Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Hauptsache auf das ach so arme "Musiker-Dasein" nicht mehr eingehen, so dass du diese Mär auch zukünftig immer wieder in die Welt setzen kannst... :D
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Auch wenn das hier der beste Ort dafür wäre ... dieses Fass mache ich mit dir nicht auf.
Was hälst du von einem Kompromiss ? Beide (System und Menschen) tragen ihren Teil dazu bei.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Beide (System und Menschen) tragen ihren Teil dazu bei.
Meiner Meinung nach, macht es erst gar keinen Sinn, hier zu trennen.

@Scrypton:
Solange du bei mir auf ignore stehst, kann ich auf deine Beiträge schlecht antworten.

DIe höchste Auftrittsgage, die ich bisher vereinbaren konnte, waren 2.500 ... und dafür haben wir ein 4-stündiges Programm nebst einer Stunde "milder Tafelmusik" (die wir eigentlich nicht im Programm haben) geliefert. Wohlgemerkt: 4 Stunden Programm auf der Bühne.

Ich will auch nicht wirklich viel geld für so einen Auftritt haben ... ich will mir nur nicht immer denken, dass es eine blöde Idee ist, einen Stundenlohn auszurechnen, weil man mit allem, was direkt zu diesem einen Auftritt gehört, dann doch nicht über den einen Euro pro Stunde hinausgeht.

Meine Meinung zu €3.000 für ne Stunde Musik ... OK, aber für die Gage müsst ihr dann die Bühne und die komplette Bühnentechnik selbst mitbringen, Gratis-Buffet ist nicht, und eure Getränke werden mit der Gage verrechnet. Ihr kriegt genug Geld, dass ihr das alles bezahlen könnt.

Dass Orchester wie die Berliner (oder die Bielefelder) Philharmoniker aus Steuergeldern bezahlt werden, ist hoffentlich klar.
Natürlich leben die ganz gut davon ... Klavier oder Gitarre stellen die aber immer nur bedarfsgerecht ein.
Wer da rein will, der lernt Streich-, Blasinstrumente oder Orchesterschlagzeug, denn andere Festposten gibts da allenfalls für Intendanten und Dirigenten.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Solange du bei mir auf ignore stehst, kann ich auf deine Beiträge schlecht antworten.
Dafür das du die Beiträge von @Scrypton angeblich nicht lesen kannst antwortest du aber inhaltlich sehr passend auf mehrere seiner Beiträge.

Grüße Tomi
 
@Tomislav2007:
Da gibts nen Trick ... zwischendurch mal ausloggen ;)
 
Hallo

@DerOlf

Den SuperDuper Trick merke ich mir, jemand auf die Ignore Liste setzen weil ich seine Beiträge nicht lesen will, mich dann ausloggen um seine Beiträge zu lesen und wieder einloggen um ihm zu antworten.

Grüße Tomi
 
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DerOlf schrieb:
Die meisten Leute haben schlicht keine Ahnung, was in so einem Bühnenprogramm für Arbeit steckt.
Das darf dem Publikum auch völlig egal sein, das kommt für die gute Zeit und hoffentlich Unterhaltung.

Der auszuhandelnde Vertrag besteht bei typischen Gigs zwischen Veranstalter und Musikern/Künstlern, wenn sich da eine Seite „warumauchimmer“ über den Tisch ziehen lässt hat damit das Publikum genau gar nix zu tun. Etwaige Wut dann irgendwie passiv-agressiv rauszulassen und z.B. den Gig nur auf der halben Arschbacke abzuspielen ist dann genau die falsche Reaktion.
Wer als professioneller (Live-)Musiker erstgenommen werden will muss sich auch erstmal so verhalten.

Ja, natürlich gehört dazu Arbeit, ist es ja auch dann im Haupterwerb hoffentlich. Zumal, die wenigen freiberuflich arbeitenden Musiker die ich kenne nicht nur ein Standbein haben. Einige machen ganz selbstverständlich auch noch anderes im Musik-Zirkus oder artverwandtes, einfach weil die notwendigen Skills ohnehin da sind und so auch (un-)freiwillige Pausen gut überbrückt werden können.

Nix gegen dich persönlich jetzt, wir kennen uns ja nicht, aber meine Wahrnehmung ist in letzter Zeit, einige derer die zuviel jammern sitzen gelegentlich auch ein bisschen im selbstgebauten Elfenbeinturm und sollten mal wieder einen Realtätsabgleich erwägen. Bei dieser „Schauspieler mit youtube-Videos gegen Corona-Einschränkungen“ Sache war ich schon auch überrascht wie sehr die Teilnehmenden vom nicht nur positiven (Publikums-)Feedback überrascht waren.

Zu den Gagen noch, als Heranwachsende und junge Erwachsene hatten wir mit unser unterprofessionellen Schrabbel-Metal Band immer um die 500DM/Euro Gage für (deutlich) unter zwei Stunden Bühnenzeit, mehr Songs hatten wir auch überhaupt nicht. Keine Ahnung ob die Veranstalter besonders großzügig waren (vielleicht) aber Ton/Lichtechnik wurde immer gestellt genauso wie Kost bzw. ggf. Unterkunft. Unsere Eigenleistung war selbstverständlich die Promotion für unsere Gigs. Andere Bands (auf unserem oder etwas höherem Level) haben an den gleichen Veranstaltungsorten immer ähnlich „verdient“ unter gleichen Bedingungen soweit ich weiß.
Bei den Veranstaltungen bei denen ich gearbeitet und nicht selbst musiziert habe wurden mir unbekannte Künstler deutlich besser bezahlt, eben im Bereich wie von @Scrypton geschrieben. Diese Künstler hatten aber (anders als wir) mehr Veröffentlichungen, professionelleres (Selbst-)Marketing und/oder meist auch Labels, was dann sicher auch bei Gagen-Verhandlungen ein Pluspunkt war.
Natürlich gibt und gab es auch (bekannte) Musiker die ausgebeutet wurden/werden wegen irgendwelcher Knebelverträge, das ist hier ja aber kein Thema.

Ist ein bisschen länger geworden jetzt, sorry. 😀
 
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Mustis schrieb:
Warum war bitte die Hochzeit der Drogen, insbesondere Heroin denn bitte in der Zeit und nicht heute? Meine güte, das man das jetzt wieder diskutieren muss obwohl ihr beiden eindeutig eure These nicht mit Fakten unter Mauern könnt?

Meine These muss ich überhaupt nicht mit Fakten belegen! Meine Ausgangsthese war, dass sich das literarische Werk von Christiane F. nicht pauschal als Anachronistisch bewerten lässt. Was ich darauf hin präzisiert habe das wesentliche Motive des Zykluses Sucht --> Entzug / Therapie --> Rückfall dargestellt werden (so wie ich es oberflächlich aus der Handlungszusammenfassung auf Wikipedia entnommen habe, da ich Buch/Film nicht kenne), bei dem der Auslöser mMn u.a. häusliche Gewalt sowie Mobbing sein kann. Geht mir ja gerade darum dass eine sehr ähnliche Geschichte sich auch heutzutage ereignen könnte, vielleicht mit einer anderen Drogen statt Heroin, vielleicht ohne Drogenprostitution. Sehe nicht wo ich da irgendetwas Belegen oder Begründen muss. Wieso Heroinkonsum zurückgegangen ist? Ich kann hier nur mutmaßungen anstellen aber vielleicht lag es auch daran das viele Idole junger Menschen (z.B. Kurt Cobain, Eminem usw.) sehr offen mit ihren Drogenkonsum umgegangen sind und Jugendlichen davon abgeraten haben?

Hierzu kann ich auch dieses Video empfehlen
, was insbesondere nochmal auf den sozialen Kontext einer Suchterkrankung eingeht, eine Sucht liegt nicht nur am Wirkstoff, sondern auch dass man damit soziale Probleme verdrängen kann.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Den SupeDuper Trick merke ich mir, jemand auf die Ignore Liste setzen weil ich seine Beiträge nicht lesen will, mich dann ausloggen um seine Beiträge zu lesen und wieder einloggen um ihm zu antworten.
Da hast du was falsch verstanden ... ich habe ihn nicht ignoriert, weil ich seine Beiträge nicht lesen will, sondern weil Diskussionen mit ihm immer in ziemlich sinnloses OT-Kleinklein ausarteten.

Das möchte ich nicht mehr, also habe ich mir selbst eine Hürde gegeben und ihn auf ignore gesetzt, denn dadurch kann ich seine Beiträge nur lesen, wenn ich selbst gerade nicht schreiben kann und ich sehe seine Beiträge nicht, wenn ich direkt drauf antworten könnte.

Ich lese seine Beiträge noch immer recht gerne, denn schlecht sind die meist nicht gemacht.

@Vektorfeld
Im Wiki-Artikel über den "Rat Park" gibt es eine mMn extrem interessante Passage über eine Modifikation des Experimentes, welches im Video dargestellt ist.
Ratten, die dazu gezwungen wurden, Morphinhydrochlorid an 57 aufeinanderfolgenden Tagen zu sich zu nehmen, wurden in den Rat Park gesetzt und ihnen wurde die Wahl gelassen zwischen Leitungswasser und Wasser, das mit Morphin versetzt war. Meistens wählten sie das Leitungswasser. „Nichts, was wir versucht haben“ schrieb Alexander, „…erzeugte bei diesen Ratten, die in einer halbwegs normalen Umgebung gehalten wurde, irgendetwas wie eine Sucht.“[1] Kontrollgruppen von Ratten, die in kleinen Käfigen isoliert wurden, konsumierten viel mehr Morphin in diesem und in folgenden Experimenten.
Selbst Ratten, denen man eine "Drogenkarriere" aufgezwungen hatte, hatten im Rat Park scheibar sehr wenig interesse am Drogenwasser (ähnlich schien es vielen Vietnamveteranen wohl auch gegangen zu sein ... zumindest denen, die in ein "heiles" Zuhause zurückgekehren konnten).

Ich finde das sehr interessant, weil es doch im Grunde zeigt, dass der gesellschaftliche Umgang mit Drogensüchtigen eigentlich viel eher ein Problem darstellt, als der Zugang zu Drogen.

Wie im Video gesagt ... es kommt auch auf den Käfig an.
 
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Khaotik schrieb:
Also ich sehe nicht, wie ein System ohne Zins überhaupt funktionieren soll. Es gäbe keinerlei Anreize mehr für Banken, Geld überhaupt zu verleihen. Hat sie doch außer Arbeit davon nix.
Meiner Meinung nach wird in diesen Punkt zu viel hinein interpretiert.

Das "System" soll doch der Gesellschaft dienen oder nicht? Ein Kredit ist nichts weiteres als die Verpflichtung den Gegenwert in Form von Arbeit über einen Zeitraum zu erbringen.

Das "System" weiß, des es selbst von der Arbeit abhängig ist. Das ist auch der Anreiz. Die Arbeit MUSS verrichtet werden, damit das System weiterhin funktioniert.

Khaotik schrieb:
Und mit den paar% Zinsen dann "Arbeiten" zu dürfen, die sie dann am Ende auch noch ausbezahlen sollen, lässt sich doch kein wirtschaftlicher Betrieb aufrecht erhalten.
Das zeigt doch, das Banken keinerlei Wertschöpfung betreiben und damit überflüssig sind.
Banken sind sozusagen die Hartz4 Empfänger der Wirtschaft.

Khaotik schrieb:
Würde das der Staat machen, wäre es nicht besser. Im Gegenteil: Das ganze System muss dann noch Querfinanziert aus anderen Bereichen werden.
Es geht um einen Zeitraum und nicht Zeitpunkt. Der Staat geht durch den Kredit in Vorleistung.
Der Staat gibt dir also z.B. 500.000 € für 30 Jahre Arbeitsleistung die diesen Wert (+restliche Lebenshaltungskosten) erwirtschaften soll.

Khaotik schrieb:
Gerade für Banken sind die Zinsen relativ sichere Einkommensquellen. Es gibt zwar immer wieder mal Ausfälle, grundsätzlich sind das aber Geldflüsse, mit denen jeden Monat gerechnet werden kann.
Ich bin kein Fan davon, unbeteiligte mit durchzufüttern.
 
Andy8891 schrieb:
Das "System" soll doch der Gesellschaft dienen oder nicht?
Wo steht das?

Ich sehe das zwar genauso ... aber die Realität sieht doch eigentlich schon eine ganze Weile sehr anders aus.
 
Andy8891 schrieb:
Der Staat gibt dir also z.B. 500.000 € für 30 Jahre Arbeitsleistung die diesen Wert (+restliche Lebenshaltungskosten) erwirtschaften soll.
Und dann wieder die Frage: Warum sollte die Gesellschaft diese Wette denn eingehen wollen? Die Gesamtheit kann dabei doch nur verlieren weil die Ausfallquote immer >0 sein wird. Defacto wird der Staat dabei dann immer Geld verlieren.
Warum sollte also die Gemeinschaft dem Einzelnen den Traum finanzieren mit einer reinen Verlustquote bei jedem Abschluss?

Der Staat sollte mMn für WohnRAUM sorgen, nicht für WohnEIGENTUM.
Andy8891 schrieb:
Ich bin kein Fan davon, unbeteiligte mit durchzufüttern.

Es zwingt dich doch auch keiner, einen Kredit zu Zinssatz X zu nehmen? Es obliegt dir doch selbst, dein Geld zu verwalten und erst dann etwas zu kaufen, wenn du dafür auf keine externe Hilfe angewiesen sein willst.
Es steht ja jedem Frei, das Zinssystem zu boykottieren. Dann hat man aber hoffentlich selbst keinen Bausparer o.Ä. am laufen. Da würde man sich ja glatt der Doppelmoral schuldig machen....

Andy8891 schrieb:
Das "System" weiß, des es selbst von der Arbeit abhängig ist. Das ist auch der Anreiz. Die Arbeit MUSS verrichtet werden, damit das System weiterhin funktioniert.
Das würde ja ggf. sogar funktionieren - wenn der Mensch nicht grundsätzlich egoistisch und selbstbezogen wäre. Der Mensch ist nicht dafür gemacht, ganzheitlich zu denken. Oder wie sonst will man sich Hamsterkäufe o.Ä. erklären?
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Kreditnehmer dann durch die Welt laufen und sich denken "Ich muss viel arbeiten um meine Pflicht am Sozialstaat zu erfüllen". Die sind noch viel eher auf der Suche nach Schlupflöchern und fehlern um ihren eigenen Vorteil aus der Gesellschaft zu ziehen. Steuerhinterziehung, Steuerflucht usw. sind da die besten Beispiele.
Da denkt sich doch auch keiner dabei, dass er mit seinen Steuern seiner bürgerlichen Beteiligungspflicht an der Gemeinschaft nachkommt.

Meiner Meinung nach bist du da viel zu Optimistisch was die Einstellung der Individuen in deinem Traumsystem angeht.
 
Khaotik schrieb:
Der Staat sollte mMn für WohnRAUM sorgen, nicht für WohnEIGENTUM.
Und am Wohnungsmarkt damit als bevorteilter Komkurent auftreten?

Das wird gerade denen, die mehr Wohneigentum haben, als sie und ihre erweiterte Familie brauchen, ganz und garnicht schmecken.

Ändert aber nichts daran, dass ein starker Konkurent ohne Gewinnmaximierungsfetisch diesem Markt momentan im Sinne nahezu aller ganz gut tun würde.
Momentan bemüht man die Mietspiegel doch eher, um herauszufinden, wie viel man MINDESTENS zahlen muss, denn auch viele Vermieter orientieren sich daran ... und keiner von denen geht da freiwillig drunter ... man sucht lieber nach Mietern, die freiwillig noch mehr zahlen.

Aber das ist normal ... so funktioniert Markt nunmal ... und deswegen ist die Preiskurve bei Immobilien auch eine, die zu exponentiellem Wachstum neigt, denn die Menschen müssen wohnen, um arbeiten zu können und sie müssen arbeiten (immer mehr oder immer besser bezahlt) damit sie wohnen können.
Fazit: Es gibt immer einen, der sprichwörtlich ALLES gibt, um eine Wohnung zu haben oder halten zu können.
Denn jeder weiß im Grunde "so billig wie jetzt, kriege ich es nie wieder" (nicht weil es momentan billig wäre, sondern einfach weil die Preise am Mietwohnungsmarkt eben nur eine Richtung kennen, solange es nicht viel Leerstand gibt).
 
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Khaotik schrieb:
Und dann wieder die Frage: Warum sollte die Gesellschaft diese Wette denn eingehen wollen? Die Gesamtheit kann dabei doch nur verlieren weil die Ausfallquote immer >0 sein wird. Defacto wird der Staat dabei dann immer Geld verlieren.
Warum sollte also die Gemeinschaft dem Einzelnen den Traum finanzieren mit einer reinen Verlustquote bei jedem Abschluss?
Kannst du den Kreislauf bitte zu Ende denken?
Der Staat leiht dir Geld, für den Bau einer Wohnung/Haus. Dieses Geld gibst du direkt an das Unternehmen weiter, welches einen Teil davon direkt wieder in Form von Steuern an den Staat zurückgibt.
Der restliche Teil (vollständig oder teil) landet in Form von Gehalt bei den Arbeitern, die dieses Geld wiederrum verkonsumieren wodurch es zurück in den Kreislauf geht und ein Teil beim Staat landet.
Dh. wahrscheinlich gehen über 50% des Kreditbetrages direkt oder indirekt an den Staat in Form von Steuern.

Über einen längeren Zeitraum erhält der Staat das verliehene Geld in Form von Steuern zig fach zurück.
Weil es eben ein Kreislauf ist.

Khaotik schrieb:
Der Staat sollte mMn für WohnRAUM sorgen, nicht für WohnEIGENTUM.
Warum?
Khaotik schrieb:
Es zwingt dich doch auch keiner, einen Kredit zu Zinssatz X zu nehmen? Es obliegt dir doch selbst, dein Geld zu verwalten und erst dann etwas zu kaufen, wenn du dafür auf keine externe Hilfe angewiesen sein willst.
Das mag für alltägliche Anschaffungen richtig sein.

Wenn du diesen Anspruch aber an Investitionen in eben z.B. Wohraum anbringst, wäre ich absolut bei dir, wenn das für ALLE gelten würde.

Dies würde das Wirtschaftswachstum zwar extrem bremsen, wenn jedes Unternehmen für eine Expansion erstmal zig Jahre sparen müsste, aber die Menschheit soll doch ein paar Jahre überleben, wodurch sich dies relativieren sollte.

Khaotik schrieb:
Dann hat man aber hoffentlich selbst keinen Bausparer o.Ä. am laufen. Da würde man sich ja glatt der Doppelmoral schuldig machen....
Ich investiere auch nichts in ETFs o.ä.

Wäre ich auch bei dir, als Zwischenlösung. Ähnlich wie Organspende: Jeder der keine Zinsen zahlen will, muss dafür notarisch beuhrkunden lebenslang keine Rendite auf Sparbeträge zu erhalten.

Könnte eine gute Übergangslösung sein.
Khaotik schrieb:
Das würde ja ggf. sogar funktionieren - wenn der Mensch nicht grundsätzlich egoistisch und selbstbezogen wäre. Der Mensch ist nicht dafür gemacht, ganzheitlich zu denken. Oder wie sonst will man sich Hamsterkäufe o.Ä. erklären?
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Kreditnehmer dann durch die Welt laufen und sich denken "Ich muss viel arbeiten um meine Pflicht am Sozialstaat zu erfüllen".

Da ist es an der Gesellschaft (Staat) die Spielregeln (Gesetze) zu gestalten und wenn nötig, auch überholte Gesetze mal anzupassen.

Khaotik schrieb:
Die sind noch viel eher auf der Suche nach Schlupflöchern und fehlern um ihren eigenen Vorteil aus der Gesellschaft zu ziehen. Steuerhinterziehung, Steuerflucht usw. sind da die besten Beispiele.
Da denkt sich doch auch keiner dabei, dass er mit seinen Steuern seiner bürgerlichen Beteiligungspflicht an der Gemeinschaft nachkommt.
Da muss man sehen wie viel sich über entsprechende Gesetze machen lässt.

So wie es keine 100% Sicherheit gibt, wird auch die Fehlerquelle"Mensch" nicht komplett aus der Welt geschafft werden können.

Khaotik schrieb:
Meiner Meinung nach bist du da viel zu Optimistisch was die Einstellung der Individuen in deinem Traumsystem angeht.
Wesentlich weniger optimistisch als diejenigen, die die ganze Welt retten möchten.
 
Andy8891 schrieb:
Da ist es an der Gesellschaft (Staat) die Spielregeln (Gesetze) zu gestalten und wenn nötig, auch überholte Gesetze mal anzupassen.
Zunächst bräuchten wir mal Menschen, die sich nicht nur aus Angst vor Konsequenzen an die Spielregeln halten.

Damit wäre schon unglaublich viel gewonnen ... aber vor dem gleichen Problem stand leider auch schon Platon ... und eine bessere Lösung als ihm (er setzt auf Mythologie und die Angst vor posthumen Konsequenzen durch allmächtige Götter) ist bisher leider niemandem eingefallen.
 
DerOlf schrieb:
Zunächst bräuchten wir mal Menschen, die sich nicht nur aus Angst vor Konsequenzen an die Spielregeln halten.
Das Problem ist, das die Menschen in ein System hineingeboren werden.
Das bedeutet, die Spielregeln sind bereits da.

Ich denke die Menschheit hat zwei (aktuell) unlösbare Probleme geschaffen:
1. Kinder kriegen, kann/darf nicht verboten werden.
2. Jeder soll (auf dem Papier) die gleichen Chancen bekommen

Ich denke einen von diesen zwei Punkten muss man aufgeben damit man entweder für den Rest oder einen Rest, das entsprechende System gestalten kann.
 
Andy8891 schrieb:
Kannst du den Kreislauf bitte zu Ende denken?
Gegenfrage: Wenn deine Theorie des Kreislaufs in der Praxis tatsächlich so funktioniert - wieso ist da wohl noch niemand vor dir drauf gekommen und hat den Zentralbanken mal die Memo raus gegeben: "Druckt so viel Geld wie ihr nur irgendwie könnt und gebt das zum Nulltarif an die Wirtschaft weiter!"?
Sollte nach deiner Annahme ja ein gigantisches Wirtschaftswachstum erzeugen... Die Praxis zu deiner Theorie kannst du am lebenden Beispiel in Venezuela beobachten oder in den Geschichtsbüchern unter dem Stichwort "Hyperinflation".
Du hast darüber hinaus keine Lösung dafür wer das Kreditausfallrisiko tragen soll, ebenso keine effektive Maßnahme gegen die unglaubliche Preisexplosion, die sofort erfolgen würde.
Ausführlicher hab ich ja hier schon geantwortet: Klick
An der Stelle noch mal kurz ein Reminder: "Den Staat" gibt es in der Form nicht wie ein gigantisches Unternehmen, welches Investitionen aus seinen Reserven oder zulasten seiner Gewinne tätigt. Es gibt nur "die Bürger"! Jede Investition, jeder Euro, den der Staat in die Hand nehmen soll, muss zuvor den Menschen die in ihm leben weggenommen werden! Wenn ich dann also als Gutverdiener meine 3-4 Mio Kredit für 80qm aufnehme, zahlt den erst mal die Kassiererin bei Netto, die sich selbst keine Immobilie leisten kann.

Sidenote: Ich finde wir sollten als Gesellschaft sowieso dazu übergehen, hier unseren Sprachgebrauch mal anzupassen indem wir "den Staat" einfach, je nach Kontext, durch wahlweise "die Gesellschaft", "die Bürger", "die Steuerzahler", "die Menschen", einfach "wir/unser" oder ähnliches ersetzen. Das gibt dann den Leuten auch mal mehr ein Gefühl dafür, was hier teilweise passiert.
"DU und ICH zahlen jedes Jahr Milliarden an größenwahnsinnige Unrechtsstaaten wie China oder die Türkei in Form von Entwicklungshilfe und ähnlichem."
"WIR wurden von unserem Verkehrsminister um eine halbe Milliarde im Mautskandal betrogen."
"Die Regierung will mit UNSEREN 600 Mio Euro das eh schon übertrieben große Kanzleramt noch weiter vergrößern."
Fände ich tausend mal sinnvoller als "Steuerhinterziehende haben der Bundesrepublik letztes Jahr xxx Mrd Euro Schaden zugefügt"...

Andy8891 schrieb:
Dies würde das Wirtschaftswachstum zwar extrem bremsen, wenn jedes Unternehmen für eine Expansion erstmal zig Jahre sparen müsste, aber die Menschheit soll doch ein paar Jahre überleben, wodurch sich dies relativieren sollte.
Du denkst zu kurz: Es gibt sehr wohl Unternehmen die gigantische Geldbeträge besitzen, siehe Apple. Die wären in einer zinslosen Welt quasi allmächtig, denn sie kontrollieren ab dann fast sämtliche Investitionen (und schöpfen somit auch alle Gewinne ab) und damit den Großteil des Wirtschaftskreislaufs. Eine noch unfairere Welt kann ich mir nur schwer vorstellen. Mal ganz davon abgesehen, dass der wirtschaftliche Schock so krass wäre, dass unzählige Millionen verhungern oder obdachlos würden, weil sämtliche Auftragsbücher der Unternehmen plötzlich leer wären und die Weltwirtschaft komplett kollabieren würde.

Andy8891 schrieb:
Wäre ich auch bei dir, als Zwischenlösung. Ähnlich wie Organspende: Jeder der keine Zinsen zahlen will, muss dafür notarisch beuhrkunden lebenslang keine Rendite auf Sparbeträge zu erhalten.
Das ist doch wieder so eine naive Vorstellung. Niemand, der in unserer Gesellschaft lebt, kann sich deren grundlegender Mechanismen entziehen und das wäre auch vollkommener Unfug, so etwas einzuführen. Denn dann kommt der Nächste, der keine Steuern mehr zahlen will und sich dafür verpflichtet, keine staatliche Infrastruktur zu nutzen, keine Krankenversicherung für denjenigen der nie krank wird, keine Renten-, Arbeitslosenversicherung für... etc. etc.
Mal abgesehen von dem völlig unmöglich zu bewältigenden Aufwand so etwas einzuführen und zu kontrollieren wäre so eine Gesellschaft alles andere als erstrebenswert für 99% der Menschen.
Außerdem profitierst du vom Zins in dem Moment, wo du bei einem Unternehmen arbeitest/einkaufst, welches Fremdkapital hat oder hatte (ergo: ALLE!), oder wo du vom Staat irgendwelche Leistungen beziehst, welche von Unternehmen mit Hilfe von Zinsen erwirtschaftet wurden. Da bleibt nur die einsame Insel für den Zinsaussteiger. Darf ich an dieser Stelle mal fragen wie alt du bist und was du arbeitest?

DerOlf schrieb:
Aber das ist normal ... so funktioniert Markt nunmal ... und deswegen ist die Preiskurve bei Immobilien auch eine, die zu exponentiellem Wachstum neigt, denn die Menschen müssen wohnen, um arbeiten zu können und sie müssen arbeiten (immer mehr oder immer besser bezahlt) damit sie wohnen können.
Dazu habe ich auch schon in einem anderen Thread zwei Absätze geschrieben, warum das wohl bald enden wird und wie ich denke, dass es weiter geht. Ich zitiere mich deshalb einfach mal selbst:
4badd0n schrieb:
Aber dazu kommt etwas allgemeiner natürlich noch folgender Punkt: Die Wertsteigerungen der letzten 20 Jahre, werden auf dem Immobilienmarkt so sicher nicht weiter gehen, zumindest nicht prozentual und wer sein 800k+ Investment in ein nicht sonderlich schönes oder gut gelegenes Haus unter anderem damit schönrechnet, dass es in 10 Jahren ja 1,x Mio€ Wert ist, wird sich sicher noch umschauen. Die Leute können ihre Ausgaben für's Wohnen von 20 auf 50% ihres Einkommens steigern, aber nicht von 50 auf 125%. Auch von 50 auf 70% wird schon praktisch nicht passieren behaupte ich mal. Ich denke, wir sind da aktuell schon recht nah am Maximum - fast jeder der kauft, geht dabei bis an seine absolute Schmerzgrenze des Machbaren und buttert alle Ersparnisse + Erbe in die Immobilie. Finanzierungen enden in der Regel am 67. Geburtstag und werden dabei so kalkuliert, dass zur Hälfte, also nach Ende der Zinsbindung für 0,x weiterfinanziert werden kann, da ist einfach nicht mehr viel Luft nach oben für großartige weitere Preissteigerungen! Eine erneute Verdopplung oder Verdreifachung des Wertes im gleichen Zeitraum wie früher wird es nicht geben, außer vielleicht kurzzeitig auf dem Papier, bis dann die große Korrektur erfolgt. Sieht man ja schon in ähnlicher Form bei den Mieten in vielen Gegenden. Man kann zwar versuchen, auf ewig immer nur Luxusimmobilien zu bauen, aber auch dieser Markt ist nicht unendlich und irgendwann gesättigt, einfach weil es so viele Reiche nicht gibt und auch die Verwendung als Drittimmobilie und reines Renditeobjekt einen weiteren (wenn auch vielleicht etwas weniger) Reichen als Bezahler dieser Rendite benötigt. Somit hilft es auch wenig, wenn die Reichen überproportional schnell noch reicher werden und theoretisch noch mehr für ihre Immobilien zahlen können/wollen, denn das beeinflusst in erster Linie den Durchschnittspreis, aber weniger die Anzahl der Wohneinheiten im Luxussegment.

Meine persönliche Vorhersage für die strukturstarken Regionen sieht so aus, dass gegebenenfalls mit stärkerer oder schwächerer Korrektur (siehe Städte wie San Francisco), sich die Preise auf sehr hohem Niveau einpendeln werden und dann stagnieren für die nächsten 10-20 Jahre, bzw. grob mit der Inflation mitgehen. Einfach weil einerseits die Bereitschaft, solche hohen Beträge zu zahlen in der (oberen) Mittelschicht offenbar da ist und wohl auch bleibt - andererseits aber die finanziellen Mittel der Menschen irgendwo begrenzt sind und auch 300.000€ Erbe von Oma plus zwei Akademikergehälter verpuffen würden bei 1,5 Mio aufwärts für ein normales EFH.
Mein Traum wäre es, wenn parallel dazu die Politik sich noch ernsthaft dem Thema annimmt und die Schaffung von größeren Mengen Wohnraum ermöglicht/vergünstigt, bspw. durch großangelegtes Erschließen von Bauland und damit Senken der Grundstückspreise, Vereinfachung der Bauvorschriften, etc. sodass wir in ein paar Jahren sogar fallende Preise sehen können. Aber da ist wahrscheinlich Lottospielen noch die sicherere Alternative, um den Hauskauf erschwinglicher zu machen. Insbesondere wenn ich da an die aussichtsreichsten Kandidaten bei der nächsten Wahl denke und wie sich so das Bauen und dessen Auflagen vorstellen.
 
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