Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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Hallo

Buttkiss schrieb:
Du bist irgendwie im falschen Thema gelandet,
Ups Sorry, ist geändert.

DerOlf schrieb:
Dann solltest du mit der Kritik an den Versagern unserer Gesellschaft vielleicht etwas vorsichtiger sein ...
Ich kritisiere berufliche Versager nicht, ich sage nur das sie selber schuld sind.

DerOlf schrieb:
der Erfolg deiner Eltern hat zu einem Guten Teil auch damit zu tun, dass es genug Leute gab, die ihren Frust in Alkohol ertränkt haben.
Das saufen hätten die auch ohne meine Eltern prima woanders hinbekommen.

DerOlf schrieb:
Also ist es doch viel "edler" selbst zum Ausbeuter zu werden, denn "die Gier ist unendlich", "Ausbeutung beginnt immer in den eigenen vier Wänden" und "Krieg und Frieden sind gleichermaßen gut fürs Geschäft".
Was hat es mit Ausbeutung zu tun wenn man als Angestellter sein Geld mit seiner Arbeitsleistung verdient ?
Wen beute ich aus wenn ich für meine gute Arbeitsleistung gut bezahlt werde ?

DerOlf schrieb:
Ausserdem IST Geldgier intrinsische Motivation ...
Damit widerlegst du das unser böses System schuld an unserer Gier sein soll.
Damit bestätigst du das wir unser System gar nicht ändern können, weil es an den Menschen und nicht am bösen System scheitert.
Was bringt uns ein anderes System wenn die Menschen das Problem sind ?

DerOlf schrieb:
Allerdings muss man dann auch eingestehen (was Tomi nicht kann), dass die Werteerziehung irgendwie gescheitert ist.
Die Werteerziehung ist nicht gescheitert nur weil du die Werte unseres Systems nicht magst.
Das die Mehrheit deine Werte nicht teilt beweisen uns die Wahlerfolge der linken Parteien.

DerOlf schrieb:
Denn der hat die Erziehung an Werten selbst durch eine Erzehung zum Wert (für andere) ersetzt. Perfiderweise nennt er das "Selbstverantwortung".
Ich bin der Meinung das man Kindern neben Werten auch Selbstständigkeit und Eigenverantwortung beibringen sollte/muss, wenn man will das sie nicht am/im Leben scheitern.

henpara schrieb:
Ist es gerecht, dass Kind A jeden zweiten Tag vom Vater/von der Mutter verprügelt wird, während Kind B jeden zweiten Tag Kaviar serviert bekommt?
Das böse System kann nichts dafür wenn Eltern ihre Kinder verprügeln oder werden Kinder z.B. im Kommunismus/Sozialismus nicht verprügelt ?

DerOlf schrieb:
... es wäre doch total toll, wenn plötzlich kaum noch Läden geöffnet hätten,
Hier wissen alle das du unsere Wirtschaft gerne brennen sehen würdest, du übersiehst nur das wir dann kein Geld mehr hätten um den Armen zu helfen oder für Umweltschutz.

DerOlf schrieb:
Leider denke ich, dass es (zumindest in Deutschland) noch um einiges schlimmer kommen muss, bevor es wieder besser werden kann.
Da mache ich mir keine Sorgen, Die Linke kommt zum Glück nicht einmal in die Nähe von Regierungsverantwortung, wir müssen jetzt nur die Grünen in die gleiche Bedeutungslosigkeit befördern.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Das saufen hätten die auch ohne meine Eltern prima woanders hinbekommen.
Sicher, aber darum gehts nicht.
Tomislav2007 schrieb:
Was bringt uns ein anderes System wenn die Menschen das Problem sind ?
Nichts.
Deswegen geht der Weg nicht über eine gewaltsame Veränderung des Systems, sondern nur über Massenbildung und demokratische Prozesse, die das System weiterentwickeln (KVP solltest du schon mal gehört haben).
Verglichen zu früheren Jahrhunderten sind wir da schon eigentlich auf einen ganz guten Weg, aber gesellschaftliche Aushandlungsprozesse tun auch immer irgendwie und irgendwem weh. Konservativ (eher auf Erhalt ausgerichtet) ist da natürlich weitaus bequemer ... wenigstens solange es funktioniert.
Tomislav2007 schrieb:
Wen beute ich aus wenn ich für meine gute Arbeitsleistung gut bezahlt werde ?
Passiv kennst du aber?
Die, für den du die Leistung bringst, machen daraus viel mehr Geld, als sie dir zahlen ... du, bzw. deine Arbeitskraft, wird ausgebeutet. Naja ... wenigstens scheinst du ordentlich bezahlt zu werden.
Das ist auch garnicht schlimm, sondern im Kapitalismus einfach so angelegt ... die Ausbeutung von Arbeitskraft ist die Basis der Lohnarbeit, genau deswegen ist der Lohn auch ständiges Thema zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Der Lohn ist die Stellschraube, an der das Maß der Ausbeutung eingestellt werden kann.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Der Lohn ist die Stellschraube, an der das Maß der Ausbeutung eingestellt werden kann.
An dieser Stellschraube kann man hervorragend selber drehen, mit (Aus) Bildung und Fleiß/Leistung, ich habe meinen Lohn durch meine/n Leistung/Fleiß kontinuierlich gesteigert.
An dieser Stellschraube kann man nicht drehen wenn man seine gesamte Kraft/Leistung nur dafür verschwendet über das böse System zu meckern/jammern.
Genau das liebe ich an unserem kapitalistischen System.

Grüße Tomi
 
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Bitte dabei auch immer den Euphemismus beachten:

Arbeitnehmer ist derjenige, der den Ertrag der Arbeit nimmt, also der Kapitalist. Er stellt dafür einen Arbeits-(Ausbeutungs)Platz bereit.
Arbeitgeber ist derjenige, der seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, also der Lohn-Arbeiter oder der Angestellte.
 
Hallo

omavoss schrieb:
Arbeitnehmer ist derjenige, der den Ertrag der Arbeit nimmt, also der Kapitalist. Er stellt dafür einen Arbeits-(Ausbeutungs)Platz bereit.
Arbeitgeber ist derjenige, der seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, also der Lohn-Arbeiter oder der Angestellte.
Darüber soltest du noch einmal nachdenken.

omavoss schrieb:
Arbeits-(Ausbeutungs)Platz
Wer keine Lust hat sich von bösen Arbeitgebern ausbeuten zu lassen kann sich gerne selber selbstständig machen oder alternativ im Wald jagen und sammeln gehen.

Grüße Tomi
 
@Tomislav2007:
Nicht jedem ist Ignoranz der zur Zeit tatsächlich bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse gegeben.

In einigen Jahren (wenn überhaupt) wirst auch Du den Unterschied bemerken. Hoffentlich hast du dann noch Lebenszeit dafür übrig, die bestehenden Verhältnisse nachhaltig mit verändern zu helfen.
 
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Hallo

omavoss schrieb:
Nicht jedem ist Ignoranz der zur Zeit tatsächlich bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse gegeben.
Wie gut das ich diese egoistische Ignoranz habe, Glück gehabt.
Ich habe auch keine Lust bei den linken/grünen Klageliedern mitzusingen, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

omavoss schrieb:
In einigen Jahren (wenn überhaupt) wirst auch Du den Unterschied bemerken.
Ich teile die linken/grünen Untergangsphantasien zum Glück nicht.

omavoss schrieb:
die bestehenden Verhältnisse nachhaltig mit verändern zu helfen.
Dazu habe ich gar keine Lust, wozu auch, mir geht es sehr gut.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Damit widerlegst du das unser böses System schuld an unserer Gier sein soll.
Damit bestätigst du das wir unser System gar nicht ändern können, weil es an den Menschen und nicht am bösen System scheitert.
Was bringt uns ein anderes System wenn die Menschen das Problem sind ?

Geldgier ist aber nicht zwingend eine intrinsische Motivation.

Als intrinsisch motiviert wird ein Verhalten angesehen, das allein aus Gründen des Tätigkeitsvollzugs ausgeführt wird. Da man ohne Geld nicht weit kommt, ist es ganz klar in erster Linie ein extrinsischer Zwang. Ohne Geld hast du halt die Arschkarte, da führt kein Weg drumherum.

Da extrinsische und intrinsische Motivation schwer zu unterscheiden bzw. zu trennen sind, sollten wir das aber nicht so genau nehmen. Beispiel: Mama kauft dir eine Gitarre und fordert dich auf, damit zu spielen. ->Extrinsische Motivation. Nach einer Weile macht das Spielen richtig Spaß, und du greifst jeden Tag freiwillig zur Klampfe. ->Intrinsische Motivation. Wo genau der Übergang zwischen beidem passiert, ist schwierig zu beurteilen. Allein darüber könnte man mit einem Psychologen eine ganze Weile analysieren.

Was wir jedoch deutlich festhalten können: Im Kapitalismus herrscht eine unmissverständliche Forderung, Geld zu besitzen. Darüber hinaus ist Geld das einzige Produkt, dessen Qualität allein durch die Quantität bestimmt wird. Mehr Geld zu haben ist also immer gut, und nach oben hin gibt es keine Grenze. Der Anreiz nach Geldgier liegt eindeutig im System! Du kannst JEDES deiner Bedürfnisse an eine Grenze bringen, egal ob Hunger, Durst oder Sexualtrieb. Geldbesitz nicht.

Würden wir Geld allein für die Wertbestimmung der Waren verwenden, und hätte es darüber hinaus keinerlei Nutzen, wäre eine Gier nach Geld völlig sinnlos.

Tomislav2007 schrieb:
Was bringt uns ein anderes System wenn die Menschen das Problem sind ?

Menschen sind nicht "das Problem". Menschen sind ambivalente Wesen. Menschen sind weder gut noch schlecht, noch sind sie misantropisch oder philantropisch. Jeder Mensch vereint alle diese Eigenschaften, in verschiedenen Gewichtungen, die sich im Laufe eines Lebens auch mehrfach ändern und verschieben können.

Das bedeutet sowohl, dass der Kapitalismus funktionieren kann, als auch dass andere Systeme funktionieren können. Der Beweis dafür sind die vielen Völker dieser Erde, die alle unterschiedliche Kulturen, Wertesysteme und Gesellschaftsstrukturen haben. Die Frage ist nur, wie wir alle (miteinander) leben wollen. Wenn wir wirklich diese Werte etablieren wollen, die wir täglich gepredigt bekommen, führt an einer Überwindung des Kapitalismus kein Weg vorbei. Das sollte auch zu schaffen sein, die kapitalistische Phase in der Menschheitsgeschichte ist relativ jung. Vor hundert Jahren hätte auch keiner gedacht, dass Frauen sowas wie vollwertige Menschen sind... ;)
 
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Hallo

PeterPlan schrieb:
Menschen sind nicht "das Problem".
Sind es nicht die Menschen die ein System gestalten und dafür sorgen das ein System gut oder schlecht ist ?

PeterPlan schrieb:
Das bedeutet sowohl, dass der Kapitalismus funktionieren kann, als auch dass andere Systeme funktionieren können. Der Beweis dafür sind die vielen Völker dieser Erde, die alle unterschiedliche Kulturen, Wertesysteme und Gesellschaftsstrukturen haben.
Welches andere System kommt denn auch nur annähernd an den Kapitalismus heran, aus der Sicht das es den Menschen besser geht ?
Selbst die kommunistischen Chinesen haben erkannt das sie dem Kapitalismus folgen müssen, wenn sie wollen das es ihnen besser geht.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo
Sind es nicht die Menschen die ein System gestalten und dafür sorgen das es gut oder schlecht ist ?
Grüße Tomi

Zweifellos. Aber es ist die Frage, WELCHE Personen das System gestalten, aus welchen Gründen und zu welchem Zweck. Ich zum Beispiel wurde noch nie gefragt, ob ich dieses System befürworte, oder ob ich ein anderes wünsche. Du auch nicht. Das System bestand bereits, als wir beide geboren wurden.

Tomislav2007 schrieb:
Welches andere System kommt denn auch nur annähernd an den Kapitalismus heran, aus der Sicht das es den Menschen besser geht ?
Selbst die kommunistischen Chinesen haben erkannt das sie dem Kapitalismus folgen müssen, wenn sie wollen das es ihnen besser geht.

Grüße Tomi

Definiere: Besser gehen.

Und gleich eine Gegenfrage: Wieviele Systeme kennen wir denn? Sozialismus war auch nur ein Kapitalismus mit anderem Namen. Die Konkurrenzfrage war dort ebensowenig gelöst wie die Produktionsverhältnisse. Noch dazu war eine Planwirtschaft mit den damaligen technischen Mitteln völlig illusorisch.

In China läuft vieles anders als bei uns. Dieses Jahr wurde dort die absolute Armut besiegt (wenn man der chinesichen Regierung glauben darf...). Und das mit teils sehr kommunistischen Maßnahmen, zum Beispiel Massenumsiedelungen, massiven Investitionen in Infrastruktur und Förderprogrammen! Ich bin aber auch kein China-Experte, daher erlaube ich mir da kein fundiertes Urteil über die Zustände dort. :)
 
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Hallo

PeterPlan schrieb:
Aber es ist die Frage, WELCHE Personen das System gestalten, aus welchen Gründen und zu welchem Zweck.
Die Personen/Parteien die bei uns das System gestalten wurden 16 Jahre lang wieder gewählt, es scheint den Wählern zu gefallen wie diese Personen das System gestalten.
Das du zu einer Minderheit gehörst der das nicht gefällt ist dein Problem, ich gehöre zu der Mehrheit die hofft das die Grünen und/oder Die Linke niemals in die Regierungsverantwortung kommen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Hallo

Die Personen/Parteien die bei uns das System gestalten wurden 16 Jahre lang wieder gewählt, es scheint den Wählern zu gefallen wie diese Personen das System gestalten.
Das du zu einer Minderheit gehörst der das nicht gefällt ist dein Problem, ich gehöre zu der Mehrheit die hofft das die Grünen und/oder Die Linke niemals in die Regierungsverantwortung kommen.

Grüße Tomi

Um den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu erkennen, müsstest du erstmal eruieren, aus welchen Gründen diese Parteien gewählt wurden, ob jeder das Wahlprogramm gelesen hat, auf welche Wahlversprechungen die Menschen herein gefallen sind, wieviele von den Wählern überhaupt ein Interesse am Weltgeschehen haben, das über den eigenen Geldbeutel hinaus geht, ob es brauchbare Alternativen gab, wie stark der soziale Druck/die Gewohnheit oder andere externe Einflüsse geltend gemacht werden können, wie es um den Bildungsstand bestellt ist und vieles mehr. Nicht zuletzt die Frage, wieviel von der tatsächlichen Politik auf dieser Welt unsereins überhaupt mitbekommt, in welcher Art und Weise die politische Urteilskraft beschaffen ist.
Die schlichte Aussage, das war eine Mehrheitsentscheidung, also muss sie gut oder richtig sein, ist mir zu billig.

Jeden Sonntag rennen Millionen Menschen zum Gottesdienst. Macht dies die Existenz Gottes wahrscheinlicher, als wenn alle zuhause bleiben würden?

Dieter Bohlens Buch war ein Bestseller. Ich hoffe, du hast es auch im Schrank stehen!

Oder ganz platt gesagt: Fresst Scheiße, Milliarden Fliegen können nicht irren. ;)

Tomislav2007 schrieb:
Das du zu einer Minderheit gehörst der das nicht gefällt ist dein Problem, ich gehöre zu der Mehrheit die hofft das die Grünen und/oder Die Linke niemals in die Regierungsverantwortung kommen.

Aus den vielen Gesprächen mit Menschen aller Gesellschaftsschichten, die ich in meinem Leben geführt habe, bin ich anderer Meinung. Ich glaube eher, dass du zu einer Minderheit gehörst. So vehement wie du verteidigen nur sehr wenige Leute, die ich kenne, dieses System. Die meisten sehen das sehr viel differenzierter! Vielen Menschen fehlt es leider an anderen Perspektiven oder der Möglichkeit einer Einflussnahme. Manche haben auch Angst oder sind resigniert. Der Volksmund sagt nicht umsonst, "man habe das kleinere Übel gewählt". Dieser Satz spricht Bände über den Zustand unserer Demokratie!

Wählen gehen ändert so gut wie nichts, von daher ist das kein gutes Indiz. Selbst politisch aktiv zu werden kostet in der Regel extrem viel Zeit und vor allem Geld. Beides Dinge, die absichtlich knapp gehalten werden.

Lieben Gruß und gute Nacht!
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich bin der Meinung das man Kindern neben Werten auch Selbstständigkeit und Eigenverantwortung beibringen sollte/muss, wenn man will das sie nicht am/im Leben scheitern.


Das böse System kann nichts dafür wenn Eltern ihre Kinder verprügeln oder werden Kinder z.B. im Kommunismus/Sozialismus nicht verprügelt ?
zu 1. Volle Zustimmung, nur sind dafür leider nicht alle Eltern in der Lage, unter anderem, weil sie es selbst nie gelernt haben, deshalb ist bei uns ja auch der sozial Aufstieg so schwer. Und nur, weil du es geschafft hast, heißt es nicht, dass es jeder schaffen kann.

zu 2. Das stimmt, das System kann aber etwas dafür, wenn es diese Kinder alleine lässt. Stell dir vor, jeden Tag zersticht dir jemand deinen Autoreifen und alle schauen nur zu. Da würdest du dich sicher auch nicht mehr so vor " das System" stellen.

Ich finde in den Grundzügen und von den Prizipien unser System (soziale Markwirtschaft) übrigens sehr gut, nur bin ich der Meinung, dass in den letzten Jahrzehnten zu viel dem Geld geopfert wurde, die Politik vom Geld erpresst wurde. Und da Geld bekanntlich keine Moral kennt sehe ich das kritisch und würde gerne wieder zurück zu mehr Solidarität, mehr Gemeinschaftssinn, mehr Gerechtigkeit für die, die sich wegen wenig Kapital wenig leisten können. Natürlich sehe ich auch das Schmarotzertum kritisch und könnte mir hier härtere Sanktionen vorstellen. Und Selbstständigkeit kannst du auch nur einfordern, wenn du sie in jungen Jahren entsprechend förderst. Schau dir doch mal im Tierversuch Auswilderungsversuche ohne "Training" an. Die Tiere verenden. Und so ist es mit den Menschen. Irgendwann ist man bis zu einem gewissen Grad geformt und nur noch größere Ereignisse vermögen uns groß zu ändern. Will heißen wenn ein Kind bis zum Erwachsensein gelernt hat, dass es mit Faulheit, Schummeln und asozialem Verhalten gut durch kommt, dann bleibt das in der Regel aus so. Deshalb würde ich mir ja so sehr wünschen, dass wir unser zukünftiges Kapital (Kinder) nicht so schlecht behandeln und vor allem die, die von den Eltern nicht viel erwarten können besser zu unterstützen.
 
PeterPlan schrieb:
Darüber hinaus ist Geld das einzige Produkt, dessen Qualität allein durch die Quantität bestimmt wird. Mehr Geld zu haben ist also immer gut, und nach oben hin gibt es keine Grenze. Der Anreiz nach Geldgier liegt eindeutig im System! Du kannst JEDES deiner Bedürfnisse an eine Grenze bringen, egal ob Hunger, Durst oder Sexualtrieb. Geldbesitz nicht.

Würden wir Geld allein für die Wertbestimmung der Waren verwenden, und hätte es darüber hinaus keinerlei Nutzen, wäre eine Gier nach Geld völlig sinnlos.


Das trifft aber doch überhaupt nicht zu. Geld ist bloß ein Transaktionsmedium und besitzt an sich keinen Wert.
Erst durch die Eintauschmöglichkeiten erhält es ja seine Wertform.

Als Transkationsmedium wird es gegen Güter jedweder Art ausgetauscht, seien es materielle oder immaterielle.

Der Wunsch des Geldreichtums liegt bei bei gering- und normalverdienerm eher an den damit ermöglichten Tauschbeziehungen, nämlich das sorgenlosen Konsumieren aller möglichen Luxusprodukte und wohl am relevantesten für die meisten Menschen, die Sorgenfreie Altersvorsorge durch Unabhängigkeit vom bröckelnden staatlichen System und die Aussicht darauf früher in den Ruhestand wechseln zu können, sowie eine wesentlich bessere Work-Life Balance über das gesamte Berufsleben zu erlangen.

Das alles hat nichts mit Geldgier zu tun, sondern bloß mit einer Verbesserung der Lebensumstände durch die eingetauschten Güter. Würde es kein Geld geben und der Staat würde die Güter "nach Bedarf" allokieren, würden einige Menschen genauso andere Unterdrücken solange es ihnen einen noch so kleinen Vorteil bei der Güterallokation gibt. Das "Gier" Problem ist ein Problem aller Menschlicher Gesellschaften und nicht gesondert mit dem Kapitalismus verbunden.
 
omavoss schrieb:
Bitte dabei auch immer den Euphemismus beachten:

Arbeitnehmer ist derjenige, der den Ertrag der Arbeit nimmt, also der Kapitalist. Er stellt dafür einen Arbeits-(Ausbeutungs)Platz bereit.
Arbeitgeber ist derjenige, der seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, also der Lohn-Arbeiter oder der Angestellte.
Ich glaub da hast Du AN und AG verwechselt.
Irgendwie vermisse ich immer das Unternehmerrisiko bei der ganzen Betrachtung. Wie kann denn ein AG einen Arbeitsplatz bereitstellen? Also Infrastruktur, Maschinen, Prozesse, Vertriebswege, Arbeitsmittel, Produktentwicklung, usw..? Welchen Anteil hat denn der "gebeutelte" AN da ganz konkret dran?
Welches unternehmerische Riskiko trägt denn der AN!?

Ein AN, der "Fließband" kann, kann ohne Fließband nichts. Es gibt aber deutlich mehr AN die "Fließband" können, als Fließbänder, die AN "suchen".

Es ist immer einfacher einen angebotenen Arbeitsplatz anzunehmen oder für sich die Vorraussetzungen (Bildung; Fleiß) zu schaffen, als diese selbst, als AG, bereitzustellen.

Ganz schlimm wird es in der Tat, wenn dann noch die eigene Verantwortung für sich auf "den Kapitalismus" projieziert wird.

Ich habs hier schon einmal geschrieben! Orientiert Euch an Leuten, die in diesem System (und das ist die Masse) gut zurecht kommen oder erfolgreich sind. Das sollte die Messlatte sein und nicht Selbstmitleid, weil es nur 6 € HartzIV-Erhöhung gibt.
 
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e-ding schrieb:
Ich habs hier schon einmal geschrieben! Orientiert Euch an Leuten, die in diesem System (und das ist die Masse) gut zurecht kommen oder erfolgreich sind. Das sollte die Messlatte sein und nicht Selbstmitleid, weil es nur 6 € HartzIV-Erhöhung gibt.

Und wie soll sich ein Kind aus schlechteren Verhältnissen an dem Kind aus einer Akademikerfamilie orientieren?
 
e-ding schrieb:
Wie kann denn ein AG einen Arbeitsplatz bereitstellen? Also Infrastruktur, Maschinen, Prozesse, Vertriebswege, Arbeitsmittel, Produktentwicklung, usw..?
Die ganzen Betriebswirtschaftlichen Experten hier im Forum, würden selbstverständlich nur knapp kostendeckend arbeiten und pi mal Daumen kalkulieren. Wenn der AN 12€ die Stunde bekommt, genügt es ja dem Kunden 14€ die Stunde in Rechnung zu stellen. Alles darüber ist purer Kapitalismus und Ausbeutung des AN.
 
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@Vektorfeld

Hab es hier vor ein paar Post schon geschrieben. Ich bin ein Kind aus einer Plattenbau-Siedlung. Vater war ALG und später H4 = Ost-Verlierer.
Dennoch hab ich studiert und das Studium auch erfolgreich abgeschlossen. Mein Bruder hat eine Ausbildung gemacht und darauf dann sein Meister.

In Deutschland ist es wirklich scheiß egal woher man kommt. Wichtig ist nur, wohin man will. Nur leider fehlt es Einigen an genau diesem Willen.

Natürlich ist es schwierig, wenn die Eltern einen das falsche Bild vorleben - sprich, der Staat muss einen versorgen. Aber irgendwann ist man ja auch dem Kind Alter raus und versteht doch hoffentlich auch, dass man lange auf den Staat warten kann oder man greift aktiv ein und macht sein Weg.

Leider wird der Werdegang immer noch viel durch das Elternhaus bestimmt, da diese einen die Eigenverantwortung beibringen. Dies bleibt leider in den Schulen aus. Deshalb kommen aus den Akademiker-Familien auch immer noch die neuen Studenten.
Die Schulen könnten hier auch deutlich mehr machen!
 
_killy_ schrieb:
In Deutschland ist es wirklich scheiß egal woher man kommt. Wichtig ist nur, wohin man will. Nur leider fehlt es Einigen an genau diesem Willen.

Leider wird der Werdegang immer noch viel durch das Elternhaus bestimmt, da diese einen die Eigenverantwortung beibringen.

Findest du den Widerspruch?

_killy_ schrieb:
Die Schulen könnten hier auch deutlich mehr machen!

Schulen können nicht aufholen, was im Elternhaus versäumt wurde. Das ist ja genau der Grund weshalb inkorporiertes Kapital so enorm wichtig ist für den späteren Erfolg im Leben.
 
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Vektorfeld schrieb:
Und wie soll sich ein Kind aus schlechteren Verhältnissen an dem Kind aus einer Akademikerfamilie orientieren?
Naja, um Kinder geht es nicht.
Es geht um erwachsene Menschen, die in der Lage sein sollten, für sich Entscheidungen zu treffen. Es geht auch nicht um Akademiker oder nicht. Es geht um eine grundsätzliche Lebenseinstellung und Eigenverantwortung. Das schaffen die meisten Menschen hier. Die Rahmenbedingung hier sind für jeden Menschen, ungeachtet seiner Startposition, sehr gut. Erster Bildungsweg, zweiter Bildungsweg, Schüler-Bafög, Bafög, diverse Fördermöglichkeiten für sozial Schwache usw..

Man muss sich allerdings (irgendwann) aktiv entscheiden und selbst etwas tun; selbst, wenn der Groschen erst mit 30+ fällt.

Die Fehlannahme, dass man nur "was auf die Ketten" bekommt, wenn alle die gleichen Vorraussetzungen haben ist falsch. Absolute Gleichstellung ist Utopie. Der gesellschaftliche Rahmen muss die gleichen Chancen bieten, nicht aber dennselben "Output" liefern.
 
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