Idon schrieb:
Selbst den Bewerbungsspaß kann man sich in Absprache mit dem Sachbearbeiter sparen und derzeit gibt es aufgrund von Corona faktisch keine Vorsprachen und extrem geminderte Pflichten und erweiterte Rechte.
Das wäre ja auch noch schöner.
Millionen in Kurzarbeit schicken, ganze Wirtschaftsbereiche schließen (per Dekret von oben) aber dem Hartzer werden dann Sanktionen reingewürgt, weil es seit 3 Monaten zu keinem Bewerbungsgespräch kam?
Als Bewerbungsgespräche aufgrund staatlicher Eingriffe unmöglich wurden, wurde die Anforderung, sich regelmäßig zu bewerben oder zu persönlichen Terminen zu erscheinen, zur reinen Schikane.
Es gab aber sogar Leute, die während der Krise einen Job gefunden haben ... zum Beispiel bei den seit letztem Jahr wie Piltze aus dem Boden schießenden Testzentren. Nicht um Tests durchzuführen, sondern um die Bürokratie rundrum zu erledigen (und z.B. zu melden, man habe mit 80.000 vorhandenen Tests 580.000 Menschen getestet).
Ich wohne momentan mit einem Leiter eines solchen Testzentrums zusammen (die bescheißen allerdings nicht, weil das eben langfristig immer auffallen wird).
Wenn der über seine Untergebenen redet, dann denke ich mir, dass zwar viele davon irgendwie Geld für Arbeit bekommen wollen ... aber dafür wirklich zu arbeiten scheint ihnen einfach ein ziemlich kruder Gedanke.
Der muss den Leuten regelmäßig erklären, dass ein Testzentrum, in dem überall gebrauchte Kaffeebecher herumstehen und die Tische und Böden aussehen wie Sau, einfach keinen vertrauenserregenden Eindruck auf die Kunden macht, die doch sowieso nur kommen, um im Loom ein bisschen McDonalds Gestank in den Klamotten sammeln zu dürfen. Die kommen nicht, weil sie sich Sorgen um eine mögliche Erkrankung machen, sondern einzig und allein, weil sie shoppen wollen (oder einen Amtsgang hinter sich bringen müssen).
Das mit Abstand schlimmste sind wohl Kinder relativ reicher Leute ... die können einfach nur einen Bruchteil desssen, was wirklich nötig ist ... und können eigentlich nichts besser, als Arbeiten auf andere abzuwälzen (da ist das Ziel klar ... man will Führungskraft sein ... genau wie Papa ... hat aber nichtmal den Blick dafür, was die Untergebenen tun müssten, damit der Laden gut läuft). Die sind in der Lage, LAN-Kabel so lange in eine USB-Buchse zu friemeln, bis beide im Arsch sind ... da werden sogar Drucker abgefackelt, weil keine Sau einen Papierstau beheben kann oder will.
Selbst mal niedere Arbeiten zu erledigen fällt komplett aus, solange noch irgendwer da ist, dem man das aufs Auge drücken kann, bevor man weiter kaffeetrinkend vor der Einrichtung rauchen oder qualmen geht.
Krankmeldungen werdebn nicht eingereicht ... die muss der Chef bitte telefonsch selbst einholen, wenn er merkt, dass schon wieder einer nicht erschienen ist.
Ich bin immer wieder geschockt, wie wenig "rich kids" doch davon wissen, was Arbeit überhaupt bedeutet ... oder warum man das überhaupt macht (Generation Papa zahlts). Man scheint zu merken, dass die ihre Soziale Verantwortung darin sehen, Geld in die Sozialsysteme einzuzahlen (so viel wie nötig aber so wenig wie möglich) und ansonsten für die obligatorische Putzkolonne möglichst viel Dreck zu hinterlasen ... oder mit anderen Teilen ihrer Idiotie unnötige Arbeit zu schaffen (Beschädigung von wichtigen Arbeitsgeräten).
Ein guter Teil der Menschen, die der da beschäftigt, müsste eigentlich schnellstmöglich ersetzt werden ... denn die können es einfach nicht, weil sie mit allem ausserhalb ihres Spezial und Wunschgebietes (IT und Delegieren) hoffnungslos überfordert sind.
Sorry, ich kriege immer zu viel, wenn ich mit ihm über seine Einrichtung spreche ... dabei darf der ja nichtmal detailliert darüber sprechen.
Wenn es in der Einrichtung, die mich bezahlt, scheiße aussieht, und es sonst irgendwie einfach keiner macht, dann erledige ich das ... selbst wenn es nicht in meinem Lastenheft steht ... dann wird halt vor Feierabend mal gerade aufgeräumt und durchgewischt ... dauert meist ja auch nicht länger als 30 Minuten. Wenn überstunden ausbezahlt werden, hänge ich das auch gerne an meine Schicht dran. Wenn ich eh "durch" bin, macht die halbe Stunde den Kohl auch nicht mehr fetter. ich empfände das eher als nette Abwechslung, wenn ich ansonsten nur Formulare befülle und die Bestände checke (Verbrauchsgüter).
Thema Urlaub:
Für Urlaub kann ich nur empfehlen, einfach mal hier zu bleiben ... in der Hauptsaison ist Dortmund sicherlich ein angenehmerer Ort, als Malle. Für mich wäre das nichtmal Urlaub, wenn ich da dann die selben Hackfressen um mich habe, und die ab 10:00 morgens bei 1,0 Promill angekommen sind.
Ich habe seit gut 15 Jahren nicht mehr das Bedürfnis, in Urlaub zu fahren ... einfach weil ich weiß, was für ein schöner Ort Deutschland in der Hauptsaison ist ... wenn dann ein guter Teil der Bevölkerung irgendwo in der Weltgeschichte Geld verbrennt.
Wenn ich sehe, was für Aktivitäten die Menschen im Urlaub entfalten, denke ich mir nur, "Oh mein Gott ... danach bräuchte ich ja erstmal Urlaub".
Wochenendausflüge sind bei mir nichts, was ich mit Freizeit verbinde ... denn das ist (ohne Corona) der Standard-Arbeits-Modus bei freischaffenden Musikern. Im Nebenberuf bin ich auch nach 1,5 Jahren Corona noch immer so einer (ich werde damit definitiv wieder mehr Nebenverdienst generieren, wenn Corona vorbei ist). Ausserdem senkt so ein Buffet auf einer Unternehmens, Geburtstags- oder Hochzeitsfeier auch die Ausgaben für Esssen ... und die Musiker dürfen sich da recht oft einfach bedienen (aber denen, die sich bedienen, muss klar sein, dass sie es nicht übertreiben sollten, wenn sich der Spass mal wiederholen soll).