Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Tomislav2007 schrieb:
Ich bin der Meinung das die größten Kritiker des Systems gescheiterte Existenzen sind, die sich ihr eigenes Versagen nicht eingestehen wollen/können und das dem System in die Schuhe schieben wollen.
Tatsächlich?
Ist das bei Dir ein Gefühl? Glaube? Meinung oder Faktum?

hat es ein Gregor Gysi nötig das System zu kritisieren?
Oder zig andere, denen es mit Sicherheit nicht an Geld und materiellen Dingen mangelt?
Und schon gar nicht, weil irgendetwas in ihrem Leben gescheitert ist (Kapitalistisch!)
Egal ob aus der Vergangenheit oder Gegenwart. Ein Karl Marx war auch nicht gerade arm!

Umgekehrt würde aber demzufolge auch ein Schuh drauß.
Die Befürworter des Systems aus Ungleichheit, Ungerechtigkeit sind die oberen 10% der Profiteure des Systems, sowie die Feiglinge der restlichen Masse, welche Angst hat die Krümel zu verlieren welche man gnädigerweise von oben herab regnen lässt.

Das System ist real betrachtet nicht wirklich anderes als ein System in dem der (körperlich) Stärkere die Regeln macht. Es macht kaum einen Unterschied (wirtschaftlich) ob ein moderner "Geldadel" die Regeln macht, ob der Stärkere regiert oder mächtige von angeblich Gottes Gnaden (Adel / Kirchenadel).
Das Ziel ändert sich nicht... EGO.... hauptsache "ICH"

Es macht auch keinen Unterschied, ob wir die Messlatte an Deutschland als Nation anlegen oder an Europa als Kontinent oder an den Planeten Erde im allgemeinen.
Natürlich gibt es Faktoren die nicht beeinflusst werden können... Bsw. deine und meine Gene.
Kein Mensch hat sich selbst konstruiert, kein Mensch kann etwas dafür ob er nu einen IQ von 75% hat oder von 175%. Aber kann das ein Maßstab darüber sein, ob ich satt zu essen habe oder verhungere? Ob ich einen lazy Job bekomme und sehr gut verdiene oder körperlich hart malochen muss und trotzdem auf keinen grünen Zweig komme? Ob der 15 jährige Hauptschüler mit einem Notendurchschnitt von 3 den Ausbildungsplatz bekommt weil er in der Bill Gates Strasse wohnt und der 15 Jährige Hauptschüler mit dem gleichen Notendurchschnitt den Ausbildungsplatz nicht bekommt weil er aus der Hartz IV Gasse kommt?

Die Startbedingungen entscheiden "nahezu" generell über deine wirtschaftliche Zukunft, und genau das hat weder etwas mit Gleichheit noch mit Gerechtigkeit zu tun. Die Chancengleichheit steht leider nur auf dem Papier. Es ist wohl kaum eine neue Erkenntnis, dass finanzieller Reichtum bessere Startbedingungen für ein Kind liefert als soziale Armut. Ein Aspekt der aber zumindest in Teilbereichen abgefedert werden "könnte"!

Wie sehr tangiert es uns denn persönlich, ob X Millionen Menschen im Jahr verhungern oder XX Millionen? Ob es 4 Millionen Arbeitslose gibt oder nur 3 Million?

Ich erinnere mich an Zeiten, wo wir ca. 3,5 mio Arbeitslose hatten, hinzurechnen musste man noch ca 0,5 mio. die in Maßnahmen steckten und der offiziellen Statistik daher nicht hinzugerechnet wurden. Also real 4 Mio Arbeitslose. Laut der gleichen Statistik gab es lediglich 200.000 offen gemeldete Stellen.
Ergo, 95% der Arbeitslosen konnte weder durch die Wirtschaft noch durch den Staat ein Jobangebot gemacht werden. Und das in einem System der Lohnarbeit? Wo von Arbeit sowohl deine momentane Situation abhängt als auch deine zukünftige (Rente)?
Selbst wenn alle Abitur hätten und alle ein Studium, läßt es das System nicht zu, dass sich großartig etwas ändern kann, denn es bedingt aus sich selbst heraus sowohl Schulden als auch Armut.

Ich bin bei Leibe weder Kommunist noch Sozialist....
Es reicht eigentlich einfach aus "Mensch" zu sein, um diese Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu erkennen!
 
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@Tiu
Bei Tomi gehts ja nicht darum,. es zu erkennen ... er erkennt das alles schon ... es geht ihm nur pudelwohl in diesem System.

"Mir gehts gut und der Rest ist mir egal" ... damit ist Tomis Standpunkt umfassend beschrieben.

Dass du mit dem aktuellen System nicht glücklich bist, zeigt Tomi (und einigen anderen) schon, dass du Kommunist UND Sozialist bist ... und dass du eine gescheiterte Existenz bist zeigt es obendrein. Denn andere Gründe kann/darf es für ein Missfallen am System einfach nicht geben.

Unser System ist genauso "fair" wie das Feudalsystem "gottgegeben" war.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Ich muss deine Meinung allerdings nicht teilen und halte weiterhin das mehrgliederige Schulsystem für unzeitgemäß.
Ich habe nie erwartet das du meine Meinung teilst.
Ich habe es schon mehrmals erwähnt, ich fände Diskussionen langweilig wenn alle die gleiche Meinung hätten.

DerOlf schrieb:
Wieso? Hats fürs Gymi nicht gereicht?
Stimmt, es hat bei mir nach der Grundschule nicht fürs Gymnasium gereicht, ich habe aber aufgeholt, ich bin heute mehr als nur ein Taxifahrer oder eine Tankstellen Aushilfskraft geworden.

DerOlf schrieb:
Die Selektiererei hat in Deutschland nur eine einzige Aufgabe ...
Du möchtest wahscheinlich gar nicht selektieren und allen Kindern die gleichen Abschlüße schenken, das würde aber auch keine Chancengleichheit herstellen.
Ein Abschluß alleine sagt nicht viel über den späteren beruflichen Erfolg aus oder wieso gibt es Akademiker die Taxi fahren oder als Aushilfskraft an einer Tankstelle arbeiten ?

DerOlf schrieb:
Wenn sich jeder allerdings nur sebst der nächste ist, dann ist klar, dass Gesamtschule nicht funktioniert ...
Gesamtschule funktioniert nicht weil die Unterschiede zu groß sind und weil zu stark auf die schwachen Kinder Rücksicht genommen wird um diese wegen der Quote mitzuschleifen.
Das Niveau an einer Geamtschule ist zu gering, ich weiß noch wie ich auf die Oberstufe kam, bei jedem zweiten "Das müßten Sie schon gehabt haben" habe ich gedacht "Nö hatten wir nicht".
Das nächste Problem ist die ganztägige Schule, ab ca. 13:00 - 14:00 läßt die Konzentration nach, entweder wird gar nichts mehr gemacht oder es gibt nur noch sinnlose unwichtige AG Fächer.
Es kann sein das sich da mittlerweile etwas verändert/verbessert hat, meine Gesamtschulzeit war von 1979 - 1985, es ist wegen dem Prinzip der Gesamtschule aber eigentlich nicht möglich.

Tiu schrieb:
Tatsächlich?
Ist das bei Dir ein Gefühl? Glaube? Meinung oder Faktum?
Ich habe doch geschrieben das es meine Meinung ist, ich habe nie etwas von Fakten geschrieben, den Glauben überlasse ich den Gläubigen und Gefühle gehören ins Bett.

Tiu schrieb:
hat es ein Gregor Gysi nötig das System zu kritisieren?
Wir sehen doch wie erfolglos Die Linke in der Politik ist, wenn wir Glück haben rutscht Die Linke bei dieser Wahl unter die 5% Hürde.

Tiu schrieb:
Das Ziel ändert sich nicht... EGO.... hauptsache "ICH"
Genau das befürworte ich als Egoist, wir schaffen das.

Tiu schrieb:
Die Startbedingungen entscheiden "nahezu" generell über deine wirtschaftliche Zukunft, und genau das hat weder etwas mit Gleichheit noch mit Gerechtigkeit zu tun.
Ein Abschluß alleine sagt nicht viel über den späteren beruflichen Erfolg aus oder wieso gibt es Akademiker die Taxi fahren oder als Aushilfskraft an einer Tankstelle arbeiten ?

DerOlf schrieb:
Bei Tomi gehts ja nicht darum,. es zu erkennen ... er erkennt das alles schon ... es geht ihm nur pudelwohl in diesem System.

"Mir gehts gut und der Rest ist mir egal" ... damit ist Tomis Standpunkt umfassend beschrieben.
Das ist absolut richtig, du würdest evtl. genau so denken wenn du beruflich erfolgreicher wärst.
In der Politik ist es wie im Sport, diejenigen die zu wenig geleistet haben brüllen Betrug/Doping.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
du würdest evtl. genau so denken wenn du beruflich erfolgreicher wärst.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber ich würde mich durchaus freuen, per Steuern einen größeren Beitrag zu leisten.
Tomislav2007 schrieb:
In der Politik ist es wie im Sport, diejenigen die zu wenig geleistet haben brüllen Betrug/Doping.
Ein echt blöder Vergleich ... vor allem nach den ganzen Doping-Skandalen ganz ohne sozialistische Beteiligung.
Was ist schlimmer?
Dass die Ungedopten sich beschweren, oder dass die Gedopten immer mal wieder gewinnen?

Momentan kann man einen Weltrekord in einigen Disziplinen eher durch einen Dopingverdacht brechen/verteidigen, als durch sportliche Leistung.

Wenn der, der durch Betrug gewonnen hat, sich nachher drüber beschweren würde, fände ich das weit seltsamer.
Das wäre ja schon fast systemkritisch.
Im Sport neigen die Teams doch eher dazu, ihren eigenen Betrug zu bagatellisieren. So richtig "schlimm" ist das immer nur, wenn andere das machen.

Eher allgemein.
Natürlich beschweren sich nur die, die sich eher auf der Verliererseite sehen ... der Rest hat kaum Grund zur Beschwerde - es läuft ja.

Danke für den plumpen Versuch, jegliche Systemkritik mit einem "Versager" abzubügeln.
Das ist genau das, was es in dieser Diskussion noch nie gab :kotz:
 
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Das Problem an der Gesamtschule/Gymnasium ist das viel zu viel Wert auf irgendwelche irrelevanten Inhalte gelegt werden. Niemanden interessiert eine Gedichtsanalyse und niemand muss den Farbkreis auswendig können.

Die Schule sollte Primär dazu dienen Grundwissen beizubringen und darüber hinaus die Persönlichkeitsentwicklung fördern. Sodass die Schüler die notwendigen Skills haben um selbstständig vertiefendes Lernen zu können und überhaupt einmal zu wissen was man selbst erreichen möchte.

Das ist dann die Aufgabe der Berufsausbildung/Universität.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Danke für den plumpen Versuch, jegliche Systemkritik mit einem "Versager" abzubügeln.
Gern geschehen, der plumpe Versuch scheint aber gar nicht so plump zu, es scheint eher...

DerOlf schrieb:
Eher allgemein.
Natürlich beschweren sich nur die, die sich eher auf der Verliererseite sehen ... der Rest hat kaum Grund zur Beschwerde - es läuft ja.
..der allgemeinen Wahrheit zu entsprechen, Danke für die Bestätigung.

DerOlf schrieb:
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Das hat nicht viel mit Willen zu tun, dir fehlt einfach die Vergleichbarkeit, du kennst nur eine Seite.
Als vor dreißig Jahren Hilfsarbeiter in meinem Lebenslauf stand habe ich auch dem bösen System die Schuld für mein eigenes Versagen gegeben und über das böse System gemeckert/gejammert.
Mittlerweile denke ich anders, seitdem ich meinen Hintern von der Couch erhoben und mein Leben in meine eigenen Hände genommen habe weiß ich das man nur selber sein Leben ändern kann.
Jeder muss selber für sich entscheiden wofür er seine Kraft/Energie/Ressourcen/etc aufwendet, für die eigene Zukunft/Entwicklung oder fürs meckern/jammern über das angeblich so böse System.

Vektorfeld schrieb:
Das Problem an der Gesamtschule/Gymnasium ist das viel zu viel Wert auf irgendwelche irrelevanten Inhalte gelegt werden.
Falls es die heutzutage noch gibt, z.B. die AG Fächer an der Gesamtschule die nicht in die Benotung einfliessen und die nur dazu dienen den Nachmittag (an dem die Luft raus ist) zeitlich zu füllen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Falls es die heutzutage noch gibt, z.B. die AG Fächer an der Gesamtschule die nicht in die Benotung einfliessen und die nur dazu dienen den Nachmittag (an dem die Luft raus ist) zeitlich zu füllen.

Etwas ähnliches gab es auf dem Gymnasium bei mir auch damals in der Unterstufe und es war halt einfach komplett lustlos gestaltet, ohne vernünftige Ausstattung dafür mit unmotivierten Lehrern.

Aber grundsätzlich sollten mMn viel mehr Fächer nicht benotet werden. Es ist nicht die Aufgabe des Staates eine Filterung für Unis / Arbeitgeber vorzunehmen, denen steht es selbst frei Einstellungsvoraussetzungen zu prüfen.
 
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Menschen sind Individuen, dies bedingt unterschiedliche Leistungsfähigkeit in allen Lebensbereichen, welche über die gesamte Lebenszeit auch stark schwanken kann. Es gibt Spätzünder und Professoren, bei denen mit 50 die Verkalkung einsetzt. So ist halt das Leben.

Nicht jeder bekommt die genetische Grundausstattung zum Modellathleten, wem sein inneres Programm 1,65 m Körpergröße vorgibt, der wird kein Zehnkämpfer (zumindest kein erfolgreicher). Des Weiteren kommt es darauf an, was die Eltern (die man sich auch nicht aussuchen kann) und man selbst (Eigenverantworzung) aus den Grundlagen machen/macht.

Es wird immer "Erfolgreiche" und "Verlierer" geben, ob nun selbst- oder unverschuldet ändert daran nichts.

Im Wesentlichen geht es darum, wie wir alle damit umgehen. M. E. fehlt es einigen "Erfolgreichen" etwas an Demut bzgl. ihrer rein zufälligen Grundausstattung und familiären Verhältnissen. Genauso mangelt es einigen "Verlierern" an der Erkenntnis, dass sie einfach Pech hatten und andere nichts dafürkönnen.

Wahre Größe eines Menschen zeigt sich in seinem Verhalten bei einem Sieg oder einer Niederlage. Deshalb mag ich weder erfolgreiche Narzissten noch im Selbstmitleid versunkene Jammerlappen.
 
Hallo

Vektorfeld schrieb:
Aber grundsätzlich sollten mMn viel mehr Fächer nicht benotet werden. Es ist nicht die Aufgabe des Staates eine Filterung für Unis / Arbeitgeber vorzunehmen, denen steht es selbst frei Einstellungsvoraussetzungen zu prüfen.
Was erhoffst du dir dadurch, mehr Chancengleichheit ? Ich glaube das eher das Gegenteil eintreffen würde, vor allem wenn die Arbeitgeber die Voraussetzungen prüfen.
Die Unis prüfen doch schon lange selber die Zulassungsvoraussetzungen, man kann doch schon lange ohne Abitur und nur mit Berufsausbildung ein Studium beginnen.

Ich verstehe dieses Gemecker/Gejammer, über unser angeblich schlechtes Bildungssytem und die angeblich nicht vorhandene Chancengleichheit, nicht wirklich.
Aktuell studieren so viele Menschen wie noch nie, auch aus nicht Akademiker Haushalten, wie weit soll das noch gehen ? Soll jeder ein Studium abschliessen ?
Soll nach USA Vorbild die Berufsausbildung in Deutschland abgeschafft werden, sollen alle studieren damit das Studium noch weiter abgewertet wird ?
Soll jeder Bäcker/Koch/KFZler ein Bachelor mit dem Gehalt eines einfachen Facharbeiters werden, hauptsache er hatte Chancengleichheit und studiert ?
Wenn jeder studiert ist ein Studium nicht mehr viel wert, wie weit die große Menge an Bachelorn in manchen Bereichen die Gehälter drücken sehen wir jetzt schon.
Chancengleichheit erreicht man doch nicht damit Noten abzuschaffen und Abschlüße zu verschenken, man verlagert die Ungleichheit nur nach hinten.

Wenn unser Bildungssystem angeblich so schlecht sein soll, wieso sind dann deutsche Fachkräfte (Berufsausbildung + Studium gleichermaßen) im Ausland so hoch angesehen ?

Binalog schrieb:
Im Wesentlichen geht es darum, wie wir alle damit umgehen. M. E. fehlt es einigen "Erfolgreichen" etwas an Demut
Warum und vor wem sollte ich Demut haben ?
Ich habe mir alles selber erarbeitet, ich habe mich ganz alleine vom schlecht bezahlten Hilfsarbeiter zum gut bezahlten Meister hoch gelernt/gearbeitet, das hat mir niemand geschenkt.

Binalog schrieb:
bzgl. ihrer rein zufälligen Grundausstattung und familiären Verhältnissen.
So etwas kann nur jemand schreiben der sich nichts selber erarbeitet hat,

Grüße Tomi
 
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Weil unser Bildungs- und Ausbildungssystem nur für die schlecht ist, die darin versagt haben.
 
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Tomislav2007 schrieb:
(...)Warum und vor wem sollte ich Demut haben ?
Ich habe mir alles selber erarbeitet, ich habe mich ganz alleine vom schlecht bezahlten Hilfsarbeiter zum gut bezahlten Meister hoch gelernt/gearbeitet, das hat mir niemand geschenkt.(...)
Wenn Du die Antwort wüsstest, dann würdest Du das nicht fragen.

Aber Du kannst gerne erläutern, wie Du selbst es geschafft hast zu verhindern in eine völlig verarmte äthiopische Bauernfamilie hineingeboren zu werden.

Problematisch im Zusammensein wird es m. E. immer, wenn der eigene Horizont vom "eigenen Erfolg" überholt wird.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wenn jeder studiert ist ein Studium nicht mehr viel wert, wie weit die große Menge an Bachelorn in manchen Bereichen die Gehälter drücken sehen wir jetzt schon.
Chancengleichheit erreicht man doch nicht danit Noten abzuschaffen und Abschlüße zu verschenken, man verlagert die Ungleichheit nur nach hinten.
Es geht ja eben ausdrücklich nicht darum Abschlüsse zu verschenken, die Uni darf gerne noch ihre Siebfächer haben und Leute rausprüfen. Es geht darum dass erzwungene Filter möglichst nah mit den tatsächlichen Anforderungen verknüpft sind statt willkürlich.

Für mich ist es unverständlich dass eine Person A mit 1.0 er Schnitt (kann in letzter Konsequenz nur durch "einschleimen" in "Laberfächern" entstehen) eine weitaus größere Chance auf einen Medizinstudienplatz hat als Person B mit 2.0 - 3.0er Schnitt. Beide sollen die selben Chancen bekommen und sich in einem Aufnahmetest an der Uni messen.
 
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Hallo

@Binalog

Geht es nicht noch etwas melodramatischer und extremer ? Wir diskutieren hier aktuell über das Bildungssystem in Deutschland, die arme äthiopische Bauernfamilie geht mir am Hintern vorbei.
Ich kann dir aber erläutern wie ich es geschafft habe mich (aus einer ärmeren Arbeiterfamilie kommend) hoch zu arbeiten, mit meinem eigenen Willen/Fleiß und meiner eigenen Arbeitsleistung.

Vektorfeld schrieb:
Es geht ja eben ausdrücklich nicht darum Abschlüsse zu verschenken, die Uni darf gerne noch ihre Siebfächer haben und Leute rausprüfen. Es geht darum dass erzwungene Filter möglichst nah mit den tatsächlichen Anforderungen verknüpft sind statt willkürlich.
Damit gewinnst du nichts, du verlagerst den Filter (bzw. die Ungleichheit) nur nach hinten, an welcher Stelle gesiebt wird spielt für die Chanchengleichheit keine Rolle.

Vektorfeld schrieb:
Es geht ja eben ausdrücklich nicht darum Abschlüsse zu verschenken,
Wie willst du Abschlüsse vergeben...

Vektorfeld schrieb:
Aber grundsätzlich sollten mMn viel mehr Fächer nicht benotet werden.
...wenn Fächer nicht mehr benotet werden, da bleibt doch nur noch verschenken über.
Bewertungen ohne Schulnoten, siehe Arbeitgeberzeugnisse, sind auch eine Benotung.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
...wenn Fächer nicht mehr benotet werden, da bleibt doch nur noch verschenken über.

Man müsste sich auf einen harten Kernbereich einigen als Grundfähigkeiten, z.B. Deutsch, Mathe, Englisch, die klassisch mit Noten bewertet werden. Alles andere sollte dann eher der persönlichen Bildung dienen und hauptsächlich auf intrinsische Motivation setzen. Eine Person die später Kunst /Design etc. studieren möchte wird schon von selbst vermehrt im Kunstunterricht mitarbeiten einfach weil sie intrinsisch motiviert ist. Es bringt nichts allen anderen die Karotte der Noten vor die Nase zu hängen um diese extrinsisch zu motivieren, das "erlernte" Wissen ist sowieso nach der Leistungskontrolle wieder vergessen weil kein Interesse besteht.

Mindestanforderungen zu Teilnahme können natürlich weiterhin bestehen, sodass man bei nicht Anwesenheit/ Verweigerung der Mitarbeit auch durchfallen kann. Ansonsten sollen solche Fächer aber nicht Benotet werden.
 
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Tomislav2007 schrieb:
(...)Geht es nicht noch etwas melodramatischer und extremer ? Wir diskutieren hier aktuell über das Bildungssystem in Deutschland,(...)
Der Titel dieses threads lautet...

"Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus"


Tomislav2007 schrieb:
(...)die arme äthiopische Bauernfamilie geht mir am Hintern vorbei.(...)
Eine derartige Einstellung empfinde ich als asozial und zum Kotzen.
 
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Die meisten jungen Leute haben doch gar keine Ahnung, was sie irgendwann mal machen möchten. Deshalb braucht es Motivation von außen. Und da auf-die-Fresse-hauen nicht mehr erlaubt ist, läuft das eben über z. B. Noten.
 
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Hallo

Vektorfeld schrieb:
Man müsste sich auf einen harten Kernbereich einigen als Grundfähigkeiten, z.B. Deutsch, Mathe, Englisch, die klassisch mit Noten bewertet werden.
Da gebe ich dir Recht, in der Schule werden den Schülern so viele Dinge beigebracht die sie im späteren Berufsleben nicht brauchen, da sollte man schon deutlich zielorientierter vorgehen.

Vektorfeld schrieb:
Eine Person die später Kunst /Design etc. studieren möchte wird schon von selbst vermehrt im Kunstunterricht mitarbeiten einfach weil sie intrinsisch motiviert ist.
Das sehe ich problematisch, nicht alle wissen mit 15-18 Jahren was sie später beruflich werden wollen, viele entscheiden sich auch mit 20-25 Jahren beruflich noch einmal komplett anders.
Ich halte es für gefährlich wenn man 15-18 jährige in eine berufliche Ecke zwängt nur weil es gerade zu ihren 15-18 jährigen Vorlieben paßt, was ist wenn die sich mit 20-25 Jahren umentscheiden ?
Ich bin eher der Freund von breit gefächerten Ausbildungen, das erleichtert einem sich im Leben beruflich neu/anders zu orientieren, für einen einseitigen Fachidioten ist das deutlich schwerer.

Ich nehme mal meinen Beruf des Kommunikationselektronikers, der Software und Hardware gelernt hat, der konnte/kann in verschiedenen Bereichen der Software und Hardware arbeiten.
Der Kommunikationselektroniker wurde dann kurz nach dem Jahr 2000 aufgeteilt in den Mechatroniker und den IT Systemelektroniker, später kam dann noch der Fachinformatiker dazu.
Der IT Systemelektroniker hat am Rande erwähnt den Elektroniker in seiner Berufsbezeichnung nicht verdient, er hat einfach keine Ahnung von Elektronik.
Heute brauchst du für ein technisches Problem immer zwei Personen, einen der sich mit Software auskennt und einen der sich mit Hardware auskennt.
Es sollte neben dem Mechatroniker (Mechanik + Elektronik) noch einen Softtroniker (Software + Elektronik) geben, das wäre eine Ausbildung mit Arbeitsplatzgarantie.

Idon schrieb:
Die meisten jungen Leute haben doch gar keine Ahnung, was sie irgendwann mal machen möchten.
Wenn es danach ginge was die meisten jungen Leute machen möchten dann müßten Schulen nur noch ein Fach anbieten: "Wie werde ich erfolgreicher Youtube/Instagram/etc. Influenzer"

Binalog schrieb:
Eine derartige Einstellung empfinde ich als asozial und zum Kotzen.
Danke für das Kompliment und die Bestätigung genau so weiter zu machen, wir schaffen das.

Grüße Tomi
 
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Vektorfeld schrieb:
Die Schule sollte Primär dazu dienen Grundwissen beizubringen und darüber hinaus die Persönlichkeitsentwicklung fördern. Sodass die Schüler die notwendigen Skills haben um selbstständig vertiefendes Lernen zu können…
Gerade das sehe ich in vielem “Sinnlosen” Unterrichtsstoff: Das man sich als Schüler auch in Bereichen, die einen nicht interessieren oder deren Sinn (soweit überhaupt vorhanden) nicht klar ist, hinsetzt, lernt und arbeitet. Im Berufsleben kann ich mir auch nicht immer nur die Rosinen rauspicken und nur die Arbeiten machen, die mich interessieren.

Das Problem ist wie viel (Unterrichts-) Zeit man in diese Bereiche investiert. Es sollte natürlich nicht das Pensum der Kernkompetenzen reduzieren.
 
Hallo

Binalog schrieb:
Ihr beiden wollt was "Besseres" sein?
Siehst du uns so ? Wir haben das nie behauptet.

Binalog schrieb:
Sieht für mich nach reductio ad absurdum aus.
Bist du der deutschen Sprache nicht mächtig und kennst den Ausdruck "Beweis durch Widerspruch" nicht ?
oder
Willst du nur damit angeben wie toll du nach abgehoben klingenden Ausdrücken googlen kannst ?

Fühlst du dich durch die abgehoben klingenden Ausdrücke wenigstens besser ?

Grüße Tomi
 
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