Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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DugDanger:
mitnichten. Das akuelle System erzeut den, global gesehen, größten Wohlstabd alle Zeiten.
Belege, Quellen, Hinweise, Belege, Quelle,?

diskussionen auf dieser ebene funktionieren überhaupt nicht. die wohlstandsgefälle sind außerdem wohl kaum wegdiskutierbar.
ich habe auch nicht gesagt, dass der kapitalismus tot ist. es ist nur klar, dass es langfristig auf diese weise nicht weitergehen wird. kurz- und mittelfristig werden manager, wie zum beispiel unser lieber herr ackermann, erfolg mit dem zelebrieren des turbo-kapitalismus haben. die deutsche bank ist aktuell wieder bei 20% rendite angekommen.
deswegen bin ich da derselben meinung wie chriwi:
Darum sollte man anfangen zu hinterfragen, probieren anzupassen und zu verbessern.
hast du dir mal angesehen, mit was man heute alles geld machen kann? es ist einfach krank, dass ein kleines familienunternehmen einen 10-mal so großen daxkonzern schlucken kann (schaeffler <-> continental). ist nach allen gesetzen der kunst ja nun auch gründlich in die hose gegangen - der wirtschaftskrise sei dank.

so long and greetz
 
Man sollte versuchen das aktuelle System zu verbessern. Okay.
Das Problem an der Sache:
Die Verbesserungsvorschläge welche Linke Teile der SPD oder die Linkspartei bieten zielen darauf ab einzelnen Bevölkerungsgruppen zu helfen. Den Arbeitnehmern mehr Kündigungsschutz, den Rentnern mehr Geld...usw...
Nur so funktioniert eine Marktwirtschaft nicht.
Politiker können den Menschen nicht dauerhaft direkt helfen, sie können nur versuchen unsere Märkte funktionsfähig zu machen und dann hoffen, dass uns diese Märkte Wohlstand und gerechtigkeit bringen.
Man muss hier einfach konsequenter zu Ende denken; entweder man vertraut den Märkten (mit allen Ausschlägen nach oben und unten) oder eben nicht.
Trotz Finanzkrise und fiesen Managerabfindungen haben wir momentan kein besseres System, wie schlecht oder gut es jedem einzelnen geht muss er selbst entscheiden.

Deshalb; entweder offen die System Frage stellen und diskutieren (wies der Thread vorsieht) oder eben nicht.
Aber bitte nicht glauben die Linken schaffen uns die menschlichere, sozialere Marktwirtschaft und überwinden irgendwie innerhalb des Systems den Kapitalismus.

ohne Kapitalismus, ohne Finanzmärkte keine Marktwirtschaft.
 
wenn ich mal einfach die frage in den raum werfen darf... was ist nun eigentlich dieser böse Turbokapitalismus über den hier so gerne gelästert wird, genau? was unterscheidet ihn vom normalen kapitalismus, den wir zelebrieren?
 
Turbokapitalismus in der Wikipedia
unter turbokapitalismus versteht man die radikalisierte form des kapitalismus, bei dem es darum geht, in möglichst kurzer zeit möglichst viel gewinn/rendite zu erwirtschaften. in guten zeiten liegen die zinsen bei 5% (zinsen sind eine form der rendite), mein geld wird also pro jahr 5% mehr, die inflation lasse ich jetzt mal außen vor, denn auch wenn mein geld mehr wird, ist es nicht automatisch um den gleichen betrag mehr wert. bei 5% habe ich nach 20 jahren 2,54-mal soviel geld. beim turbokapitalismus geht es jetzt aber nicht nur darum, 5% zu erwirtschaften, sondern 20, 30, 40 oder gar 200%. zum vergleich: mit 20% zinsen habe ich nach 20 jahren 38-mal soviel geld!
getrieben von der gier nach immer mehr kommen die bizarrsten anlageideen zustande, insbesondere die hedgefonds sind da weltmeister drin. der hedgefond kauft eine firma, zerschlägt sie und verkauft sie mit gewinn weiter. dabei gehen meistens eine ganze menge arbeitsplätze verloren. danach geht es zur nächsten firma, bei der genauso verfahren wird ("heuschrecken", wenn alles abgefressen ist weiterziehen). such mal im internet nach den geschichten von CW-color und C&A, was da abgelaufen ist gibt einen guten überblick.
auf der anderen seite heißt das, wenn eine seite mehr geld macht, muss die gegenseite verlieren, da geld nicht unendlich ist. oder die gesamtmenge an geld muss zunehmen. letzteres ist passiert, es wurde mit geld gehandelt welches im eigentlichen sinne nicht vorhanden war. irgendwann ist das wachstum dann an seine grenzen gestoßen und die blase platzte (vereinfacht gesagt).

Die Verbesserungsvorschläge welche Linke Teile der SPD oder die Linkspartei bieten zielen darauf ab einzelnen Bevölkerungsgruppen zu helfen. Den Arbeitnehmern mehr Kündigungsschutz, den Rentnern mehr Geld...usw...
Nur so funktioniert eine Marktwirtschaft nicht.
wie wahr, wie wahr. ich habe allerdings auch nicht behauptet, dass es leicht wird, das system umzubauen. fakt ist aber, dass was getan werden muss. hedgefonds ist zur zeit alles, aber auch wirklich alles, erlaubt. eine erste maßnahme wäre, die hedgefonds ebenso wie die banken unter aufsicht zu stellen. damit wäre schonmal ein wichtiger schritt getan.

so long and greetz
 
Zuletzt bearbeitet:
^^

Seit Basel 2 sind die Banken im Euro Raum an strenge Auflagen gebunden. Gäbe es etwas ähnliches in USA und GB wäre uns die Finanz Krise in diesem Ausmass wahrscheinlich erspart geblieben.

Einige Hedge Fonds haben (schon vorher marode Unternehmen) zerschlagen andere haben sie gerettet. Nicht wieder so schwarz weiß bitte.
Es hat schon seine Gründe wenn ein Unternehmen übernommen wird.

War jetzt die Sache mit den hohen Zinsen die Definition für den "Turbokapitalismus"??
Aufs Tagesgeld bekommt man gerade 2 %, befinden wir uns dann jetzt im "Schildkröten - Kapitalismus"?
 
Seit Basel 2 sind die Banken im Euro Raum an strenge Auflagen gebunden. Gäbe es etwas ähnliches in USA und GB wäre uns die Finanz Krise in diesem Ausmass wahrscheinlich erspart geblieben.
banken ja - hedgefonds nein. beim rest hast du recht, gerade wenn es sowas in GB auch gegeben hätte, wäre es halb so schlimm gewesen.

Einige Hedge Fonds haben (schon vorher marode Unternehmen) zerschlagen andere haben sie gerettet. Nicht wieder so schwarz weiß bitte.
Es hat schon seine Gründe wenn ein Unternehmen übernommen wird.
moment: ich rede nicht von anlagen, die den langfristigen erfolg zusammen mit dem unternehmen suchen. so wie das bei den arabern der fall ist, die bei daimler eingestiegen sind. und natürlich sind nicht alle hedgefonds grundsätzlich "böse". die missbrauchsrate ist aber sehr hoch.

Aufs Tagesgeld bekommt man gerade 2 %, befinden wir uns dann jetzt im "Schildkröten - Kapitalismus"?
wenn du es so willst: ja. aus dem einfachen grund, weil große renditen in einer wirtschaftskrise einfach nicht zu machen sind. im moment kann man nur ganz schwer sein geld für sich arbeiten lassen, was meiner meinung nach einer der hauptpfeiler des kapitalismus ist. ironischerweise könnte man fast sagen: der markt regelt sich selbst. nach großem erfolg nun der absturz.

so long and greetz
 
DugDanger schrieb:
Politiker können den Menschen nicht dauerhaft direkt helfen, sie können nur versuchen unsere Märkte funktionsfähig zu machen und dann hoffen, dass uns diese Märkte Wohlstand und gerechtigkeit bringen.
Man muss hier einfach konsequenter zu Ende denken; entweder man vertraut den Märkten (mit allen Ausschlägen nach oben und unten) oder eben nicht.
Trotz Finanzkrise und fiesen Managerabfindungen haben wir momentan kein besseres System, wie schlecht oder gut es jedem einzelnen geht muss er selbst entscheiden.
Deshalb; entweder offen die System Frage stellen und diskutieren (wies der Thread vorsieht) oder eben nicht.
Aber bitte nicht glauben die Linken schaffen uns die menschlichere, sozialere Marktwirtschaft und überwinden irgendwie innerhalb des Systems den Kapitalismus.

ohne Kapitalismus, ohne Finanzmärkte keine Marktwirtschaft.

Warum kann man die Märkte nicht Steuern und regulieren, um der Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten ein besseres Leben zu ermöglichen. Warum muss man hoffen, dass der Markt das schon machen wird? In allen komplexen System, welche vom Mensch gemacht sind wird das gemacht. Nur beim Handel fordert man Freiheit. Dabei haben wir es mit einem instabilen System zu tun. Ohne Regelung fliegt es uns regelmäßig um die Ohren. Wenn die USA und die EU gemeinsam Regelungen für Importe einführen (Mindeststandards in der Produktion und Bezahlung müssen nachgewiesen werden) würde sich schon eine Menge ändern. Auf diese Kaufkraft kann kein Land verzichten.

DugDanger schrieb:
^^
Es hat schon seine Gründe wenn ein Unternehmen übernommen wird.

Immer nur das eine, um Geld zu verdienen. Aber du hast natürlich recht man kann das durch langfristige Maßnahmen machen, oder eben kruzfristiges Ausbluten. Bei Hedgefonds ist mir leider nur das zweite bekannt, aber ich schätze das sind genau die Fälle die es in die Nachrichten schaffen. Zumindestens hoffe ich das.
 
Warum kann man die Märkte nicht steuern und regulieren, um der Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten ein besseres Leben zu ermöglichen? Warum muss man hoffen, dass der Markt das schon machen wird?

Kaum jemand behauptet ernsthaft, die Märkte würden schon alles zu unsren Gunsten regeln. Sie können zwar über den Preismechanismus einen Ausgleich herstellen (Angebot und Nachfrage), sofern kein Marktversagen vorliegt, das etwa durch illegale Preisabsprachen oder durch Monopole entstanden sein kann. Doch die vom Markt gefundenen "Lösungen" orientieren sich nur am Preis und nicht an sozialen oder humanitären Belangen.

Genau deshalb wird doch überall gesteuert und geregelt. Das war nie anders in Deutschland: Beispiele aus dem Arbeits- und Sozialrecht:

- Bürgerliches Gesetzbuch (Dienstvertrag)
- Arbeitnehmer-Entsendegesetz
- Kündigungsschutzgesetz
- Betriebsverfassungsgesetz
- Personalvertretungsgesetze
- Tarifvertragsgesetz
- Mitbestimmungsgesetz
- Altersteilzeitgesetz
- Teilzeit- und Befristungsgesetz
- Entgeltfortzahlungsgesetz
- Bundesurlaubsgesetz
- Arbeitszeitgesetz
- Arbeitnehmerüberlassungsgesetz
- Mutterschutzgesetz
- Nachweisgesetz
- Arbeitsplatzschutzgesetz
- Jugendarbeitsschutzgesetz
- Berufsbildungsgesetz
- Arbeitsschutzgesetz
- Arbeitsstättenverordnung
- Bildschirmarbeitsverordnung
- Schwerbehindertenrecht
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
 
keshkau schrieb:
- Bürgerliches Gesetzbuch (Dienstvertrag)
- Arbeitnehmer-Entsendegesetz
- Kündigungsschutzgesetz
- Betriebsverfassungsgesetz
- Personalvertretungsgesetze
- Tarifvertragsgesetz
- Mitbestimmungsgesetz
- Altersteilzeitgesetz
- Teilzeit- und Befristungsgesetz
- Entgeltfortzahlungsgesetz
- Bundesurlaubsgesetz
- Arbeitszeitgesetz
- Arbeitnehmerüberlassungsgesetz
- Mutterschutzgesetz
- Nachweisgesetz
- Arbeitsplatzschutzgesetz
- Jugendarbeitsschutzgesetz
- Berufsbildungsgesetz
- Arbeitsschutzgesetz
- Arbeitsstättenverordnung
- Bildschirmarbeitsverordnung
- Schwerbehindertenrecht
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

Leider wurden an diesen Gestzen in den letzten Jahren fleißig gesägt.
 
Na, wenn das Dein einziger Punkt ist innerhalb eines Threads über "Systemkritik". Es gibt nun einmal verschiedene politische Grundströmungen, von denen keine grundsätzlich falsch, lebensfeindlich oder verwerflich ist (Liberalismus, Sozialismus, Konservatismus). Die Gesetze tragen die Handschrift derjenigen, die gerade am Drücker sind. Und weil sich diese Strömungen von Zeit zu Zeit ändern, werden auch Gesetze immer mal wieder angepasst.
 
naja, andersrum wird ein Schuh draus: diese vielen Gesetze gibt es, weil es offensichtlich an dieser Stelle Not tut. Was bewirken diese Gesetze? Geben sie den Betroffenen Sicherheit? Sind Gesetze verlässlich? Kann man auf solchen Reglungen seine Zukunft aufbauen? (mit einem Grundeinkommen bräuchte es diese Gesetze wohl nicht mehr)


mal was anders, das hier ist möglicherweise eine interessanter Textsammlung (wird mir jetzt zu spät dafür)
http://www.khbrodbeck.homepage.t-online.de/


______
http://www.pdfdownload.org/pdf2html.../user_upload/PDF/Brodbeck_2007.pdf&images=yes

leider is des eine pdf-datei, man kann nix rauskopieren. Jedenfalls schon mal interessant zu lesen. Die fernöstliche Sichtweise hat einen anderen Ansatz als die unsrige.

der Autor beschreibt völlig richtig, das der Umgang mit Geld als "Privation des Mitgefühls". Geld verändert den Umgang der Menschen mit einander. Wer welches hat, hat gesellschaftliches Ansehen usw, wer keines hat ist raus. Dabei interessiert sich schon längst niemand mehr, woher das Geld stammt. Früher war das (möglicherweise) anders, da hatten diejenige das höchste Ansehen, die ihr Handwerk gut beherrschten. Heute wird dem Reichen der rote Teppich ausgerollt, und wenn er seinen Reichtum verzockt hat, gibts Hausverbot.

Ich bin nicht so sicher, ob wir dauerhaft gut damit fahren werden, das "Geld-haben" als das einzige relevante Kriterium zu nehmen, um den Wert eines Menschen zu bestimmen. Es gibt schließlich noch andere Lebensbereiche wo man gut sein kann oder nicht. Zu vieles wird heute nicht beachtet.

Letztlich läuft es bei mir wieder auf ein Grundeinkommen raus: wer kein Geld hat, ist machtlos. Wer keine Macht hat, hat keine (gesellschaftliche) Würde. und das ist unvereinbar mit dem GG. Mit einem GE hätte jeder gesichert zumindest so viel Freiheit, sein eigenes Leben eigenmächtig zu gestalten. Da ich davon ausgehe, das die meisten Menschen eine positive oder vielmehr ein konstruktive Lebenseinstellung haben, so sie nicht geistig verschmutzt sind, sollte das auch funktionieren mit der Arbeit. Es müssen "nur" anständige Arbeitsplätze angeboten werden, fertig --> wer hat etwas gegen gute Arbeitsplätze? Brauchen wir Ausbeuter wie "netto" wirklich?
 
Zuletzt bearbeitet:
walter09 schrieb:
Letztlich läuft es bei mir wieder auf ein Grundeinkommen raus: wer kein Geld hat, ist machtlos.

Und er ist unfrei. Denn wer kaum Geld hat lebt um zu arbeiten. Das erschreckende ist, dass sich bestimmte Bereiche schleichend zurück in die Frühindustrialisierung zurückentwickeln. Da wurde auch überwacht, kaum mehr bezahlt als zum Leben nötig ist, usw.. Anstatt daraus zu lernen und allen Menschen ein passables Leben zu ermöglichen geht es um den Profit weniger. Es gibt aber auch Gegenströmungen
http://www.appell-vermoegensabgabe.de/index.php5?show=start
Somit glaube ich weiterhin das eine Besserung möglich ist.
 
Sehr sehr einseitige und unsachliche Darstellung.

Da pickt man sich 0,1 % der Bevölkerung raus ("die Super Reichen") und die anderen paar Prozent("die Bettelarmen") und will damit unsere Gesellschaft erklären.

Die breite Masse wird nicht beachtet - normales Einkommen - Freizeit Familie - immer schön schwarz weiß.
 
Global betrachtet trifft das aber schon zu. Hier in Deutschland geht es selbst der sozialen Unterschicht besser als der Arbeitsbevölkerung gen Osten (und das auch noch ohne zu Arbeiten)

Gelegenheit schafft Diebe. Solange das System es zulässt, wird es immer jemanden geben, der sich daran ausnutzenderweise bereichert.

Das nächste Problem ist die schon angesprochene Kurzsicht des Menschen. Da das Leben eines Menschen und damit auch der zeitliche Einfluss, den er ausüben kann, "recht begrenzt" ist, ist es für den Großteil leichter an der Gegenwart als an der Zukunft festzuhalten.
Allerdings entstehen die Probleme zeitlich gesehen oft außerhalb des Einflussbreichs des Verantwortlichen. Der Nachfolger übernimmt die Vorgehensweisen, da sie ja funktioniert haben und so verlaufen Änderungen oder Innovationen nur schleppend.

Siehe die Automobilindustrie in Amerika. Solange die Schlachtschiffe gut liefen, hat sich scheinbar niemand Gedanken über die Zukunft gemacht, da die Ernte gerade üppig ausfiel.

Allgemein habe ich den Eindruck, dass sich ein Trend des Wegsehens etabliert hat.
 
sidestream schrieb:
Das nächste Problem ist die schon angesprochene Kurzsicht des Menschen. Da das Leben eines Menschen und damit auch der zeitliche Einfluss, den er ausüben kann, "recht begrenzt" ist, ist es für den Großteil leichter an der Gegenwart als an der Zukunft festzuhalten.

Die Menschen wären besser beraten auch mal in die Vergangenheit zu schauen. Viele der aktuellen Probleme sind nicht neu. Die Finanzkrise in der heutigen Form trat faktisch nach dem gelichen Schema schon x mal auf. Der Unterschied lag nur in der Intensität. Jedes mal glauben einige wenige den Markt verstanden zu haben und die Welt in allen Einzelheiten erklären zu können. Natürlich ist es nur eine psychologische Blase und hinterher muss der Absturz folgen. Bestraft werden vorrangig diejenigen die gar nichts damit zu tun hatten und aktuell kommt ein Horst Köhler und meint alle lebten über ihren Verhältnissen. Weniger ein Blick in die Zukunft als die Vergangenheit hätte die aktuelle Krise vermeiden können.

@DugDanger

Du hast sicher recht alle Strömungen kann man nicht erklären indem man die Grenzen anschaut. Allerdings sind gerade auch die 0.1% interssant, da sie im Verhältnis zum Rest der Bervölkerung über eine unglaubliche Macht verfügen.
Ein Beispiel ist Silvio Berlusconie. Der reichste Mann Italiens hat faktisch die komplette mediale Macht im Rücken und kann sich damit Meinungen schaffen. Wer Geld hat kann Meinungen beeinflussen und die Gesellschaft prägen.

Die Bettelarmen sind nicht nur ein paar Prozent. Weltweit sind es über 20% die mit unter einem Dollar pro Tag auskommen müssen, denke ich. In Deutschland sieht es sicher besser aus, allerdings wird auch hier gerne und häufig propagiert, dass es die alleinige Schuld der Armen ist, arm zu sein. Also prägen auch diese Gruppen die Gesellschaft, da niemand arm sein will und einen Schuldigen sucht für hohe Sozialabgaben und niedrige Löhne. Ich denke die Extreme beeinflussen die Masse nicht unwesentlich.

Hinzukommt, dass ich mit der Rückentwicklung zum Beispiel die Überwachung in Unternehmen meine, die Ausbeutung bei manchen Leiharbeitsfirmen, den Import von Arbeitskräften aus Osteuropa, welche in kleinen Verschlägen hausen müssen, usw.. Ich dachte immer man hätte sich weiterentwickelt.
 
chriwi schrieb:
Die Bettelarmen sind nicht nur ein paar Prozent. Weltweit sind es über 20% die mit unter einem Dollar pro Tag auskommen müssen, denke ich.

Wobei ich das ständige Rezitieren dieser Zahlen eigentlich recht nichtssagend finde.
Nehmen wir z.B. die paar wenigen nahezu unberührten Stämme im Amazonasgebiet. Dort leben die Menschen von der sprichwörtlichen Hand in den Mund. Dollar kennen sie nicht einmal, geschweige denn, dass sie irgendwo ein regelmäßiges Einkommen bestreiten.

Trotzdem leben sie ihr Leben, so denke ich, nicht zwingend unglücklich. Sie kennen unseren westlichen "Wohlstand" eben nicht.

Insofern finde ich es immer schwer zu bewerten, welches Leben jetzt wirklich "Leben in Armut" ist und welches nicht. Klar, wenn die Menschen hunger Leiden müssen, ist das schlimm und eine menschliche Tragödie. Aber wem will man es vorwerfen?
Nicht jedes Land in dem Menschen leben die hungern müssen wird von der westlichen Welt "ausgebeutet". Es gibt einfach Länder die sich aus eigener Kraft noch nicht so weit entwickelt haben wie wir.

Hier kann man natürlich bei der Entwicklung unterstützen, und das geschieht ja auch, aber man kann nicht einfach jährlich einen Betrag X überweisen und dann meinen das ganze Problem sei erledigt ...
Entwicklung muss in diesen Ländern auch zum großen Teil aus dem Land selbst kommen, denn nur dann ist sie nachhaltig und dient auch der breiten Masse. Und diese Art der Entwicklung dauert nun einmal mehrere Generationen ...

Wir haben dafür weit mehr als ein Jahrtausend benötigt ...
 
Mittlerweile bedeutet Kapitalismus nur noch: Jedes menschliche Streben ist auf das eigene Wohl ohne Rücksicht auf Verluste, sprich: das Anhäufen von immer größeren Reichtümern ausgerichtet. Das ist ein Epic Fail wie er im Buche steht.
Die mächtigen Reichen (US-Banken) bieten Wissenschaftlern Geld an, damit diese die Forschung an alternativen Energiequellen einstellen/extrem zurückfahren, sodass die Bank durch den Benzin- und Rohölhandel wahnwizige Geldmengen anhäufen kann.
Dabei denken sie keinen Wimpernschlag lang an Morgen:
In 50 Jahren aber sitzt die Menschheit auf dem Trockenen - kein Öl mehr. Nur noch wenige Wochen funktionieren Polizei, Ambulanz und Feuerwehr. Danach nehmen Seuchen, Flächenbrände und Kriminalität überhand. Staaten brechen zusammen. Die Ölkonzerne und Banken schwingen sich zur Oligarchie auf.
Ein düsteres Bild der Zukunft vielleicht, aber es wird nicht anders geschehen, wenn nicht wir als Staat die Entwicklung von Benzinmotoralternativen sofort anordnen und unterstützen.

Alternativen zu diesem Szenario finden sich jedenfalls keine. Oder?
 
Menschen-Gesellschaft?

Ich hab hier einiges über die Chancen oder Nicht-Chancen der Finanzkrise gelesen. :(
Und ich denke, die Krise sollte wirklich als Chance für eine "bessere Gesellschaft" genutzt werden.
Leider wird sie es derzeit noch nicht! Aber sie ist ein Zeichen dafür, dass die "soziale" Marktwirtschaft ein Wunschtraum und gescheitert ist. Meiner Meinung nach müssen wir Menschen (wir alle) uns aber Gedanken machen, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen und gleichzeitig wie wir mit der Natur umgehen?
Denn eins ist sicher; Der Planet Erde braucht uns nicht! Aber wir brauchen den Planeten Erde!
Und da die Menschen nicht in der Lage sind auf freiwilliger Basis für einen gerechten Umgang miteinander und mit der Natur die entsprechenden Regeln zu schaffen und auch einzuhalten, plädiere ich dafür, dass in einer breit angelegten, demokratischen Diskussion über solche Themen geredet und auch gestritten wird. Doch wenn es am Ende zu, durch die Mehrheit beschlossene, Regeln kommt, dann müssen diese auch, per Gesetz und staatlicher Gewalt, eingehalten / durchgesetzt werden. :streiten:
Deswegen wünsche ich mir Vorschläge und Anregungen, wie diese Gesellschaft aussehen sollte. Angefangen von A-rbeits-recht, -weise, -verdienst, u.s.w. bis zu Z-uwiderhandlung, -kunft, -versicht, u.s.w.
Ich hoffe auf rege Beteiligung. :rolleyes:
 
AW: Menschen-Gesellschaft?

Volkmarml schrieb:
... dass die "soziale" Marktwirtschaft ein Wunschtraum und gescheitert ist. ...

Ich sehe nicht die soziale Marktwirtschaft als gescheitert an, sondern die Marktwirtschaft, wie sie von den Banken und einigen unsozialen Markttreibern betrieben wurde. Das ist ein Unterschied, denn es gibt viele, sehr viele soziale Unternehmen, die Marktwirtschaftlich tätig sind und ohne eigenes Verschulden in den Abgrund gerissen werden. Bevor man eine Weltdiskussion anfängt, sollte erst mal differenziert werden.

Volkmarml schrieb:
...Der Planet Erde braucht uns nicht! Aber wir brauchen den Planeten Erde!
Ach Göttchen, wie süß. Ist dir das allein eingefallen oder stammt das auch dem großen Buch der Plattitüden?

Volkmarml schrieb:
...Und da die Menschen nicht in der Lage sind auf freiwilliger Basis ... plädiere ich dafür, dass in einer breit angelegten, demokratischen Diskussion über solche Themen geredet und auch gestritten wird.

Demokratie ist eine freiwillige Sache. Du willst also eine Sache, die nicht freiwillige klappt, durch eine andere freiwillige Sache steuern? Oder sieht das freiwillige dann eventuell so aus wie in der früheren DDR, dem Ostblock und den heutigen letzten Betonstaaten?

Volkmarml schrieb:
...dann müssen diese auch, per Gesetz und staatlicher Gewalt, eingehalten / durchgesetzt werden.

Sieht wohl so aus.


Mit scheint es, als ob das ganze wieder zur Systemkritik a la "Kapitalismus hat versagt, Sozialismus muss her und alles wird gut" wird. Riecht stark nach Linksdrall.
 
AW: Menschen-Gesellschaft?

mit ner Prise Naturromantik, typisch deutsch :)

trotzdem, die positiven Beispiele, die man im Kapitalismus findet, entstehen ja nur aus der Vielfalt. Das System an sich belohnt Egoismus.

Die Natur schützen ist an sich ne tolle Sache, das wird aber langfristig nicht durch Bescheidenheit und Konsumverzicht funktionieren, sondern an einer ganz anderen Front ermöglicht: dem technischen Fortschritt.

Was das Geldsystem angeht, wird man sehn wie die nächsten Monate verlaufen. Mir kommen die ganzen "Rettungspläne" so vor, wie - nur zum Vergleich angeführt - die Medizin des Mittelalters :) die damals gängige Heilmethode war der Aderlass. Das war common sense, niemand hat daran gezweifelt. Aus heutiger Sicht eine schaurig gruselige Irrlehre. Naja, genauso wird man evtl in ein paar Jahren über unsere Zeit denken, dass wir versuchen, ein Schuldenproblem mit noch mehr Schulden zu lösen.
 
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