Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Vitrex2030 schrieb:
Schon blöd, wenn man das ganze Leben gespart und verzichtet hat und man dann vor der eingeplanten Zeit, schwer krank wird und/oder vor Renteneintritt verstirbt.
Wer sagt das ich verzichten muß? Ich verdiene gut und kann mir trotz Rücklagen bilden, viele Wünsche erfüllen. Ich muß nicht wirklich verzichten. Ich muß aber auch nicht jedes Jahr 3 mal in Urlaub und dann gleich nach Australien, Amerika oder in die Karibik. Das was ich früher an Miete gezahlt habe, geht jetzt ins Eigenheim. Da bin ich fertig, bevor die Rente anklopft.

Und weißt du was? Selbst wenn ich vorher den Löffel abgebe, ist das dann halt so. Ich gehe ja nicht von vornherein davon aus, daß ich meine Rente eh nicht erreiche. Sonst kann ich mich gleich einsargen lassen. Und wenn ich dann mit 65 den Arsch zuklappe kann ich wenigstens auf mein Leben zurück blicken und sagen, daß ich ein gutes Leben hatte. Wenn ich die 70 erreiche, sitz ich im abgezahlten Eigenheim und muß mir keinen Kopf drum machen, ob ich mir die Miete noch leisten kann oder ob mir meine Kohle übern Monat reicht.
 
Vitrex2030 schrieb:
Das ist nicht kurzsichtig und naiv, sondern es ist einfach nur realistisch.
Viele sind sich eben nicht wirklich bewusst darüber, dass sie sterben werden und zwar unausweichlich.
Das ist jedem bei klarem Verstand bewusst... Hast du dir denn mal angeschaut, wie hoch die WEahrscheinlichkeit ist, 70 zu werden?
Vitrex2030 schrieb:
Ehrlich gesagt ist mir scheissegal, was dann sein wird, wenn ich 70 bin.
Wirfst anderen vor, zu verdrängen, was mit sterben ist und bringst dann diese Aussage? Wenn du dann 70 bist, darf der Rest sich dann um dich kümmern, weiol dein grandioser Plan, vorher zu versterben, leider nicht geklappt hat?
Vitrex2030 schrieb:
Überall erzählen uns die Crash- und Untergangspropheten, dass es eh keine positive Zukunft mehr geben wird.
Auf Spinner und Demagogen zu hören war wann je eine gute Idee? Und weil es die gibt, macht man am besten keine Pläne? Das ist genauso dumm wie ein solcher Untergangsprophet zu sein.
Vitrex2030 schrieb:
Unser Geld ist in 20 Jahren wohl auch nichts mehr wert, die erhofften Renten der „Baby-Boomer“ unbezahlbar, also für was soll ich mich noch bemühen und sparen, wenn eh alles wieder verloren und wertlos sein wird?
Die Babyboomer sind oder gehen die nächsten 5-10 Jahre in Rente. Was willst du hier mit 20 Jahren? Schon aufgefallen, dass die Geburtszahlen wieder steigen? Was bedeutet, dass in 20 Jahren derzeit eher wieder mehr Arbeitende vorhanden sein werden und die Babyboomer sind in 20 Jahren dann doch eher verstorben. Denn: Babyboomer sind die Menschen, die zwischen 1955 und 1969 geboren wurden. Ergo sind die jüngstens Babyboomer in 20 Jahren ebenfalls 72, die ältesten 86.

Merkst du eigentlich, dass du mit deiner Argumentation genau dieser Untergangsprophet bist, denn du grade beschrieben hast?

Idon schrieb:
Die Wahrheit liegt doch irgendwo dazwischen
Wo zwischen? Mein Standpunkt ist nicht, dass man jeden € für die Rente zurücklegen soll. Natürlich lebt man heute. Ich betreibe Wintersport, fahre Motorrad, leiste mir einen Highend-PC, verreise etc.

Nur sich exakt gar keine Gedanken zu machen um die Rente, wie hier ja grad auch deutlich präzisiert wurde, das kann es ja nicht sein. Wenn ich mich recht entsinne, planst du dein Alter ja auch durchaus, hast Immobilien, hast ETFs. etc.
 
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Das Umlagesystem ist für die meisten Menschen das beste System, denn das kann nicht kaputtgehen, es sei denn, man macht es absichtlich kaputt. Damit könnte man die wichtigsten Bereiche einer Gesellschaft finanzieren. Z. B. die Rente, Gesundheit/Pflege und die Bildung. Man könnte dann z. B. eine staatliche Mindest- und Höchstrente festlegen. Für die Gesundheit/Pflege würde das bedeuten, das alle Menschen die bestmögliche Versorgung haben würden und bei der Bildung hätten alle Kinder die gleichen Chancen. Ja, wäre schon ziemlich viel Sozialismus. :D

Edit: Damit das funktionieren kann, müsste natürlich jede Art von Einkommen zu Finanzierung herangezogen werden.
 
Discovery_1 schrieb:
Man könnte dann z. B. eine staatliche Mindest- und Höchstrente festlegen. Für die Gesundheit/Pflege würde das bedeuten, das alle Menschen die bestmögliche Versorgung haben würden und bei der Bildung hätten alle Kinder die gleichen Chancen. Ja, wäre schon ziemlich viel Sozialismus. :D
Wieso den Umweg über Mindestrente, mit einem BGE hätten Leute die Angehörige Pflegen mehr Rückhalt, sowie Alleinerziehende. Mindestrente braucht man nicht mehr, jeder kann selbst genug zurücklegen. Außerdem kann man in risikoreichere Anlagen investieren da man noch ein Notfall-Backup hat.
 
Scrypton schrieb:
Quark... Hartz4 ist nicht(!) bedingungslos...
Naja, zu Terminen pünktlich erscheinen und „ne Bewerbung abschicken“, ist aber sehr nah dran.
 
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Selbst den Bewerbungsspaß kann man sich in Absprache mit dem Sachbearbeiter sparen und derzeit gibt es aufgrund von Corona faktisch keine Vorsprachen und extrem geminderte Pflichten und erweiterte Rechte.

Für mich ist das faktisch bedingungslos. Und ein Beweis dafür, dass ein BGE eben nicht funktioniert.


Wäre die Summe des BGE höher, würden auch alle Preise anziehen, um dieses Geld im Markt abzuschöpfen. Im Ergebnis hätten die BGEler also nicht mehr als jetzt.
 
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@Tharamur
Deine möglichen Sorgen sind Luxusprobleme!
Du hast das Glück dich zu den Besserverdienern zu zählen.
Ca. 42,1 Prozent der Beschäftigten auf dem deutschen Arbeitsmarkt verdienen statistisch gesehen gleich oder mehr als 3600 Euro brutto im Monat.
Ca. 57,9 Prozent verdienen unter 3600 Euro im Monat.
Also mehr als die Hälfte aller Beschäftigten, kann sich nicht mal einen Rentenpunkt pro Jahr erarbeiten, weil deren Jahresbruttogehalt unter 41.543 Euro liegt.
Nochmal zum Eckrenter > 45 Vollzeit-Erwerbsjahre x 34,19 Euro (ein Rentenpunkt) = 1538,55 Euro Rente (ohne Inflationsausgleich / Stand 2021).
Die 1538,55 Euro gibt es nur, wenn im Durchschnitt der 45 Arbeitsjahre mindestens 41.543 Euro Jahresbruttoeinkommen erzielt wurde.
Fast 60 Prozent unserer Bevölkerung sind davon schonmal ausgeschlossen, da sie in ihrer Erwerbstätigkeit niemals diese Jahresbrutto-Einkommen erzielen werden, auch haben viele durch den deregulierten Arbeitsmarkt gebrochene Erwerbsbiografien und Ausfallzeiten, was die mögliche Rente ebenfalls sinken lässt.
Die genauen Zahlen findet man hier in der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2018 basieren auf den Aufzeichnungen von 52.782 Haushalten, die auf die Grundgesamtheit von rund 41 Millionen Haushalten hochgerechnet wurden.
Also fast 60 Prozent unserer Beschäftigten können nicht mal einen Rentenpunkt pro Jahr erwirtschaften, weil sie weniger als 3500 Euro brutto im Monat verdienen.
Um einen vollen Rentenpunkt zu erhalten, muss ein regelmäßiges Einkommen 3.461,92 Euro pro Monat oder 41.543 Euro Jahresbruttoeinkommen (West, im Osten liegen die Bruttowerte etwas niedriger) erzielt werden.
Dieser Rentenpunkt 1.0 ist dann 34,19 Euro Rente wert (Stand 2021).
Die niedrigen Einkommen vieler Menschen sorgen also automatisch dafür, dass sie im Alter wenig Rente zur Verfügung haben und der Staat dann wieder aufstocken muss.
Belastet werden dann die Beitragszahler, weil wir ein Umlagesystem haben.
Bedeutet, die dann noch Arbeitenden, finanzieren hoffentlich noch die vielen Alten.
Wir haben auch am Arbeitsmarkt eine Drei-Klassen-Gesellschaft.
Dazu kommt die stille Reserve, die etwa 8 bis 9 Mio. Menschen groß ist.
Arbeits- und Erwerbslose sind in der EVS Stichprobe nicht enthalten, die fallen dort raus, obwohl meistens erwerbsfähig und verfügbar.
 
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Idon schrieb:
Für mich ist das faktisch bedingungslos.
Dann ist deine Einordnung schlichtweg falsch. Wenn z.B. erst das (höherwertige) Auto verkauft und/oder das Ersparte aufgebraucht werden muss, also mehrere Bedingungen erfüllt sein müssen, handelt es sich faktisch eben nicht mehr um eine bedingungslose Sache.

Idon schrieb:
Und ein Beweis dafür, dass ein BGE eben nicht funktioniert.
Eben genau das ist es ja deshalb nicht.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Wäre die Summe des BGE höher, würden auch alle Preise anziehen
Das ist Unsinn; dazu müsste das BGE höher sein als es das durchschnittliche Gehalt eines Arbeitnehmers ist.
Um das zu erreichen müsste das BGE schon deutlich(!) über dem Hartz4 Satz liegen. Etwa 4-6 mal so hoch.
 
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Idon schrieb:
derzeit gibt es aufgrund von Corona faktisch keine Vorsprachen und extrem geminderte Pflichten und erweiterte Rechte.

Ist ja auch zu erwarten, wieso sollte Missmanagement auch so stark zu den sozialhilfeempfängern ausschlagen? Ich denke jeder von uns hätte Corona lieber in wenigen Monaten beendet als so.
 
Vitrex2030 schrieb:
Also mehr als die Hälfte aller Beschäftigten, kann sich nicht mal einen Rentenpunkt pro Jahr erarbeiten, weil das Jahresbruttogehalt unter
Deine Zahlen stimmen schlicht nicht (auch weil du nicht nach Ost/West unterscheidest) und sind deutlich zu hoch: https://www.handelsblatt.com/politi...l?ticket=ST-11795266-yHvfwDcsdENChv1JaZHG-ap3

Wäre nicht so schwer gewesen das zu googlen und korrekte Zahlen zu verwenden statt sich merklich höhere Zahlen aus den Fingenr zu saugen, weil man eben wieder nicht genau weiß, wie das System funktioniert. Auch den Stand 2020 und 2021 als Fakt zu verkaufen ist falsch. für 2020/2021 gibt es lediglich Schätzungen und keine festglegten Zahlen.
 
@Mustis
Ich habe doch geschieben, dass sich meine Werte auf Westdeutschland beziehen, weil im Osten eh schlechter verdient wird als im Westen.
Die Bruttoeinkommen im Osten sind wesentlich niedriger als im Westen, also sind auch die Berechnungswerte der Rentenversicherung etwas niedriger angesetzt.
Zitat aus dem Handesblatt Artikel:
So entspricht 1,0 Rentenpunkt genau dem Bruttodurchschnittsgehalt.
Sollte Ihr Verdienst nur halb so hoch sein, wird Ihnen ein halber Rentenpunkt zugeschrieben.“
Das Bruttodurchschnittsgehalt lag 2020 laut Deutscher Rentenversicherung bei 40.551,00 Euro (Gesamtdeutschland). Kannst Du alles dort nachrecherieren, was ich getan habe.
Doe Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung lag in 2020 bei 82.200 Euro Brutto-Jahreseinkommen / 6.900 Euro brutto im Monat.
Für alles was darüber verdient wurde, mussten keine weiteren Beiträge mehr an die Rentenversicherung abgeführt werden.
Freiberufler, Selbstständige ect. z. Bsp. gerade die bestverdienenden Berufe wie Rechtsanwälte, Steuer- und Unternehmensberater, Ärzte, Journalisten usw. können sich der gesetzlichen Rente komplett entziehen.
Auch Beamte und Politiker bezahlen keine Beiträge in die Rentenversicherung ein, obwohl sie bei Pensionsbeginn bis zu 71,5 Prozent Pension aus Steuermitteln erhalten.
Ein Rentner bekommt im Durchschnitt dagegen gerade mal 43 Prozent Rente.
Im April 2021 waren 44,495 Mio. Menschen in einer Erwerbstätigkeit/Beschäftigung (Saisonbereinigt).
 
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Das ändert nichts dran, dass du plakativ zunächst von 3600€ sprichst um dann weiter unten die "tatsächlichen" Werte 8bisher auch nur Schätzungen) darzustellen. Bewusst setzt du also zunächst deutlich höhere Zahlen an, stellst nur die höheren Daten für den Westen dar statt beide, was nicht wirklich Aufwand gewesen wäre.

Sowas ist eine manipulative Darstellung...

Auch hießt es nicht, dass, wenn ich weniger verdiene, keine Rentenansprüche aufbaue bzw. in Realtion weniger. Man bekommt immer relativ zum Einkommen seine Punkte und das erklärt sich durch die Logik allein: Natürlich bekommt jemand mit geringerem Einkommen auch eine geringere Rente. Das war immer so und wird wohl auch so bleiben. Man muss keinen Rentenpunkt pro Jahr bekommen. Der Rentenpunkt ist nicht anderes als ein messwert/Messpunkt, der zur Veranschlauching und als Ausgangspunkt dient. In Relation zu seinem Einkommen erhält sozusagen jeder die selbe Rente 8natürlich nach oben irgendwann gedeckelt, anch unten ebenso durch Hartz4 und Co.
 
Scrypton schrieb:
Etwa 4-6 mal so hoch.
Wie willst du das finanzieren? Das wäre dann wohl auch nur mit meinem o. g. Umlagesystem möglich, wo jede Art von Einkommen zur Finanzierung herangezogen würde.
 
@Mustis
Ich liefere Dir die Ostwerte später nach und will hier gar nichts manipulieren, sondern darauf hinweisen, dass mindestens 60 Prozent unserer Bevölkerung mit kleinen Renten oder Grundrenten zu rechnen hat und das ist den niedrigen Einkommen geschuldet.
Von den niedrigen Einkommen sollen die Leute dann auch noch privat vorsorgen, sowas kann logischerweise nicht funktionieren.
Und selbst der Eckrentner mit 45 ununterbrochenen Beitragsjahren und mit dem Durchschnittseinkommen und vollem Rentenpunkt pro Jahr wird mit Berücksichtigung der Geldentwertung durch die Inflation (aktuell liegen wir bei ca. 4 Prozent) in 10 bis 20 Jahren kaum noch Kaufkraft haben, wenn nicht die Einkommensseite und die Renten an die reale Inflationsrate angepasst werden.
Man sieht also welche Lasten auf uns alle zukommen werden, wenn die Babyboomer aus dem Berufsleben aussteigen werden.
Ab 2025 wird es so kommen, dann beginnen die zig Millionen von Boomern ihre Renten/Pensionen anzutreten.
Von den hohen Beamtenpensionen, die ebenfalls von den beschäftigten/Steuerzahlerseite finanziert werden müssen, brauchen wir erst gar nicht anfangen zu schreiben, diese sind in der Höhe zukünftig eigentlich komplett unfinanzierbar.
Wenn dann noch die Revolution am Arbeitsmarkt kommt und durchautomatisiert und durchdigitalisiert wird, gehen meiner Meinung nach hier endgültig die Lichter aus.
 
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Vitrex2030 schrieb:
Ich liefere Dir die Ostwerte später nach.
Brauchst du nicht, ich habe sie doch geliefert und verlinkt.... (liest hier eigentlich irgendwer mal irgendwelche Quellen :freak:).

Ich kenne mich mit dem System zudem ziemlcih detailliert aus oder warum denkst verstehe ich deine plakative "VErurteilung" des System und deine Übertreibungen nicht? Sicher ist das System verbesserungswürdig aber so wie du es hier darstellst und was du behauptest bezüglich der Zukunft ist eben einfach mal bar von Fakten...

Vitrex2030 schrieb:
Ich will hier gar nichts manipulieren, sondern darauf hinweisen, dass mindestens 60 Prozent unserer Bevölkerung mit kleinen Renten zu rechnen haben.
Was heisst "klein"? Das ist relativ! Wer wenig verdient, bekommt weniger Rente als jemand der mehr verdient. Das ist irgendwie ziemlich logisch und völlig unabhängig von Rentenpunken. Diese sind wie gesagt nichts als Mess-/Orientierungswerte. In Relation bekommen die Rentner entsprechend ihres Gehaltes eine Rente. Jedem steht es zudem frei entsprechend seinem Gusto privat vorzusorgen. Ein Auffangnetz gibt es ebenso. Wie soll denn bitte ein Rentensystem funktionieren, wo Menschen mit geringem Einkommen keine kleine Rente bekommen sondern eine große?

PS: Und wo zum Geier liegen wir bei 4% InflatioN? Wo zauberst du dauernd solche Zahlen her? Aktuell vorläufig sind es 2,5%... https://www.handelsblatt.com/politi...n-deutschland-von-2005-bis-2021/26252124.html Und selbst wenn es 1 Jahr lang 4% sein sollten schrumpfen die Renten im Alter damit nicht ins nichts. Zudem werden Renten daher auch regelmässig angehoben. Beshcaffst du deine Infos zu dem Thema nur vom Bank-/Versicherungsberater oder wie?
 
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Idon schrieb:
Selbst den Bewerbungsspaß kann man sich in Absprache mit dem Sachbearbeiter sparen und derzeit gibt es aufgrund von Corona faktisch keine Vorsprachen und extrem geminderte Pflichten und erweiterte Rechte.
Das wäre ja auch noch schöner.
Millionen in Kurzarbeit schicken, ganze Wirtschaftsbereiche schließen (per Dekret von oben) aber dem Hartzer werden dann Sanktionen reingewürgt, weil es seit 3 Monaten zu keinem Bewerbungsgespräch kam?
Als Bewerbungsgespräche aufgrund staatlicher Eingriffe unmöglich wurden, wurde die Anforderung, sich regelmäßig zu bewerben oder zu persönlichen Terminen zu erscheinen, zur reinen Schikane.

Es gab aber sogar Leute, die während der Krise einen Job gefunden haben ... zum Beispiel bei den seit letztem Jahr wie Piltze aus dem Boden schießenden Testzentren. Nicht um Tests durchzuführen, sondern um die Bürokratie rundrum zu erledigen (und z.B. zu melden, man habe mit 80.000 vorhandenen Tests 580.000 Menschen getestet).
Ich wohne momentan mit einem Leiter eines solchen Testzentrums zusammen (die bescheißen allerdings nicht, weil das eben langfristig immer auffallen wird).
Wenn der über seine Untergebenen redet, dann denke ich mir, dass zwar viele davon irgendwie Geld für Arbeit bekommen wollen ... aber dafür wirklich zu arbeiten scheint ihnen einfach ein ziemlich kruder Gedanke.
Der muss den Leuten regelmäßig erklären, dass ein Testzentrum, in dem überall gebrauchte Kaffeebecher herumstehen und die Tische und Böden aussehen wie Sau, einfach keinen vertrauenserregenden Eindruck auf die Kunden macht, die doch sowieso nur kommen, um im Loom ein bisschen McDonalds Gestank in den Klamotten sammeln zu dürfen. Die kommen nicht, weil sie sich Sorgen um eine mögliche Erkrankung machen, sondern einzig und allein, weil sie shoppen wollen (oder einen Amtsgang hinter sich bringen müssen).
Das mit Abstand schlimmste sind wohl Kinder relativ reicher Leute ... die können einfach nur einen Bruchteil desssen, was wirklich nötig ist ... und können eigentlich nichts besser, als Arbeiten auf andere abzuwälzen (da ist das Ziel klar ... man will Führungskraft sein ... genau wie Papa ... hat aber nichtmal den Blick dafür, was die Untergebenen tun müssten, damit der Laden gut läuft). Die sind in der Lage, LAN-Kabel so lange in eine USB-Buchse zu friemeln, bis beide im Arsch sind ... da werden sogar Drucker abgefackelt, weil keine Sau einen Papierstau beheben kann oder will.
Selbst mal niedere Arbeiten zu erledigen fällt komplett aus, solange noch irgendwer da ist, dem man das aufs Auge drücken kann, bevor man weiter kaffeetrinkend vor der Einrichtung rauchen oder qualmen geht.
Krankmeldungen werdebn nicht eingereicht ... die muss der Chef bitte telefonsch selbst einholen, wenn er merkt, dass schon wieder einer nicht erschienen ist.

Ich bin immer wieder geschockt, wie wenig "rich kids" doch davon wissen, was Arbeit überhaupt bedeutet ... oder warum man das überhaupt macht (Generation Papa zahlts). Man scheint zu merken, dass die ihre Soziale Verantwortung darin sehen, Geld in die Sozialsysteme einzuzahlen (so viel wie nötig aber so wenig wie möglich) und ansonsten für die obligatorische Putzkolonne möglichst viel Dreck zu hinterlasen ... oder mit anderen Teilen ihrer Idiotie unnötige Arbeit zu schaffen (Beschädigung von wichtigen Arbeitsgeräten).
Ein guter Teil der Menschen, die der da beschäftigt, müsste eigentlich schnellstmöglich ersetzt werden ... denn die können es einfach nicht, weil sie mit allem ausserhalb ihres Spezial und Wunschgebietes (IT und Delegieren) hoffnungslos überfordert sind.
Sorry, ich kriege immer zu viel, wenn ich mit ihm über seine Einrichtung spreche ... dabei darf der ja nichtmal detailliert darüber sprechen.
Wenn es in der Einrichtung, die mich bezahlt, scheiße aussieht, und es sonst irgendwie einfach keiner macht, dann erledige ich das ... selbst wenn es nicht in meinem Lastenheft steht ... dann wird halt vor Feierabend mal gerade aufgeräumt und durchgewischt ... dauert meist ja auch nicht länger als 30 Minuten. Wenn überstunden ausbezahlt werden, hänge ich das auch gerne an meine Schicht dran. Wenn ich eh "durch" bin, macht die halbe Stunde den Kohl auch nicht mehr fetter. ich empfände das eher als nette Abwechslung, wenn ich ansonsten nur Formulare befülle und die Bestände checke (Verbrauchsgüter).


Thema Urlaub:
Für Urlaub kann ich nur empfehlen, einfach mal hier zu bleiben ... in der Hauptsaison ist Dortmund sicherlich ein angenehmerer Ort, als Malle. Für mich wäre das nichtmal Urlaub, wenn ich da dann die selben Hackfressen um mich habe, und die ab 10:00 morgens bei 1,0 Promill angekommen sind.
Ich habe seit gut 15 Jahren nicht mehr das Bedürfnis, in Urlaub zu fahren ... einfach weil ich weiß, was für ein schöner Ort Deutschland in der Hauptsaison ist ... wenn dann ein guter Teil der Bevölkerung irgendwo in der Weltgeschichte Geld verbrennt.
Wenn ich sehe, was für Aktivitäten die Menschen im Urlaub entfalten, denke ich mir nur, "Oh mein Gott ... danach bräuchte ich ja erstmal Urlaub".

Wochenendausflüge sind bei mir nichts, was ich mit Freizeit verbinde ... denn das ist (ohne Corona) der Standard-Arbeits-Modus bei freischaffenden Musikern. Im Nebenberuf bin ich auch nach 1,5 Jahren Corona noch immer so einer (ich werde damit definitiv wieder mehr Nebenverdienst generieren, wenn Corona vorbei ist). Ausserdem senkt so ein Buffet auf einer Unternehmens, Geburtstags- oder Hochzeitsfeier auch die Ausgaben für Esssen ... und die Musiker dürfen sich da recht oft einfach bedienen (aber denen, die sich bedienen, muss klar sein, dass sie es nicht übertreiben sollten, wenn sich der Spass mal wiederholen soll).
 
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