bleiben dir fast nur Anbieter, die neben einer Zentrale auch möglichst viele Sensoren und Aktoren anbieten. Da wären wir dann z.B. in der homematic Welt oder du schaust mal Richtung Apple HomeKit. Dann kannst Zubehör von Drittanbietern holen sofern die Geräte den HomeKit "Aufkleber" haben. Weitere Option wäre ggf. die Lösung der Telekom. Deren Zentrale kann Zigbee v1.2, DECT ULE, WLAN, Homematic sowie Homematic IP und es gibt einen optionalen USB-Stick, der auch Zigbee v2 dann bietet.
Aber auch hier gilt Marketing von Kleingedrucktem zu unterscheiden denn da wird vermutlich ebenso Support für Komponenten von Dritten ausgeschlossen und sich das Recht einbehalten, dass sich Funktionen jederzeit ändern können.

<edit>Sehr guter Hinweis von @Creeping.Death, homee hatte ich nicht mehr auf dem Schirm</edit>

Ebenso würde ich auf den "guten" vermeintlichen Support von kommerziellen Anbietern nicht viel geben. Osram, Sonos, LG, Samsung, Nello, die Liste ist fast beliebig fortführbar und wo gibt es denn noch tatsächlichen Support der es wert ist so genannt zu werden? Meist sind es nur noch FAQ, Roboterschleifen oder Kontaktformulare wo Textbausteine antworten oder "Communityforen" am Ende.
Open Source Lösungen lassen sich wenigstens weiter verwenden selbst wenn niemand das "Produkt" mehr pflegen will und es funktioniert auch noch wenn der Hersteller die Cloud abschaltet.

Von daher würde ich persönlich darauf achten, dass die am Ende genutzten Komponenten auch autark laufen wenn der Anbieter nicht mehr das Produkt "supportet" oder findet dass es an der Zeit sei, dass man den Nachfolger kaufen solle.
 
Creeping.Death schrieb:
ZigBee auf der CCU3 heißt nur, dass Du auf dem gleichen Raspberry auch irgendwas laufen hast, was den ZigBee-Stick einbindet. Die Daten stehen aber nicht innerhalb der Homematic-eigenen Software zur Verfügung.
Ach so läuft das. Schade. Ich dachte schon, dass sich die Zigbee Geräte dann als getarnte Homematic Geräte einfach einbinden lassen.
So ist das dann natürlich auch nur Gebastel auf Home Assistant Niveau. Nur dass ich bei Home Assistant eine riesige Community habe und zur Not sogar selbst am Code schrauben kann.

snaxilian schrieb:
aber weder kann oder vermutlich will er Support leisten für Komponenten Dritter, die du einbinden willst.
Er muss ja keinen Support leisten. Manche Hersteller sind aber so offen, dass sie z.B. eine stabile API anbieten und frühzeitig über kommende Änderungen informieren.
Aber da es laut @Creeping.Death bei Homematic eh keine API gibt, um Sachen in die Homematic Welt zu schmuggeln, hat sich das natürlich auch erledigt.

snaxilian schrieb:
denn da wird vermutlich ebenso Support für Komponenten von Dritten ausgeschlossen und sich das Recht einbehalten, dass sich Funktionen jederzeit ändern können.
Davon gehe ich aus. Man will ja schließlich seine eigenen Produkte verkaufen.

snaxilian schrieb:
homee hatte ich nicht mehr auf dem Schirm
Das hatte ich sogar im Eingangspost dieses Threads erwähnt :D Viel Gutes drüber gelesen, aber auch von diversen Fehlschlägen, dass sich manche Geräte überhaupt nicht integrieren lassen. Ob und wann sich der Hersteller um solche Fälle kümmert, ist bei so einem kleinen Unternehmen natürlich fraglich. Da stehen wahrscheinlich weitaus wichtigere Dinge oben auf der ToDo-Liste.
 
Wenn mich jemand fragt, auf welches "Ökosystem" er sein Smarthome ausrichten soll, dann werde ich nach wie vor Homematic (nicht Homematic IP) empfehlen.
Der Grund: es ist schon lange am Markt, es gibt unzählige Komponenten, der Kern ist seit einiger Zeit Open Source, die Hardware basiert auf Raspberry und die Reichweite der RF-Devices ist verdammt gut. Eine Cloud ist nicht erforderlich, nicht mal ein Account.

Dazu nimmt man dann noch einen weiteren Raspberry, NAS, NUC oder was auch immer um dort das Automatisierungssystem seiner Wahl zu installieren und weitere "Ökosysteme" anzubinden:
  • Home Assistant
  • ioBroker
  • openHAB
  • IP-Symcon (kommerziell, aber wohl top Community)
  • FHEM
  • Domoticz
...oder was es sonst noch so gibt.

Ich habe hier 12 Heizkörper + passende Wandthermostate von Homematic. Nicht gerade billig, aber das funktioniert einfach. Ich möchte bei den essentiellen Dingen nicht auf eine Aliexpress-Bastellösung setzen, die mich nachts erfrieren lässt. Die Regelung der einzelnen Räume übernimmt die Homematic. Über Home Assistant kann ich natürlich alles auslesen und mir auch manuell einen Raum auf einen anderen Wert setzen.

Homematic kann lediglich Philips Hue einbinden und Osram. Wobei es Osram ja so nicht mehr gibt.
 
Creeping.Death schrieb:
Dazu nimmt man dann noch einen weiteren Raspberry, NAS, NUC oder was auch immer um dort das Automatisierungssystem seiner Wahl zu installieren und weitere "Ökosysteme" anzubinden:
Das heißt, dass Homematic von Haus aus gar keine Automatisierung beinhaltet? Bzw. halt nur mit kostenpflichtigen Addons wie Mediola oder Automation Manager?

Wobei ich mir bei Homee auch nicht sicher bin, ob das schon dabei ist, oder auch noch mal dazugekauft oder sonst wie extern gelöst werden muss.
 
benneq schrieb:
Das heißt, dass Homematic von Haus aus gar keine Automatisierung beinhaltet? Bzw. halt nur mit kostenpflichtigen Addons wie Mediola oder Automation Manager?
Doch, Homematic erlaubt auch ohne Erweiterungen bereits die Erstellung von Skripten direkt auf der Homematic für alle angebundenen Homematic- und Hue-Devices. Erst wenn Du sagst, dass Du eine Verknüpfung mit Fremdhardware haben möchtest, ist eine der genannten Lösungen erforderlich.
 
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@benneq Homee hat auf deren Webseite eine Testumgebung, da gibt es definitiv den Punkt "Automation"
 
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@snaxilian Das muss ich mir später mal in Ruhe anschauen

homee klingt immer interessanter. Gerade auf deren Webseite entdeckt: https://hom.ee/products/other/other-ccu
Scheinbar kann man auch Homematic einbinden. Bzw. eher über Google entdeckt. Auf der Webseite selbst finde ich das Teil nicht.

Scheint auch insgesamt ein relativ offenes Projekt zu sein, leider kein OpenSource, aber immerhin mit offiziellem Forum, einer Liste von demnächst geplanten Features und unterstützten Geräten und so: https://hom.ee/developments
 
Ersetzen ist ja auch gar nicht nötig, solang sich die Geräte dann unkompliziert einbinden lassen.
 
Was ich damit meinte ist, dass Du trotzdem eine CCU (also Hardware von eq-3 bzw. eine RaspberryMatic) benötigst.
Während es für Zigbee Z-Wave etc. Erweiterungen (Cubes) direkt von homee zu kaufen gibt.
 
benneq schrieb:
Grundsätzlich würde ich solche Geräte natürlich am Liebsten über Ethernet mit PoE betreiben. Keine zusätzliche Funkquelle, eine stabile Verbindung und keine Batterien, die leer gehen können. Natürlich nicht überall, schließlich hat man nicht in jeder Ecke einen Netzwerkanschluss, und an manchen Stellen würde so eine Kabelverbindung auch ganz klar das Auge stören.
Es gibt Homematic IP Wired.
homematic-ip.com/homematic-ip-wired.html
homematic-ip.com/produkte/homematic-ip-wired.html
 
commandobot schrieb:
Es gibt Homematic IP Wired.
Danke! Das klingt stark nach Powerline, aber ist sicherlich die einfachste Lösung um ein Netzwerk im ganzen Haus zu verteilen.
Und die CCU3 kommuniziert dann auch direkt übers Stromnetz? Alternativ haben ja sonst beide Geräte noch einen Ethernet Port.
Zusammen mit den Wireless Produkten und dass man CCUs als „Access points“ im Haus verteilen kann, ist das eigentlich eine sehr runde Sache.
Wenn ich irgendwann mal die gesamte Elektrik austauschen sollte, kommt das auf jeden Fall in die nähere Auswahl!
 
benneq schrieb:
ioBroker fand ich sofort abschreckend. Es sieht sofort nach einem klassischem OpenSource Produkt aus. Das neue User Interface hat daran auch nicht viel geändert. Das UI Design ist eine bunte Mischung aus zeitgemäß und Windows 3.1 :D Klar: Man hat Zugriff auf jede Kleinigkeit und Millionen Möglichkeiten. Aber das ist nicht mein Anspruch.
Dazu kann ich nur sagen, dass wenn man ein bisschen mehr machen will, dann muss man bei HASS immer yaml editieren.
Bei ioBroker gibt es keine Config-Dateien.
Und die Lovelace Visualisierung gibt es auch in ioBroker mit dem Vorteil aber, dass alles viel stabiler im Backend ist.

benneq schrieb:
Entwicklung / Beliebtheit / Verfügbarkeit:

ioBroker
hat auf GitHub knapp 700 Sterne und 21 Contributors. Regelmäßig neue Commits: Das Projekt lebt also. Programmiert wird das ganze mit Node.js in JavaScript. Es gibt auch ein offizielles Docker Image, aber das sieht eher nach einem schlechten Witz aus. Allerdings gibt's ein alternatives Image von einem Drittanbieter, das deutlich mehr her macht. Schade.

Es liegt daran, dass Home-Assistant SEHR monolitisch ist und hat praktisch nur ein Repo.
ioBroker ist über 360 Repos verstreut und die Entwickler sind einfach in eigenen Repos tätig.
Dabei läuft HASS wie ein riesiges Modul. Wenn irgendwas abstürzt, (und das passiert) dann stürzt ganzes HASS und nichts mehr läuft. Auch die Automatik.. Auch wichtige Automatik.
Bei HASS wird alles in einem Thread ausgeführt und multi-core bringt keine (oder kaum) Hilfe.

Docker vom Buanet "Drittanbieter" ist genau offizielles Docker Image und das was ich selbst erstellt habe pflege ich nicht mehr, weil man kann nicht in allen Bereichen Profi sein und die Zeit für alles haben.

Die Vorteile von ioBroker kommen erst wenn man viele Geräte hat.
HASS kann maximal 30-50 Geräte verwalten, danach wird es ziemlich unübersichtlich das ganze zu verwalten. Z.B. HASS Geräteauswahl ist eine lange Liste ohne Filtermöglichkeiten nach Raum und Funktion.

Wenn ich 100000 Datenpunkte in Hass anlege, da werde ich allein bei Entities-Auswahl schon verrückt.
Hier ist die Implementierung vom Entities-Auswahl: https://github.com/home-assistant/h...rc/components/entity/ha-entity-picker.ts#L116 wo man sehen kann, dass alle Entities als eine Liste ohne Baumstruktur angezeigt werden...
1592757262929.png


Bei ioBroker werden die Objekte als Baum dargestellt:
1592757246347.png


ioBroker hat redis-DB im Bauch und kann theoretisch auf entsprechender Hardware bis zu 1Mio updates pro Sekunde bedienen. Wir haben mit 100000 Datenpunkten auf i7 getestet und es lief mit ca. 3000 updates pro Sekunde ganz stabil.

ioBroker ist SEHR modular aufgebaut. D.h. wenn irgendein Modul abstürzt, dann läuft ioBroker weiter und das Modul wird neu gestartet (bis zu 3 mal).

Es gibt keine Mega Updates bei ioBroker. Jedes Modul(Adapter) wird getrennt installiert und kann beliebige Version haben. HASS kann nur als ganzes upgedatet werden.

Die Daten-Struktur bei HASS ist auch nicht Platzsparend. Wenn einen Chart über einen Jahr gezeichnet werden muss, dann wird einen Datenpunkt mit allen (bis zu 10) Attributen geliefert. Und einen Datenpunkt wird zu 500-1000 Bytes.... Und wenn ich jetzt jede Minute aufgenommen habe? 60 * 24 * 356 * 500b = 256Mb .... Um einen Chrart zu malen.

HASS kann nicht mit vielen Datenpunkten umgehen. Erst, die Objekte werden sehr großzügig angelegt. Zweitens, die Änderungen werden IMMER an alle Komponente geliefert. Wenn ich jetzt 100 Geräte mit sekundlichen Update habe (IoB hatte so einen Szenario), dann werden unabhängig davon ab alle 100 Änderungen pro Sekunden an Lovelace geliefert. Kein Mensch kann 100 Objekte gleichzeitig wahrnehmen, Dabei 50 bis 100Kb werden kontinuierlich an Lovelace geliefert. Ich wünsche viel Spaß das über mobile Verbindung anzuschauen.

ioBroker kann Objekt-genau die Zugriffsrechte per User einstellen.
1592757309508.png


Bei HASS kann man nur den Zugriff auf GUI verwalten. (Seit neuem)

Sehr lange musste man HASS komplett neu starten, um die geänderte Konfiguration zu übernehmen... Ob da sich was geändert hat? Neustart über GUI um die Konfiguration zu übernehmen sehe ich als keine große Veränderung...

Bei ioBroker wird die Konfiguration automatisch übernommen (beim Speichern). Nur der Adapter, wofür man die Konfig geändert hat, wird neu gestartet, alle andere Komponente laufen einfach weiter.

Wenn man tiefer in der Architektur von HASS einsteigt, dann sieht man, dass erst die Visualisierung war und dann für diese Visualisierung hat man Backend und Architektur geschrieben. D.h es war viel gemacht, nicht weil Backend robust und flexibel und gut strukturiert sein muss, sondern weil es in Frontend so nötig war.

Alles, was HASS visualisieren kann, kann IoB genauso darstellen. Dazu aber hat IoB noch vis, material, habpanel und iQontrol.
vis:
1592756929998.png

material:
1592756941179.png

habpanel (OpenHAB):
1592756953182.png

iQontrol:
1592756965018.png

tileboard (von HASS):
1592756975759.png

Und lovelace vom HASS:
1592757053009.png


ioBroker unterstützt multihost, d.h. man kann ein Teil von IoB irgendwo anders installieren um Last zu verteilen oder um spezifische Hardware (Serial, USB, 1Wire, ...) zu benutzen.

1592757334806.png


ioBroker hat im Bauch javascript editor und Blockly Editor
1592757371551.png

1592757379545.png


Dazu noch node-red als optionale RuleEngine.
Es sind keine weitere Werkzeuge nötig um mit ioBroker/Rules zu arbeiten. Nur Browser


.... Aber ja, HASS hat bessere Bildchen.
 
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@Bluefox schön, dass sich die "ioBroker-Prominenz" sogar hier ins Computerbase Forum verirrt :)

Also ich habe ioBroker nach rund zwei Jahren wegen der Visualisierung verlassen. "VIS" ist einfach nur nervig. Klar kann man prinzipiell alles damit machen, aber nicht jeder ist Web-Entwickler (oder möchte es werden).
HABpanel wurde nur halbherzig drangeflanscht. Zumindest als ich es letztes mal (vor ca. 1 Jahr?) getestet habe, war es nicht so reaktiv wie in openHAB und es gab noch Menüpunkte, die aus openHAB stammten und in ioBroker keine Funktion hatten.

Lovelace muss seit neuestem nicht mehr über yaml konfiguriert werden. Man kann jetzt wählen zwischen rein GUI-konfiguriert, rein yaml und sogar gemischt. Die Themes sind großartig und die Oberfläche ist auf dem PC, den Tablets und den Smartphones gleichermaßen hübsch.
Die Stabilität ist weder besser noch schlechter als ioBroker (in meinem Setup).
HASS ist noch verhältmismäßig jung, aber die Entwicklung geht rasant voran.

Ich habe aber noch immer ein Auge auf openHAB und ioBroker. Wer weiß...vielleicht wechsle ich ja irgendwann wieder zurück.
 
Creeping.Death schrieb:
@Bluefox schön, dass sich die "ioBroker-Prominenz" sogar hier ins Computerbase Forum verirrt :)

Also ich habe ioBroker nach rund zwei Jahren wegen der Visualisierung verlassen. "VIS" ist einfach nur nervig. Klar kann man prinzipiell alles damit machen, aber nicht jeder ist Web-Entwickler (oder möchte es werden).
HABpanel wurde nur halbherzig drangeflanscht. Zumindest als ich es letztes mal (vor ca. 1 Jahr?) getestet habe, war es nicht so reaktiv wie in openHAB und es gab noch Menüpunkte, die aus openHAB stammten und in ioBroker keine Funktion hatten.

Lovelace muss seit neuestem nicht mehr über yaml konfiguriert werden. Man kann jetzt wählen zwischen rein GUI-konfiguriert, rein yaml und sogar gemischt. Die Themes sind großartig und die Oberfläche ist auf dem PC, den Tablets und den Smartphones gleichermaßen hübsch.
Die Stabilität ist weder besser noch schlechter als ioBroker (in meinem Setup).
HASS ist noch verhältmismäßig jung, aber die Entwicklung geht rasant voran.

Ich habe aber noch immer ein Auge auf openHAB und ioBroker. Wer weiß...vielleicht wechsle ich ja irgendwann wieder zurück.
In deinen Posts geht es nur um Visualisierung. Nach 15 Jahre SmartHome weiß ich, dass die Visualisierung nur am Anfang wichtig ist, um Aha-Effekt bei Nachbarn abzuholen. Später sieht man, dass SmartHome ist die Automatisierung in erster Linie und nur danach (ab und zu) Visualisierung.
 
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Die Visualisierung ist deshalb wichtig, weil ich darüber viele Dinge in meinem Zuhause steuere und auch kontrolliere. Außerdem habe ich ja noch eine Frau, die das ebenfalls bedienen können muss.

Die Einbindung von Hardware ist mit keinem der von mir benutzten Systeme (ioBroker, openHAB, HASS) wahnsinnig schwierig. Auch die Standard-Automatisierungen habe ich mit allen dreien nach kurzer Einarbeitung hinbekommen.
Stabil waren in Docker ebenfalls alle (wobei hier openHAB vielleicht ein wenig empfindlicher war als die anderen beiden).
Die Hardwareunterstützung ist bei HASS und ioBroker auch ähnlich gut.
Backup ist dank Docker und BTRFS-Snapshots auch kein Thema.

Somit bleibt - für meine Anwendungszwecke - nur noch die Visualisierung als großes Unterscheidungsmerkmal. Und gerade da ist ioBroker für mich mich großem Abstand auf dem letzten Platz. Schade eigentlich, denn sonst hätte ich nie auf ein anderes System gewechselt.
 
Bluefox schrieb:
(...) Nach 15 Jahre SmartHome weiß ich, dass die Visualisierung nur am Anfang wichtig ist, um Aha-Effekt bei Nachbarn abzuholen. Später sieht man, dass SmartHome ist die Automatisierung in erster Linie und nur danach (ab und zu) Visualisierung.
(Ehrliches Interesse!)
Welche top drei Automatisierungsfunktionen haben sich aus Deiner Sicht in den 15 Jahren als effektiv sowie sinnvoll erwiesen, so dass Du sie nicht mehr missen möchtest.

Mir geht es als Nicht-Smart-Homer um (ungeschminkten/neutralen) Einblick in die Thematik.
 
Gartenbewässerung: Sensoren sind u.a. Feuchtigkeitssensor im Boden, Wetterbericht der nächsten Stunden/Tage. Wenn Boden trocken genug und in nächster (notwendiger) Zeit kein (ausreichender) Regen zu erwarten ist geht die Bewässerung aus. Rasen wird separat gesteuert, geht mehr um die Nutz- & Zierpflanzen.

Haus-verlassen-Modus für Einsteiger: Detektion ob Herd/Ofen eingeschaltet ist und Kontakte an allen Außenfenstern und Türen und einfache Visualisierung, z.B. pro Zimmer eine kleine LED. Wenn man gehen will sieht man direkt ob alles aus und zu ist. Die Variante für Fortgeschrittene beinhaltet an allen Fenstern Motoren, die diese verlassen sobald alle aus dem Haus gehen, dann z.B. über einen Taster/Switch neben den genannten LEDs.

Tag-Nacht-Wechsel: Bei bzw. nach Dämmerung gehen Rolladen herunter, Bewegungsmelder für Licht im Flur, Treppenhaus etc werden scharf geschaltet. Morgens gehen Rolläden hoch, Bewegungsmelder wieder aus, etc. Achtung: Sonderfälle bei Terassen-/Balkontüren beachten sonst sitzt man draußen und wird ausgesperrt. Ebenso sollten Widerstände erkannt werden um Sachschäden oder Verletzungen vorzubeugen.
Mögliche Erweiterung 1: Sofern im Kalender Urlaub/Dienstreise/Abwesenheit (aller) Bewohner eingetragen sind, geht das "Haus" in Urlaubsmodus mit Anwesenheitssimulationen, Deaktivierung der Wecker, etc
Mögliche Erweiterung 2: Abhängig vom Wetterbericht oder Photosensor und Thermometer werden Räume mit Sonneneinstrahlung per Rollade abgedunkelt. Gleiches möglich mit Feuchtigkeitssensor und Regen, dann muss man Fenster von außen deutlich seltener putzen.

Beleuchtung im Wohnzimmer beim HTPC: Sobald Wiedergabe gestartet wird, dimmt das Licht herunter. Wird pausiert, dimmt das Licht auf 30% (oder was eben gewünscht ist) heraus, bei Ende der Pause wieder aus und bei Ende der Wiedergabe wieder auf vorherige Helligkeit.

Alles vier sind Beispiele die ich entweder selbst oder in direkter Verwandtschaft im Einsatz sind und das schon seit vielen Jahren. Bei allen Beispielen ist keine großartige manuelle Interaktion oder Visualisierung notwendig, da es eben nicht "klickibunti Button auf Touchscreen" ist der dann in gewissen Reihenfolgen dinge schaltet sondern tatsächliche Automatisierung. Anstatt "klickibunti Button auf Touchscreen" kannst auch beispielsweise die Harmony Fernbedienungen mit ihren Aktionen nehmen. Ja, ist eine Erleichterung aber eben noch keine Automatisierung, da eben die entsprechenden Sensoren fehlen und manuelle Eingabe erfolgt.

Ich stimme da @Bluefox zu. Visualisierung ist nett "zum angeben/Eindruck schinden" und kann die Einrichtung erleichtern aber das Zeug soll ja kein neues Hobby werden sondern das eigene Leben erleichtern und dabei Helfen Zeit oder Energie zu sparen für andere Dinge und dann viele Jahre seinen Dienst im Hintergrund verrichten.
Sollte man am Ende da Graphen raus haben wollen zieht man sich die Metriken eh am Besten in eine TSDB wie rrdtool, influxdb, prometheus etc und veranschaulicht sich das mit Grafana oder so.
 
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snaxilian schrieb:
Ich stimme da @Bluefox zu. Visualisierung ist nett "zum angeben/Eindruck schinden" und kann die Einrichtung erleichtern aber das Zeug soll ja kein neues Hobby werden sondern das eigene Leben erleichtern und dabei Helfen Zeit oder Energie zu sparen für andere Dinge und dann viele Jahre seinen Dienst im Hintergrund verrichten.
Sollte man am Ende da Graphen raus haben wollen zieht man sich die Metriken eh am Besten in eine TSDB wie rrdtool, influxdb, prometheus etc und veranschaulicht sich das mit Grafana oder so.
Ich war im Grunde mit Deiner Aussage "d'accord", bis dann dieser Abschnitt kam.
Wer - um Himmels Willen - betreibt seine Smarthome-Automatisierung denn nicht als Hobby? Server/NAS mit Docker aufsetzen, CC2531-Stick flashen, Steckdosen und Wandschalter durch Schalt-/Messaktoren ersetzen, Lampen durch Hue ersetzen, die optimale Logik für die Jalousien austüfteln, den Rasenmähroboter nur bei schönem Wetter fahren lassen, den Pelletverbrauch berechnen, An-/Abwesenheits-Profile, ...

Da geht abartig viel Zeit drauf. Kaum jemand dürfte morgens aufstehen und sich sagen "ach Mensch, heute automatisiere ich mal meine Bude" und ist abends fertig (und muss das dann nie wieder anpassen.
Meine Frau kann das bezeugen :)

Ich gehöre sicherlich zu der Minderheit, welche sich tatsächlich mit den drei oben genannten Systemen intensiver auseinandergesetzt hat (jeweils mindestens ein Jahr im "produktiven" und exklusiven Einsatz) und berichte daher nicht nur vom Hörensagen. Auch war ich in den jeweiligen Foren aktiv unterwegs (hier gewinnt übrigens ioBroker mit sehr großem Abstand). Wie oben geschrieben, waren meine Automatisierungen (und nur davon kann ich berichten) in allen drei Systemen - nach etwas Einarbeitungszeit - möglich.

Was mich immer ein wenig traurig stimmt, ist dieses abfällige "Klicki-Bunti, Angeber, ..."-Geschwafel. Sorry, dass ich das so hart ausdrücken muss. Aber die Visualisierung ist vielen Leuten wichtig (oder lest ihr in den jeweiligen Foren gar nicht mit?).
Selbst die beste Automatisierung ist nur künstlich intelligent und das auch nur in sehr eingeschränktem Maß. Das Smarthome muss (weil es entgegen seines Namens nun mal nicht so smart ist) auch manuell bedient werden.
Es ist doch nicht nur Angeberei, wenn ich nach Hause komme, auf das Wand-Tablet schaue und sofort sehe, wer hat in Abwesenheit an der Tür geklingelt, wer hat angerufen, brennen noch Lampen, gibt es eine Störung, liegen noch Termine an, gibt's ein Update, könnte ich noch was auf die Einkaufsliste setzen, ...
Alles nicht lebensnotwendig könnte man sagen, aber das denken viele Leute von Smarthome im Allgemeinen auch.
Wie auch immer, wenn ich dann auf mein Tablet schaue, habe ich gerne eine ansehnliche Visualisierung und wie gesagt gibt es ja auch noch andere Familienmitglieder, die auch motiviert werden wollen.

Wer bereit ist Geld auszugeben, der findet vielleicht sogar in Symcon mit IPSStudio die perfekte Wahl?
Es ist doch schön, dass es so viele Systeme gibt. Es gibt nicht Wenige, die lieben ihr FHEM, andere schwören auf Domoticz, ...
Für jeden sollte eine passende Umgebung dabei sein. Auch macht es immer Sinn mal wieder in ein anderes Projekt hinein zu schnuppern.
Leider beobachte ich auch hier immer wieder diese "Grabenkämpfe". Das ist wie Intel vs AMD, nVidia vs AMD, Windows vs Linux, ...
 
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