Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Hallo

Idon schrieb:
Ja? Dann melde dich doch mal in Rumänien krank. Oder Indien. Brasilien. Sudan. Myanmar. Nordkorea.
Du mußt auf der Weltkarte gar nicht so weit reisen, es gibt mehr als genug benachbarte Länder im Süden/Osten der EU in denen man nicht krank werden will/sollte.

Grüße Tomi
 
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Ist einfach ein schwieriges Thema.
Natürlich sollte man generell alle Sachen hinterfragen und nach Verbesserungsvorschlägen suchen. Aber dann auch bitte Verbesserungsvorschläge und nicht nur kritisieren.
(Ist jetzt bezogen auf den gesamten Thread, da ich mich ein wenig eingelesen habe).
 
Hallo

Nobody007 schrieb:
Ist einfach ein schwieriges Thema.
Ich habe oft das Gefühl das einige gar nicht zu schätzen wissen wie gut es uns hier geht und wie privilegiert wir leben.
Es ist oft einfach nur ein Jammern/Meckern auf sehr hohem Niveau, wobei man sehr vieles in den eigenen Händen hat.
Wenn Deutschland so schlecht ist, wieso will dann der Großteil der Flüchtlinge nach Deutschland und nicht in andere Länder der EU ?
Man muss nur selber aktiv werden, auf der Couch sitzen und darauf warten bis der Staat einem das Silbertablett mit dem schönen Leben bringt reicht nicht.

Grüße Tomi
 
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@Tomislav2007
Klar, da hast du Recht. Wenn es den wenigstens ein System geben würde, dass dem Kapitalismus anständig Konkurrenz machen würde, aber dies gibt es nicht. Und vor allem Deutschland schafft den Spagat aus kapitalistischen und sozialen Aspekten womöglich so gut, wie kein anderes Land.
Zusätzlich hat man gesehen, dass Systeme, die entgegen dem Kapitalismus handeln, nicht auf Dauer fähig sind zu existieren. Da gibt es ein interessantes Video von Horst Lüning auf Youtube. Wenn ich den Link finde, dann pack ich ihn hier rein.
Und viele sagen auch, dass das System, dass Marx etablieren wollte, nicht dem heutigen Kapitalismus entspricht, der in der Sowjetunion in den 20ern seinen Lauf nahm. Wenn dies so wäre, dann würde es bestimmt eine Gruppe von Revolutionären geben, die dementsprechend ein System etablieren wollten. Aber leider sind alle Systeme, die marxistisch geprägt sind/waren in einer Diktatur geendet, in denen die „Eliten“ derer System sich trotz scheinheiligem Glaube alles gehört allen, die eigenen Taschen gefühlt haben.
 
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Ich finde es immer etwas befremdlich wenn solche Vergleiche mit anderen Ländern gezogen werden, klar Woanders ist es schlechter aber das sollte doch absolut kein Maßstab sein, sondern wo es besser ist und wir sollten alles daran geben unseren Standard zu halten, bzw. auszubauen. (zugegeben, die Liste ist kurz und der HDI ist umstritten https://en.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index).

Und häufig es winkt auch häufig immer so eine unterschwellige Ablehnung von psychisch Kranken Personen mit (das soll jetzt kein direkter Vorwurf an euch @Idon @Tomislav2007 sein) . Viele können sich nicht so eben aufrappeln, wenn man nicht proaktiv wird ergeben sich eben keine Möglichkeiten und vielen fehlt überhaupt die Fähigkeit Chancen zu erkennen und Selbstbewusst einzugehen, obwohl eine gute Bildung vorliegt.

Ein Blick auf die Corona-Krise oder ganz alltäglich in den Straßenverkehr zeigt ja auch wieder deutlich wie viele Leute aus dem Mittelstand nicht mal die geringste Reflektionsfähigkeit besitzen. Die berufliche/wirtschaftliche Position hängt eben neben der formalen Bildung auch vom Glück ab, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.

Und ich finde das ganze ist besonders in Deutschland ziemlich traurig wenn man mal bedenkt dass wir Millionen unbehandelte PTBS-Geschädigte aus dem zweiten Weltkrieg haben/hatten die eben nicht behandelt wurden und mit ihren Sorgen alleine waren. (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-362011/die-seele-leidet-bis-heute)

Der relativ neue Bereich der Epigenetik zeigt dass solche Belastungen vielleicht auch abseits von der Prägung bei der individuellen Erziehung sogar biologisch bedingte Auswirkungen auf die Psyche bei den Kindern haben könnte. https://www.dw.com/de/epigenetik-wenn-wir-traumata-vererben/a-50547821


Zu „German Angst“ und Epigenetik gibt es viele interessante Paper. Ich bin kein Biologe und kann das nicht einschätzen, aber zumindest ergibt es für mich evolutionär Sinn, wenn die Elterngeneration bei massiv veränderte Umweltbedingungen dass Verhalten der Nachfolgegeneration abseits der Evolution ein wenig beeinflussen kann.
 
Hallo

Vektorfeld schrieb:
Und häufig es winkt auch häufig immer so eine unterschwellige Ablehnung von psychisch Kranken Personen mit (das soll jetzt kein direkter Vorwurf an euch @Idon @Tomislav2007 sein) .
Direkt nicht, aber indirekt schon ? Wo haben @Idon und ich eine unterschwellige Ablehnung von psychisch kranken Menschen gezeigt ?
@Idon und ich lassen uns nur über Menschen aus die nicht arbeiten wollen, wir haben immer Menschen die nicht arbeiten können ausgeklammert (Alte/Kranke/Behinderte).

Vektorfeld schrieb:
Viele können sich nicht so eben aufrappeln, wenn man nicht proaktiv wird ergeben sich eben keine Möglichkeiten und vielen fehlt überhaupt die Fähigkeit Chancen zu erkennen und Selbstbewusst einzugehen, obwohl eine gute Bildung vorliegt.
Evrl. ist dieser Mangel an Selbstständigkeit/Selbstbewusstsein/Eigenverantwortung ein Ergebnis des Vollkasko all inclusive Lebens in Deutschland ?
Ich finde es schrecklich wenn Kinder auf die Frage was sie später machen wollen antworten das sie wie Mama/Papa ohne arbeiten zu müssen Hartz 4 haben wollen.

Vektorfeld schrieb:
Ich finde es immer etwas befremdlich wenn solche Vergleiche mit anderen Ländern gezogen werden, klar Woanders ist es schlechter aber das sollte doch absolut kein Maßstab sein, sondern wo es besser ist und wir sollten alles daran geben unseren Standard zu halten, bzw. auszubauen.
Dann hast du bestimmt Antworten,...

Tomislav2007 schrieb:
Zumindest werden arbeitslose Menschen in Deutschland bei Bedarf bis zum ableben vom Staat finanziert, wie viele andere Länder bieten das in der üppigen Form wie Deutschland ?
auf meine eben...

Tomislav2007 schrieb:
Aber was sind Festverträge in anderen Ländern wert, bzw. in wie vielen Ländern gibt es vergleichbare Arbeitsgesetze die Arbeitnehmer so übertrieben schützen wie in Deutschland ?
...gestellten 2 Fragen ?

Grüße Tomi
 
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Vektorfeld schrieb:
Und ich finde das ganze ist besonders in Deutschland ziemlich traurig wenn man mal bedenkt dass wir Millionen unbehandelte PTBS-Geschädigte aus dem zweiten Weltkrieg haben/hatten die eben nicht behandelt wurden und mit ihren Sorgen alleine waren.
Auf was beziehst du das jetzt?
 
Tomislav2007 schrieb:
Direkt nicht, aber indirekt schon ? Wo haben @Idon und ich eine unterschwellige Ablehnung von psychisch kranken Menschen gezeigt ?
@Idon und ich lassen uns nur über Menschen aus die nicht arbeiten wollen, wir haben immer Menschen die nicht arbeiten können ausgeklammert (Alte/Kranke/Behinderte).
Das mit direkt/indirekt ist einfach Wortklauberei, ich wollte dass nicht euch vorwerfen sondern nur Erwähnen, das ich zumindestens die Beobachtung habe dass Menschen die keine offensichtlich sichtbare psychische Erkrankung haben sondern kleinere, weniger offensichtliche Probleme haben von der allgemeinen Gesellschaft (nicht vom Staat!) häufig stigmatisiert werden https://www.faz.net/aktuell/wissen/...nd-dann-haben-sie-eine-f-nummer-13297176.html

Tomislav2007 schrieb:
Evrl. ist dieser Mangel an Selbstständigkeit/Selbstbewusstsein/Eigenverantwortung ein Ergebnis des Vollkasko all inclusive Lebens in Deutschland ?
Kann ich nicht beurteilen, man muss aber auch immer bedenken dass es immer schwieriger wird z.B einen Zustand der Arbeitslosigkeit zu beenden, je länger dieser andauert. In Ländern ohne soziales Sicherungsnetz werden Langzeitarbeitslose ja in die Subsistenzwirtschaft oder gleich in die Kriminalität gezwungen, solche Zustände haben wir ja glücklicherwiese nicht.

Nobody007 schrieb:
Auf was beziehst du das jetzt?
Na darauf dass wir in Deutschland einen gesellschaftlich offenere Umgang mit psychischen Problemen haben könnten.
 
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Vektorfeld schrieb:
Na darauf dass wir in Deutschland einen gesellschaftlich offenere Umgang mit psychischen Problemen haben könnten.
Ja da stimme ich dir zu. Wenn hier jemand offen mit seinen psychischen Problemen umgeht, dann wird er eventuell abgestempelt, mindestens aber schief angeschaut.
 
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Vektorfeld schrieb:
[...]
Und häufig es winkt auch häufig immer so eine unterschwellige Ablehnung von psychisch Kranken Personen mit (das soll jetzt kein direkter Vorwurf an euch @Idon @Tomislav2007 sein) . Viele können sich nicht so eben aufrappeln, wenn man nicht proaktiv wird ergeben sich eben keine Möglichkeiten und vielen fehlt überhaupt die Fähigkeit Chancen zu erkennen und Selbstbewusst einzugehen, obwohl eine gute Bildung vorliegt.
[...]

Das wäre auch ziemlich doof, denn ich weiß selbst sehr genau wie es ist, eine Krankheit zu haben, die andere nicht "sehen" und "fühlen" können.

Ich weiß selbst, wie es ist, wenn man sich mit dieser Krankheit arrangieren muss.

Ich weiß selbst, wie weit der Staat einen bei einer solchen Krankheit richtig gut, umfassend und zielgerichtet unterstützt - wenn man will.

Und ich weiß selbst, was man trotz einer solchen Krankheit erreichen kann - wenn man will.



Nicht grundlos schrieb ich bereits mehrfach, dass ich weiß, wie es ist, wenn man am Boden ist, die eigenen Wünsche und Träume zerstört, der Erfolg des Lebens vermeintlich verflogen, bevor er sich überhaupt manifestieren konnte.
Und DESHALB kotze ich über die Leute ab, die nicht WOLLEN und glaube vielen schlicht nicht, dass sie nicht KÖNNEN.


Ganz im Gegensatz also zu denen hier, die nie in einer solchen Situation waren oder welche die Schuld und die Lösung ihrer Probleme und Herausforderungen stets bei Dritten (Eltern, Staat, Arbeitgebern etc.) suchen, aber nie bei sich.


@Nobody007

Das ist so pauschal falsch. Vielleicht solltest du auch einfach deinen Umgang ändern.

@Vektorfeld

Was könnte denn am Umgang verbessert werden? Es gibt anerkannte Krankheiten, es gibt umfassende Reha-Angebote, gesetzliche Wiedereingliederungsmöglichkeiten etc.
Ja, es mag einzelne Kollegen oder Vorgesetzte geben, denen hier im Arbeitsumfeld Verständnis fehlt, aber warum sollte man solche Themen dort dann breit treten? Man erzählt dort ja vermutlich auch nicht von den Swinger-Wochenenden, vom Vater, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt oder von der Unfallnarbe am Bauch.
 
@Tomislav2007

Denkst du, das dein Vorschlag Hartz4 für gesunde Leute zu streichen und die Menschen dadurch in irgendeine Arbeit zu zwingen, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderlich wäre?

Oder sagst du, ist mir egal, ich lebe in einer wohlhabenden Gegend und nutze nie den ÖPNV dh. ich würde mit solchen Menschen eh nicht in Berühung kommen -> was ich nicht sehe interessiert mich nicht?
 
@Andy8891

Denkst du es ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderlich Menschen, die fleißig sind und arbeiten diejenigen finanzieren zu lassen, die einfach nur keinen Bock haben?

Und stattdessen eventuell Kind um Kind produzieren, nur um damit HartzIV-Dynastien zu schaffen oder auszubauen, aus denen es extrem schwierig ist, auszubrechen?
 
Hallo

Andy8891 schrieb:
Denkst du, das dein Vorschlag Hartz4 für gesunde Leute zu streichen und die Menschen dadurch in irgendeine Arbeit zu zwingen, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderlich wäre?
Ich denke das es den Mangel an Selbstständigkeit/Selbstbewusstsein/Eigenverantwortung deutlich verringern würde, ich habe auch nie streichen geschrieben, Hartz 4 verringern würde reichen.
Denkst du das es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderlich ist das die arbeitende Bevölkerung gezwungen wird Menschen zu finanzieren die nicht arbeiten wollen obwohl sie könnten ?
Was macht den Zwang auf Arbeitslose zur Arbeit schlimmer/schlechter/verwerflicher als den Zwang auf Berufstätige die Menschen zu finanzieren die nicht arbeiten wollen obwohl sie könnten ?

Grüße Tomi
 
Idon schrieb:
@Andy8891

Denkst du es ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderlich Menschen, die fleißig sind und arbeiten diejenigen finanzieren zu lassen, die einfach nur keinen Bock haben?

Und stattdessen eventuell Kind um Kind produzieren, nur um damit HartzIV-Dynastien zu schaffen oder auszubauen, aus denen es extrem schwierig ist, auszubrechen?

Das ist eine rethorische Frage oder? Ich denke du kennst meine Meinung dazu, da man aber nach Lösungen mit gesamt gesellschaftlicher Akzeptanz suchen muss, wird ein Kompromiss gefunden werden müssen.
 
@Andy8891

Nein, das war keine rhetorische Frage. Ich kenne hier nicht alle Meinungen einzelner User. :)

Natürlich muss ein Kompromiss gefunden werden. Ich habe keine Lust auf eine gesellschaftliche Schere wie in den USA oder Südafrika, Stichwort Gated Communities.


Der Kompromiss darf aber auch nicht sein, einfach jedem eine beliebige Menge Geld hinterher zu werfen. Es muss ein starkes Anreizsystem geben - und das gibt es im Moment nicht. Es ist für die betroffenen Kreise extrem attraktiv nicht zu arbeiten (aus "wollen") und (i) sich illegal Geld zu beschaffen, insbesondere "Clans" (ii) mit dem zur Verfügung gestellten Geld plus Spenden okay leben zu können (iii) sich über Kindergeld und damit in Verbindung stehende Zusatzleistungen durch das Jobcenter erhebliche Zusatzeinnahmen zu verschaffen.


Eine gangbare, verfassungskonforme Lösung habe ich dazu halt auch nicht. Jeder kann so viele Kinder machen wie er will - egal ob aus Liebe und Wollen und ob diese dann eine positive Perspektive haben oder nicht. Und Sippenhaft oder großflächige Beweislastumkehr (wobei sich hier etwas ändert) gibt es auch nicht, man kann illegale Gelder also in der Großfamilie lassen und diese ohne hohe Hürden absichern.
 
Hallo

Andy8891 schrieb:
Das ist eine rethorische Frage oder?
Nein, die (gleiche) Frage von @Idon und mir ist 100%ig Ernst gemeint.

Andy8891 schrieb:
Ich denke du kennst meine Meinung dazu, da man aber nach Lösungen mit gesamt gesellschaftlicher Akzeptanz suchen muss, wird ein Kompromiss gefunden werden müssen.
Wo ist der Kompromiss für diejenigen welche die Menschen die nicht arbeiten wollen nicht mit finanzieren wollen ?
Wieso bekomme ich (wie bei Versicherungen üblich) meine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung nicht (anteilig/teilweise) zurück wenn ich diese nicht beanspruche ?

Grüße Tomi
 
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Idon schrieb:
@Andy8891
Der Kompromiss darf aber auch nicht sein, einfach jedem eine beliebige Menge Geld hinterher zu werfen. Es muss ein starkes Anreizsystem geben - und das gibt es im Moment nicht.
Bei einem digital Geldsystem könnte dies kontrolliert und entsprechend begrenzt werden.

Es ist für die betroffenen Kreise extrem attraktiv nicht zu arbeiten (aus "wollen") und (i) sich illegal Geld zu beschaffen,
Aus diesem Grund bin ich ein Fan von digitalem, zentralen Geldsystem. Da wird es schwierig illegal an Geld zu kommen.

insbesondere "Clans" (ii) mit dem zur Verfügung gestellten Geld plus Spenden okay leben zu können
Gegen Clans wird viel zu zaghaft vorgegangen. Der Grund wird wohl einfach der sein: "Isch weiß wo du wohnst"

(iii) sich über Kindergeld und damit in Verbindung stehende Zusatzleistungen durch das Jobcenter erhebliche Zusatzeinnahmen zu verschaffen.
Ja die Sache mit den Kindern ist schwierig. Wird gesellschaftlich nicht gut ankommen, wenn als Vorraussetzung für Kinder, ein Einkommen gefordert wird, das diese ernähren kann. Anstatt Kindergeld, gibts dann Steuererleichterung.

Jeder kann so viele Kinder machen wie er will - egal ob aus Liebe und Wollen und ob diese dann eine positive Perspektive haben oder nicht.
Ja das ist ein Problem. Ich wäre z.B. eher für ausländische Förderpläne, also Menschen die nie eine Chance hatten, eine Chance zu geben. Anstatt denen die alle Chancen haben und diese nicht nutzen noch weiter durchzufüttern.

@Tomislav2007
Wo ist der Kompromiss für diejenigen welche die Menschen die nicht arbeiten wollen nicht mit finanzieren wollen ?
Wieso bekomme ich (wie bei Versicherungen üblich) meine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung nicht (anteilig/teilweise) zurück wenn ich diese nicht beanspruche ?
Da gebe ich dir einfach deine zynische Antwort zurück:
Da du ja sicherlich nicht dumm und/ oder faul bist, hast du eine entsprechende Arbeit, die dir trotz Abgaben einen sehr guten Lebensstil ermöglicht. Wenn dir die Abgaben zu hoch sind, muss du halt dein eigenes Unternehmen gründen, das Milliarden an Gewinn abwirft und dann wirst du trotz der Abgaben mehr Geld haben als du in 100 Leben ausgeben kannst. ;)
 
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Hartz 4 ist doch gerade mal knapp über dem Existenzminimum, sämtliches Haushaltseinkommen wird direkt ausgegeben und fließt zurück in die Volkswirtschaft. Man könnte ganz grob sagen, der Staat umverteilt Geld zu einer Personengruppe die alles in lokale Unternehmen ausgibt. Gleichzeitig wird ständig das Wohlstandsgefälle vorgehalten zu arbeitenden Personen.
Ich denke wenn es wirklich einen spürbaren finanziellen Unterschied zwischen dem Zustand Arbeiten/nichtArbeiten gibt wäre die Anreizwirkung viel viel stärker. Wenn für einen nur mindestlohn halbtagsjobs in Aussicht stehen ist es rein wirtschaftlich betrachtet für einige Familien völlig irrational diese anzunehmen, falls unterm Strich weniger Geld übrig bleibt.

Ich frage mich ob es an dieser Stelle sinnvoll wäre ein EITC-ähnliches System einzuführen welches eben starke Lohnsubvention für Niedriglohnjobs zur Folge hätte. Niedriglohnjobs sind ja gleichzeitig meist ziemlich monoton und vielleicht gibt das in Verbindung mit dem geregelten Tagesablauf durch die Arbeit schon den notwendigen Schub eine qualifizierteren Beruf anzustreben.

Idon schrieb:
Der Kompromiss darf aber auch nicht sein, einfach jedem eine beliebige Menge Geld hinterher zu werfen. Es muss ein starkes Anreizsystem geben - und das gibt es im Moment nicht. Es ist für die betroffenen Kreise extrem attraktiv nicht zu arbeiten (aus "wollen") und (i) sich illegal Geld zu beschaffen, insbesondere "Clans" (ii) mit dem zur Verfügung gestellten Geld plus Spenden okay leben zu können (iii) sich über Kindergeld und damit in Verbindung stehende Zusatzleistungen durch das Jobcenter erhebliche Zusatzeinnahmen zu verschaffen.

Da Stimme ich ja absolut zu aber das Clan-Problem ist einfach in Institutionelles Versagen in Deutschland, von Seiten der Strafverfolgungsbehörden und der Justiz, wobei es ja in NRW z.B schon besserungen gibt was leider von der Opposition torpediert wird aus falsch verstandener Identitätspolitik. Mir fällt aber jetzt auch kein soziales System ein welches 100% sicher vor Missbrauch ist.

Und bezüglich der Kinder, dies ist doch auch ein Institutionelles Versagen. Da hat der Staat die Obhut über 9-10 Jahre Schulbildung und schafft es nicht Extremfälle aus sehr schwierigen Familien einen sicheren Start ins Berufsleben zu geben und denen die notwendigen social skills anzueignen um einem so toxischen Umfeld zu entgehen? Dann muss man eben Ganzstagsschulpficht usw. einführen und dort neben Hausaufgabenbetreuung auch persönlichkeitsfördernde Aktivitäten aufnehmen und dafür sorgen dass die Kinder etwas vernünftiges zu Essen bekommen. Wieviele Schulabgänger, die insbesondere heutzutage mit dem ganzen Social Media Fake Consumerism aufwachsen entsagen sich denn völlig freiwillig und bewusst von dieser Welt und planen den Rest ihres Lebens arbeitslos zu verbringen? Das halte ich, -natürlich ohne statistischen Beweis- für ein absolutes Randphänomen von wenigen Einzelfällen.
 
Vektorfeld schrieb:
Hartz 4 ist doch gerade mal knapp über dem Existenzminimum, sämtliches Haushaltseinkommen wird direkt ausgegeben und fließt zurück in die Volkswirtschaft. Man könnte ganz grob sagen, der Staat umverteilt Geld zu einer Personengruppe die alles in lokale Unternehmen ausgibt. Gleichzeitig wird ständig das Wohlstandsgefälle vorgehalten zu arbeitenden Personen.
Das ist der Grund, weshalb ich kein Problem mit einem BGE hätte. Das Geld fließt zu 100% zurück in die Wirtschaft.

Ich denke wenn es wirklich einen spürbaren finanziellen Unterschied zwischen dem Zustand Arbeiten/nichtArbeiten gibt wäre die Anreizwirkung viel viel stärker. Wenn für einen nur mindestlohn halbtagsjobs in Aussicht stehen ist es rein wirtschaftlich betrachtet für einige Familien völlig irrational diese anzunehmen, falls unterm Strich weniger Geld übrig bleibt.
Das ist aus meiner Sicht eine der größten Ungerechtigkeiten unserer Zeit. Ein 40h Job erhält minimal mehr als ein Hartz4 Empfänger.

Und bezüglich der Kinder, dies ist doch auch ein Institutionelles Versagen. Da hat der Staat die Obhut über 9-10 Jahre Schulbildung und schafft es nicht Extremfälle aus sehr schwierigen Familien einen sicheren Start ins Berufsleben zu geben und denen die notwendigen social skills anzueignen um einem so toxischen Umfeld zu entgehen? Dann muss man eben Ganzstagsschulpficht usw. einführen und dort neben Hausaufgabenbetreuung auch persönlichkeitsfördernde Aktivitäten aufnehmen und dafür sorgen dass die Kinder etwas vernünftiges zu Essen bekommen. Wieviele Schulabgänger, die insbesondere heutzutage mit dem ganzen Social Media Fake Consumerism aufwachsen entsagen sich denn völlig freiwillig und bewusst von dieser Welt und planen den Rest ihres Lebens arbeitslos zu verbringen? Das halte ich, -natürlich ohne statistischen Beweis- für ein absolutes Randphänomen von wenigen Einzelfällen.
Es sollte nicht Aufgabe des Staates sein, sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern. Ich würde eher präventiv solchen Menschen verbieten Kinder zu bekommen, anstatt die Verantwortung im Nachgang auf den Staat abzuwälzen
 
@Vektorfeld

Der Anreiz muss eben sein, dass die Alternativen nicht HartzIV oder Halbtagsjob auf Mindestlohn sind.


In den HartzIV-Dynastien gibt es oft keine tiefgründige "Planung" das Leben arbeitslos zu verbringen. Wenn aber Menschen ihr Leben lang oder weite Teile ihres Lebens lernen, dass a) Mama und Papa immer daheim sind, es also normal ist nicht zu arbeiten und/oder b) dass Arbeit sich nicht lohnt, weil man auch ohne Arbeit "leben" kann, ist oft automatisch die Schlussfolgerung, dass die Grundsteine für ein erfolgreiches Arbeitsleben nicht gelegt werden.
Das sind also einerseits schulische Bildung, das Anfangen einer Ausbildung, aber bzw. auch bedingt durch mangelnde Ausdrucksfähigkeit.

Diesen Kreislauf gilt es also zu durchbrechen.


Über den Restinhalt deiner Posts muss ich morgen mal in Ruhe nachdenken, ebenso wie über das, was Andy geschrieben hat. Der Tag war lang. :)
 
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