Sologruppe schrieb:
Der Beitrag 2896 von Olf hat schon etwas. Er bemüht sich, er leistet- aber er leistet offenbar nur, was ihm gefällt.
Das siehst du falsch ... viele Dinge, die ich für Geld tue, gefallen mir ganz und garnicht.
Sollte es mir gefallen, wenn ich einem Kind Klavierstunden geben soll, welches eigentlich viel lieber ein anderes Instrument lernen würde?
Mir würde in enem solchen Fall viel besser gefallen, wenn das Kind DIESES Instrument erlernen würde, auch wenn ich dann einen Schüler (i.e. Einkommen) weniger hätte.
Es gefällt mir ganz und garnicht, wenn ich dieses Kind dann weiterhin am Klavier unterrichten MUSS, WEIL ich das Geld brauche.
Ich tus momentan trotzdem ... und wahrschenlich wird das ein oder andere Kind am 18 Geburtstag (oder am 16 oder wann immer die Eltern dem Kind eigene Entscheidungen zugestehen) mit den Klavierstunden aufhören, das Klavier erstmal 20 Jahre mit dem Arsch nicht mehr angucken, und MICH dafür am Ende genauso verantwortlich machen, wie seine Eltern.
Und sowas gibts bei JEDEM Instrument, das ich unterrichte ... Kinder, die nur dann vom Instrument "begeistert" sind, wenn es weiß, dass die Eltern gerade zuhören.
Als ich das Geld noch nicht brauchte (weil ich nicht auf Schüler angewiesen war) habe ich solche Schüler nach knapp 3 Monaten abgelehnt.
Nachhilfe: Ich habe Mathe mein ganzes Leben lang gehasst ... auch und gerade im Studium ... ich unterrchte also etwas, das MIR keinen Spass macht.
Mit Deutsch ist es eigentlich das gleiche gewesen ... Englisch auch ... ich habe mit Ausnahme von Musik KEINES "meiner Fächer" je gemocht.
Ich mag es auch nicht, den Kindern Gehorsam beibringen zu sollen ... und trotzdem habe ich Schüler, deren Eltern genau das von mir erwarten.
Ich finde es auch eigentlich nicht geil, mir bei Umzügen den Rücken mit Waschmaschinen, Klavieren und rappelvollen Bücherkartons zu belasten ...
Fazit: Ich tue das meiste, was ich "Arbeit" nenne, gerade NICHT weil es mir gefällt, sondern weil ich das Geld einfach auch nicht weniger Gut gebrauchen kann als ihr.
Musik ... wenn ihr einmal
sowas drei Stunden lang getrommelt habt, dabei durch die halbe Stadt gelatscht seid, euch Blasen an Füßen und Händen geholt, und drei Garnituren Klamotten durchgeschwitzt habt (ohne zu wechseln), dann dürft ihr mir gerne vorwerfen, das ich das auch aus Spass mache, und nicht nur für Geld, denn Geld gibts für sowas meist nicht.
Ich arbeite momentan nur aus einem Grund lieber für Geld ... ich will endlich vom Jobcenter weg.
Ich denke, dass eher IHR es wärt, die nicht mehr arbeiten würdet wenn es ein BGE gäbe ... aber das ist natürlich rein subjektiv ... da ich momentan trotz viel Arbeit nicht auf 1000 Euro komme, würde sich an meinem "Arbeitsleben" durch ein BGE nicht das geringste ändern.