Meiner Meinung nach liegt das Problem nicht in irgendwelchen blinden Ideologieverfolgungen ... sondern in dem, woran bisher alle guten Systeme scheitern MUSSTEN.
Einseitige Akkumulation ... damit hat man es zu tun, wenn eine Partei alle Macht in sich vereinen will ... und genau damit hat man es auch zu tun, wenn Konzerne den ganzen Markt dominieren wollen.
Beides steht dem, worin wir Menschen wirklich gut sind brutal entgegen ... denn menschlche Kultur braucht zu allererst Vielfalt.
Die kann es weder mit absoluten Monarchen, noch mit allmächtigen Parteien oder Konzernen geben, denn jede Vielfalt KANN derenn Machtposition gefährden.
Das ist beileibe kein Problem von Kapitalismus oder Kommunismus, das ist ein Problem des ewigen Strebens nach Eigentum ... egal obs dabei nun um Sachgüter, Geld oder einfach um Macht geht.
Auch Rechtum ist nchts weiter als eine HÄUFUNG dieses Eigentums ... eine extreme Ausprägung des Problems also, welches sowohl Kapitalismus als auch Kommunismus nicht beseitigt, sondern eher verstärkt haben.
Was war die Folge des absoluten staatlich verordneten Antifaschismus in dere DDR ... genau, kaum war die DDR (Kontrollinstanz mit Sanktionsmacht) nicht mehr da, schon kamen Reps, DVU und Co. in eine ganze Reihe Landtage ... nicht weil sie so tolle Ideen hatten, sondern weil man sich in der DDR nie damit beschäftigen durfte ... danach war das erstmal neu, kam "aus dem Westen" und war alein deswegen für viele schon interessant.
Die Erkenntnis daraus hätte meiner Meinung nach eine totale Meinungsfreiheit sein müssen ... dann gäbe es halt neben BILD, Spiegel, FAZ und anderen auch die "Rote Fahne" oder den "Stürmer" am Kiosk ... mMn kein Problem, solange man nicht eine Meinung komplett verbietet.
Zu einer Demokratie gehören Extreme dazu, die sind nämlich gesund für die "Mitte", denn sie geben eine Folie dafür, in welche Richtung man die Politik dann lieber doch nicht haben will.
Gleichzeitig kommen aus diesen Extremrichtungen auch einige nicht ganz so schlechte Ideen. Die Autobahnen, die wir deutschen so lieben, haben die Nazis gebaut (nur aus einem beschissenen Grund ... Kriegsvorbereitung).
Und in unserem Bildungssystem wird sehr erfolgreich mit Ideen gearbeitet, die bei ihrem ersten Auftreten als "vollkommen blödsinnige Spinnerei" abgetan wurden, an die nur "realitätsfremde linke Spinner" glauben könnten.
Z.B. integrative Klassen mit Doppelbetreuung, Klassenübergreifender Unterricht, oder eine Beteiligung der Schülerschaft an Schulpolitischen Fragen.
Warum ich gerade die Beispiele bringe? ... ich habe von 1980-1995 eine Schule besucht (auch übers Abi hinaus) an der all das Erprobt wurde ... diese Schule war ständigen Anfeindungen aus der Bildungspolitik ausgesetzt, musste sich ständig neu erfinden, weil irgendein Politiker auf Stimmenfang ging, indem er Menschen erklärte, dass man an solchen Schulen doch nix lernt.
Ganz besonders wurde kritisiert, dass man an diesen Schulen angeblich "Mathe abwählen konnte", was erstens völliger bllödsinn war (es gab bis zur 10. Klasse eine Mathestunde weniger, dafür hatten aber auch alle anderen Fächer einen gewissen Matheanteil) und zweitens nicht dafür gesorgt hat, dass ich mein Mathestudium nicht abschließen konnte (einige Gymnasiasten haben das nicht geschafft).
Der größte Hammer war dann die erste PISA-Untersuchung ... Deutschland bekam eindeutig aufgezeigt, dass es bei der BIldung NICHT Weltspitze ist (vorher war man in Deutschland sher stolz auf seinen Exportschlager Bildung).
Die beiden Bielefelder Schulprojekte beantragten eine gesonderte Untersuchung ... und schnitten dabei weit besser ab, als der Deutsche Gymnasien-Durchschnitt.
Seitdem wird an vielen Stellen des deutschen Bildungssystems auf Konz6epte umgestellt, die an Laborschule und Oberstufenkolleg bereits seit 10 Jahren NICHT mehr erforscht wurden, weil man nicht an eine Übertragbarkeit auf die "Regelschule" glaubte (die Übertragbarkeit war zwar möglich, aber von der breiten Mehrheit nicht gewollt).
Es hat den PISA-Schock gebraucht, um zu zeigen, dass da nicht nur sinnlos Geld für linke Spinnereien ausgegeben worden war ... Zwischenzeitlich galten Hartmut von Hentigs Schulprojekte als die "Schule der Zukunft" (auch völliger unsinn, denn auch da läuft einiges suboptimal).
Wie komme ich auf diese Schulprojekte. Die gesamten 80er Jahre hindurch bis weit in die 90er hinein, galt zumindest das Oberstufenkolleg als "kommunistische Kaderschmiede" ... aber da wurden keine Kommunistischen Kader gezüchtet, sondern Menschen, die sich tatsächlich mit Marx beschäftigt hatten ... teilweise auch sehr kritisch ... es ging den "Machern" dieser Schule betont nicht darum, plump zu indokrinieren (das hielt man für die Aufgabe der Regelschule), sondern den Jugendlichen "Kritik" (als wissenschaftliche Technik) beizubringen.
Als Kommunisten, Anarchos und Punks wurden die nur bezechnet, weil sie auch die bestehende Ordnung hinterfragten ... und sowas tun ja nur Linke Träumer.
Meiner Meinung nach ist gerade Kritik DAS wichtigste Element gesellschaftlichen Fortschritts, denn ohne Kritik am Bestehenden wird sich nichts ändern ... und ohne die Kritik an vorgebrachten Änderungsvorschlägen ergeht man sich sehr wahrschenlich nur in blindem Aktionismus - der das Problem meist nichtmal bearbeitet.
@Sologruppe:
Vielleicht hast du bemerkt, dass unser "Friede" ein ziemlich zerbrechliches Pflänzchen ist ... Denn deine doch ziemlich unkritische Haltung gegenüber der Sozialdemokratie kann ich eben auch nicht einfach Teilen ... der kam zwar urspünglichvon den Nazis, aber auch auf Kommunisten und Anarchisten trifft er wunderbar zu:
"Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten".
Gelebte Sozialdemokratie ist genau mein Ding (mit einer Unterfütterung durch ein Rätesystem) ... aber gerade die SPD hat in ihrer Geschichte immer wieder bewisen, dass sie daran garkein Interesse hat.
Kommunismus, Kapitalismus, Sozialismus, Sozialdemokratie, Demokratie sind nur leere Worthülsen ... bis Menschen sie mit Sinn füllen ... und genau da scheint das Problem zu liegen, denn bisher haben alle Menschen immer nur den selben Sinn hineingetan ... Egoismus ... und da kommt dann halt nix gutes bei rum.
Bitte hör auf, uns die wir uns als Linke verstehen immer mit Marx, Lenin, Stalin und Mao gleichzusetzen ... am linken Rand gibt es viel mehr, als das "bisschen" Marxismus.
Ich fühle mich davon teilweise richtiggehend beleidigt ... denn ich bin nunmal kein Betonkopp.