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Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus
- Ersteller th3o
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A
Andy8891
Gast
Ich möchte einen "neuen" Gedankengang in die Runde werfen und darüber sprechen.
Ich habe aufgrund eines anderen Beitrages ein Video gesehen in dem es eine sehr gute Analogie für das Geld gab auf die ich eingehen möchte.
Kernaussage: Geld ist die Speicherung von Arbeitsleistung
Nun kommen von mir folgende Überlegungen:
Ich grabe heute an einem Tag ein Loch und erhalte dafür 1.000 Geld.
Das bedeutet, meine Arbeitsleistung von heute wird in Geld gespeichert, das ich zu einem beliebigen Zeitpunkt gegen eine andere Arbeitsleistung tauschen kann.
In einem Jahr, gräbt ein Bagger das gleiche Loch in 1 Stunde. Nehmen wir nun einfach an, das sich der Wert an der Effektivität bemisst. Dh. das Loch des Baggers ist 24 mal günstiger und damit weniger Wert als das Loch von vor einem Jahr.
Theoretisch müsste man doch sagen, das die Arbeitsleistung von vor einem Jahr nichtmehr dem Gegenwert der Arbeitsleistung von heute entspricht. Das bedeutet, das die damalige Arbeitskraft heute weniger wert sein sollte.
Ergänzt man nun den technoglischen Fortschritt, dh. ich bekomme in einem Jahr für 1.000 € einen besseren Fernsehr als heute.
Kann es nun sein, das durch die geplante Inflation dieses Ungleichgewicht behoben werden soll, dh. die Produkte werden von Jahr zu Jahr teurer um der geringerwertigen Arbeitsleistung der vergangenen Jahre Rechnung zu tragen.
Natürlich muss dadurch bei Tätigkeiten die sich nicht verändern und die keinen Wert erzeugen, diese Inflation berücksichtigt werden wodurch eben auch die Löhne bei gleichbleibender Arbeit trotzdem steigen.
Der gleichzeitige negative Aspekt ist, das die Menschen automisch versuchen, der gewollten Inflation zu entgehen und ihr Geld (gespeicherte Arbeitsleistung) wiederrum in aktuelle Arbeitsleistung investieren um von der "natürlich" steigenen Effizienz ihr Geld wenigstens, im Verhältnis, stabil zu halten, oder sogar zu steigern indem man in besonders effektive Dinge investiert.
Ich sehe diesen Punkt und die automatische Geldakummulation durch Zinsessins als die grundlegenden Probleme unseres Gesellschafts-/Wirtschaftssystems
Ich habe aufgrund eines anderen Beitrages ein Video gesehen in dem es eine sehr gute Analogie für das Geld gab auf die ich eingehen möchte.
Kernaussage: Geld ist die Speicherung von Arbeitsleistung
Nun kommen von mir folgende Überlegungen:
Ich grabe heute an einem Tag ein Loch und erhalte dafür 1.000 Geld.
Das bedeutet, meine Arbeitsleistung von heute wird in Geld gespeichert, das ich zu einem beliebigen Zeitpunkt gegen eine andere Arbeitsleistung tauschen kann.
In einem Jahr, gräbt ein Bagger das gleiche Loch in 1 Stunde. Nehmen wir nun einfach an, das sich der Wert an der Effektivität bemisst. Dh. das Loch des Baggers ist 24 mal günstiger und damit weniger Wert als das Loch von vor einem Jahr.
Theoretisch müsste man doch sagen, das die Arbeitsleistung von vor einem Jahr nichtmehr dem Gegenwert der Arbeitsleistung von heute entspricht. Das bedeutet, das die damalige Arbeitskraft heute weniger wert sein sollte.
Ergänzt man nun den technoglischen Fortschritt, dh. ich bekomme in einem Jahr für 1.000 € einen besseren Fernsehr als heute.
Kann es nun sein, das durch die geplante Inflation dieses Ungleichgewicht behoben werden soll, dh. die Produkte werden von Jahr zu Jahr teurer um der geringerwertigen Arbeitsleistung der vergangenen Jahre Rechnung zu tragen.
Natürlich muss dadurch bei Tätigkeiten die sich nicht verändern und die keinen Wert erzeugen, diese Inflation berücksichtigt werden wodurch eben auch die Löhne bei gleichbleibender Arbeit trotzdem steigen.
Der gleichzeitige negative Aspekt ist, das die Menschen automisch versuchen, der gewollten Inflation zu entgehen und ihr Geld (gespeicherte Arbeitsleistung) wiederrum in aktuelle Arbeitsleistung investieren um von der "natürlich" steigenen Effizienz ihr Geld wenigstens, im Verhältnis, stabil zu halten, oder sogar zu steigern indem man in besonders effektive Dinge investiert.
Ich sehe diesen Punkt und die automatische Geldakummulation durch Zinsessins als die grundlegenden Probleme unseres Gesellschafts-/Wirtschaftssystems
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Discovery_1
Rear Admiral
- Registriert
- März 2018
- Beiträge
- 5.742
Du beschreibst hier zwei typische Säulen im Kapitalismus. Produktivität und Effektivität. Mit immer weniger Menschen, in immer kürzerer Zeit immer mehr Herstellen. Und irgendwann stößt man dann an Grenzen, es geht nicht mehr weiter. Wir sind schon lange an diesen Grenzen angekommen. Stichwort: Burnout. Die Menschen werden krank, weil sie Arbeit haben, andere Menschen werden krank, weil sie keine Arbeit haben.
V
Vektorfeld
Gast
Ist schon etwas länger her dass ich es gelesen habe aber ist das nicht 1:1 die Marx'sche Preistheorie? Bezüglich Preis-Abhängigkeit von gesamtgesellschaftlicher Arbeitskraft?
Geld ist nur ein Transaktionsmittel in einer Tauschbeziehung, Geld hat keinen inneren Wert und die Preise von Arbeitskraft oder Gütern sind fast komplett unabhängig von ihren "Kosten".
Geld ist nur ein Transaktionsmittel in einer Tauschbeziehung, Geld hat keinen inneren Wert und die Preise von Arbeitskraft oder Gütern sind fast komplett unabhängig von ihren "Kosten".
A
Andy8891
Gast
Ihr seid irgendwie komplett an meinen Überlegungen vorbeigeschlitten.
Ich bringe es mal auf den Punkt, worauf ich mit den Überlegungen zur gespeicherten Arbeitsleistung hinaus wollte.
Mit diesem würde ich in der Gesellschaft gesteinigt werden.
Ich hinterfrage 3 Punkte:
1. Inflation
2. Damit die jährlichen Gehaltssteigerungen, denen auch die Inflation als Begründung beigelegt wird
3. Sparzinsen in jeglicher Form
Ich sehe es so, das augenscheinlich Punkt 2. + 3. als Antwort für Punkt 1. angeführt wird.
Jedoch ist Punkt 1. die logische Konsequzenz von Punkt 2. und 3.
Ich bringe es mal auf den Punkt, worauf ich mit den Überlegungen zur gespeicherten Arbeitsleistung hinaus wollte.
Mit diesem würde ich in der Gesellschaft gesteinigt werden.
Ich hinterfrage 3 Punkte:
1. Inflation
2. Damit die jährlichen Gehaltssteigerungen, denen auch die Inflation als Begründung beigelegt wird
3. Sparzinsen in jeglicher Form
Ich sehe es so, das augenscheinlich Punkt 2. + 3. als Antwort für Punkt 1. angeführt wird.
Jedoch ist Punkt 1. die logische Konsequzenz von Punkt 2. und 3.
V
Vektorfeld
Gast
naja du machst halt folgenden Denkfehler; die Inflation reduziert nicht den Wert (dein Gehalt) deiner vergangenen Arbeitsleistung weil du das Geld ja zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen jahres erhalten hast, du hättest es theoretisch in einem portfolio anlegen können welches im Mittel mit der Inflationsrate wächst oder aber du hättest dir ein beliebiges Gut kaufen können, welches durch die Inflation ja teurer geworden ist.
Das Geld verliert nur an Wert wenn man es nicht als Transaktionsmittel nutzt sondern als Wertgut.
Das Geld verliert nur an Wert wenn man es nicht als Transaktionsmittel nutzt sondern als Wertgut.
R
RalphS
Gast
Natürlich ist der Kapitalismus inhärent kaputt. Er appelliert aber an die niederen Beweggründe der Menschen, deswegen ist er erfolgreich. Gier ist nunmal eine latente Eigenschaft des Einzelnen - im allgemeinen will "jeder" immer "mehr" haben.
Problem ist aber, daß die (theoretisch) "nachhaltigeren" Systeme eben nicht nachhaltiger sind. Besonders dann, wenn sie an höhere Beweggründe appellieren. Menschen sind nicht "vernünftig" oder "altruistisch" oder sonst irgendwie "dem Gemeinwohl verpflichtet". (Jedenfalls nicht hier im Westen.)
Nein, das System ergibt keinen Sinn. Ja, es ist einfach, Löcher zu finden, wenn man nur ein bißchen genauer hinschaut.
Aber irgendeine Form eines "Systemwechsels" werden wir nicht bekommen, und selbst wenn wir es täten, würde das Gesamtergebnis sich entweder nicht oder zumindest nicht zum Positiven wenden. Dafür sind wir hier zu ich-bezogen (und verstehen das auch noch als Tugend).
Problem ist aber, daß die (theoretisch) "nachhaltigeren" Systeme eben nicht nachhaltiger sind. Besonders dann, wenn sie an höhere Beweggründe appellieren. Menschen sind nicht "vernünftig" oder "altruistisch" oder sonst irgendwie "dem Gemeinwohl verpflichtet". (Jedenfalls nicht hier im Westen.)
Nein, das System ergibt keinen Sinn. Ja, es ist einfach, Löcher zu finden, wenn man nur ein bißchen genauer hinschaut.
Aber irgendeine Form eines "Systemwechsels" werden wir nicht bekommen, und selbst wenn wir es täten, würde das Gesamtergebnis sich entweder nicht oder zumindest nicht zum Positiven wenden. Dafür sind wir hier zu ich-bezogen (und verstehen das auch noch als Tugend).
A
Andy8891
Gast
Vektorfeld schrieb:aber du hättest dir ein beliebiges Gut kaufen können, welches durch die Inflation ja teurer geworden ist.
Warum sollte ich mir irgendein Gut kaufen, das ich gar nicht benötige und dann die Daumen drücken muss, das mir jemand aufgrund von meinen 3 aufgeführten Punkten jemand dieses gut in einem Jahr teurer abkauft?
Das ist doch absolut sinnlos.
Wäre es nicht sinnvoll, das Gesetz der Angebot und Nachfrage walten zu lassen, anstatt eine zusäzliche (sinnlose) Variable (Inflation) einzubauen?
Wenn ich beispielsweise 1000 Geld heute verdiene und in 10 Jahren immernoch 1000 Geld, weil sich meine Arbeit nicht verändert hat, dann gäbe es für beispielsweise einen Fernsehr zwei Möglichkeiten:
1. Er kostet mehr, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt
2. Er kostet weniger, weil das Angebot die Nachfrage übersteigt
Er appelliert aber an die niederen Beweggründe der Menschen, deswegen ist er erfolgreich. Gier ist nunmal eine latente Eigenschaft des Einzelnen - im allgemeinen will "jeder" immer "mehr" haben.
Ich denke, hier könnte man das Glückspiel als Ventil lassen, da dieses die Gesellschaft in keiner Weise beeinflusst.
Spekulanten beeinflussen den Wohnungsmarkt/Ressourcenmarkt, wenn dort aus ihrer Sicht höhere Renditen erziehlt werden können.
Beim Poker gibt es Kapitalverschiebung die auf die Gesellschaft keinerlei Einluss hat.
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V
Vektorfeld
Gast
Ich mein ja nicht unbedingt als Spekulationsobjekt sondern um es tatsächlich zu nutzen / zu verkonsumieren.Andy8891 schrieb:Warum sollte ich mir irgendein Gut kaufen, das ich gar nicht benötige und dann die Daumen drücken muss, das mir jemand aufgrund von meinen 3 aufgeführten Punkten jemand dieses gut in einem Jahr teurer abkauft?
Eigentlich kann man sein Geld ja nur verkonsumieren oder eben investieren. Sparen ist ja mehr ein zwischending, weil man auf Renditemöglichkeiten verzichtet, gleichzeitig aber abseits der Inflation kein (relevantes) Risiko eingeht. Man "kauft" sich also Sicherheit durch Renditeverzicht. Und man kann ja nicht einfach zwei Zeitpunkte in einer Volkswirtschaft vergleichen ohne die Entwicklung dazwischen zu berücksichtigen.
Die Inflation/Deflation ist ja praktisch der Ausdruck des Angebot und Nachfrage nach der Geldmenge, nur dass neben dem Markt auch noch eine Zentralbank mitspielt. Wobei es Konsens ist dass eine Inflation einer Deflation vorzuziehen ist.Andy8891 schrieb:Wäre es nicht sinnvoll, das Gesetz der Angebot und Nachfrage walten zu lassen, anstatt eine zusäzliche (sinnlose) Variable (Inflation) einzubauen?
Andy8891 schrieb:Ich denke, hier könnte man das Glückspiel als Ventil lassen, da dieses die Gesellschaft in keiner Weise beeinflusst.
Spekulanten beeinflussen den Wohnungsmarkt/Ressourcenmarkt, wenn dort aus ihrer Sicht höhere Renditen erziehlt werden können.
Beim Poker gibt es Kapitalverschiebung die auf die Gesellschaft keinerlei Einluss hat.
Also bitte, Glücksspiel verursacht massive gesellschaftliche Schäden, der liberale Umgang in Deutschland ist für mich absolut beschämend und unwürdig.
Wohnungsmarkt ist auch nicht wegen Spekulanten so, sondern wegen massiven politischen Versagen und uneinsichtigen Wählern. Allein das geschrei als die Grünen in einer Stadt Einfamilienhäuser nichtmehr im Bebauungsplan zulassen wollten (was Lokal absolut gerechtfertigt ist) spricht hier Bände.
Nettozuwanderung und immer mehr Single Haushalte? Big Suprise, der Wohnraum wird knapp
Abe81
Rear Admiral
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Vektorfeld schrieb:Ist schon etwas länger her dass ich es gelesen habe aber ist das nicht 1:1 die Marx'sche Preistheorie? Bezüglich Preis-Abhängigkeit von gesamtgesellschaftlicher Arbeitskraft?
Nicht ganz, das ähnelt der marxistischen Arbeitswertlehre. Aber selbst in dieser von Marx für den Leninismus formelhaft verkürzten Form der marxschen Theorie wird zwischen Wert und Preis unterschieden.
A
Andy8891
Gast
Natürlich sollte man das können. Warum sollte es für die Gesellschaft im ganzen eine Rolle spielen, ob ich mir heute eine RTX 3090 für 1000 € kaufe oder in einem Jahr eine RTX 4090 für 1000 €Und man kann ja nicht einfach zwei Zeitpunkte in einer Volkswirtschaft vergleichen ohne die Entwicklung dazwischen zu berücksichtigen.
Wenn es der Konsens gefunden wird, das es keine Rolle spielt, ob der Einzelne spart oder konsumiert, könnte man sich darauf verständigen, das es keinerlei Renditeanspruch auf das gesparte Geld gibt. Und der einzelne gerne den Weg des Glückspiel suchen kann, wo gleichgesinnte ohne Wertschöpfung ihr Geld vermehren möchten
Vektorfeld schrieb:Die Inflation/Deflation ist ja praktisch der Ausdruck des Angebot und Nachfrage nach der Geldmenge, nur dass neben dem Markt auch noch eine Zentralbank mitspielt. Wobei es Konsens ist dass eine Inflation einer Deflation vorzuziehen ist.
Der Grund dafür ist doch ausschließlich, dass das Wirtschaftssystem sofort zusammenbricht, wenn sich die Leute ein wenig konsequent danach verhalten würden, was was gefordert wird. (sparsam, nachhaltig leben)
Die Frage ist, ob es ein System geben könnte, das auf der einen Seite den Fortschritt durch Wettbewerb aufrecht erhält und auf der anderen Seite nicht vom Konsum abhängig ist.
Also bitte, Glücksspiel verursacht massive gesellschaftliche Schäden, der liberale Umgang in Deutschland ist für mich absolut beschämend und unwürdig.
Naja das Problem ist, das es da kein Schwarz/Weiß gibt, und man den Gedankengang soweit spinnen könnte, das man jegliche Geschenke verbieten müsste.
Denn ich kann niemandem verbieten mir Geld zu "schenken" wenn er eine Wette verloren hat.
Ich habe hier eine ähnliche Einstellung, das ich nicht nachvollziehen kann, warum es schädlich sein sollte, wenn in Deutschland die Einwohnerzahl über die Jahre auf beispielsweise 60 Mio sinkt.Wohnungsmarkt ist auch nicht wegen Spekulanten so, sondern wegen massiven politischen Versagen und uneinsichtigen Wählern. Allein das geschrei als die Grünen in einer Stadt Einfamilienhäuser nichtmehr im Bebauungsplan zulassen wollten (was Lokal absolut gerechtfertigt ist) spricht hier Bände.
Nettozuwanderung und immer mehr Single Haushalte? Big Suprise, der Wohnraum wird knapp
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V
Vektorfeld
Gast
Solche Diskussionen sind müßig, weil unser Wirtschaftssystem ja nicht so aufgebaut um die Preisänderung zu forcieren sondern eben andersrum, die Preisänderung ist Folge des Wirtschaftssystem. Und die Preise hängen eben maßgeblich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einem Zeitraum ab. Inflation ist notwendig um die steigende Geldmenge auszugleichen und um folglich eine Deflationsspirale zu verhindern.Andy8891 schrieb:Natürlich sollte man das können. Warum sollte es für die Gesellschaft im ganzen eine Rolle spielen, ob ich mir heute eine RTX 3090 für 1000 € kaufe oder in einem Jahr eine RTX 4090 für 1000 €
Gleiches wäre übrigens auch der Fall wenn wir eine fixe Geldmenge in einer geschlossenen Volkswirtschaft hätten.
Es gibt ja auch keinen Renditeanspruch, sondern eine Beteiligung an Gewinnen. Bei Aktien in Form von Dividenden, bei Zinsen in Form davon dass du der Bank/dem Schuldner Liquidität überlässt, weil du aktuell keine Transaktion durchführen musst und diese eben eine Transaktion durchführen können die in ihrer Erwartung zu einer positiven Rendite führt.Andy8891 schrieb:Wenn es der Konsens gefunden wird, das es keine Rolle spielt, ob der Einzelne spart oder konsumiert, könnte man sich darauf verständigen, das es keinerlei Renditeanspruch auf das gesparte Geld gibt.
Es ist wie bei der Demokratie, das System hat schwächen, aber die Frage ist ob andere Systeme umsetzbar und im Vergleich zum Status quo, evtl. mit kleinen Reformen, überhaupt wünschenswert sind.Andy8891 schrieb:Der Grund dafür ist doch ausschließlich, dass das Wirtschaftssystem sofort zusammenbricht, wenn sich die Leute ein wenig konsequent danach verhalten würden, was was gefordert wird. (sparsam, nachhaltig leben)
Wieso überhaupt den Geldwert festsetzen (durch Abschaffung der Inflation) und nicht gänzlich neue Sachen wie etwa die Ressource Based Economy ausprobieren?
Absolut, Schwarzmarkt wird immer entstehen.Andy8891 schrieb:Naja das Problem ist, das es da kein Schwarz/Weiß gibt, und man den Gedankengang soweit spinnen könnte, das man jegliche Geschenke verbieten müsste.
A
Andy8891
Gast
Es gibt ja auch keinen Renditeanspruch, sondern eine Beteiligung an Gewinnen. Bei Aktien in Form von Dividenden, bei Zinsen in Form davon dass du der Bank/dem Schuldner Liquidität überlässt, weil du aktuell keine Transaktion durchführen musst und diese eben eine Transaktion durchführen können die in ihrer Erwartung zu einer positiven Rendite führt.
Die Frage ist, ob ein Mechanismus wünschenswert ist, der ab einer gewissen Größe zu extremen Verwerfungen führt.
Es ist im Grunde die zweite Seite folgender Medaille:
- Niemand Konsumiert
- Niemand Arbeitet
Und die Preise hängen eben maßgeblich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einem Zeitraum ab. Inflation ist notwendig um die steigende Geldmenge auszugleichen und um folglich eine Deflationsspirale zu verhindern.
Ich denke diese simple Aussage wird den vielen Wechselwirkungen nicht gerecht.
Ist eine inflationsgesteuerte Preissteigerung bei Lebensmitteln wünschenwert? Wenn ja, warum?
Ist eine Inflationsgesteuerte Preissteigerung bei Wohnraum wünschenswert? Wenn ja, warum?
Was ist mit virtuellen Wirtschaftsgütern die im möglichen Wert mit denen einer reallen Wertschöpfung in keinerlei Verhältnis stehen und durch die globalisierten Hebeleffekte verwischt werden?
Theoretisch müsste man sich überlegen, ob bei einem rein digitalen Währungssystem, die Gesetze der Geldmenge, Inflation usw. überhaupt noch eine Rolle spielen würden.
Kommunismus?Wieso überhaupt den Geldwert festsetzen (durch Abschaffung der Inflation) und nicht gänzlich neue Sachen wie etwa die Ressource Based Economy ausprobieren?
Es geht nicht darum den Geldwert festzusetzen.
Das Wirtschaftssystem stellt einen Kreislauf dar. Die Frage ist, ob der Kreislauf so gestaltet werden kann, dass es optimal für die Gesellschaft ist.
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V
Vektorfeld
Gast
Welche Verwerfung wäre das denn? Man muss strikt zwischen Finanzsystem und Politik unterscheiden. Es ist nicht die Schuld der Inflation, dass die Reallöhne sinken/stagnieren, es ist nicht die Schuld der Inflation, dass die Sozialhilfe nicht mit der Inflationsrate wächst, sondern das sind politische Entscheidungen die entsprechende Gesetze nicht an eine Inflation koppeln. Auch die Finanzkrise 2009 resultierte ja aus mangelnder Bonitätsprüfung + Verbriefung von Krediten und ABS- Finanzierung und nicht aus der Inflation.Andy8891 schrieb:Die Frage ist, ob ein Mechanismus wünschenswert ist, der ab einer gewissen Größe zu extremen Verwerfungen führt.
1 u 2. Ja natürlich, der Bauer/Vermieter muss zwangläufig bei der Vermietung / Verkauf seiner Produkte einen Gewinn erwirtschaften, da alle Produktionsmittel oder auch die Wohnung einen Verschleiß unterliegen. Das Produktionskapital muss also zwangsläufig erneuert werden, wenn alle Kosten dazu steigen aber die Preise fixiert sein würden, würde dies nicht funktionieren.Andy8891 schrieb:Ist eine inflationsgesteuerte Preissteigerung bei Lebensmitteln wünschenwert? Wenn ja, warum?
Ist eine Inflationsgesteuerte Preissteigerung bei Wohnraum wünschenswert? Wenn ja, warum?
Was ist mit virtuellen Wirtschaftsgütern die im möglichen Wert mit denen einer reallen Wertschöpfung in keinerlei Verhältnis stehen und durch die globalisierten Hebeleffekte verwischt werden?
3) Bei virtuellen Gütern ist der Preis ja eh entkoppelt von den Produktionskosten/ der Wertschöpfung , sondern hängt nahezu ausschließlich von der Zahlungsbereitschaft ab. Der Anbieter versucht ja meist den größten Teil dieser abzuschöpfen durch massive Preisdiskriminierung. Bei positiver Inflation und Gehaltssteigerung hat man eben ein höheres Nominaleinkommen und damit Nominal mehr Geld zum Ausgeben, allein durch diese psychologische Wirkung sind Menschen im Durchschnitt schon bereit höhere Preise zu zahlen wenn sie gefordert werden. Der Dienstanbieter geht da natürlich mit und versucht das abzuschöpfen. Digitale Güter sind ja noch relativ Jung, wird aufjedenfall interessant wie sich die Preisgestaltung in Zukunft entwickeln wird.
Das ganze klingt jetzt wie ein Zirkelschluss, weil die Inflation sich praktisch selbst rechtfertigt und notwendig macht, aber das ist es nicht weil der ganze Prozess ja graduell über einen Zeitraum läuft in der so viele Prozesse gleichzeitig ablaufen, Bevölkerungswachstum, Effizienzsteigerung, Erschaffung neuer Märkte durch technologischen Fortschritt, Veränderung des Außenhandels, Veränderung Altersstruktur, Veränderung Sozialabgaben/Steuerbelastung
Naja man schöpft ja trotzdem neues Geld mit all seinen Folgen, egal ob das nun physisch vorliegt oder nicht.Andy8891 schrieb:Theoretisch müsste man sich überlegen, ob bei einem rein digitalen Währungssystem, die Gesetze der Geldmenge, Inflation usw. überhaupt noch eine Rolle spielen würden.
und die Geldmenge verändert sich ja nicht nur durch neuschöpfung sondern z.b. auch durch außenhandel
Sind natürlich beides Utopien und die RBE wird wahrscheinlich niemals umsetzbar sein, unterschied ist aber dass der RBE keine gewaltsame Enteignung der Produktionskapazitäten vorsieht.Andy8891 schrieb:Kommunismus?
Aber wenn man doch die Inflation abschafft setzt man doch einen festen Geldwert, das Geld verliert seine Angebot/Nachfrage-Eigenschaft und kann im Prinzip beliebig Ersetzt werden, z.B durch Arbeitsleistungsgutscheine oder einen Anspruch an Ressourcen. Damit wollte ich auch mit dem System der RBE heraus.Andy8891 schrieb:Es geht nicht darum den Geldwert festzusetzen.
Das Wirtschaftssystem stellt einen Kreislauf dar. Die Frage ist, ob der Kreislauf so gestaltet werden kann, dass es optimal für die Gesellschaft ist.
A
Andy8891
Gast
Vektorfeld schrieb:Welche Verwerfung wäre das denn? Man muss strikt zwischen Finanzsystem und Politik unterscheiden. Es ist nicht die Schuld der Inflation, dass die Reallöhne sinken/stagnieren, es ist nicht die Schuld der Inflation, dass die Sozialhilfe nicht mit der Inflationsrate wächst, sondern das sind politische Entscheidungen die entsprechende Gesetze nicht an eine Inflation koppeln. Auch die Finanzkrise 2009 resultierte ja aus mangelnder Bonitätsprüfung + Verbriefung von Krediten und ABS- Finanzierung und nicht aus der Inflation.
Die Verwerfung 2008 war genau so eine. Es wurde nach einem "System" gesucht, aus überschüssigem Geld (Geld von Investoren) mehr Geld zu machen.
Es geht primär nicht um Politik. Die Politik versucht andauernd den Scherbenhaufen den die Wirtschaft hinterlässt, aufzuräumen.
Bei der Bemessung des Preises ist doch die Instandhaltung/Investition + Gewinn bereits eingepreist.1 u 2. Ja natürlich, der Bauer/Vermieter muss zwangläufig bei der Vermietung / Verkauf seiner Produkte einen Gewinn erwirtschaften, da alle Produktionsmittel oder auch die Wohnung einen Verschleiß unterliegen. Das Produktionskapital muss also zwangsläufig erneuert werden, wenn alle Kosten dazu steigen aber die Preise fixiert sein würden, würde dies nicht funktionieren.
Nochmal warum steigen alle Kosten? Weil das Geld aufgrund der gewünschten Inflation weniger wert wird.
Wenn ein Handwerker heute 1000 Geld kostet und in 10 Jahren immernoch 1000 Geld (weil er keinen Inflationsausgleich in Form von Gehaltssteigerung erhält) dann muss die Miete/Preis der Produkte ebenso nicht steigen.
Der Preis ergibt sich dann ausschließlich durch Angebot/Nachfrage.
Gibt es eigentlich eine Statistik, aus der ersichtlich ist, ob ein Preis aufgrund von einer gestiegenen Nachfragezahl oder anhand einer höheren verfügbaren Geldmenge gestiegen ist?
Aber wenn man doch die Inflation abschafft setzt man doch einen festen Geldwert, das Geld verliert seine Angebot/Nachfrage-Eigenschaft und kann im Prinzip beliebig Ersetzt werden, z.B durch Arbeitsleistungsgutscheine oder einen Anspruch an Ressourcen. Damit wollte ich auch mit dem System der RBE heraus.
Ich verstehe diesen Gedankengang nicht.
V
Vektorfeld
Gast
Genau das ist ja auch bei der aktuellen Inflation der Fall, Inflation hängt ja nicht nur von der Geldmenge ab. Sondern auch vom Verbraucherpreisindex.Andy8891 schrieb:Der Preis ergibt sich dann ausschließlich durch Angebot/Nachfrage.
Wir haben nurnoch die variable die eine Nachfrage nach der Geldmenge beeinflusst. Und der ist eben nicht nur "gewünscht" sondern systembedingt notwendig, da der Output der Volkswirtschaft wächst, womit die Geldmenge wächst um die erhöhte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes abzudecken. Durch die erhöhte Kaufkraft steigen dann teilweise Preise völlig entkoppelt von irgendwelchen Kosten, einfach weil die Konsumenten eine gewisse Zahlungsbereitschaft aufweisen. Selbst wenn man eine fixe Geldmenge hätte würde dann einfach der Wert des Geldes fallen.
Naja im Prinzip hat Geld ja einen Nominalwert und einen Kaufkraftbereinigten Wert, schafft man die Inflation ab müsste man ja sicherstellen dass der Nominalwert in jedem Zeitabstand der exakten Kaufkraft entspricht, wie soll das möglich sein ohne massive staatliche Eingriffe in den Markt? Der Staat müsste ja im Prinzip verhindern dass jede noch so kleine Einheit die Preise erhöht.Andy8891 schrieb:Ich verstehe diesen Gedankengang nicht.
Discovery_1 schrieb:Du beschreibst hier zwei typische Säulen im Kapitalismus. Produktivität und Effektivität. Mit immer weniger Menschen, in immer kürzerer Zeit immer mehr Herstellen. Und irgendwann stößt man dann an Grenzen, es geht nicht mehr weiter. Wir sind schon lange an diesen Grenzen angekommen. Stichwort: Burnout. Die Menschen werden krank, weil sie Arbeit haben, andere Menschen werden krank, weil sie keine Arbeit haben.
Wir sind noch lange nicht an Grenzen angekommen.
Kranke Menschen gab es früher auch. Früher, das war, als die Leute viel weniger Freizeit hatten als heute und die Jobs mit viel mehr Arbeit viel weniger Lebensstandard generiert haben, also im Zweifel auch 2018.
Davor gab's sowas wie Burnout nicht: Man hat gearbeitet, weil man arbeiten musste. Es gab faktisch keine sozialen Hängematten.
Dank Kapitalismus können wir es uns heute leisten, auf Krankheiten und Kranke Rücksicht zu nehmen.
Discovery_1
Rear Admiral
- Registriert
- März 2018
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Von wegen. Wenn du prekär beschäftigt bist, mußt du jederzeit damit rechnen, das wenn du dich krank meldest, einfach durch jemanden ersetzt wirst. Da kenne ich genug Leute. Allein Deutschland ist Spitzenreiter bei diesen Arbeitsverhältnissen, ca 23% der Beschäftigten. Quelle von 2018: https://www.dw.com/de/studie-millionen-arbeitnehmer-leben-prekär/a-45614288Idon schrieb:Dank Kapitalismus können wir es uns heute leisten, auf Krankheiten und Kranke Rücksicht zu nehmen.
Tomislav2007
Admiral
- Registriert
- Okt. 2007
- Beiträge
- 8.313
Hallo
Grüße Tomi
Zumindest werden arbeitslose Menschen in Deutschland bei Bedarf bis zum ableben vom Staat finanziert, wie viele andere Länder bieten das in der üppigen Form wie Deutschland ?Discovery_1 schrieb:Die Menschen werden krank, weil sie Arbeit haben, andere Menschen werden krank, weil sie keine Arbeit haben.
Aber was sind Festverträge in anderen Ländern wert, bzw. in wie vielen Ländern gibt es vergleichbare Arbeitsgesetze die Arbeitnehmer so übertrieben schützen wie in Deutschland ?Discovery_1 schrieb:Allein Deutschland ist Spitzenreiter bei diesen Arbeitsverhältnissen, ca 23% der Beschäftigten. Quelle von 2018:
Grüße Tomi
Discovery_1 schrieb:Von wegen. Wenn du prekär beschäftigt bist, mußt du jederzeit damit rechnen, das wenn du dich krank meldest, einfach durch jemanden ersetzt wirst. Da kenne ich genug Leute. Allein Deutschland ist Spitzenreiter bei diesen Arbeitsverhältnissen, ca 23% der Beschäftigten. Quelle von 2018: https://www.dw.com/de/studie-millionen-arbeitnehmer-leben-prekär/a-45614288
Ja? Dann melde dich doch mal in Rumänien krank. Oder Indien. Brasilien. Sudan. Myanmar. Nordkorea.
Wer in Deutschland krank ist, der bekommt eine Behandlung auf höchstem Niveau - nahezu kostenlos.
Wenn du so viele Leute kennst, die prekär beschäftigt sind, solltest du ggf. an deinem Umgang arbeiten.
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- Für weitere Antworten geschlossen.