Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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DerOlf schrieb:
Genau das ist doch Tomis Denkfehler ... (...)
Ist "Denkfehler" der richtige Begriff? Ich meine es geht um die Perspektive.

Der eine meint, lieber fällt ein Leistungsberechtigter durchs Raster, als dass auch nur ein anderer eine unberechtigte Leistung bezieht.

Der andere meint, lieber bezieht ein Unberechtigter eine Leistung, als dass auch nur ein Leistungsberechtigter durchs Raster fällt.

Welchen "Kollateralschaden" ist jemand bereit in Kauf zu nehmen?

Sieht halt jeder anders. Für die eigene Sichtweise ist der demokratische Prozess offen.
 
Aus meiner Perpektive (!) ist das bei Tomi ein Denkfehler.

Aber da ich Perpektivübernahme beherrsche, kann ich auch sagen.
"Was andere davon halten, ist mir vollkommen egal" (das ist die oft geäusserte Perpektive von Tomi).

Natürlich ist meine Denke eher die, dass jeder durchs Raster gefallene Bedürftige einer zu viel ist.
Ich bin mir bestens darüber im klaren, dass das ausgenutzt werden wird. Gib Menschen Möglichkeiten, und es werden sich welche finden, die es ausnutzen (siehe Steuervermeidung/-betrug, ABM, Z/LAF, Scheinselbstständigkeit, Mietnomaden/-haie oder Hartz4-Betrüger ... auf allen diesen Gebieten gibt es Menschen, die die ihnen gebotenen Möglichkeiten schamlos ausnutzen).

Bei einem konsequent umgesetzten System, welches tatsächlich unwillige wirksam aussiebt, wäre ich sogar dabei. Leider lebe ich nun schon lange genug in Deutschland, dass ich an eine gute Umsetzung einfach nicht mehr glauben kann.
Und ich halte es für falsch, viele tatsächlich Bedürftige darunter leiden zu lassen, dass EIN Mensch wirklich nicht will. Die Frage, ob EIN Unwilliger schon einer zu viel ist, stellt sich mir nicht (natürlich ist das einer zu viel) ... denn die vielen wirklich Bedürftigen die in Deutschland unter der Aussiebung dieses einen zu leiden hätten, sind mir definitiv zu viel.
Ich trete nicht 50 Leuten zwischen die Beine, nur weil eventuell einer dabei ist, der es verdient hat.
Und selbst wenn es 5 oder 10 verdient hätten, wäre das mMn noch "mit Kanonen auf Spatzen schießen".
Wir bräuchten chirurgische Instrumente für die sozialverträgliche Umsetzung eines Arbeitszwanges für Unwillige ... leider haben wir in DE nur Brechstangen, Gießkannen und Vorschlaghämmer zur Verfügung und eine nicht sozialverträgliche Umsetzung lehne ich eben ab ... darauf könnte ich mich eventuell einlassen, wenn im Gegenzug auch Steuerhinterzieher einfach enteignet werden (wenn sie schon so blöd sind, sich erwischen zu lassen).
Dadurch würde im ersten Jahr wohl mehr Geld in die Sozialkassen gespült werden, als diese seit Bestehen der BRD ausgezahlt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Aus meiner Perpektive (!) ist das bei Tomi ein Denkfehler.
(...)
Ich persönlich bin auch eher bei Deiner Sichtweise als bei der von Tomi, aber der wird das eben anders sehen.

Ein perfektes System wird es nie geben, es sind alles Menschen die hier agieren. Man muss auch mal darauf vertrauen, dass viele Leute in den Ämtern ihren Job erledigen und viele Leistungsempfänger die eigene Situation ändern möchten.

Ich für meinen Teil sehe die Sozialausgaben als unerlässliche "Instandhaltungskosten" unseres Staats und der Gemeinschaft für ein einigermaßen friedliches Nebeneinander. Der soziale Frieden ist ein hohes Gut, das geht m. E. bei solchen Diskussionen leider allzu oft unter.

Unterm Strich und beim Blick auf die gesamte "unperfekte" Welt geht es uns verdammt gut.
 
Binalog schrieb:
Ich persönlich bin auch eher bei Deiner Sichtweise als bei der von Tomi, aber der wird das eben anders sehen.
Warum sollte ich auf Tomis Meinung mehr geben, als der auf Meine?
Binalog schrieb:
Der soziale Frieden ist ein hohes Gut, das geht m. E. bei solchen Diskussionen leider allzu oft unter.
Es kommt in diesen Diskussionen immer auch der Argumentationsstrang mit der Kriminalität und den guarded comunities auf.
Der soziale Frieden spielt dabei immer eine große Rolle, denn sowohl eine hohe Kriminalitätsrate als auch die Existenz von guarded comunities deuten darauf hin, dass es mit dem nicht so besonders gut steht.

Für einige ist der soziale Frieden aber auch dann gewahrt, wenn der Pöbel einfach nicht an sie herankommt (ich nehme an, das werden die Feudalherren genau so gesehen haben).
In einer sicheren guarded comunity kann mir doch ziemlich egal sein, ob draußen Krieg herrscht, solange ich davon nichts mitkriege.
 
Angenommen @Tomislav2007 Wunsch, Arbeitsunwillige bekommen keine Leistungen, weil er es nicht mitfinanzieren möchte, wird wahr.

Wir würden als Gesellschaft neue bzw. größere Probleme beispielsweise mit Obdachlosen, verwahrlosten Stadtteile/Gegenden, Kriminalität etc. bekommen, denn --> Arbeitsunwillige wird es IMMER geben.

Hartz IV ist das kleinere Übel. Nichtsdestotrotz bin ich dafür, dass es reformiert wird.
 
Discovery_1 schrieb:
Das ist die Masche der Reichen. Die privaten Massenmedien hetzen den von der Politik Verarschten Mittelstand auf die Verarschten Hartz IV Empfänger.
Da kann man dann nur mutmaßen, ob die rechte Szene (NPD, AFD) nicht auch von den Reichen unterstützt wird, um die Mittelschicht aufzuwühlen, während Steuern erschlichen werden und die Schere zwischen Arm und Reich auf geht.
Ergänzung ()

henpara schrieb:
Was wäre denn so tragisch daran, wenn ein Einkommensmillionär von seinen 1Mio brutto statt 420.000 500.000€ Steuern zahlen würde?
Oder wenn man alles ab 1Mio Einkommen mit 75% versteuern würde?
Ich würde es nicht befürworten, da eventuell die Reichen auswandern.
Und Einkommensmillionäre oft in Führungspositionen sitzen, was dann wiederum eventuell diese Arbeitsplätze weniger lukrativer macht. Weil keiner, der viel Verantwortung hat und überdurchschnittlich arbeitet, weniger Lohn will und eventuelle neue Anwärter für diesen Arbeitsplatz die Belastungen für diesen Lohn und diese Besteuerung nicht für tragbar halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde es nicht befürworten, da eventuell die Reichen auswandern.
Diese Mär wurde und wird leider immer wieder geschürt, aber es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass es wirklich so ist.
Außerdem war ja der Spitzensteuersatz schon häufig viel höher, bei uns und in anderen Ländern. Dennoch kenne ich keinen einzigen Reichenexodus.

https://steuermythen.de/mythen/mythos-13/
 
Nobody007 schrieb:
Weil keiner, der viel Verantwortung hat und überdurchschnittlich arbeitet, weniger Lohn will und eventuelle neue Anwärter für diesen Arbeitsplatz die Belastungen für diesen Lohn und diese Besteuerung nicht für tragbar halten.
Das ist das Hauptproblem ... die Löhne in diesen Bereichen sind schon zu hoch ... und das nicht erst seit gestern.
Aber anderswo sind sie eben noch höher.

In anderen Bereichen sind die Löhne dafür niedriger, als in nahezu allen Nachbarländern (die, aus denen unsere Handwerker kommen mal ausgenommen). Anderswo zahlt die Wirtschaft besser ... aber man verdient halt nicht wirklich gut genug, um einen Wechsel zu wagen. Für den Fall dass es nicht klappt, kann man sich ja dann nicht an den Staat wenden ... da hilft es, ein kleines Polster zu haben.

Mir scheint das zusammenzuhängen ... die einen MÜSSEN so wenig bekommen, damit die anderen denken, dass es sich überhaupt lohnt, den Arsch hoch zu bekommen. Oder seine wertvolle Arbeitskraft überhaupt in Deutschland zu vermarkten.

@henpara:
Einen Exodus der Reichen wird es wohl nicht geben. Und einen Exodus der Unternehmen gibt es bereits seit Jahrzehnten. Im Grunde haben sich die Industriellen schon immer das Land für einen neuen Standort ausgesucht, welches ihnen die besten Konditionen bot.

Fakt ist, dass Reiche jederzeit global umziehen könnten.
Damit die Mär funktioniert, reicht das vollkommen aus. Es geht dabei ja weniger um wissenschaftliche Wahrheit die mit Statistik untermauert werden müsste, sondern lediglich um Meinungsmache zum Schutz der eigenen Pfründe.

Um negatve Folgen (für den Staat und damit sehr wahrscheinlich für alle Bürger) herbeizuführen, muss es auch kein Exodus sein, der als panikartige Flucht daherkommt. Ein allmähliches Ausbluten hat langfristig fast den gleichen Effekt ... es fällt nur nicht sofort auf.

Ich halte es jedenfalls für sicher, dass die Produktion insgesamt sich immer dort hin verlagern wird, wo es gerade am billigsten ist. Aus der Perspektive einer Wohlstandsgesellschaft bedeutet das eben leider meistens "woanders". Da muss man sich schon Tricks ausdenken, um an diesem Kreislauf-Zirkus, den man da angezettelt hat, auch langfristig zu verdienen ... sonst wird der Wohlstand nämlich auch "woanders" generiert.
In einer globalisierten Wirtschaft gibt es immer einen Ort, wo es billiger ist ... und da wollen alle hin, weil gerngere Ausgaben halt mehr Gewinn bedeuten.

Die Alternative für uns als "alte Wohlstandsnation" wäre die konsequente Automatisierung in allen Bereichen, in denen das mit der verfügbaren Technologie geht.
Und dann brauchen wir eine Alternative zu unserem mit Steuern aus menschlicher Arbeitskraft finanzierten sozialen Sicherungssystem.
Oder eben ein vollkommen anderes System zur Unternehmensbesteuerung.
Wenn dann überhaupt noch jemand arbeitet, dann in der Verwaltung und Wartung der automatisierten Anlagen ... das könnten irgendwann in Deutschland weniger als 1 Mio Jobs sein.
Der Rest wird sich eh als Dienstleister verdingen müssen ... einfach weil nix anderes mehr gebraucht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Faszinierende Ansichten hier. 🤔

Dann werf ich mal noch ne Idee in den Raum: Zeitlich beschränkte Unterstützung für Arbeitslose (hier definiert als solche, die kein eigenes Einkommen haben).

Momentan sparen sich alle Beteiligten gesund, bzw haben eine gute Chance dazu.
  • Warum dem Deppen mehr Geld geben? Amt bezahlt doch!
  • Warum überhaupt arbeiten gehen? Da krieg ich ja weniger auf die Hand als wie wenn ich das nicht täte. 🤷‍♂️

Solution:
  • Dafür sorgen, daß mehr Personen Arbeit finden können. Ja, das steht der ganzen Wegrationalisierung konträr gegenüber. Aber die hilft dem Einzelnen ohnehin im Zweifel nicht.
  • Wenn jemand seinen Job verliert, egal ob fremd- oder selbstverursacht, dann kriegt er ein "Überbrückungsgeld". Am besten irgendwie gestaffelt, damit derjenige ein (echtes) Interesse hat, möglichst bald was Neues zu finden - weil er ansonsten Stück für Stück immer weniger in die Hand bekommen würde.

Hartz IV war seit seiner Einführung 2005 oder wann es war ein absehbares Problem für Deutschland, für den Staat und seine Bürger gleichermaßen. Es liegt in der Natur von Hartz IV, das Volk insgesamt verarmen zu lassen, Ressourcen von unten nach oben umzuschichten, nicht-auflösbare Abhängigkeiten zu schaffen - und die Gesellschaft in eine Mehrklassengesellschaft aufzuspalten.

Aber wie ja inzwischen schon lange gewohnt sind deutsche Politiker entweder grenzenlos inkompetent, grenzenlos desinteressiert an den Folgen, die ihr Tun und Lassen haben könnte - oder grenzenlos bösartig.
 
RalphS schrieb:
oder grenzenlos bösartig.
Da denke ich automatisch immer an Gerhard Schröder, Franz Müntefering, Walther Riester und Thilo Sarrazin. Nur um mal ein paar "Spezialdemokraten" aufzuzählen, die damals fleißig an der Agenda 2010 der SPD gearbeitet hatten. Naja, noch ist die SPD im Bund ja bei über 10%. Also, liebe SPD es gibt (immer) noch was zu tun, um das Ziel zu erreichen. :D
 
Discovery_1 schrieb:
Nur um mal ein paar "Spezialdemokraten" aufzuzählen, die damals fleißig an der Agenda 2010 der SPD gearbeitet hatten. Naja, noch ist die SPD im Bund ja bei über 10%
Ich bin mir unsicher, ob die schlechten Wahlergebnisse der SPD wirklich an der Agenda 2010 hängen ... oder am langen mitregieren in der GroKo. Meiner Meinung nach wäre die SPD als (mit Abstand) größte Oppositionspartei weitaus besser aufgestellt gewesen.
Nur die Argumentationen gegen Hartz4 hätte ich dann etwas seltsam gefunden ... aber von der Opposition erwarte ich die eben.
 
Hallo

Andy8891 schrieb:
Mensch wird zum Arbeiten gezwungen? -> Fakt?, Zwang erfolgt durch 100% Leistungskürzung
Der erste Schritt bei Tomi 5© wäre die ABM und dann erst die Leistungskürzung, wenn derjenige die ABM nicht machen will.

Andy8891 schrieb:
Mensch wird im Gefangnis finanaziert -> Fakt
Nein, die müßten natürlich im Gefängnis arbeiten.

Binalog schrieb:
Das Problem m. M. n. ist die quasi die nicht existente Erbschaftsbesteuerung,
Wo ist das Problem ? Das Erbe wurde doch von der Vorgeneration schon versteuert, wieso noch einmal versteuern ?

Andy8891 schrieb:
  • 1 Jahr Findungsphase
  • Falls nach diesem Jahr kein Job gefunden wurde, muss derjenige mit einem Besen einen bestimmten Stadtquadraten sauberhalten
Damit stimmst du meiner Idee von Tomi 5© zu, die einjährige Findungsphase haben wir in Form von ALG 1. danach kommt die ABM und danach eine Leistungskürzung.

Quonux schrieb:
Die heutige Gesellschaft lebt und isst sehr unnatürlich und ungesund.
Ist das bei dir so ?

Discovery_1 schrieb:
Nochmal. Wollt ihr, das die Menschen in der Stadtreinigung ihre Arbeit verlieren?
Die Stadtreinigung macht nur die nötigsten offensichtlichen Dinge, es gibt noch so viel mehr zu tun.

hallo7 schrieb:
Die Argumenation das viele derzeit Arbeitsunwillige in die Kriminalität abfallen würden, wenn man die Leistungen komplett kürzt, finde ich nicht weit hergeholt.
Es muss doch nicht sofort eine hundertprozentige Leistungskürzung sein, es muss nur weh tun.
Im ersten Schritt könnte man auf 50% kürzen, im zweiten Schritt gibt es nur Lebensmittelmarken für die es keinen Alkohol und keine Zigaretten gibt.

DerOlf schrieb:
Falsch, denn in dem Vertrag steht eben nicht, dass es Konsequenzen haben wird, wenn jemand keine Arbeit findet.
Das habe ich auch nie behauptet, ich schreibe die ganze Zeit...

DerOlf schrieb:
Da steht nur was von Konsequenzen, wenn er sich nicht um eine sozialversicherungspflichtige Arbeit bemüht.
...Menschen die nicht arbeiten wollen.

DerOlf schrieb:
Aus meiner Perpektive (!) ist das bei Tomi ein Denkfehler.
Klar das für dich eine andere Meinung nur ein Denkfehler sein kann.

henpara schrieb:
Diese Mär wurde und wird leider immer wieder geschürt, aber es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass es wirklich so ist.
Es ist also ein Märchen das Firmen ihren Hauptsitz ins Ausland verlagern um Steuern zu sparen (Irland ist da sehr beliebt) und das Reiche ihr Geld zu ausländischen Banken bringen.

RalphS schrieb:
  • Warum dem Deppen mehr Geld geben? Amt bezahlt doch!
  • Warum überhaupt arbeiten gehen? Da krieg ich ja weniger auf die Hand als wie wenn ich das nicht täte.
Genau dieser Teufelskreis muss unterbrochen werden und dass schaffen wir nicht mit einem Hartz 4 Vollkasko all inclusive Leben, unsere soziale Hängematte muss deutlich ungemütlicher werden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Klar das für diech eine andere Meinung nur ein Denkfehler sein kann.
Erkläre doch bitte nochmal die Logik, warum jemand der lange Hartz4 bezieht eher zu denen gehören sollte, die nicht wollen, als zu denen die einfach nichts finden.

Wo ist die zwingende Logik, dass jemand, der keine Arbeit hat, auch keine will?
Gerne auch eine Statistik, nach der mehr als 50% der Langzeitarbeitslosen ihren Verpflichtungen nach Eingliederungsvereinbahrung regelmäßig NICHT nachkommen.
Gerade jemand, der nichts anderes als den nächsten Bewilligungszeitraum anstrebt, macht das beflissentlich, wird also auch nicht in deine Kürzungen geraten ... der macht dann halt die ABM, erledigt seine Arbeit dabei schlecht (weil unmotiviert - ist ja nur unter Zwang) und bezieht weiterhin Hartz4 ... oder wird von ABM zu ABM durchgereicht. Und DAS ist ein echter Jobkiller.
Gerade die wirklich Unwilligen wirst du damit NICHT erreichen ... aber die irgendwie Unfähigen und damit tatsächlich bedürftigen triffst du damit ganz sicher. Und das gilt eben auch, wenn du die wirklich Unwlligen nach einem Jahr einfach leer ausgehen lässt. Das wird lang und dreckig nicht nur Unwillige treffen.

Die Frage ist also, ob einem die Bedürftigen, die so etwas treffen würde, einfach egal sind.
Mir sind die nicht egal ... und ich möchte Deutschland gerne weiterhin guten Gewissens einen Sozialstaat nennen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
Erkläre doch bitte nochmal die Logik, warum jemand der lange Hartz4 bezieht eher zu denen gehören sollte, die nicht wollen, als zu denen die einfach nichts finden.

Wo ist die zwingende Logik, dass jemand, der keine Arbeit hat, auch keine will?
Ich habe nie behauptet das Menschen, die keine Arbeit haben und/oder keine Arbeit finden, nicht arbeiten wollen.
Da du wahrscheinlich keine Unwahrheiten verbreitest kannst du bestimmt die Stelle(n) zitieren/verlinken wo ich das behauptet haben soll.

DerOlf schrieb:
Gerne auch eine Statistik, nach der mehr als 50% der Langzeitarbeitslosen ihren Verpflichtungen nach Eingliederungsvereinbahrung regelmäßig NICHT nachkommen.
Wo nimmst du 50% her ? Ich habe nie geschreiben wie viele der Arbeitslosen keine Lust haben zu arbeiten.
Ich habe geschrieben das egal wie viele oder wenige es sind, jeder der nicht arbeiten will ist einer zuviel.

DerOlf schrieb:
Mir sind die nicht egal ... und ich möchte Deutschland gerne weiterhin guten Gewissens einen Sozialstaat nennen können.
Sozialstaat gerne aber die Frage ist wieviel davon:
Ich möchte das bedürftigen geholfen wird und das diejenigen arbeiten gehen die arbeiten können.
Du möchtest ein bedingungsloses Vollkasko all inclusive Leben für alle, wer nicht arbeiten will muss nicht.

Ich hoffe das es mal ein einheitliches EU Sozialsystem gibt, weil das garantiert nicht das hohe deutsche Hartz 4 Niveau haben wird.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Du möchtest ein bedingungsloses Vollakso all inclusive Leben für, wer nicht arbeiten will muss nicht.
Da du ja keine Unwahrheiten verbreitest, darfst du das gerne auch mit Textstellen belegen.

Wo habe ich geschrieben, dass ich das will?

Kann es sein, dass auch du da etwas zwischen den Zeilen liest?

ich gehöre zu denen, die sich unter finanziellem Verlust (!) vom Jobcenter getrennt haben, weil sie es für sehr viel wahrscheinlicher halten, ohne Jobcenter einen Job zu finden, der auch ordentlich bezahlt wird.

Mich sehen die Jungs beim Jobcenter erst dann wieder, wenn sie mich nicht mehr in irgendeinen Job oder irgendeine Massnahme zwingen können.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Da du ja keine Unwahrheiten verbreitest, darfst du das gerne auch mit Textstellen belegen.
Das du für ein BGE bist wissen hier alle, das muss ich nicht erst belegen, dafür reicht ein Blick in den BGE Thread.

DerOlf schrieb:
Wo habe ich geschrieben, dass ich das will.
Im BGE Thread.

DerOlf schrieb:
Mich sehen die Jungs beim Jobcenter erst dann wieder, wenn sie mich nicht mehr in irgendeinen Job oder irgendeine Massnahme zwingen können.
Also erst wenn es bedingungslos Geld und ein Vollkasko all inclusive Leben ohne den Zwang zur Arbeit gibt, Danke für die Bestätigung.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tomislav2007:
Allerdings immer mit Bezug darauf, dass unsere herkömmliche Daseinsicherung mit Vollautomatisierung nicht mehr funktioniert.
Das bezog sich auf einen Zeitraum in der Zukunft, denn von der Vollautomatisierung sind wir gerade in den besonders lukrativen Jobs noch sehr weit entfernt.

Du bist mit deinen Forderungen ja eigentlich immer im Hier und Jetzt, da dich die Zukunft (vor allem die der anderen) halt nicht groß nteressiert.

Für dich läufts, und da ist so eine Einstellung auch nachvollziehbar.
Ich kann halt nur auch die Dauerhartzer nachvollziehen ... denn bei denen läuft es ja auch ... und warum sollte denen nicht einfach egal sein, ob du ein Problem damit hast, sie durchzufüttern?
Mir war das ja lange auch wumpe ... ch habe mich nicht vom JC gelöst, um dir einen Gefallen zu tun ... damit tat ich mir einen Gefallen (den ich mir auch vor 5 Jahren schon hätte tun sollen ... keine Frage).

Meine Motivation für Arbeit war noch nie die Angst vor Hartz4-Sanktionen, sondern immer die Zuferiedenheit, die ich nach Feierabend verspüre.
Das Jobcenter hat daran nichts geändert, und die Arbeit, der ich seit Anfang 2020 nachgehe, hat das bisher auch nicht geschafft. Ich arbeite noch immer ziemlich gerne.
Ergänzung ()

Tomislav2007 schrieb:
Ich möchte das bedürftigen geholfen wird und das diejenigen arbeiten gehen die arbeiten können.
D'accord.
Aber es bleibt die Frage, anhand welcher Kriterien du diese beiden Gruppen unterscheiden willst.
Wer ist bedürftig, und wer nicht?
Wer arbeitet, ist ganz offensichtlich arbeitsfähig und -willig (die Tatsache, dass er arbeitet, reicht für diese Einschätzung).
Aber woran soll man das bei jemandem festmachen, der keine Arbeit hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
Aber es bleibt die Frage, anhand welcher Kriterien du diese beiden Gruppen unterscheiden willst.
Wer ist bedürftig, und wer nicht?
Bedürftig ist nicht bei wem der einzige Grund keine Lust auf Arbeit ist, er/sie aber ansonsten arbeiten gehen könnte.

DerOlf schrieb:
Aber woran soll man das bei jemandem festmachen, der keine Arbeit hat?
Na z.B. nicht erscheinen zu Terminen oder keine Bewerbungen schreiben oder vorgeschlagene Arbeit ablehnen (Auch wenn diese Arbeit nicht der Traumarbeit entspricht).
ABM um vorzubeugen die sich einige nur zum Schein bewerben und miserable Bewerbungen/Gespräche/Probearbeitstage abliefern (mit denen sie aussortiert werden).
Die ABM müßte solange laufen bis der-/diejenige eine Arbeitsstelle hat, nur eine Arbeitsstelle dürfte von der ABM befreien.

Komisch, fast alle Hartz 4 Empfänger beteuern das sie unbedingt arbeiten wollen und alles machen würden, aber wehe es kommt ein Arbeitsangebot das ihnen nicht gefällt.
Hartz 4 soll in einer Notlage helfen, die Notlage kann man auch mit einer Arbeit beenden die nicht der Traumarbeit entspricht, also Scheißjob machen, Sozialsystem entlasten und weiter bewerben.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
oder am langen mitregieren in der GroKo
Ich denke es liegt daran, das sie meist genau das Gegenteil von dem machen, was sie ihren Wählern vorher versprochen hatten. Die SPD hat ihre letzte Glaubwürdigkeit aber endgültig dadurch verloren, das sie überhaupt wieder in die GroKo gegangen ist, obwohl sie vorher immer wieder deutlich "Nein" gesagt hatten.
 
Tomislav2007 schrieb:
(...)
Wo ist das Problem ? Das Erbe wurde doch von der Vorgeneration schon versteuert, wieso noch einmal versteuern ?
(...)
Besteuert wird der Erbe, nicht der Erblasser.

Dieses neoliberale Märchen von der Doppelbesteuerung bei einer Erbschaft ist wahrscheinlich nie totzukriegen.

Dass dieses Argument (abgesehen davon dass es falsch ist, siehe ersten Satz) unlogisch ist müsste jedem klar sein. Denn damit müsste man jede Steuer infrage stellen, welche mit versteuertem Einkommen beglichen wird, z. B. die Mehrwertsteuer beim Einkauf. Man kauft sich von seinem versteuerten Gehalt eine Bratwurst, bezahlt dabei Mehrwertsteuer und wird dadurch doppelbesteuert? So ein Nonsens.
Ergänzung ()

Discovery_1 schrieb:
(...)Die SPD hat ihre letzte Glaubwürdigkeit aber endgültig dadurch verloren, das sie überhaupt wieder in die GroKo gegangen ist, obwohl sie vorher immer wieder deutlich "Nein" gesagt hatten.
Nicht nur davor, auch direkt nach der Wahl.
 
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