Dabei ist doch die Kritik, welche barista anbrachte letztendlich auch schon ein Beispiel, welches dann auch etwas handfester sein sollte ...
barista schrieb:
[...]sondern des erfolgreichen kapitalistischen Wirtschaftens einer reichen und mächtigen Nation, die eine gewichtige Stimme in allen politischen Organisationen dieser Welt besitzt.
Dabei ist es doch Momentan eher anders herum. Die Gewinner der Globalisierung sind Momentan vor allem die Schwellenländer China und Indien. Egal welche Statistiken man bedient, der Lebensstandart nimmt dort weitaus deutlicher zu als in den "reichen und mächtigen Nationen".
Und diese "reichen und mächtigen Nationen" haben durchaus ihre Probleme mit dieser Entwicklung fertig zu werden. So sanken in Deutschland die Reallöhne in den letzten 10 Jahren, unter anderem eben auch, weil "billigere" Konkurenz aus dem Ausland bei uns dazu geführt hatte, dass die Unternehmen besser wirtschaften müssen.
Selbst wenn man es auf Unternehmen (und nicht auf Nationen) bezieht, ist diese verallgemeinernde Aussage so nicht zulässig. Schauen wir doch den gestern bekannt gewordenen Deal des indischen Konzerns Tata an. Sicher kein Konzern der seid je her für seinen Reichtum und seine Macht bekannt war. Und dieser Konzern kauft sich dann "mal eben" Rover und Jaguar (also quasi den Inbegriff des Kapitals) und wird so den großen europäischen Konzernen wohl in den nächsten Jahren sehr stark zusetzen.
Ist es nicht diese dynamik die den Kapitalismus, die dieses System zu einem der gerechtesten Wirtschaftssysteme macht (ich spreche gerade ausschließlich von einem Wirtschafts- und nicht von einem Gesellschaftssystem)? Die Chance, dass "Nobodys" die Chance haben zu ganz Großen zu werden...
@th3o und barista:
Ich möchte, zumindest teilweise, gerne hier auf deine PM antworten, denn dies richtet sich ebenso auch an barista...
Ich habe niemals bestritten, dass es nicht Missstände in dieser Welt gibt die allein aus der Systematik des Kapitalismus resultieren. Aus diesem Grund bin ich auch kein Freund des völlig Grenzenlosen Kapitalismus, sondern ich denke, dass der Kapitalismus durchaus in gewisse Grenzen gezwängt werden muss.
Was nun deine Ansätze der Kritik angeht so reibe ich mich immer wieder an den Kritikern auf, weil sie ihre Kritik in einer universellen, allgemeinverbindlichen Art an den Mann zu bringen versuchen.
Bestes Beispiel ist dabei dein Beitrag #144. Wenn du sagst, dass der Mensch
nur dann im Kapitalismus zufrieden / glücklich sein
kann, wenn er den Status Quo (ich interpretiere dies mal mit "die Einrichtung der Gesellschaft") mit dem falschen Pathos des positiven belegt. Stimmst du damit überein, dass es bei der Wahl einer solchen Formulierung keinen einzigen Fall geben darf in dem ein Mensch zufrieden ist, obwohl er den Status Quo
nicht mit dem falschen Pathos des positiven belegt? Denn gäbe es diesen, dann wäre deine Formulierung nicht mehr zutreffend.
Genau hier liegt, in meinen Augen, der große Fehler deiner Kritik. Sie erhebt den Anspruch universell und für jeden Fall zutreffend zu sein. Und da reicht nun mal ein Beispiel um zu untermauern, dass deine Kritik eben nicht diesen Anspruch erheben kann.
Wäre die Kritik offener, würde sie aus der Mitte kommen und nicht "von oben herab", dann würden wir hier, so denke ich, sehr viel weiter kommen.
Warum immer diese Allgemeinverbildlichkeit? Ist es wirklich nötig sich so auszudrücken?