Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
25k Jahresbrutto reichen mir. Für die Regeneration meiner Arbeitskraft reicht sogar die Hälfte.
Ohne Anpassung meiner Lebensweise könnte ich bei 25k Jahresbrutto jährlich 10.000 in Aktiengeschäften versenken ... oder in eine private Rente.

Wenn ich dafür 40 Stunden schaffen muss, dann ist das OK, aber ich finde es auch nicht schlimm, wenn ich diese Marke auch mit 20 Wochenstunden erreichen kann.
Wo soll ich denn mit der ganzen Kohle hin?
Bunkern? Auf der Bank wird es momentan doch nur weniger.
Anlegen und auf die nächste Finanzkrise warten?

Was macht ihr mit der ganzen Kohle eigentlich? Oder habt ihr echt so einen Lebensstandard, dass 30 - 40k gerade so fürs Nötigste reichen?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Vitrex2030
DerOlf schrieb:
Was macht ihr mit der ganzen Kohle eigentlich? Oder habt ihr echt so einen Lebensstandard, dass 30 - 40k gerade so fürs Nötigste reichen?
Naja, das ist (für mich) noch nicht einmal sehr viel.

Das ist schon ordentlich aber nicht die Welt. Einstiegsgehalt als staatlich anerkannte Erzieherin sind circa 36.000,00 € brutto im Jahr. Klar, öffentlicher Dienst aber "nur" eine Ausbildung. Kein Studium notwendig.

Umgerechnet netto im Monat 2.000,00 € bei uns. Das ist nur eine Stelle. Oft arbeitet der andere Partner ja aber nicht immer, dann muss eine Person Geld für mindestens zwei aufbringen.

Bedarf besteht auch nach den 2k netto, wenn wir in eine größere Mietwohnung ziehen.

Ich werde höchstwahrscheinlich mit 1,5k netto einsteigen und das ist schon eher der Durchschnitt trotz Ausbildung (abhängig ob Handwerk, Industrie/Handel oder öffentlicher Dienst).

Andere bedienen Kredite, haben ein oder mehrere Autos und nicht zu vergessen: manche haben Familie mit Kindern.

Für dich komplett alleine ist das natürlich etwas anderes.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Was macht ihr mit der ganzen Kohle eigentlich? Oder habt ihr echt so einen Lebensstandard, dass 30 - 40k gerade so fürs Nötigste reichen?

wir sind 3 erwachsene und haben, gerade nachgeguckt, für das Jahr 2022 (!) mit rund 50k Euro Ausgaben kalkuliert. Hier fließen alle Kosten ein, von 250€ Lebensmittel/bedarf pro Woche, geplante Wartungen vom Auto, Rücklagen für den Urlaub, Sprit, sonstige monatliche Kosten etc pp.
 
DerOlf schrieb:
25k Jahresbrutto reichen mir
Es kommt halt darauf an, in welcher Region Deutschlands man lebt. 25k in der einen oder anderen Großstadt könnten schon knapp werden, besonders wenn man noch eine Familie zu ernähren hat.
 
DerOlf schrieb:
[...]
Eventuell aber für jemanden, der etwas bescheidener daherkommt (30 - 50k Einstiegsgehalt)?

Die Kosten sind dabei doch immer ein Punkt ... und bei jemandem, der so teuer ist, fände ich es auch angebracht, zu erwarten, dass der nach einer Woche Einarbeitung funktioniert.
Jemand der das nicht hinkriegt, ist die Kohle einfach mal nicht wert ... Papierqualifikationen hin oder her.

Bei IGM bekommen selbst die Assistenzen knapp 50k all-in. Von daher kann ich nur meinen Horizont beschreiben.

Die Einarbeitung ist fließend. Ich werfe die Leute ins kalte Wasser und nebenbei lernen sie Kollegen und Firma kennen. Das dauert aber durchaus eine gewisse Weile, egal ob Senior oder frisch geschlüpft. Aber ich möchte halt nicht erst erklären müssen, dass man sich in Unternehmen nicht wie die Axt im Walde verhält, nicht alles besser wissen muss, es nicht um Noten und kurzfristige Ziele geht etc.



DerOlf schrieb:
[...]
Was macht ihr mit der ganzen Kohle eigentlich? Oder habt ihr echt so einen Lebensstandard, dass 30 - 40k gerade so fürs Nötigste reichen?

Hach. Ich sehe schon, wenn ich darauf ehrlich antworte gibt's wieder Feuer... :/
 
@DerOlf

Hab 3 Kinder, davon 2 gebührenpflichtig in der Kita ... kostet jenseits der 800 EUR p.M., Kinder sind schon Luxus.
 
DerOlf schrieb:
25k Jahresbrutto reichen mir. Für die Regeneration meiner Arbeitskraft reicht sogar die Hälfte.
Ohne Anpassung meiner Lebensweise könnte ich bei 25k Jahresbrutto jährlich 10.000 in Aktiengeschäften versenken ... oder in eine private Rente.
Puh... also 25k Jahresbrutto sind ja nur ~17.700€ Netto im Jahr - mit kleinen Schwankungen nach oben/unten, je nach Bundesland.

Jetzt schreibst du, dass du damit dennoch ~10k in Aktien stecken könntest. Blieben also nur noch ~7.700€ im Jahr über, das wären 641€ im Monat. Davon die Miete samt Lebensmittel bezahlen zu können halte ich für gewagt, ganz davon zu schweigen, dass es ja davon ab auch weitere Fixkosten im Leben gibt.
Das ist doch mehr überleben, als leben...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon und knoxxi
Aktueller WELT Artikel zu unserer Diskussion „Tricksen im Lebenslauf“:
Dann fliegt der Kandidat bei uns in der Personalsuche sofort heraus

Als Single reichen meiner Meinung nach 30.000 Euro brutto + Weihnachts- und Urlaubsgeld für ein gutes mangelfreies Leben immer aus.
Mit einer Familie mit zwei Kindern und Doppelverdiener sollten 60.000 Euro brutto + WG u. UG ebenfalls immer ausreichen, wenn man in normalen Wohngegenden und unter angemessener Wohnfläche mietet/wohnt.
Für Familien gibt es ja noch das Kindergeld (erstes und zweites Kind: je 219 Euro pro Monat, drittes Kind: 225 Euro, viertes und jedes weitere Kind: 250 Euro) und die Steuerersparnis durch eine günstigere Steuerklasse (3 anstatt 1) oben drauf.
Die allermeisten die gut bis sehr gut verdienen und die darüber klagen mit ihrer Kohle nicht klarzukommen, haben ein Ausgaben- kein Einnahmenproblem.
Die leben schlicht und ergreifend über ihre Verhältnisse oder leisten sich Dinge, die selbst für ihr gutes Einkommen zu teuer sind.
Also dann nicht rumjammern, sondern mal die Ausgabenseite überprüfen und anpassen.
Z. Bsp. ein alleinstehender Hartzer lebt von 5.352 EUR in Jahr (446,00 Euro x 12 Monate), wovon im Durchschnitt noch 432,00 Euro (ca. 1000 kWh Stromverbrauch pro Jahr a 36,00 Euro x 12 Monate) für Strom abgehen, also bleiben 4.920 Euro übrig, weil der Strom aus dem Regelsatz bezahlt werden muss.
Zudem kennt der Strompreis seit Jahren nur eine Richtung, nämlich nach oben.
Wären auf´s Jahr berechnet pro Tag 13,48 Euro (4.920 Euro durch 365 Tage).
Klar ist dass für manche hier absoluter Luxus, deshalb muss man den Harzter um seine aufgerundet 13,48 Euro beneiden, die er „money for nothing“ pro Tag zur Existenzsicherung und zum Überleben bekommt! 😱
Miete + NK sind ein durchlaufender Posten, die Kohle landet sofort bei den wohlhabenden Privatvermietern und Wohnungsgesellschaften.
Arztkosten/Rezepte, Zahnersatz ect. müssen bis zur Zuzahlungs-Bemessungsgrenze ebenfalls vom Regelsatz bezahlt werden. Benötigte Brillen/Sehhilfen müssen immer selbst bezahlt werden, da bleibt dann nur Fielmann & Co. übrig.
Gleiches gilt für den Austausch/Ersatz defekter Geräte wie Waschmaschine, Kühlschrank ect.
Ein Mindestlöhner verdient 18.432 Euro brutto im Jahr (Mindestlohn ab 1. Juli 2021 9,60 Euro brutto pro Stunde).
Um einen vollen Rentenpunkt pro Jahr gutgeschrieben zu bekommen, muss das Jahresbruttoeinkommen 41.543 Euro betragen (Beispiel D-West). Dieser Rentenpunkt ist aktuell dann eine Rente von 34,19 Euro wert (Stand 2021).
Unser bei den Medien und den Statistikern beliebte „Eckrentner“: 45 Jahre lang durchgehend in Vollzeit gearbeitet x 34,19 Euro jährlicher Rentenpunkt erarbeitet = 1538,55 Euro Rente (ohne Inflationsausgleich und Anpassung).
Man müsste Stand 2021 also 45 Jahre lang durchschnittlich berechnet immer 41.543 Euro Jahresbruttoeinkommen verdienen, um eine Rente in Höhe von 1.538,55 Euro zu erhalten.
Wer außer unseren Besser- und Bestverdienern schafft dass?
In diesen 45 Jahren darf man keine Ausfallzeiten haben, also niemals arbeitslos gewesen sein.
Schon unsere Studis fallen da raus, weil die nämlich oft erst mit Ende zwanzig in´s Berufsleben einsteigen.
Wenn die dann mit 67 ihre Rente antreten haben sie gerade mal 40 Jahre oder weniger gearbeitet.
Für unsere Beamten und Staatsdiener gelten völlig andere Regeln, die erhalten 71,5 Prozent von der Einkommenshöhe der letzten beiden Jahre vor Pensionseintritt.
Auch diese Pensionsregelung, kann zukünftig so nicht mehr laufen, da gegenüber den Rentnern absolut ungerecht!
Die Rentner bekommen im Schnitt 43 Prozent Rente auf ihre Lebensarbeitszeit berechnet, die Pensionäre erhalten im Schnitt 71,5 Prozent Pension auf die letzte zwei Einkommensjahre berechnet.
Ein guter Bekannter von mir, verheiratet, 1 Kind, arbeitet bei der Siemens AG (Beschäftigungsort: mittlere Großstadt im Südwesten Deutschlands) jetzt seit 39 Jahren im Konzern (dort Anfang der 80er Jahre ausgebildet worden), ihm wird ein Jahresbrutto von 70.000 Euro bezahlt. Keine höhere Schulbildung wie Fachabi oder Abitur, kein Studium, sondern Hauptschule, Berufsausbildung und Technikerweiterbildung und alter Siemens-IGM-Tarifvertrag.
Ergänzung ()

Hab 3 Kinder, davon 2 gebührenpflichtig in der Kita ... kostet jenseits der 800 EUR p.M., Kinder sind schon Luxus.
@_killy_
800 Euro minus 663 Euro Kindergeld pro Monat (2 x 219 Euro, 1 x 225 Euro), bezahlst Du noch 137 Euro im Monat selbst.
Für´s dritte Kind gibt es nochmal 225 Euro im Monat vom Staat obendrauf.
Warum erwähnt ihr die Kindergeldzahlungen in solchen Diskussionen eigentlich nie, nämlich dass da jeden Monat ordentlich Geld vom Staat an euch ausbezahlt wird?
Warum werden diese Zahlungen für die Kinder immer verschwiegen?
Das Kindergeld wird bis zum 18. Lebensjahr deiner Kinder durchgehend ausbezahlt, bei Schülern, Studenten und freiwilligen Diensten auch länger und über das 18. Lebensjahr hinaus.
Du kriegst jeden Monat für deine 3 Kinder 663 Euro vom Staat und das mindestens 18 Jahre lang.
Insgesamt kassierst Du vom Staat in diesen 18 Jahren 143.208 Euro Kindergeld.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo

DerOlf schrieb:
Was macht ihr mit der ganzen Kohle eigentlich? Oder habt ihr echt so einen Lebensstandard, dass 30 - 40k gerade so fürs Nötigste reichen?
Och bitte, was soll das, stellst du dich dumm oder trollst du nur ?
Das du ein (extrem) linker bist der den Neoliberalismus/Kapitalismus nicht mag und sich den Sozialismus herbei wünscht wissen wir alle.
Du bist doch kein Eremit der in einer Einöde lebt und noch nichts von der zivilisierten modernen Welt gehört hat und der nicht weiß wo/wie man Geld ausgeben und/oder zurück legen kann.

Vitrex2030 schrieb:
Also dann doch...
Boah, du scheinst aber gewaltigen Frust im Leben zu haben, stehst du morgens überhaupt noch gerne auf ?
Hast du schon einmal darüber nachgedacht dass das auf Gegenseitigkeit beruhen könnte, dass das System die Menschen nicht will die das System nicht wollen ?

DerOlf schrieb:
Nur damit man genauso scheiße aussieht, wie der, bei dem man sich bewirbt?
Danke für dieses Beispiel, genau das habe ich mit dem Satz (über diesem) an @Vitrex2030 gemeint.

DerOlf schrieb:
Schaut auf die jobrelevanten Qualifikationen ... das korrekte Anlegen eines Anzuges ist ziemlich oft keine.
Ein guter Tip wenn man nicht in dem Bereich angestellt werden möchte den man studiert hat.

knoxxi schrieb:
In deinem Post liest sich sehr viel Frust, der dich scheinbar an der einen oder anderen Hürde scheitern ließ.
@Vitrex2030, das solltest du dir mal durch den Kopf gehen lassen.

knoxxi schrieb:
Mich wundert es, dass so viele Teilzeitstellen für AG überhaupt interessant sind. Denn du hast immer Reibungsverluste bei 2 50/50% Stellen als bei einer 100% Stelle.
Zwei 50% Stellen haben im Vergleich zur 100% Stelle den Vorteil das wenn einer mit 50% Stelle krank wird noch der zweite mit 50% Stelle weiter arbeiten kommt, man hat keine 100% Ausfall.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wo soll ich denn mit der ganzen Kohle hin?
Mehr Steuern zahlen, damit andere auch was davon haben. ;) Spätestens wenn du mal aus deiner WG raus musst oder der Letzte bist, der noch übrig ist (weil vielleicht keiner mehr mit so einem alten Sack zusammen leben will.) und du alleine dann die Bude halten musst, wird es deutlich knapper werden. Und wie es dann in der Rente ausschaut, da will ich gar nicht drüber nachdenken. Da schau ich persönlich lieber, daß ich über mein Arbeitsleben verteilt genug verdiene, um mir ein finanzielles Polster aufzubauen, damit ich auch im Alter flexibler bin und mir noch was Leisten kann. Und das müssen dann keine Luxusreisen oder ne fette Karre sein.

Du wirst nicht auf die 35 Beitragsjahre für die Mindestrente kommen. Da wird es dann ganz schön düster aussehen. Denn die Frage wird sein, ob du mit dem Wenigen dann auch noch leben kannst. Oder ob du dann quasi bis zum Umfallen irgendwas arbeiten musst, um halbwegs über die Runden zu kommen. Aber das wirst du dir sicher alles schon überlegt haben. Ich lege die Kohle jedenfalls lieber auf die Seite, solange ich körperlich noch fit bin und arbeiten kann. Denn wenn ich mal 70 und in Rente bin, will ich nicht noch arbeiten müssen, um mir meinen Lebensabend leisten zu können.

Aber jeder wie er mag. Nur muß er eben dann auch mit den Konsequenzen leben, die er sich selber ausgesucht hat. Oder anders ausgedrückt. Wie man sich bettet, so liegt man. Ich habe nur die Befürchtung, und das ist jetzt nicht expliziet auf dich bezogen, daß der ein oder andere dann nach Vater Staat schreit, weil man eben nicht zurecht kommt. Und das kann es dann mMn auch nicht sein.
 
Skaiy schrieb:
Andere bedienen Kredite, haben ein oder mehrere Autos und nicht zu vergessen: manche haben Familie mit Kindern.

Für dich komplett alleine ist das natürlich etwas anderes.
Wieso ... all das basiert auf der Entscheidung für oder gegen etwas.

Ich habe eben kein Auto, keine Kinder und keine Kredite. Drei der eher guten Entscheidungen in meinem Leben.
knoxxi schrieb:
wir sind 3 erwachsene und haben, gerade nachgeguckt, für das Jahr 2022 (!) mit rund 50k Euro Ausgaben kalkuliert.
Zu dritt oder pro Nase?
_killy_ schrieb:
Kinder sind schon Luxus.
und das kann man vorher wissen ... gerade in Deutschland.
In der Unterschicht war das 2. Kind bereits vor 20 Jahren der häufigste Grund für das Abrutschen in die soziale Bedürftigkeit.
Mir geht es um Menschen, die mit mir vergleichbar sind ... also alleinstehende Berufseinsteiger.
Vitrex2030 schrieb:
Als Single reichen meiner Meinung nach 30.000 Euro brutto + Weihnachts- und Urlaubsgeld für ein gutes mangelfreies Leben immer aus.
Genau so sieht es aus.Und mit dieser Meinung bin ich nicht alleine, daher gehe ich davon aus, dass die nichts damit zu tun hat, dass ich den Sozialismus erstrebenswert fände.
Ich finde ihn nicht erstrebenswert, denn so lange es egoistische Menschen wie Tomi gibt, wird das nur wieder in die Unrechtssysteme ausarten, die wir aus der Ecke bereits kennen.
Nebenbei ist China offiziell auch noch kommunistisch ... und genau deswegen bauen Autobauer auch so gerne neue Werke in China (am besten umringt von Arbeitslagern).
Zumindest in China vertragen sich Kommunismus und Kapitalismus seit Jahrzehnten prima.
Tomislav2007 schrieb:
Du bist doch kein Eremit der in einer Einöde lebt und noch nichts von der zivilisierten modernen Welt gehört hat und der nicht weiß wo/wie man Geld ausgeben und/oder zurück legen kann.
Mich hat interessiert, was die Leute wirklich mit dem Geld anstellen ... ich hatte da einige Thesen, aber wollte mal eine kleine qualitative Erhebung starten (ich lag nebenbei goldrichtig mit meinen Thesen ... falls dich das interessiert)

Sowas nennt sich "wissenschaftliche Neugier" ... kennst du vielleicht nicht, ist aber manchmal beim Verstehen ganz hilfreich.


Den Impuls, "mehr" zu verdienen kenne ich natürlich auch ... wozu solte ich sonst versuchen, die dringend geforderte Berufserfahrung in meinem Fachgebiet irgendwie aufzubauen?
Natürlich weil ich in der Auswertung oder im Forschungsdesign mehr verdiene, als wenn ich interviews durchführe oder Kita-Gruppen beobachte.
Bisschen Geld auf Tasche ist auch einfach nett ... das verläuft bei mir zwar in anderen Dimensionen, aber auch ich kenne das schöne Gefühl, im Bedarfsfall einfach etwas Geld bzw. genug um den Bedarf zu decken, auch einfach ausgeben zu können. Beispiel:
Meine Konzertgitarre ist gerade kaputtgegangen (Steg abgerissen).
Eine neue kann ich mir momentan nicht leisten, also muss die alte repariert werden. Denn das ist Arbeitsgerät. Natürlich wäre es nett, nicht zum Gitarrenbauer zu gehen, um die Reparaturen durchführen zu lassen (nach machbarem Kostenvoranschlag), sondern einfach eine neue Gitarre zu bestellen (ca. 1.000) ... oder sich eine individuell anfertigen zu lassen (ab 2.500 ... Ende offen).
Es wäre nett, ist aber bei objektiver Betrachtung unnötig. Bis auf den Steg ist die Klampfe noch topfit (für ihre 50 - 60 Jahre).
Tharamur schrieb:
Du wirst nicht auf die 35 Beitragsjahre für die Mindestrente kommen.
Das weiß ich ...aber ich weiß es schon, seit ich mit dem Bachelor durch bin.

Wird sich ja wohl eh bald erhöhen, die Zahl ... mal sehen, wo sie in 20 oder 25 Jahren ist, wenn ich eventuell mal in Rente gehen kann (altersmäßig).

Eigentlich hatte ich mich eh drauf eingestellt, so lange irgendwas zu arbeiten, bis ich umfalle. Denn dass es mit der staatlichen Rente finster aussehen könnte, bis ich im Rentenalter angekommen bin, das war mir schon mit 20 irgendwie klar. Bei steigender Lebenserwartung kann man ein solches System einfach nicht mit gleichbleibenden betriebsdauern pro Einzahler finanzieren ... 35 Jahre einzahlen ... ~20 Jahre Bezug ... in welcher Realität funktioniert das bitte? 35 Jahre einzahlen läuft nur dann für alle gut (mit "fetten" Renten), wenn die Menschen im Durchschnitt 5 - 10 Jahre nach Renteneintritt sterben. Das tun sie heute aber in der Regel nicht mehr.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Aber ich möchte halt nicht erst erklären müssen, dass man sich in Unternehmen nicht wie die Axt im Walde verhält, nicht alles besser wissen muss, es nicht um Noten und kurzfristige Ziele geht etc.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass man sowas Einigen erst ganz genau erklären muss (wahrscheinlich mehrmals). Da hätte ich auch kein Bock drauf ... ich fand solche Leute schon im Studium immer grausam.
Ich erkläre relativ gerne, aber einige DInge setze ich bei jedem vorraus, der die Grundschule geschafft hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wieso ... all das basiert auf der Entscheidung für oder gegen etwas.

Ich habe eben kein Auto, keine Kinder und keine Kredite. Drei der eher guten Entscheidungen in meinem Leben.
Du hast gefragt was andere mit so viel Kohle machen. Ich habe dir nur ein paar Beispiele genannt, warum mehr Geld bei anderen halt nötig ist. Mit steigendem Einkommen steigt, in der Regel, der Lebensstandard.

Ich habe ein Auto, keine Kinder und keine Kredite. Das Auto kostet mit Benzin, Versicherung und Steuer 100,00 € im Monat. 500,00 € an Wartungs- und Instandhaltungskosten habe ich zurückgelegt. Das war's und das kann ich mir locker von meiner mickrigen Ausbildungsvergütung leisten.

Wenn ich jetzt mehr Geld hätte, wüsste ich sofort, was ich damit tun würde. Luxusgüter (Hobbys) kaufen und weiter meinen ETF-Sparplan vollpumpen (Altersvorsorge).

Selbstverständlich komme ich auch mit einem vollen Hartz IV Satz klar, dass habe ich 10 ½ Monate hinbekommen. Ich werde nicht sterben aber zufrieden wäre ich nicht (genau wie damals).
 
Skaiy schrieb:
Ich werde nicht sterben aber zufrieden wäre ich nicht (genau wie damals).
Wirklich zufrieden ist damit niemand.
Ich war es auch nie und ich finde auch, dass psychisch etwas nicht OK sein kann, WENN man damit vollauf zufrieden ist und nichtmal den Versuch unternimmt, etwas zu ändern.

Was man mit "mehr" Geld anfangen würde, weiß man auch immer ... ich glaube, das ist sogar bei Einkommensmillionären noch das selbe.
Auch die haben Träume, die sie sich nicht verwirklichen können.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Sowas nennt sich "wissenschaftliche Neugier" ... kennst du vielleicht nicht, ist aber manchmal beim Verstehen ganz hilfreich.
Das ist der Unterschied zwischen Theorie...

DerOlf schrieb:
Was man mit "mehr" Geld anfangen würde, weiß man auch immer ... ich glaube, das ist sogar bei Einkommensmillionären noch das selbe.
...und Praxis, ich bin so froh auf der praktischen Seite zu sein.

Grüße Tomi
 

Anhänge

  • 1.jpg
    1.jpg
    48,8 KB · Aufrufe: 64
DerOlf schrieb:
[...]
Mich hat interessiert, was die Leute wirklich mit dem Geld anstellen ... ich hatte da einige Thesen, aber wollte mal eine kleine qualitative Erhebung starten (ich lag nebenbei goldrichtig mit meinen Thesen ... falls dich das interessiert)
[...]

Nun, ich kann ein paar Beispiele geben.

  • Oberklasselimousine von BMW für Urlaubsfahrten und Kleinwagen in Vollausstattung für jeden Tag; dazu hochwertige E-Bikes zum Einkaufen oder Sport oder auf die Arbeit
  • Mehrere Immobilien; wohnen im sehr gut gelegenen eigenen Haus mit Vollklimatisierung und SmartHome
  • Bürostuhl von Haider und hochwertiger elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisch
  • großer Weber-Grill
  • 1-2x pro Woche Sushi vom Japaner
  • Jedes Wochenende mindestens 1x auswärts Essen; oft Frühstück am Samstag und Mittag-/Abendessen am Sonntag
  • Ansonsten mit frischen Zutaten vom Bauern, vom Handwerksbäcker und vom örtlichen Metzger kochen.
  • Jedes 2. Wochenende (ohne Corona...) einen Wochenendausflug, also Freitagabend losfahren und Sonntagabend/Montagfrüh zurück sein. In aller Regel schöne Zimmer in sehr guten Hotels.
  • Aktuell alle paar Tage ein paar hundert Kilometer in den Europapark fahren. Und dort ohne Rücksicht auf Budget essen/trinken.
  • Ohne groß nachdenken zu müssen kaufen, was man gerade möchte. Gestern ein Brettspiel, letzte Woche eine Kompressorkühlbox für das Auto (12V), wenn Auslandsreisen und dortiges Einkaufen wieder problemlos möglich sind.
  • hochwertige Kleidung

Nichts davon ist notwendig, alles davon ist bequem und erhöht für uns den Lebensstandard. Ja, dafür gehen wir beide >40 Stunden pro Woche arbeiten. Aber uns macht unsere Arbeit Spaß, wir gehen gerne dort hin und haben am Abend nicht das Gefühl, dass wir da jetzt unsere Zeit unnötig verschwendet haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: knoxxi
Denn wenn ich mal 70 und in Rente bin, will ich nicht noch arbeiten müssen, um mir meinen Lebensabend leisten zu können.
Da stellt sich immer die Frage, ob Du das Lebensalter von 70 Jahren überhaupt erreichst.
Warum bist Du Dir anscheindend so sicher, überhaupt so alt zu werden?
Ich kenne genug Leute im näheren Umfeld, die Anfang und Mitte 60 den Löffel abgegeben haben, manche sogar schon Ende 50.
Manche per Herzinfarkt und Schlaganfall, andere nach kurzer schwerer Krankheit, an der sie dann völlig unerwartet verstorben sind.
Schon blöd, wenn man das ganze Leben gespart und verzichtet hat und man dann vor der eingeplanten Zeit, schwer krank wird und/oder vor Renteneintritt verstirbt.
Wie gesagt, als Toter ist jede/r wieder mittellos!
Schon scheisse und richtig dumm gelaufen, wenn man sich ein Leben lang für Materielles abmüht(e) und am Lebensende alles wieder verliert.
Aber so läuft es nunmal, am Ende haben wir alle nichts mehr und haben alles wieder verloren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon
Vitrex2030 schrieb:
Schon blöd, wenn man dann das ganze Leben gespart und verzichtet hat und man dann im Alter schwer krank wird und/oder vor Renteneintritt verstirbt.
Und wenn ich 70 werde und alles verprasst habe ist das für mich und meine Lebenssituation besser? Wer kommt dann für mich auf? Mit 70 zur Tafel und ins Sozialamt ist sicher ein ganz tolles Leben.

Das man allen ernstes auf so einer Basis argumentiert, derart kurzsichtig und naiv...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tharamur und knoxxi
@Vitrex2030 @Mustis

Die Wahrheit liegt doch irgendwo dazwischen. Ich acker jetzt auch noch ein paar Jahre hart, bis 40, vielleicht knapp drüber, je nach aktuellem Stand der Karriere, und dann wird irgendwie sinnvoll die Arbeitszeit reduziert. Insbesondere die Zeit außerhalb der üblichen Reihe, aber dann auch ein Tag pro Woche, später eventuell mehr.

Es ist hier eben schwer den Sweet Spot zu treffen, da man nicht in die Zukunft sehen kann. Ich sehe aber auch keinen Sinn darin die ganze Ernte auf eine etwaige Rente zu verlagern und bis dahin nichts zu gönnen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Vitrex2030
Das man allen ernstes auf so einer Basis argumentiert, derart kurzsichtig und naiv...
Das ist nicht kurzsichtig und naiv, sondern es ist einfach nur realistisch.
Viele sind sich eben nicht wirklich bewusst darüber, dass sie sterben werden und zwar unausweichlich.
Gerade in unserer technisierten Gesellschaft mit ihrem Jugendwahn wird dass immer so gerne verdrängt.
Ehrlich gesagt ist mir scheissegal, was dann sein wird, wenn ich 70 bin.
Man wird sehen, was dann sein wird, wenn ich überhaupt so alt werden sollte.
Gerade in der heutigen Zeit daran zu denken, was in 20 oder 30 Jahren sein wird, ist doch Bullshit.
Die Welt verändert sich so rasant, dass niemand weiß, wohin die Reise geht.
Überall erzählen uns die Crash- und Untergangspropheten, dass es eh keine positive Zukunft mehr geben wird.
Ich meine, warum soll ich dann noch für die Zukunft planen und vorsorgen, wenn eh bald alles wieder in Schutt und Asche liegt, weil die westlichen Industrienationen überschuldet und pleiter als pleite sind und sich wieder in militärische Konflikte treiben lassen.
Unser Geld ist in 20 Jahren wohl auch nichts mehr wert, die erhofften Renten der „Baby-Boomer“ unbezahlbar, also für was soll ich mich noch bemühen und sparen, wenn eh alles wieder verloren und wertlos sein wird?
Gibt es keine Rente mehr, steuern wie eh auf soziale Unruhen und Bürgerkrieg zu, dann bleibt hier kein Stein mehr auf dem anderen, wenn die Menschen um „ihre Lebensleistung“ betrogen werden.
Gerade wir Deutschen nicht, denn wenn man uns unsere Rente wegnimmt, dann gehen wir mit absoluter Sicherheit auf die Barrikaden.
Google > Rente = Umlagesystem.
Im Zuge der Digitalisierung, Industrie 4.0 und Automatisierung von Arbeit wird sich zukünftig die Lage noch zusehens verschärfen.
Die Automobilkonzerne (Deutschlands Vorzeigebranche Nr. 1 wie z. Bsp. Mercedes/Daimler, BMW, Porsche, Audi, VW ect.) werden wohl mindestens 30 Prozent ihrer aktuellen Belegschaften abbauen, deren Zulieferer ebenso.
Die jetzigen Mitarbeiter werden zukünftig schlicht und ergreifend nicht mehr benötigt.
Roboter und KI bezahlen keine Sozialabgaben für die Renten der Boomer.
Klar, Du kannst jetzt sagen ich bin ein Pessimist, nein bin ich nicht.
Ich lebe im Hier und Jetzt, nämlich in der Gegenwart, weil ich nur darauf Einfluss habe, was in ein paar Jahren oder Jahrzehnten sein wird, weiß ich nicht.
Niemand weiß, was die Zukunft bringt!
Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern und die Zukunft ist ungewiss.
Einzig die Gegenwart ist real!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon und Vektorfeld
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben